Liebe Kollegen,
ich habe ein Problem mit einer meiner Ertsklässlerinnen.
Jede, aber wirklich jede Hofpause (zum Glück ist es nur eine pro Tag für sie) nutzt sie dazu einen Drittklässler - der es ihr irgendwie angetan hat - zu traktieren.
Dazu gehören Verhaltensweisen wie: mit ihren Freundinnen gemeinsam an ihm und seinen Freunden vorbeirennen und quietschen vor Freude/ gespielter Angst, lautes Aufquietschen und Wegrennen sobald er sich in ihre Richtung dreht, belauern wie eine Katze die Maus, beschimpfen (du wiegst 300 Kilo - der Junge ist normal schlank..), usw.
Der Drittklässler hat das Spiel eine zeitlang mitgemacht, seine Freunde auch. Er ist auch kein Heiliger und wirft mit Matsch, zieht und zerrt an den Kleinen, etc.
Zum Teil normales "Abwehrverhalten" im Spiel, andererseits stachelt er die Konflikte auch mit an, indem er sich auf die Erstklässler einlässt.
Mittlerweile ist es soweit, dass seine Klassenlehrerin und ich die jeweiligen Eltern in die Schule gebeten haben und demnächst ein gemeinsames Gespräch führen.
Ich sehe schon Handlungsbedarf, weiß aber nicht, was ich machen soll! Ich kann die Erstklässlerin nicht jede Pause in der Klasse lassen. Außerdem kann ich nicht jede Pause auf sie aufpassen. Ich habe ihr sicher mehr als fünfzig mal gesagt, sie solle den Jungen in Ruhe lassen. Die Eltern sind informiert. Ich kann ihr auch nicht vorschreiben, wie sie die Pause zu verbringen hat. Versuche á la "bleib die Pause in dem und dem Teil des Schulhofes" nutzen nicht.
So ganz genau weiß ich auch nicht, was das Gespräch mit den Eltern bringen soll. Die Anregung kam von meiner Kollegin.
Habt ihr Ideen wie ich diesem Konflikt - der ja eigentlich keiner ist, die Kinder kennen sich ja eigentlich nicht - beikommen kann? Wie kann ich die Erstklässlerin sinnvoll in der Pause auf dem Hof beschäftigen?
Sollte ich die Klasse auf ein bestimmtes Pausenspiel heiß machen und einen inneren Wettstreit hervorzaubern? Nur was und wie?
Ich bin ratlos,
Sabi