Hallo,
ich hoffe, dass ihr mir ein paar Tipps geben könnt.
Ich habe in meiner 1. Klasse einen Schüler, der motorische (sowohl grob- als auch feinmotorische) und
Wahrnehmungsschwierigkeiten hat.
Beide Probleme äußern sich in vielerlei Hinsicht.
Bspw. ist er nicht in der Lage ein "Tafelbild" auf ein Blatt zu übertragen. Male ich z.B. in die rechte obere Ecke der Tafel
einen Kreis, so ist er nicht in der Lage diesen Kreis in die rechte obere Ecke des Blattes zu malen. Es landet irgendwo auf
dem Blatt.
Das äußert sich bspw. auch beim Abschreiben von Matheaufgaben aus dem Buch ins Heft. Er schafft es in 20 Minuten nur 2
Aufgaben abzuschreiben.
Auch beim Schreiben der Ergebnisse sieht man das.
Eine typische Matheaufgabe sieht bei ihm dann ungefähr so aus:
Zitat<pre>3 + 5 =
8</pre>
Diese Defizite lassen sich auch in vielen anderen Bereichen beobachten.
Motorische Probleme bemerkt man bei allem was er macht. Ob Schreiben (was ihm sehr viel Mühe kostet), Basteln (selbst nur das
halten einer Schere), Rennen, Springen und manchmal sogar das normale gehen.
Er wollte vor kurzem bspw. die Tafel putzen. Dabei ist er 4mal umgekippt. Durch das Hochschauen, um den Schwamm von oben nach
unten zu führen, kam er immer wieder aus dem Gleichgewicht.
Bevor er eingeschult wurde hat er schon eine Ergo-Therapie gemacht, die aber vor der Einschulung "ausgelaufen" ist.
Seit der 2ten Woche, wird er einmal pro Woche von der Schulkindergärtnerin speziell gefördert. Allerdings ist diese nun seit
einigen Wochen krank und wann sie wiederkommt ist nicht absehbar.
Ich muss allerdings betonen, dass die geistigen Fähigkeiten voll ausgereift sind. Er kann dem Unterrichtsstoff normal folgen
und hat damit auch keine Probleme.
Es ist eben nur die Motorik und die Wahrnehmung, die mir und den Eltern Sorge bereiten. Ich denke mit diesen Defiziten wird
die 2. Klasse sehr schwer werden.
Hauptproblem sind die Wahrnehmungsschwierigkeiten die zusätzlich durch die motorischen Defizite verstärkt werden.
Die Eltern bemerken diese Defizite selbst und fragen mich um Rat.
Leider habe ich noch nicht so viel Erfahrung, dass ich den "Stein der Weisen" für mich beanspruchen könnte.
Daher einige Fragen:
1) Welche Möglichkeiten der Förderung gibt es?
2) Kann man den Eltern Übungen empfehlen?
3) Was könnten die Eltern dem Kinderarzt sagen? Sollte ich dazu was schreiben?
4) Ist eine weitere Ergo-Therapie sinnvoll? (Wartezeit einige Monate - die Eltern hatten sich schon erkundigt)
5) Fällt euch noch irgendwas ein?
Vielen Dank