Für's Rechnen begeistern!

  • Hallo ihr lieben, hier meine neuste Frage in Sachen i-männchen! (ganz privat)
    Ich sehe bei meiner eigenen Tochter, aber auch bei meinen 5 ern selber das Problem, dass sie sich sehr schnell gegen ein Fach entscheiden.
    Bei meiner Kleinen ist es Mathe. Während sie in Sprache alle Schwierigkeiten motiviert angeht, lässt sie es in Mathe einfach sein. sie findet zum Beispiel eine HA schwierig und hört deshalb schon bei der HA- Vorbesprechung in der schule weg - in der kita macht sie dann spontan alle Ha außer Mathe und auf dem Weg nach Hause erzählt sie mir, dass sie superschwierige Mathe HA auf hat.
    Hier zu Hause geht sie es dann gleich an - nicht ohne mir zu sagen, dass sie Mathe scheiße findet (Gott, wo hat das Kind bloß diese Wörter her ;) )
    Jetzt sitzen wir davor- eigentlich läuft es ganz gut - sie braucht immer noch viele Hilfmittel (Zahlenkette, Plätchen etc) sie weint nicht oder so, aber ich kann ihre Lustlosigkeit beobachten. Sie verdreht immer noch viele Zahlen, spielt mit dem ERgebnis Ratespiele und freut sich aber doch , wenn man ihr klar macht, dass sie das eben doch kann und sie dann (ohne gro0e elterliche Hilfe) Erfolge sieht.


    als Deutschlehrterin Sek 1 stehe ich ziemlich auf dem Schlauch - als Mama in solchen Fällen sowieso.


    Wie kann ich das kind für Mathe motivieren ? fördern? keine ahnung was. Ich halte sie nicht für rechenschwach - glaub ich zumindest . Die Lehrerin hat bisher auch nicht viel in diese Richtung gesagt.


    Was meint ihr.... ich denke, sie hat probleme sich Zahlen deutlich, räumlich vorzustellen.


    Isa

  • Versuch mal den Rechenkasten "Farbige Stäbe" von Klett... wirkt Wunder bei Zahlendrehen und Problemen mit der Zahlvorstellung!
    Der Lern-Aha-Effekt wird verstärkt durch Über-Schreiben der Zehnerzahl in Orange (analog der Farbe des 10 cm langen orangen Zehnerstabes) und das Legen der Stäbe, wie die Zahl auch geschrieben wird! Also den Zehnerstab auf der linken Seite legen, die Einerzahl rechtsbündig daran!
    Kasten bekommst du über den Buchhandel oder gebraucht bei ebay oder beim www.bb-versand.de , ca. 14,00 EUR !
    Anleitung: Buch von Rainer Dürre (Lehrer), "Rechenschwäche-das Trainingsprogramm für Ihr Kind" , Herder spektrum
    Sehr hilfreich: die Schülerarbeitshefte von Klett "Mathematik begreifen", je zwei Hefte von Klasse 1-4 à EUR 6,30 - arbeiten mit diesem Material!
    Lesenswerter linK: www.bruehlmeier.info/cuisenaire.htm


    LG cecilia

  • Danke, ich werd mir die Sachen einmal anschauen.
    Man geht als Mutter -wenn man selber "vom Fach ist" und der Papa dummerweise auch schon sehr komisch mit dem Thema Schule um.
    Danke,
    isa

  • Ich fürchte, die Abneigung oder auch Zuneigung bleibt irgendwie bestehen. Wichtig finde ich nur, das Selbstvertrauen zu stärken, auch wenn es nicht das Lieblingsfach ist.
    Immer versuchen, handlungsorientiert zu arbeiten, die angesprochenen Cusinaire Stäbe oder Legosteine, Plättchen, Puppen, ...., Hauptsache nicht zu früh weg von der Anschauung.
    Aufpassen, dass sich das zählende Rechnen nicht verfestigt.
    flip

  • vielleicht hilfts, das rechnen zu haus nicht nur auf die hausaufgabenzeit zu begrenzen?
    zum beispiel im auto auf längeren oder kürzeren fahrten aufgaben als spiel rechnen, immer mal wieder alltagsgegenstände, vertrautes, geliebtes zählen lassen, etc
    alles spielerisch, papa stellt aufgaben und mama rechnet auch mit oder so?
    wenn sie mehr positives damit verbindet fällts ihr evtl leichter? :)

  • Ja, sowas machen wir auch- ich persönlich finde die Arbeitsweise des eingeführten Buches "das Zahlenbuch" - ist ja hier auch schon diskutiert worden - wirklich nicht sehr handlungsorientiert und ich habe schon immer der Eindruck gehabt, dass dieses kind nur lernt, wenn sie einen wirklichen Nutzen daraus hat. das zusammenrechnen von Gegenständen bzw. Preisen auf dem Markt klappt bei weitem besser als das Errechnen von Zahlenhäusern bzw. Mauern.
    Ich mache mir weniger Sorgen, als das ich es schade finde, die kinder in meiner Klasse verbauen sich so viel dadurch " Ich hasse Deutsch" und promt schreiben sie im Aufsatz so wenig, dass man kaum die Möglichkeit hat sie in ihrem Selbstwertgefühl irdengwie zu stärken....



    Alles andere in der schule scheint kein Problem zu sein!
    Wir werden die Mathematik verstärkt einzug in unser Leben nehmen lassen..... ;);)
    Ich danke euch - dieses Forum bietet für mich echte Lebenshilfe!!!!
    isa

  • Eigentlich ist das Zahlenbuch eines der besten Unterrichtswerke - ich meine jedoch eher für stärkere Schüler, weil es problemorientiert, praxisorientiert an Sachthemen herangeht und eben nicht vorgegebene Rechenwege vermittelt. Es ist Vorbild eigentlich fast aller neueren Mathematikbücher.


    Vielleicht krankt die fehlende Begeisterung, dass es deiner Tochter eher an der Vermittlung von Strukturen fehlt? Rechnet sie vielleicht noch eher zählend und ist durch die Schwere der Aufgaben überfordert?
    Ich sehe es an meiner Klasse - ich unterrichte selbst kein MAhte, eine Fachlehrerin, die sich das Leben aber eher leicht macht und sich mit dem Zahlenbuch nicht so sehr beschäftigt hat. So hat sie zu Beginn eher nicht handlungsorientiert Mengen erfassen, die Kraft der Fünf..... dargestellt, so dass die Kinder nichts haben, was ihnen hilft. Nun werden sie mit den großen Zahlen konfrontiert, zählen, was natürlich sehr anstrengend ist.


    Vielleicht kommst du über deinen Bekanntenkreis mal an den Lehrerband des Zahlenbuches bzw. es gibt einen Förderkursin Karteikarten.
    Kennst du das Programm Blitzrechnen ? Greift eben auch in die Automatisierung ein und ich finde es nicht schlecht. Vielleicht kommst du auf diesem Weg weiter????


    flip

  • Ich habe neulich eine interessante Fortbildung zum Thema Rechenschwäche besucht. Es ging u.a. darum, wie man Kinder vom zählenden Rechnen abbringen kann und welche Voraussetzungen notwendig sind, um das zu erreichen.
    1. Das Kind muss in Relationen denken können.
    (Größenvergleiche, Lagebeziehungen, usw.)
    2. Das Kind muss in der Lage sein, Dinge unter einem bestimmten Kriterium zusammenzufassen.
    3. Es muss im pränumerischen Bereich Mengen vergleichen können, und zwar ohne zu zählen durch zuordnen.
    4. Es muss die Invarianz der Menge begriffen haben, d.h. es muss wissen, dass eine Menge von Plättchen, die anders angeordnet wird, von der Anzahl her gleich bleibt.
    5. Es muss Addition und Subtraktion als Handlung verstanden haben und zwar ohne abzählbare Menge. Als Beispiel wurde angegeben:
    "Ich habe einen Klumpen Knete. Ich nehme einen Teil (oder mehrere) weg. Was bleibt? Ein Rest. Wie bekomme ich das Ganze wieder hin? Durch Zusammenfügen."
    Die gleiche Operation kann man auch mit Reis z.B. durchführen. Das sind zwar Einzelelemente, doch ebenfalls nicht zählbar.
    Erst wenn das verstanden ist, sollte man zu zählbaren Mengen übergehen und dann erst nur Mengen bis 5 betrachten.
    Ich habe dort zwar nicht direkt etwas Neues erfahren, aber mir ist klar geworden, dass viele Elemente der heute fast verpönten Mengenlehre durchaus ihre Berechtigung hatten (und haben) und dass vor allem im pränumerischen Bereich viel intensiver gearbeitet werden muss, um zählendes Rechnen zu vermeiden. Es gibt Untersuchungen, die von 20% rechenschwacher Kinder sprechen. Wenn man überlegt, wie viele Kinder zu Beginn der Klasse 3 noch zählen, mag das sogar stimmen.
    Heidi
    P.S. Schau dir auch mal diesen Link an: http://www.bruehlmeier.info/index.htm
    Benutze den Pfad -Didaktik -Cuisenaire-Stäbe.

  • Ach, ich finde das so schön, dass ihr euch so intensiv damit auseinander setzt!
    unsere häusliche analyse hat erst mal folgendes ergeben:
    Rechnen muss Teil unseres Zusammenlebens werden, damit das kind weiss, warum es dies lernen muss bzw. soll.
    Ich denke da an Einkaufspielchen u.ä
    Wir haben eine Bestellung bei Klett aufgegeben:
    Die farbigen Stäbchen, Förderkurs Zahlenbuch, die Blitzrechen CD hatten wir schon.


    Ich hab schon mehrere Aufsätze jetzt gelesen und viel Informationen bekommen
    Ihr habt mir tolle Tipps gegeben!
    danke
    Isa

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