Grundschullehrer im Ausland

Hallo Sharasad!

Habe heute erst deinen Beitrag gelesen und antworte dir daher erst so spät. Nun denn...

Eine Bekannte von mir ist zur Zeit in Namibia an einer deutschen Grundschule. Sie hat zusammen mit mir ihr Referendariat gemacht und ist danach direkt nach Afrika gegangen. Beworben hatte sie sich, soweit ich weiß, auch über das Auslandsschulwesen. Ruf da doch vielleicht einmal an und frag nach. Ich glaube schon, dass man direkt nach dem Referendariat im Ausland starten kann.

Fabula

moin moin,

du hast drei Möglichkeiten unterschiedlicher Lukrativität/Freiheit:

1. OLK-Ortslehrkraft: zu ortsüblichem (einheimischem) Gehalt, Stellen gibts unter bekannter Seite, aber auch Initiativbewerbungen direkt bei den Schulen sind sehr vielversprechend! Die Stunden werden dir aber nur selten angerechnet...

2. BPLK- Bundesprogrammlehrkraft: Gehalt aus Dt.+Ortsgehalt, reicht aber idR dicke. Die Stunden werden angerechnet, dafür ist die Stellenauswahl bescheidener und läuft nur übers Auslandsschulwesen. ausstieg bei fester Stelle sofort möglich

3. ADLK-Auslandsdienstlehrkraft: dabei musst du schon verbeamtet/fest angestellt sein. Der verdienst ist gut, dafür bist du auch viel gebundener, sowohl örtlich als auch zeitlich (mind. 3 Jahre)

Ich bin direkt nach dem Ref als BPLK in Santiago de Chile gelandet und hier gibts auch Grundschullehrer, die direkt nach dem Ref als BPLK raus sind.
Einfach mal bewerben, ich helf da auch gerne weiter!!!!

*snief*

Wenn ich das so lese, bekomme ich richitg Fernweh.

Einer der Gründe, warum ich Lehrerin geworden bin, war der, dass man auch die Möglichkeit hat, mal für ein paar Jahre im Ausland zu arbeiten....

Ok, das wird ein Traum bleiben.....

Petra

@ Petra:
wieso wird das ein Traum bleiben, wenn ich mal fragen darf...

@ Santiaguino, weil ich zwei kleine Kinder mein Eigen nenne und einen Partner habe, der jobmäßig da nicht mitziehen kann.

Gut, er könne rein theoretisch Erziehungsurlaub machen, aber praktisch wird daraus sicher nix werden.

Vielleicht in 20 Jahren, aber so eine olle Lehrerin wollen sie dann sicher auch nicht mehr haben

Petra

Hey Petra,

wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!!!

Die meisten Kollegen hier haben Kinder, oder kriegen gerade welche, das zieht sich durch alle Altersstufen. Auch haben wir einige, die mit Mitte und Ende 50 ins Ausland gegangen sind!!!

Aber das Hauptproblem scheint ja der Partner zu sein. Dazu nur nochmal so viel:
als ADLK verdienst du genug für die ganze Familie, außerdem ergeben sich im Ausland immer wieder fantastische Jobperspektiven, allein schon aufgrund der Sprachkenntnisse, die man sich aneignet/schon mitbringt...

aber ich will ja auch niemanden zu seinem Glück zwingen...

Zitat

aber ich will ja auch niemanden zu seinem Glück zwingen...

Du machst mir aber meinen Mund verdammt wässrig

Ok, der Partner wäre gar nicht soooo das Problem.
Er ist Beamter und wie gesagt, ich (und vor allem er natürlich) könnten mir so was wie Erziehungsurlaub durchaus vorstellen.

Ich glaube das "Problem" ist eher "Was machen wir mit unserem Häuschen hier?", wie wird es sein, wenn wir wiederkommen..

Sag mal, wie ist es eigentlich mit den Kindern da. Ich meine, wenn ich an einen deutsche Schule gehen würde, dann ist ja eigentlich die Schulbildung meiner Kinder auch "gesichert", oder?
Sind das in der Regel Schulen, die bis zum Abitur gehen?

*nurmalsofrag* ;))))

Petra

hab mir doch gedacht, dass da noch Wünsche zu wecken sind...

Klar ist die Schulbildung deiner Kinder gesichert, hier ist wie gesagt vom Neugeborenen bis zum Studenten alles dabei und zum dt. Abi führen die Schulen in der Regel auch (hier nicht!).

Das Häuschenproblem stellt sich den allermeisten und auch hier gibt es - je nach weiterem Lebensentwurf - die unterschiedlichsten Lösungen: Verkauf - Vermietung an Bekannte/Fremde - einfach weiter abbezahlen...

Da ich - nach meiner Verbeamtung - nochmal ins Ausland will, schaff ich mir wohl erst gar kein Häuschen an...die Rente kann man schließlich auch in der Sonne besser durchbringen, wozu also all der Stress...

Also: surf nochmal auf der Seite rum und überleg es dir mit deinem Partner nochmal in Ruhe....

Für weitere fragen bin ich aber gerne zu haben...

Also,
wir (mein Partner und ich) spielen schon seit längerem mir dem Gedanken für einige Jahre ins Ausland zu gehen. Wir haben aber auch zwei Kinder, die momentan in der Mittelstufe sind. Daher habe ich die Diskussion hier mit Interesse verfolgt.
@ Santiaguino:
Denkst du es ist möglich, dass auch ältere Kinder so einen Auslandsaufenthalt verkraften können? Ich meine damit, ob der Wechsel in der Mittelstufe so ohne weiteres möglich wäre.

Du hast ja versucht, uns das Auslandsschulwesen nahe zu bringen. So ganz habe ich das aber noch nicht verstanden. Also, wenn ich momentan Beamtin auf Probe bin und in einem Jahr die Verbeamtung auf Lebenszeit erreichen könnte, was wäre der für mich sinnvollste Weg?

über die vielen verschiedenen Möglichkeiten

LG

Hi Silja,

je älter die Kinder, desto länger die Eingewöhnungszeit...aber möglich ist alles und es ist halt ne Frage, wie offen deine Kinder so sind. Hier sind aber - im Gegensatz zu den Eltern - die Kids alle glücklich!!

Ansonsten würd ich dir raten, die Verbeamtung noch abzuwarten, da du dann mehr verdienen wirst. Bist auf der anderen Seite aber auch nicht mehr so flexibel, was Ortswahl und Vertragsdauer angeht. V.a. letzteres ist durchaus entscheidend, denn ich kann z.B. jederzeit raus aus meinem Vertrag, während manch Kollege, dems nicht so gefällt, hier wohl oder übel seine 3 Jahre absitzen muss bzw. sonst mit erheblichen Kosten zu rechnen hat, da z.B. der gesamte Umzug zurückbezahlt werden muss, und das meist ein paar Tausend € sind...
Entscheiden musst du dich also selber, helfe aber bei Fragen gerne weiter!

Hallo,

vielen Dank für deine Tipps Santiaguino! Werde alles gründlich abwägen und dann ... mal sehen!

LG

Na liebe Sharasad da sind dir wohl meine Erzählungen vom THW in Afrika (Guanda & Co) zu Kopf gestiegen, naja finde einerseits ja recht nett aber andererseits...?

Also Koboldstroll, ich möchte dir ja nicht zu nahe treten, aber es ging hier um ganz normale Grundschullehrerstellen im Ausland und nicht um die Katastrophen- bzw. Entwicklungshilfe, die normalerweise von THW, DED etc. durchgeführt wird!

Zitat

Guanda & Co

Mein Freund war vor einigen Jahren auch mit dem THW in Afrika, übrigens in Ruanda , einige Jahre zuvor in Somalia und nochmal in Zaire, und er hat seine Erlebnisse in Tagebuchform festgehalten; ich bin mir sicher, wenn hier im Forum über Auslandstätigkeiten von Lehrern geschrieben wird, hat man nicht Bürgerkriegssituationen, die Notversorgung mit Trinkwasser, Seuchen und sterbende Kinder im Hinterkopf.

Zitat

recht nett

Irgendwie finde ich deinen Beitrag etwas... euphorisch? ... Naja, bin da irgendwie vorbelastet. Klar klingt "ich fahre für vier Wochen nach Ruanda / Uganda / ... und mach dort die Trinkwasserversorgung / Brückenbau / Aufbau von Flüchtlingslagern" sehr interessant. Abenteuer!? Ich habe damals aber sehr gezittert und mir große Sorgen gemacht, als ich von meinem Freund vier Wochen nichts hörte und nur einmal jemand von einer BGS-Funkstelle eines weit entfernten Bundeslandes anrief um mir einen für mich von meinem Freund geschriebenen Funkspruch mitzuteilen.

Nachdenkliche Grüßte,
das_kaddl

Hallihallo,

also ich muss sagen, dass mich das Ausland auch total reizt. Ich habe bereits 3 Jahre mit meiner Familie (Ehemann + damals 4-jaehrigen Sohn) in Amerika gelebt und bin total begeistert.

Die Kinder hatten entweder gar keine Probleme sich einzuleben oder aber es hat etwas laenger gedauert. Kommt halt auf's Kind an und ist immer verschieden. Mein Sohn hat super Englisch gelernt und hat sich sehr wohl gefuehlt. Wir waren alle sehr traurig als es nach 3 Jahren wieder nach Deutschland ging (mein Sohn wollte nicht mehr nach Deutschland zurueck. Da sei es immer kalt und am regnen!).

Also, wenn Ihr die Chance bekommt, geht ins Ausland und macht das Beste daraus! (Unsere Bewerbung fuer die USA laeuft wieder!)

Bis dahin
Dotti

Hallo,
ich habe auch Interesse an einer ADLK-Stelle. Wie sieht es aus, wenn ich während des Auslandsaufenthaltes schwanger würde? Auch Geld zurückzahlen oder wie hier, also weiterbezahlter Mutterschutz und Elternzeitmöglichkeit? Und: Gibt es auch Teilzeitstellen? Ich finde beim Auslandsschulwesen nix, gehe also davon aus, dass "nein"?

Um nochmal aufs Thema zurück zu kommen:
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass ich nach dem Ref als BPLK im Ausland arbeiten kann?
Und was ist damit gemeint, wenn ihr schreibt, dass einem als OLK die Stunden nicht angerechnet werden?