Welche Fibel?

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und freue mich schon auf nette Gespräche.


    Mein Problem ist folgendes:
    Ich bekomme im nächsten Schuljahr sehr wahrscheinlich zum ersten Mal eine 1.Klasse und freue mich riesig darauf. Da ich erst seit 2 Jahren fertig bin mit meiner Ausbildung, habe ich noch wenig Erfahrung. An unserer Schule findet im Sommer ein enormer Lehrerwechsel statt, so dass noch nicht klar ist wer meine Teamkollegen sind (vermutlich sind wir zu dritt) ... kommen vielleicht auch neu an die Schule.
    Im letzten Jahr haben sich die Kollegen für eine neue Fibel entschieden, mit der die Lehrer der 1.Klassen aber gar nicht klarkommen. Ich finde sie auch nicht sehr toll ("Startfrei" vom Oldenbourg-Verlag). Gerne würde ich eine andere Fibel wählen, müsste das aber für den kompletten Jahrgang machen, weil jetzt die Materiallisten bald rausgehen sollen.


    Soviel ich weiß darf ich als Erstklasslehrer eine andere Fibel wählen. Stimmt das so (in RLP)?


    Jetzt habe ich mich etwas umgesehen und finde das neue Werk "Tinto" (Cornelsen) ganz gut oder was mir auch gefällt ist "Leporello 1" (Westermann). Natürlich mehr oder weniger vom äußeren Erscheinungsbild und den Arbeitsheften her.


    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Auf was sollte ich achten, wenn ich eine neue Fibel wähle, welche Kriterien sind wichtig? Könnt ihr mir Fibeln empfehlen?


    Leider habe ich kein Deutsch studiert und kenne mich da nicht übermäßig toll aus. Wäre schön, wenn ich etwas Information dazu von euch bekommen könnte.


    Lieben Dank im Voraus,
    HippoBunny


    PS: Welche Ratschläge könnt ihr einer angehenden Erstklassleherin noch geben? Was kann ich jetzt bereits tun?

  • hallo :)


    welche probleme haben denn die kollegen mit der "startfrei"? ich habe sie mir jetzt als probeexemplar bestellt um mal hinein zu schnüffeln und finde sie auf den ersten blick ganz gut. zumindest besser als die leseschule von oldenbourg..


    so weit ich tinto kenne ist das sehr/ ganz ähnlich aufgebaut!
    allerdings gefallen mir dort die zeichnungen besser :rolleyes:
    ich meine ronja arbeitet mit tinto, evtl. meldet sie sich ja noch zu wort.


    an beiden werken gefällt mir, dass sowohl "lesen durch schreiben" als auch "normaler durckschriftlehrgang" eingebunden sind - wie ich finde eine sinnige kombination, wir arbeiten ganz erfolgreich so an unserer schule.


    wichtig an fibeln finde ich, dass zum beispiel die passenden arbeitshefte dazu sinnvoll durchdacht sind. also wie die aufgaben gestellt sind, sodass erstklässler sie ohne lesen zu können bewältigen können, ob die aufgaben sinnvoll sind, ob sie abwechslungsreich sind, aber nicht zu sehr um routine aufbauen zu können, etc. auch die dazugehörigen anlauttabellen sind wichtig, sofern vorhanden..


    zum thema "das erste mal eine erste klasse" gibt es auch schon threads hier. schmeiß mal die suche an, da wirst du sicher fündig!
    grüße, sabi :)

  • Mit den Fibeln ist es so eine Sache - ich selber komme mit keiner klar und arbeite nach dem Konzept "Eigenfibel".


    Wenn ihr aber mit Fibel arbeiten wollt, würde ich mich grundsätzlich entscheiden, in welche Richtung es gehen soll:
    Stärker nach dem Lernansatz "Lesen durch Schreiben" - Tinto, Startfrei und Konfetti
    oder sonst kannst du jede andere Fibel nehmen und evt. durch die verstärkte Arbeit mit einer Anlauttabelle ergänzen. Da ist die Wahl eher Geschmacksache, finde ich. Magst du lieber eine fortlaufende Lesegeschichte? (dann Tobi, Zauberalphabet), mehr sachkundliche Ausrichtung (Kunterbunt), Lollikpop, Leporello, ein Mittelding is Löwenzahn und Pusteblume....


    Heraus fällt dann noch für mich die Fibel "ABC der Tiere oder so ähnlich (Zirkus auf dem Deckblatt) aus dem Mildenberger Verlag, die nach der Silbenmethode arbeitet, eigentlich vorsieht, dass Druck und Schreibschrift fast parallel eingeführt wird (ist m.E. nicht unbedingt mit den RL für NRW zu vereinbaren, wie es mit euren steht, weiß ich nicht, Fibel ist aber auch für NRW zugelassen).


    Dann würde ich noch nach dem Einzugsgebiet fragen -hoher Ausländeranteil???


    Startfrei hat mein Sohn und ich würde sie einem guten Einzugsgebiet zuordnen, da ich das Arbeitsheft schon anspruchsvoll finde. Tinto ist z.B. u.a. in einer Schule mit entwickelt worden, die eher in einem schwachen Gebiet liegt. Dort sind die Übungen zu jedem Buchstaben sehr gleichförmig, so dass die Kinder sie relativ schnell eigenständig lösen können .
    Bei diesen Fibeln finde ich aber zu beachten, dass sie den Spracherfahrungsansatz voraussetzen, ihn aber nicht unbedingt in ihrem Lehrerband berücksichtigen - es finden sich wenige Hinweise für Hilfen zum Leseaufbau - gerade in schwachen Einzugsgebieten muss man m.E. viel Zusatzmaterial anbieten - nicht jedes Kind hat viele Erfahrungen (wir haben vor kurzem schon mal einen Threat dazu gehabt).


    Die anderen Fibeln haben als Lesebuch den Vorteil, dass sie Texte vom Leichten zum Schwierigen anbieten. Ich würde jedoch nie herkömmlich mit einer Fibel arbeiten und die Texte im Gleichschritt lesen lassen - erst wenn Kinder die Synthese verstanden haben, würde ich Lesetexte bearbeiten lassen.


    Warum waren denn deine Kollegen mit STartfrei nicht zufrieden? Eher mit dem Arbeitsheft oder dem Lesebuch?
    flip

  • Hallo!
    Ich arbeite mit der Tobi-Fibel und bin total begeistert davon. Wir haben in der Schule den dazugehörigen Leseausweis angeschafft, der jedem Kind einen individuellen Lernfortschritt ermöglicht. Mit Lesemüttern werden die Leseausweisstunden abgehalten in denen die Kinder mit Dominos, Steckleisten, Arbeitsbüchern, Lese-Mal-Blättern, etc. arbeiten. Die Kinder sind jetzt nach Ostern in der Lage alle Texte zu lesen, obwohl wir noch nicht alle Buchstaben geschrieben haben.
    Ich würde die Tobi-Fibel allerdings nicht bei hohem Ausländeranteil wählen, da die Kinder dann zu sehr Hilfen brauchen für die Eigenarbeit.
    Alles Liebe
    und viel Erfolg
    Tamina

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Die Probleme mit Startfrei beziehen sich hauptsächlich auf die Fibel, das Arbeitsheft soll ganz okay sein. Ansonsten finde ich die Grafik nicht gerade ansprechend für Kinder. Schon oft haben mich Schüler gefragt, was denn das sein soll, weil sie die Zeichnung nicht erkannt haben. Etwas zu abstrakt für meinen Begriff.


    So, also ich denke, dass ich mich entschieden habe. Ich möchte zum ersten Mal als Erstklasslehrer mit der Neubearbeitung von Leporello 1 arbeiten. Hat von euch schon jemand Erfahrungen damit gemacht?


    Gerne würde ich mit den Kindern schon vor Beginn des neuen Schuljahres Kontakt aufnehmen. In einigen Büchern habe ich auch schon darüber gelesen, welche Briefe ich z.B. schreiben könnte. Habt ihr so etwas schon gemacht? ... oder bekommen (als Eltern)? Was könnt ihr mir empfehlen?


    Lieben Dank schon mal im Voraus...


    Grüßle Hippo :)

  • Ich habe meinen Erstklässlern in den Sommerferien einen Brief geschrieben, mich kurz vorgestellt, unser Klassentier, den Elmar vorgestellt und ihnen eine kleine Aufgabe mitgeschickt (Garderobenhakenschild anmalen und ausschneiden) die die Kinder dann am ersten Schultag mitbringen sollten.


    Gruß
    smali

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