Hallo,
ich bin immer noch dabei, mich zum Thema "Leseförderung" schlua zu lesen, um ein möglichst konkretes Thema für meine Examensarbeit zu formulieren. Ich möchte mit einer 2. Klasse eine Ganzschrift erarbeiten und die Schüler dazu ein Lesetagebuch führen lassen, das sie im weiteren Verlauf der Grundschulzeit fortführen. Ich habe jetzt ein Heft über "Lesekisten" gelesen und finde, dass das ganz prima klingt. Aber Autoren sind ja immer von dem, was sie gemacht haben und anschließend publizieren angetan. Deshalb wüsste ich gern, ob jemand von euch Erfahrungen mit Lesekisten gemacht hat und wie er die Kisten eingesetzt hat.
Freue mich auf eure Berichte,
ohlin
Lesekisten ???
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Muss gestehen, habe noch nicht im Entferntesten etwas davon gehört, was das ist. Fänd nett, wenn du etwas dazu schreiben würdest.
Ich mache zu Büchern, die wir lesen meistens einen Leseplan, der enthält Fragen zum Text, kreative Aufgaben, uä., im Grunde eine Stufe vor einem Lesetagebuch, das sehr sehr offen ist.
Nett fand ich die Idee im Kindergarten meines Sohnes: Sie finden immer in einer Überraschungskiste einen Gegenstand, der auf das Schlüsselwort des Textes/der Geschichte hinweist. Entweder vorher - antizipierend oder in Rückschau wird dieser in Verbindung gebracht.
Ansonsten bietet sich zur Lesemotivation eine Lesenacht an, vielleicht kann man auch - falls ihr Internet habt bzw. Computer beides verknüpfen. Kennst du Primolo? Man könnte Seiten über das Buch ins Netz stellen. Auch ist vielleicht Antolin ein Hinweis, was leider jetzt kostet.
flip -
Hallo Flip,
im AOL-Verlag ist in der Reihe Praxis Lesen das Heft "Das Geheimnis der Lesekiste 1. Leseförderung per Schuhkarton in Grundschule und Bibliothek" erschienen. Das habe ich gelesen und finde, dass sich die Idee gut anhört. Bevor ich diese Idee aber für meine Examensarbeit verwende, hätte ich gerne ein paar Erfahrungen gelesen.
In dem Heft wird von einem zunächst leeren Schuhkarton ausgegangen, der dem Buch entsprechend gestaltet wird. Dazu werden verschiedene Gegenstände, die zu wichtigen Teilen des Buches passen in den Karton gelegt. Dazu werden evtl. Karten geschrieben, die die Gegenstände und ihre Bezüge genuer darstellen. In den Deckel wird eine Inhaltsangabe geklebt. Von außen wird der Karton beklebt, bemalt u.ä. und mit einem "Formular" versehen, wo die wichtigsten Daten wie Autor, Titel, Besitzer der Lesekiste usw. eingetragen werden.
Zum Einsatz dieser Kisten gibt es mehrere Vorschläge. Die Lehrerin gestaltet selbst eine Kiste und präsentiert sie vor Beginn der Lektüre den Kindern. Die Kinder können nun erraten, worum es in dem Buch geht und mögliche Zusammenhänge zwischen der Geschichte und den Gegenständen herstellen.
Ebenso ist es möglich, dass die Kinder während der Lektüre selbst Lesekisten erstellen. So füllen sich die Kisten nach und nach, parallel zum Lesen, ähnlich wie bei Lesetagebüchern. Am Ende können die Kinder mit Hilfe der Gegenstände die Geschichte gut nachvollziehen und vorstellen.
Die Lesekisten können in der Schule ausgestellt werden, zur Buchvorstellung für andere Kinder genutzt werden usw.
Ich denke, der Einstieg mit einer Kiste, die man selbst füllt, ist schön. Ich halte ja von den Ideen, die Kinder mit den ersten Zeilen der Geschichte oder dem Buchcover zu konfrontieren, um ihnen Spekulationen zu entlocken nicht so schön.
Wenn die Kinder selbst Kisten füllen, muss vorher geklärt,werden, wie die Gegenstände beschaffen sein müssen -keine Lebensmittel, die verfaulen, keine wertvollen Gegenstände, deren Verlust kaum überwindbar wäre, Gegenstände dürfen nicht zu groß sein usw.
Ich hoffe, du kannst dir nun etwas mehr unter einer Lesekiste vorstellen?!
Gruß
ohlin -
Danke für die ausführliche Antwort. Die Idee kenne ich aus dem Sachunterricht, wir haben z.B. zum Thema Steinzeit zu best. Themen (jagen, Feuer, Werkzeug...) solche Kisten herstellen lassen, man konnte vorn durch ein Guckloch hineinschauen, oben war eine Klappe, mit Regenbogenpapier, so gab es noch ein schönes Licht, was aufgehellt und verdunkelt werden konnte.
Wenn du ein zweites Schuljahr dafür nimmst, stellt sich mir die Frage: der Vorerfahrung. Sind die Kinder an Texte, den kreativen Umgang damit gewohnt? Wie kreativ sind die Kinder? Sind sie einen offenen Unterrichtsstil gewohnt?
Eine Idee wäre ja auch, so als roten Faden mit allen Kindern eine große Lesekiste entstehen zu lassen, die wächst und wo immer abschnittsweise etwas gestaltet wird bzw. so wie im Kiga meines Sohnes etwas Markantes hineinkommt oder von dir hineingelegt wird.
flip
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