Vereinfachte Ausgangsschrift: Schreibweise des Buchstaben "e"

  • Hallo,
    in meiner Klasse habe ich gerade das "e" in der VA eingeführt. Bei der Schreibweise achte ich immer genau darauf, dass die Buchstaben so wie in den Arbeitsheften, bzw. so, wie es auf Übersichten der VA zu sehen ist, geschrieben werden


    e: zuerst der kleine Kreis , dann nochmal herum, dann Bogen nach unten und wieder schräg hoch bis zur Linie.


    Nun sprach mich heute eine Mutter eines Schülers an, die bereits ein älteres Kind hat, und erzählte mir, dass ihre Tochter das "e" nicht so gelernt hat, sondern so, wie man es bei der lateinischen Schrift geschrieben hat.
    Sie fragte auch nach Gründen für die Schreibweise.
    Von manchen Kollegen, die auch immer Klasse 1 führen, habe ich auch schon gehört, dass sie das "e" in der VA wie das "e" in der lateinischen Schrift schreiben.
    Was meint ihr dazu?
    Ich muss noch dazu sagen, dass meine Kinder keine Probleme mit der Schreibweise de VA "e" haben.


    Liebe Grüße


    Trulli :)

  • Hallo Trulli,
    ich habe auch schon gehört, dass es KollegInnen gibt, die anscheinenend eine "gemäßigte VA" einführen und beim Köpfchen-e nicht mitmachen. Ich bringe das genau so bei wie du, denn es sollen ja alle Kleinbuchstaben an der Mittellinie beginnen und enden. Lass dich nicht beirren!
    Gruß venti :)

  • Hallo venti,


    ich schreibe mit meinen Klassen das Köpfchen - e ja schon seit vielen Jahren. Und ich muss sagen, es klappt immer gut. Manchmal habe ich aber auch den Eindruck, dass manche Kollegen gar nicht die richtige Schreibweise vom "e" kennen.
    Der Lehrer meine Sohnes hat das "e" total falsch eingeführt. Aber was will man da als Kollege sagen? Mein Sohn hat es dann halt von mir richtig gelernt.


    Mich interssiert nun einfach, wie andere Kollegen das "e" schreiben.



    Liebe Grüße


    Trulli

  • Die Kl meines Kindes hat den Schülern die Wahl gelassen. Sie lässt die Kinder das e schreiben, das ihnen einfacher fällt . Vom Fluss her finde ich persönlich das "Schlaufen -e " besser u. die meisten Kinder haben es wohl auch freiwillig gewählt .


    Was spricht dagegen die Kinder wählen zu lassen ?


    LG Braunauge

    Wer war eigentlich Friedrich List? Er saß im Gefängnis, war Staatsfeind, Flüchtling und Asylant, und ein streitbarer Mensch noch dazu. Sein Leben beendete er mit Selbstmord.

  • Also, den Schülern die Wahl lassen beim Erlernen find ich auch nicht grade toll. Später entwickeln die Kinder sowieso ihre eigene Handschrift, das ist in Ordnung (so ab der dritten Klasse). Aber sie sollten vorher schon mal gewusst haben, wie und warum man es so schreibt.
    Gruß venti :)

  • Hallo,


    das Köpfchen-e ist der erste Buchstabe, mit dem die Kinder auf dem Gymnasium auflaufen. Das müssen sie sich dort zügig wieder abgewöhnen.


    Die Idee hinter dieser merkwürdigen Schreibweise macht bestimmt Sinn, aber in der Praxis funktioniert das leider überhaupt nicht.


    Grüße Enja

  • Enja: Was heißt, die Kids "laufen im Gymnasium mit dem Köpfchen-e auf"?
    Ich kann nicht verstehen, warum die Schrift, die die Kids aus der Grundschule mitbringen, von den Lehrern der weiterführenden Schulen nicht einfach akzeptiert wird.
    Meine SchülerInnen schreiben auch die Vereinfachte Ausgangsschrift, weil wir das an unserer Schule so festgelegt haben. Ich finde es superschade, wenn meine Vierer jetzt gehen und wegen ihrer Schrift in Klasse 5 Probleme bekommen ?(


    Gruß Annette

  • An den Gymnasien in unserem Umfeld ist das so. Die Lehrer dort streichen diese Art e solange als Fehler an, bis die Kinder aufgeben.


    Mir schien auch, dass dieser Buchstabe zu lange aufhält. Da wird zuviel dran rumgemalt und dafür ist auf dem Gymnasium keine Zeit mehr. Der nächst-überfällige Buchstabe ist das s.


    Meine Kinder wurden durch diese Umstellung (an unterschiedlichen Gymnasien) jeweils so verunsichert, dass sie seit der 5. Klasse Druckschrift schreiben. Eine vernünftige Schreibschrift werden sie also überhaupt nicht mehr entwickeln.


    Solange jedes Lehrerkollegium da anscheinend beschließen kann, was immer es will, kann man daran nichts ändern. Die Grundschullehrer schrieben ja hier auch irgendwo, sie sähen es nicht ein, den Kindern die Wahl zu überlassen. Warum sollten die Gymnasiallehrer das anders sehen?


    Grüße Enja

  • WAS genau IST denn der Vorteil der "richtigen" Schreibweise?


    Ich habe meine Schüler auch wählen lassen, weil ich den Sinn dahinter nicht verstehe . Das Argument, dass man es erst richtig können muss, überzeugt mich nicht wirklich.

  • Zitat

    Der nächst-überfällige Buchstabe ist das s


    Wegen der kleinen Schlaufe unten?
    Ein Zeitproblem gibt's bei diesem Buchstaben aber nicht, der ist eigentlich sehr praktisch.


    Was ist mit dem kleinen t? Das wäre dann der nächste Buchstabe, der umgelernt werden muss, oder wie....

  • Die kleine Schlaufe beim s darf ja am Wortende nicht sein. Also wird dann dort jeder Millimeter in Richtung Schlaufe sofort als Fehler angestrichen. Oder der Buchstabe wird nicht erkannt.


    Das t war bei uns kein Problem. Ich meine aber, in Erinnerung zu haben, dass meine Kinder ziemlich sofort das t so schrieben, wie ihr Lehrer auch, also die alte Version.


    Es ist halt sehr, sehr demprimierend für die Kinder, wenn ihre Lehrer die Buchstaben, die die Kinder so schön da hinmalen verabscheuen. Und das bringen viele deutlich zum Ausdruck.


    Die jüngeren Lehrer, die selber Kinder im Grundschulalter haben, sehen das entspannter. Vielleicht wächst sich das Problem in 20 Jahren ja aus.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Wie hier und hier geschrieben
    http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100578469674
    http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100778445743
    finde ich die Buchstaben e, s und z in der vereinfchten Ausgangsschrift starkt gewöhnungsbedürftig und bei einer schlechten Handschrift schwer zu erkennen. Bis vor Kurzem wusste ich überhaupt nicht, dass diese Buchstaben so geschrieben werden. Genauso geht es wahrscheinlich meinen Kollegen.

    Zitat

    An den Gymnasien in unserem Umfeld ist das so. Die Lehrer dort streichen diese Art e solange als Fehler an, bis die Kinder aufgeben.


    Mir schien auch, dass dieser Buchstabe zu lange aufhält. Da wird zuviel dran rumgemalt und dafür ist auf dem Gymnasium keine Zeit mehr. Der nächst-überfällige Buchstabe ist das s.


    Wie bereits beschrieben, hatte ich bei einem Schüler mit einer sehr schlechten Handschrift auch mal ein e fast als Fehler angestrichen. Das war keine böse Absicht und hat auch nichts damit zu tun, das dafür keine Zeit wäre. Aber ich muss sagen, dass diese Schrift bei Schülern in der SekI viel schlechter lesbar ist als andere Schriften, die meine Schüler benutzen.
    Ich bin - ehrlich gesagt - froh, wenn meine Schüler diese Buchstaben nicht so schreiben, da dann ihre Texte viel leichter lesbar sind.
    Warum klingt es wie ein Angriff, wenn Lehrer in der SekI diese Buchstaben so nicht kennen oder nicht gut finden?
    Was ist denn der große Vorteil dieser Schrift?

  • Wenn ich hier lese, dass das Köpfchen - e in weiterführenden Schulen als Fehler angestrichen wird, so liegt das wahrscheinlich an der schlampigen Schreibweise dieses Buchstaben. Es ist unbedingt notwendig, dass vor dem "e" immer eine kurze Schreibpause - wir nennen es Sprung - gemacht wird. Nur dann wird das "e" nicht zu weit auseinandergezogen und die Form bleibt wirklich erhalten.
    Viele Schüler wollen aber eine Verbindung zwischen "e" und vorausgehendem Buchstaben herstellen und dann ist die Folge, dass z.B. das l wie ein b aussieht,...
    Ich werde es aber auf jeden Fall weiter so halten, dass die Kinder das Köpfchen - e schreiben müssen und nicht zwischen verschiedenen Schreibweisen wählen können.
    Wenn man das e aus der LS schreibt, dann endet die Buchstabenform schon unterhalb des Mittelbandes und geht dann in den nächsten Buchstaben über, was bei der VA ja nicht der Fall sein soll.


    Liebe Grüße Trulli

  • Die meisten Kinder haben keine Schwierigkeiten... aber die Eltern


    Doch gibt es tatsächlich Kinder, die mit dem e ihre Probleme haben, denen biete ich das Schlaufen-e an. Das kommt aber selten vor.


    Grüße
    Löwenzahn

  • Nach meinem Erleben haben weder die Kinder noch die Eltern Schwierigkeiten damit, sondern die Lehrer der weiterführenden Schulen. Und damit dann natürlich auch Kinder und Eltern. Das ist häufig das erste Mal, dass man erlebt, dass etwas, das man mit Mühe gelernt und geübt hat, nach einem Wechsel der Lehrer auf einmal grundverkehrt, völlig idiotisch und was weiß ich, was noch, ist.


    Im Prinzip ist das unverantwortlich. Aber offensichtlich können die Lehrer das so entscheiden, wie es ihnen gerade in den Kram passt. Da müssen wir also durch.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe im letzten Durchgang auch die Erfahrung gemacht, dass e und s modifiziert werden müssten. Einige Kinder bekamen die Buchstaben einfach nicht lesbar hin, so dass ich diesen die lateinische bzw. die gedruckt Variante zur Wahl stellte. Auch die betreffenden Eltern waren erleichtert. Das z klappte ganz gut, so dass ich es zusammen mit dem t sogar in meine Handschrift übernommen habe. Ich denke, es ist auch oft eine ganz persönliche Sache der Grundschullehrer. Die VA kommt meiner Handschrift sehr nah, deshalb hatte ich nie Probleme damit und konnte das auch den Kindern vermitteln.
    Vom örtlichen Gymnasium hören wir allerdings auch öfters Klagen. Die betreffen allerdings Kinder, die schon immer eine schreckliche Schrift hatten. Daran ist die VA nicht Schuld.


    Talida

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Referendarin schrieb am 10.07.2005 09:27:


    Was ist denn der große Vorteil dieser Schrift?


    Das weiß ich noch aus der Theorie (ich glaub es gibt noch andere Vorteile): Alle kleinen Buchstaben enden an der selben Stelle und werden dort begonnen, d.h. es soll keine Probleme beim flüssigen Schreiben geben. Bei der LA kann es z.B. vorkommen, dass das o zum a wird, weil das Kind zum unteren Mittelband zurück möchte. Oder, was ich schon gesehen habe, dass das b zum l wird, aus genau dem gleichen Grund.
    Ich glaub ein weiterer Vorteil war, dass sich die Buchstaben aus wenigen Formen zusammensetzen.


    Gruß leppy

  • Vor Einführung der VA war das kleine e einer der einfachsten Buchstaben überhaupt. Nun ist er so ein Problem geworden. Das ist sicher nicht der Sinn der Übung gewesen.


    Inwiefern kann eine Schrift flüssiger sein, wenn man zwingend vor einem Buchstaben eine Pause machen muss?


    Meine Mädels hatten übrigens an der Grundschule immer eine Eins in Handschrift. Ihnen da nun zu unterstellen, sie seien eben so schlampig, dass man ihre Schrift sowieso nicht lesen könne, geht ein wenig an der Realität vorbei.


    Außerdem war uns vorab versprochen worden, dass die VA die Handschriften auch bei feinmotorisch weniger begabten Kindern die Handschrift besser lesbar machen würde.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Referendarin schrieb am 10.07.2005 09:27:
    Was ist denn der große Vorteil dieser Schrift?


    Ergänzung:
    Viele Drehrichtungswechsel sind weggefallen.


    Grüße
    Löwenzahn

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