UB - Vorlesen?

  • Hallo ihrs!!


    Am Donnerstag steht mein UB in Deutsch an. Folgender Verlauf ist geplant: Ich lese eine Bildergeschichte vor, Kinder sollen das Ende antipizieren und aufschreiben, anschließend lesen die Kinder die Geschichten vor.


    Nun frage ich mich die ganze Zeit: Wie ist das mit dem "richtigen" Ende der Geschichte? Soll ich das nächste Stunde nachliefern oder ist es angebracht, dies in der Stunde selber noch vorzulesen?
    Dann wird es allerdings knapp mit der Zeit...


    Angenommen, ich plane die Stunde, OHNE es vorzulesen, und die Kinder fordern es vehement... Soll ich dann flexibel sein und es vorlesen?


    Ich weiß halt nicht, ob es didaktisch angebracht ist, das Ende dann auch vorzulesen!


    Liebe Grüße
    Elaine

  • hi elaine,
    in welcher Klasse findet denn der UB statt?

    Zitat

    Angenommen, ich plane die Stunde, OHNE es vorzulesen, und die Kinder fordern es vehement... Soll ich dann flexibel sein und es vorlesen?


    Grundsätzlich kann ich von meinen Erfahrungen berichten, dass es die Fachleiter immer gerne sehen, wenn du im Unterricht auch flexibel bist - wenn es denn angebracht ist
    :rolleyes:


    Schreib mal ein bisschen mehr, dann können wir auch gezielter antworten.


    Grüße Leila

  • Es ist eine 1.Klasse.


    Klar, Flexibilität ist gut, aber sollte ich das Ende vorlesen, fehlt mir die Zeit, dass die Kinder vorlesen (wir müssten dann einen Halbkreis machen, der später zum Rundkreis werden muss...). Dauert alles recht lange bei den Kiddies!


    Liebe Grüße
    Elaine

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe die Kinder in GRuppen gesetzt und wählen lassen, welches Exemplar aus ihrer Gruppe vorgelesen wird (da kann man dann gleich das sich einigen mit einbringen). Dadurch waren es nur 5 Geschichten, die vorgestellt wurden. Ich würde auf jeden Fall zum Ende das Ende der Geschichte vorlesen (vorher üben mit Zeit stoppen), da es so eine "runde" Stunde wird.
    Warum nicht nur Halbkreis oder Rundkreis, je nachdem, was Du beim Vorlesen brauchst, dann dauert es nicht so lange?
    Den Stuhlkreis am Anfang (falls Du einen machst) könntest Du schon vorher aufstellen - Zeit sparen.


    Du musst eben die Arbeitszeit rechtzeitig abbrechen, damit Du alles schaffst. Falls dann doch noch Zeit übrig ist, können die Kinder ja ihre Meinung zum Ende der Geschichte sagen.


    Gruß leppy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Elaine,


    hast du dir schon überlegt, wie viele Geschichten du vorlesen lassen willst? Und ob die Kinder so lange zuhören können?
    Was natürlich nicht so günstig ist, wenn manche Kinder noch nicht fertig mit ihrer Geschichte sind und diese noch in der nächsten Stunde weiterschreiben wollen bzw. wenn das Vorlesen sich auf die nächste Stunde ausdehnt, du aber schon den "richtigen" Schluss vorgelesen hast.


    Mein Tipp (hab auch solche Stunden im UB gehalten): Mach dir viele Gedanken über die Reflexionsphase!


    Viel Erfolg, Melosine

  • Ich hatte neulich ein ähnliches Problem: ich wollte, dass die Kinder schreiben, wie der Anfang einer Geschichte (war "Der Aufzug" von Paul Maar) weiterschreiben. In meiner Planung hatte ich vorgesehen, dass ich den Kindern zum Abschluss der Stunde das "wahre" Ende vorlesen wollte.
    Hab dann aber während der Stunde (war auch eine UV) gemerkt, dass ich zeitlich nicht mehr hinkomme und dass die Schüler ja ganz viele Enden haben und daher nicht das von Paul Maar benötigen. In meiner Klasse sammeln wir die Aufsätze immer in einem Geschichten-Ordner, ich habe dann spontan angekündigt, dass ich die "richtige" Geschichte da auch hineinhefte.
    Ich fand, auch ohne Ende war das ganze eine runde Sache, und auch mein Seminarleiter hat mir zugestimmt, dass die Kinder so in der Geschichte waren, dass ihnen gar nicht aufgefallen ist, dass ja der Paul Maar die Geschichte weitergeschrieben hat.

  • Hallo Elaine! :)


    Hast du im Vorfeld "überprüft", ob die Kinder ihre selbst geschriebenen Geschichten auch vorlesen können?
    Meine Erstis können das nämlich noch nicht alle. Schreiben ja, nur vorlesen, naja..


    Viel Erfolg mit der Stunde,
    Sabi

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Einen Halbkreis vor Beginn der Stunde aufbauen geht leider nicht. Grund: Kinder sind fixiert auf "ihre" Stühle, das würde Geheule geben. Einen Halbkreis brauche ich ja, damit alle Kinder die Tafel (Projizierung des Buches) sehen können. Und einen Rundkreis wollte ich zum Vorlesen machen. Aber da könnte ich spontan sein und die Kinder, die mit dem Rücken zur Tafel sitzen, sich auf die Tische setzen lassen.


    Vorlesen schaffen die Kinder. die einen besser, die anderen schlechter, aber ich habe ja die Möglichkeit, dranzunehmen!


    Wieviele Geschichten ich vorlesen lasse, weiß ich nicht. Das kommt doch drauf an, wie viele sich melden! Weiß auch nicht, was ich tun soll, wenn sich ganz viele Kinder melden und ich nicht alle drannehmen kann (was wahrscheinlich ist).... Wie macht ihr das? Vertrösten auf nächste Stunde?


    Melosine, was meinst du mit der Reflexionsphase? Eigentlich ist bei mir neben der Einführung, der Arbeitsphase und der Präsentation keine vorgesehen. Kannst du das mal erläutern? Meinst du so eine Art Hörauftrag für die Kinder?


    Das mit den Gruppen finde ich prinzipiell super! Nur würde das bei meiner Klasse im Chaos enden, das müsste ich vorher üben, wozu leider nicht mehr die Zeit ist! Außerdem ist das ein Haufen großer Chaoten, wahrscheinlich würde Ahmet die Blätter der anderen Kinder zerreißen oder so Späßchen, damit er vorlesen kann.


    Das richtige Ende in die Mappe (die wir auch haben) zu heften, ist als Alternative eine gute Idee.


    Aber genau weiß ich nicht: Muss für eine gute Stunde das Ende vorgelesen werden oder ist das Situationsabhängig (wie bei juna?
    Liebe Grüße
    Elaine

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Elaine schrieb am 13.06.2005 17:10:
    Wieviele Geschichten ich vorlesen lasse, weiß ich nicht. Das kommt doch drauf an, wie viele sich melden! Weiß auch nicht, was ich tun soll, wenn sich ganz viele Kinder melden und ich nicht alle drannehmen kann (was wahrscheinlich ist)....


    Vorsicht, Falle! ;)


    Zitat

    Melosine, was meinst du mit der Reflexionsphase?


    DAS meine ich damit: die Reflexionsphase ist in dem Fall ja die Phase, in der die Kinder ihre Texte vorlesen. Da sollte dir klar sein, wie viele Texte du ca. vorlesen lassen willst und warum du das tust. Höraufträge sind in der 1. Klasse manchmal noch so eine Sache... könnten darin aber auch eingebunden sein.
    Geh mal davon aus, es melden sich 20 Kinder, die alle ihren Text vorlesen wollen. Was tust du dann? Wie wählst du die Kinder/ Texte aus, die heute drankommen? Was machst du mit den übrigen Kindern, die auch alle vorlesen wollen? In meiner 1 (jetzt 2) war es zudem so, dass einige Kinder nach zwei von Kindern holprig vorgelesenen Texten nicht mehr zuhörten.


    Ich will dich damit nicht verwirren - sind alles Erfahrungswerte von mir und anderen ;) Die Fl heben gerne darauf ab und es ist gut, wenn du da Antworten parat hast.


    Wenn du die Kinder vorlesen lässt, um ihre Texte zu würdigen, ist das ok, aber die Phase sollte nicht zu lang sein. Du könntest z.B. von vornherein sagen, dass du heute nur 3 (beliebig von mir genannte Zahl) Texte vorlesen lässt, die anderen aber morgen noch drankommen. Dann könntest du dir vorher überlegen, welche Kinder du dran nimmst. Du gehst ja sicher rum und liest schon mal ein paar Texte. Unterscheiden sich die Texte? Kann man an ihnen etwas erkennen? Da kommen wieder etwaige Höraufträge ins Spiel (spannend erzählt, Satzanfänge, was auch immer ihr schon thematisiert habt). Sollen die anderen Kinder etwas zu der Geschichte sagen? Wenn ja, was? Reicht 20 mal: Mir hat die Geschichte gut gefallen....
    Unsere FL legen großen Wert auf den Lernertrag, der bei solchen Stunden manchmal schwer erkennbar ist - um so wichtiger ist es, dass du dir im Klaren bist, was du mit der Stunde willst und wie der Abschluss verlaufen soll.
    Verlass dich lieber nicht darauf, dass es schon irgendwie läuft und sich vielleicht nicht so viele melden o.ä.
    Unsicherheiten birgt jede Stunde eh schon in sich.
    Vielleicht bin ich auch schon zu sehr im Prüfungsstress und sie sehen es bei euch lockerer - so, wie ich es bei uns mitbekommen habe, waren das immer wieder Kritikpunkte an solchen Stunden.


    Frag ruhig, wenn ich mich unverständlich ausgedrückt haben sollte ;)
    Ansonsten hoffe ich, dass du jetzt nicht so da sitzt und das nicht dein allererster UB ist, den ich dir jetzt ziemlich kompliziert gemacht habe ;)


    LG,
    Melosine

  • Meine FL hat mal dazu gesagt, dass man das Ende nicht vorlesen soll. Denn die Geschichten der Kinder kommen dabei sozusagen nicht gut weg ;) Es ist eine 1. Klasse und wer kann da schon so schön eine geschichte beenden wie ein geübter Autor. Sie meinte es würde die schöne Stimmung, erzeugt durch die tollen Ideen der Kinder, kaputt machen. Sie stellte mir auch die Frage "wieso ich das Ende vorlesen will?"So nach dem Motto 'erst lass ich die Kinder ein Ende schreiben, um ihnen dann zu zeigen wie es besser geht oder wie?'
    Ich hab damals das Buch später in unsere Bücherecke gelegt. Am Ende der Stunde hab ich den Kindern erklärt, dass dieses Buch jetzt zu 'unseren' Büchern gehört, habs für die Klasse gekauft dann wurde es ins Regal gestellt. Dann können interessierte Kinder doch selber nachschauen.


    Deine Idee finde ich auch gut

    Zitat

    Das richtige Ende in die Mappe (die wir auch haben) zu heften, ist als Alternative eine gute Idee.

    könnte aber auch wieder zu Vergleichen führen. Meine FL war immer schwer zufrieden zustellen. X(

  • Können denn alle bei dir schreiben?
    Ich hatte Kandidaten, die das Ende gemalt haben. Die waren mit dem Schreiben völlig überfordert.


    Meine FL hat mir auch vorgeschlagen mit den Kindern ein offenes Ende oder wie man das nennt einzuüben. Die Kinder, die fertig sind kommen leise hinten in den Sitzkreis und stellen ihre Ergebnisse vor, während die anderen weiter arbeiten können. Fand das immer total kompliziert. Weiß nicht wie es bei anderen funktioniert? Hatte auch nie so viel Zeit das mit den Kindern zu üben. War nicht so oft in der Klasse. Kannst du ja mal als Idee im hinterkopf behalten:
    FL stehen doch darauf, dass man in der Nachbesprechung andere Ideen präsentieren kann, falls etwas nicht geklappt hat
    "In der nächsten Stunde könnte ich folgendes machen.."
    oder dass man Ideen präsentieren kann, die man verworfen hat und dazu erklärt warum. "Ich hatte überlegt folgendes zu machen aber wegen .....hab ich es verworfen". So zumindest bei mir. War/Ist das bei euch/dir auch so?




    Kannst du gut vorlesen? Hab den Tipp bekomen es mit Kassetttenrecorder zu üben. Aufnehmen und anhören wie man sich so schlägt ;)

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