Ich weiß ja nicht, wie gut deine Kinder schon im Lesen sind. Müsste ich jetzt eine Lesemuttistunde machen, dann mit bereits bekannten Wörtern aus dem Übungsbereich, um die Motivation zu erhalten oder überhaupt zu wecken. Für Kinder die schon lesen könnte es aber natürlich auch etwas sein, das sie neu erlesen müssen, damit sie zu gefordert werden.
Lesemütter
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Zitat
Original von sina
Hallo!
Ich würde mal gerne eure Meinung zu Lesemüttern hören.
Einmal die Woche kommen drei Mütter in meine Klasse, die mit den Kindern in Kleingruppen lesen, d.h. die Kinder wählen aus einer Auswahl einen ihrem Leseniveau entsprechenden Text aus, lesen ihn für sich (beliebig oft, bis sie meinen, ihn verstanden zu haben), lesen ihn dann einer Mutter vor und beantworten von ihr Fragen zum Verständnis.
Nun sprach mich Anfang der Woche die Konrektorin der Schule an, dies wäre für die Leseentwicklung der Kinder schädlich, da es erwiesen sei, dass Kinder zu Beginn nicht laut lesen sollten. Genau genommen dürfte nie (!) laut gelesen werden. Netterweise kam sie völlig unerwartet einfach in die Lesestunde geplatzt und verwickelte mich während des Unterrichtes (!!) in eine (sehr einseitige) DiskussionMit dem zweiten Teil der Aussage (bzgl. des lauten Vorlesens) hat sie insofern natürlich Recht, dass man Kinder nicht unbekannte Texte vorlesen lassen soll, da dies die Sinnentnahme extrem erschwert.
Allerdings habe ich gelernt, dass bekannte Texte, deren Inhalt die Kinder verstanden haben, durchaus vorgelesen werden können. Da die Kinder in meiner Klasse die Texte vorher mehrfach lesen dürfen und erst dann vorgelesen wird, halte ich das Ganze nicht für schädlich. Besonders auch deshalb, weil die Kinder sich drum reißen, vorlesen zu dürfen, d.h. hier wird auch ein großer Teil für die Lesemotivationsförderung getan.Nach der oben beschriebenen Stunde verwickelte die Konrektorin dann noch die Lesemütter für eine ganze Zeit in ein Gespräch über ein ihrer Meinung nach gutes Leselernkonzept - genauen Inhalt kenne ich nicht, allerdings scheint dieses Konzept definitiv jedes laute Vorlesen zu verbieten - wodurch sie mein Vorgehen natürlich ziemlich "runterzog".
Insgesamt empfinde ich das als ziemlich unverschämt: In meinen Unterricht zu platzen (sie hatte wohl vorher gehört, wie ich einer Kollegin von den kommenden Müttern erzählt habe), mich dort darauf hinzuweisen, dass sie dieses Vorgehen für nicht sinnvoll hält und dann nach der Stunde noch einmal die Mütter anzupassen und diese zu belabern.
Wenn sie das Vorgehen nicht für o.k. hält, kann sie es mir ja sagen, aber doch bitte in einem 4-Augen-Gespräch! Ich war völlig perplex, konnte gar nicht antworten (sie fiel mir eh immer ins Wort) und um mich rum standen die Kinder, die Fragen hatten, denen ich aber nicht helfen konnte, da mich die Konrektorin zutextete.Arbeitet ihr auch mit Lesemüttern? Wie genau macht ihr das? Lasst ihr tatsächlich nie - wirklich nie- etwas laut vorlesen?
LG
Sina
1. glaube ich, dass NICHTS schädlich ist - weder laut lesen, noch leise, noch sonstwas. Das einzig schädliche wäre, NICHT lesen :).
Möglicherweise kann es bei dem einen oder anderen Kind kontraproduktiv wirken, wenn es - durch erschwerte Bedingungen - frustriert wird, aber solange die Kinder das freiwillig machen sehe ich das Problem nicht.2. Ich habe eine Mutter, die öfter kommt und mit Kindern, die das möchten, liest.
3. Laut lesen mit der ganzen Klasse macht für mich nicht viel Sinn. Die guten Leser haben es nicht nötig, und die schwachen wollen sich nicht blamieren, und was es der Klasse bringen soll, außer, dass sie mal hören können, wie andere lesen, hat sich mir noch nicht erschlossen.
Was ich schon gemacht habe. Kinder durften der Klasse VORlesen, einen vorbereiteten Text z.B., aber das wieder auf freiwilliger Basis.
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