Freies Schreiben im UB?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ihr Lieben,


    nun steht auch mein erster UB an und ich bin mir über die Auswahl des richtigen Inhalts noch nicht im Klaren.
    Es handelt sich um eine 1. Klasse, die ich seit Februar in Deutsch unterrichte. Seit kurzem lasse ich die Kinder regelmässig frei schreiben, was auch ziemlich gut klappt. Klar gibt es dabei Unterschiede zwischen den Kindern, aber es macht eigentlich allen Spaß.
    Ein anderer Schwerpunkt ist nach wie vor der Buchstabenlehrgang.
    Ich weiß, dass man das Einführen eines Buchstabens gut für einen UB verwenden kann, habe aber selber nicht so viel Freude daran. Mein Eindruck ist auch, dass die Kinder damit überwiegend unterfordert sind. Vielleicht täusche ich mich da auch, aber sie benutzen ja die meisten Buchstaben eh schon zum freien Schreiben. Wenn ich Gegenstände zu einem Laut mitbringe, wissen sie sofort, um welchen es geht. Wenn ich dann noch anfange den Inhalte zu redzieren, wie es für den UB vorgesehen ist und z.B. nur die lautliche Diskriminierung in Wörtern durchnehme, langweilen sich wahrscheinlich 80% der Kinder. Zuviel darf man ja aber auch nicht in die Stunde packen.
    Deshalb bin ich fast soweit, mich für freies Schreiben, bzw. Schreiben mit der Anlauttabelle zu einer Geschichte zu entscheiden.
    Bin mir aber unsicher, ob das so gut geeignet ist.
    Was würdet ihr mir raten? Wer hat Erfahrungen damit gemacht?


    LG
    Melosine

  • Nunja, mit freiem Schreiben kenne ich mich nicht so gut aus.
    Ich habe in meiner 1.Klasse letztes Jahr auch die Buchstabeneinführungen gemacht. Allerdings haben wir das immer nach den gleichen Ritualen gemacht: optische Analyse / sprechmotorische Analyse / akustische Analyse / schreibmotorische Analyse. Dazu haben wir immer eine Geschichte gehört und einen Satz dazu an der Tafel gehabt als Sprachganzheit. Jeder Schüler brachte einen Gegenstand zu dem Laut mit, die Schüler wußten vorher, welcher Laut als nächster eingeführt wurde.


    Wichtig war dabei immer, daß die Schüler häufige Phasenwechsel zwischen mündlicher und schriftlicher Arbeit hatten mit Bewegungsspielen bzw. Auflockerungsübungen zwischendurch.


    Eine Stunde, in der lange am Stück geschrieben wird, halte ich für nicht empfehlenswert.

  • Hallo Melosine!
    Da es sich zu dieser Zeit nicht mehr um die allerersten Buchstaben handelt, verwende ich auf die Einführung der neuen Buchstaben gar nicht mehr so viel Zeit: sie werden von den Kindern schnell erkannt und sie fangen gleich an, den neuen Buchstaben zu üben.
    Wir arbeiten mit der Fu und Fara Fibel. Daraus habe ich in der 1. Klasse im letzten Jahr die Riesengeschichte in Form eines Tafeltheaters vorgestellt, dann von den Kindern aus der Fibel vorlesen lassen. Sie endet mit "...". Die Schüler bekamen die Aufgaben, die Geschichte weiterzuschreiben bzw. die schönste/wichtigste... Stelle aus der Fibel abzuschreiben-als Differenzierung. Am Ende haben im Sitzkreis viele Kinder vorgelsen. Dabei sollten die anderen heraushören, ob es sich um eine Fortsetzung oder eine Fibelstelle handelte (Hörauftrag!). Die meisten Kinder haben selbst geschrieben und das mit ganz schönen Ideen. Ich hatte mit den Kindern keine Ideen für das Schreiben gesammlet, das hätte einigen aber geholfen. Das könnte als Vorentlastung zwischen dem Lesen und Schreiben stehen.
    Auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen kann ich dir nur zum Schreiben raten
    Liebe Grüße
    ohlin

  • Ich denke, Beides ist gut möglich.
    Hast du schon mal eine "lerntheke" oder Arbeitsplan oder wie auch immer zur Buchstabeneinführung gemacht? - so dass die Schüler sich aussuchen können, welche Aufgabe sie zu welcher Zeit erledigen? Ein Bestandteil kann dabei auch das freie Schreiben sein.
    Eine grundsätzliche Überlegung: Ich weiß nicht, wie viele Besuche ihr machen müsst und wie die FAchleiter sie inhaltlich ausgerichtet haben wollen. Freies Schreiben kannst du auch noch im nächsten Besuch machen, Buchstabeneinführung nicht, ich weiß nicht, was dir sonst noch alles einfällt...., es kommt natürlich auch gut an, wenn du beweist, so offen zu arbeiten, dass die Schüler schon freie Texte aufschreiben.


    Beides ist machbar und wird bestimmt gut, verlass dich auf
    dein Gefühl.
    Viel Glück
    flip

    • Offizieller Beitrag

    Wie immer wetvolle Ratschläge und ein gestärkter Rücken - vielen Dank!
    Werde jetzt aus verschiedenen Gründen wohl doch einen Buchstaben einführen (FliP: du hast recht: so hatte ich das noch gar nicht gesehen).
    Habe allerdings noch Probleme damit, den Inhalt der Stunde zu reduzieren so dass es trotzdem nicht langweilig wird.
    Stationsarbeit haben wir so noch nicht gemacht, würde ich auch eher in einer Doppelstunde und morgens mit anfangen(denn leider fällt der Ub in die 4. Stunde, da sind die Kinder meistens ziemlich aufgekratzt).
    Werde die Idee mit der Lerntheke mal überdenken - hab dabei aber auch Angst, dass mir ein zu großes Angebot angekreidet wird *stöhn*
    Im Seminar wurde ausdrücklich davon gesprochen, wenig Inhalt in die Stunde zu packen, genau zu foccusieren, usw. - ihr kennt das ja...
    Mal sehen, wenn man es begründen kann, ist wahrscheinlich alles möglich...bislang bin ich mit meiner Planung aber noch nicht sonderlich weit und der Ub ist am Donnerstag. Hilfe!


    Liebe Grüße, Melosine

  • Liebe Melosine!
    Aber wenn du vielleicht nur den Anfang einer Einführung planst? Und sagst, dass die nächsten 2 Stunden daran weitergearbeitet wird???
    Wenn sie im Seminar wirklich nur einen Bereich haben wollen (kenne ich sonst eher nicht), könntest du dir wirklich einen Bereich herausnehmen: die Form des Buchstaben z.B. Buchstaben kneten, auf Styroporplatte mit Reißzwecken einstechen, an die Tafel malen (Regenbogenbuchstaben), mit dem Fuß abgehen (Seil liegt am Boden), Fühlbuchstaben (aus einem Sack heraussuchen), Klebebuchstaben, Buchstaben herstellen (z.B. T innen hohl, Tanne hineinkleben, oder K konfetti hineinkleben und Buchstaben gestalten.....?, Buchstaben aus anderen Buchstaben heraussuchen (arbeitsblatt)...


    Akustisches Differenzieren: Eine Geschichte vorlesen, in der Buchstabe vorkkommt, dann Gegenstände sortieren lassen, B Wörter lesen, schreiben, Bilder sortieren, Kassette ablaufen mit Wörtern und immer wenn B klingt Begriff aufmalen....., ich selbst stehe dem vorne/mitte hinten ankreuzen etwas gespalten gegenüber,.....


    Viel Glück
    flip

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    ich selbst stehe dem vorne/mitte hinten ankreuzen etwas gespalten gegenüber,.....


    Warum denn, flip? Wollte die akkustische Differenzierung eigentlich darauf stützen, die Kinder kennen das auch schon.


    LG, Melosine

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