• So, nochmal ein Hilferuf von mir.
    Nachdem ich mich hinsichtlich meiner HuS-Prüfungsstunde schon etwas beruhigt habe, kommt mir so langsam Deutsch in den Sinn.
    Im möglichen Prüfungszeitraum habe ich dort das Thema "Verben". Es handelt sich um eine 5. Klasse Hauptschule mit sehr vielen Kindern mit Deutsch als Zweitsprache. Ich würde gerne eine Lerntheke machen, die vor allem viel differenziertes MAterial bietet.


    Ich bin noch am Überlegen, ob ich eher auf die Stellung im Satz (für meine DaZ-Kinder wirklich wichtig) oder auf die Konjugation (ebenfalls anspruchsvoll für DaZ) rausgehe (beides steht in meinem Plan, aber das kann ich ja dann nach Belieben etwas legen.. ;-))
    Zu beidem fallen mir zwar einige Übungen ein, aber nicht unbedingt die abwechslungsreichsten Knüllerdinge für eine Prüfungsstunde.


    Habt ihr da vielleicht nette Ideen?


    Ich weiß, meine Anfrage ist vielleicht etwas billig. Aber mir geht so viel im Kopf herum, dass ich überhaupt nicht konkret denken kann, bzw. meine Gedanken nicht geordnet bekomme. Vor allem hoffe ich, dass mich nun doch schon einige hier kennen und wissen, dass ich nicht nur um Rat frage.


    Liebe Grüße und schon mal ein Danke im Voraus


    Padma

    • Offizieller Beitrag

    Was willst du denn gemau herausfinden lassen / erreichen beim Thema "Stellung des Verbes im Satz"?


    Hatten die Kinder Satzglieder schon? Dann könnte man ganz gut die Verbzweitstellung im Hauptsatz machen und mit der Verbendstellung im Nebensatz vergleichen, indem man den/einigen Kindern die Satzglieder je eines Satzes um den Hals hängt und die Verben, in rot gedruckt, dann umziehen lässt. Dann lässt man die Kinder den so gestellten Satz vorlesen, wenn das Verb falsch steht ergibt sich natürlich Unsinn - so dass klar wird, wo das Verb (nicht) higehört im Satz.


    Durch das Herumlaufen und "selber machen" kapieren das auch schwache Schüler gut und können meist nach ein paar Durchgängen selbst eine einfache Regel zur Stellung des Verbs formulieren: im Hauptsatz steht das Verb an der zweiten Stelle nach dem ersten Satzglied - im Nebensatz dagegen (relativ weit/ganz) hinten.


    Ich weiß nur nicht so recht, ob das in der Hauptschule klappen kann, ich kann im Prinzip nur gymnasiale Unterrichtsideen von mir geben - diese hier hatte ich aber in meinem Förderkurs Deutsch mit den alleschwächsten Kindern - und da ging das richtig gut.


    Lieber Gruß
    Meike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Hatten die Kinder Satzglieder schon? Dann könnte man ganz gut die Verbzweitstellung im Hauptsatz machen und mit der Verbendstellung im Nebensatz vergleichen, indem man den/einigen Kindern die Satzglieder je eines Satzes um den Hals hängt und die Verben, in rot gedruckt, dann umziehen lässt. Dann lässt man die Kinder den so gestellten Satz vorlesen, wenn das Verb falsch steht ergibt sich natürlich Unsinn - so dass klar wird, wo das Verb (nicht) higehört im Satz.


    Durch das Herumlaufen und "selber machen" kapieren das auch schwache Schüler gut und können meist nach ein paar Durchgängen selbst eine einfache Regel zur Stellung des Verbs formulieren: im Hauptsatz steht das Verb an der zweiten Stelle nach dem ersten Satzglied - im Nebensatz dagegen (relativ weit/ganz) hinten.


    Ich weiß nur nicht so recht, ob das in der Hauptschule klappen kann, ich kann im Prinzip nur gymnasiale Unterrichtsideen von mir geben - diese hier hatte ich aber in meinem Förderkurs Deutsch mit den alleschwächsten Kindern - und da ging das richtig gut.



    Also in einer leistungsschwachen Realschulklasse klappt das auch - ich habe es allerdings bisher nur an Hauptsätzen getestet. Und komischerweise klappt das bei meinen Schülern fast nur handlungsorientiert - so haben es auch die allerschwächsten kapiert, die vom Leistungsvermögen her eigentlich Hauptschüler sind.
    Allerdings ist mir auch nicht so klar, was genau du mit den Verben machen möchtest.


    Wenn du die Stellung von Verben im Satz machst, dann sei vorsichtig, dass die Schüler nicht Satzglieder und Wortarten verwechseln.


    Geht es in deiner Unterrichtsreihe um Wortarten oder möchtest du eher auf Satzglieder hinaus? Zum Thema Satzglieder habe ich noch ein paar Ideen, aber mir schien es, als wäre euer Thema Wortarten.


    Was mir auch noch nicht klar ist: Willst du Nebensätze einbeziehen (zum Beispiel bei der Satzstellung)?

  • Hm, ihr habt da schon den Nerv getroffen ;-)!
    Ich weiß wirklich nicht so recht, worauf ich hinaus will.
    Das Prädikat hab ich schon einmal gemacht. Und zwar auch mit Umstellen. Die Kinder hatten dazu Hüte auf dem Kopf. Sehr nette Sache und kam auch gut an (ganz normaler Unterrichtsbesuch). Da es in der Stunde auf die Stellung im Satz bei einfachen Fragesätzen (1. Stelle) und Aussagesätzen (2. Stelle) ging, wäre es sicherlich problemlos möglich, auf die Nebensätze einzugehen.
    Thema im Wochenplan ist wortwörtlich: Verben - Stellung im Satz und funktionale Bedeutung und als zweites Übungen zur Konjugation/Zeitformen
    Es würde also auch passen, noch einmal auf das Prädikat einzugehen.


    Eventuell könnte ich die Woche so aufbauen, dass ich mit den Konjugationsübungen einsteige und dazu wirklich eine Übungslerntheke anbiete und dann auf das "Prädikat" eingehe.
    Vorteil bei der Prädikatsstunde ganz eindeutig, dass das mit den Hüten und dem Umstellen so gut funktioniert hat. Das wird jetzt einfach auf komplexere Sätze ausgedehnt. Solche Satzbauübungen finde ich für meine schwachen Kinder auch immer gut.


    Bei der Übungsstunde dann eher sehr differenziertes Material, in dem ich zum einen Mustersätze anbiete, was für DAZ-Kinder gut geeignet ist und für die "normalen" Kinder dann komplexere Anwendungsaufgaben.



    Jetzt sind meine Gedanken schon wieder etwas geordnet.


    Falls ihr noch weitere Anregungen habt, nur her damit! Ansonsten melde ich mich in den nächsten Tagen mit genaueren Stundenabläufen. Vielleicht könnt ihr mir dann dazu noch etwas sagen.
    Danke erstmal!

    • Offizieller Beitrag

    Sind denn Nebensätze bei euch schon Thema in der 5? Ich kenne es aus der Realschule in NRW so, dass die Nebensätze Ende der 6. Klasse bzw. erst in der 7. Klasse behandelt werden, wenn es um die Kommasetzung bei Nebensätzen geht. Was soll denn dein Reihenthema sein?


    Bei uns gibt es in der 5 eine Reihe zu den Wortarten, in der 6 werden die Wortarten wiederholt, Ende der 6 lernen die Kinder die Satzglieder kennen - aber dann geht es auch um verschiedene Satzglieder.

  • Mhm, als Kompetenz im Bildungsplan für 5/6 hab ich gefunden:


    Sätze und Satzteile verbinden


    passt wohl nicht ganz. Dann wohl eher doch nur Übungen zur Konjugation. Einfache Aussage- und Fragesätze hab ich ja schon gemacht...

  • Eine Stunde zu den Zeitformen kann ich mir auch gut vorstellen. Schade, dass ich bereits zu Hause bin, denn habe in meinem Raabits-Ordner was dazu. Bis wann brauchst es denn? Komme am Sonntag wieder in meine Wohnung. Du könntest als Rahmen etwas wie Schule früher - heute nehmen, oder ein Kind, dass in seinem Aufsatz die Zeitformen verwechselt hat, als stummen Impuls. Anschließend lässt du sie in der Lerntheke arbeite (da müsste bei dem Material von Raabits einiges dabei sein) um dann abschließend den Text von Beginn an zu verbessern.

  • Hallo Pim,
    ohne dich kritisieren zu wollen, wäre ich mit der zweiten Variante vorsichtig: Wir haben im Seminar gelernt, dass es absolut tabu ist, den Schülern "Fehlerexemplare" vorzulegen, um von diesen ausgehend zu lernen. Es sei denn, es handelt sich um so etwas wie Schreibkonferenz, bei der die Schüler ihre eigenen Texte untereinander verbessern. Da man das zumindest in meinem Seminar so sah, wäre ich vorsichtig damit, so etwas in einer Prüfungsstunde zu machen. Ein Einstieg mit Bildern Schule früher, heute, in 200 Jahren... könnte ich mir aber auch gut vorstellen.
    Viele Grüße Delphine

  • Hallo Delphine,


    da sieht man wieder, wie unterschiedlich es an den Seminaren gehandhabt wird. Bei uns gilt eure Methode als längst widerlegt. Die rücken sich es wohl so zurecht, wie es ihnen gefällt. Unmöglich.

  • Das mit den Zeitformen kenne ich auch so. Also unser Seminar macht da auch weniger Probleme, wenn man es dementsprechend argumentiert.
    Zu den Zeitformen fällt mir auch relativ viel ein, bzw. hab ich da einige Möglichkeiten aus Menzels Grammatikbuch: Gleicher Sachverhalt in drei verschiedenen Zeiten dargestellt --> entflechten und dazu einige Differenzierungsmaßnahmen (einen Text fortsetzen oder Texte gegenüberstellen und dann einen Satz dem richtigen Text zuordnen)


    @Pim: Danke für Dein Angebot. Ich bin natürlich für alles offen. Vor allem hab ich noch viel Zeit. Denn es sind ja erst einmal 2 Wochen Ferien, in der ersten Woche kann keine Prüfung sein und dann hab ich erst einmal noch 2 Wochen das Thema "Sagen". Dafür hab ich eigentlich viel Material bzw. für beide Wochen eine mögliche Grobplanung im Kopf. Dann kommen die Verben erst. Aber wie gesagt, freue mich über jeden Input.


    Zu den Umstellungsübungen ist mir auch noch das Thema "trennbare Verben" (wie heißt das eigentlich richtig?). Also wenn Verben im Satz aufgeteilt werden, wie z. B. Er teilt die Gummibärchen auf.
    Das ist für meine DAZ-Kinder total schwierig und das könnte ich über das Umstellen gut darstellen.
    Muss mir nur noch was für die paar Kids, die gut deutsch sprechen, etwas einfallen lassen.

  • Bin nun etwas konkreter geworden.


    Was haltet ihr von den beiden Stundenplanungen? Ich bin mir so unsicher, ob sie nicht zu voll gepackt sind. Gerade die Zeitformen haben immer so viele Aspekte: Bildung der Form, Verwendung, ... Auf der anderen Seite kann man mir zu wenig Lernzuwachs vorwerfen, wenn ich nur einen Aspekt aufgreife...


    Hier meine ÜBerlegungen zu einer Stunde im Präteritum:


    Einstieg:
    Verschiedene Verben im Präteritum --> S erkennen Verben und Präteritum
    L bittet S die Verben zu ordnen (Tabelle wird angelegt)
    S erkennen, dass die Vergangenheitsform unterschiedlich gebildet wird (eventuell Impuls: Infinitiv bilden)
    -->starke und schwache Verben --> Gespräch darüber, wie schwache Verben gebeugt werden



    Übungsphase: Lerntheke
    Angebot 1: Konjugation schwacher Verben
    Angebot 2: Konjugation starke Verben
    Angebot 3: gemischte Verben--> entscheiden, wie konjugiert wird
    Angebot 4: Im Text richtige Verbformen einsetzen
    Angebot 5: Text aus dem Präsens ins Präteritum setzen


    Oder alternativ statt der Lerntheke nur eine differenzierte Aufgabenstellung:
    Starke S setzen Text aus dem Präsens ins Präteritum
    Schwache S füllen Lücken und haben dabei eine Konjugationstabelle bei der Hand


    Abschluss:
    Textkontrolle -->Klatschen, wenn richtig eingesetzt, trampeln wenn falsch
    Und/oder Spiel: großer Würfel mit Personalpronomen, Kärtchen mit Verben im Infinitiv --> Kärtchen ziehen und Würfeln -->korrekte Form bilden



    oder zum Perfekt:


    Einstieg: (15min)
    Erzählung auf Tonband im Perfekt: z. B. Gestern bin ich in die Stadt gegangen, dort habe ich...
    à S ordnen Sätze an der Tafel.


    Gespräch über Gemeinsamkeiten der Sätzeà S erkennen, dass es sich um eine Vergangenheitsform handelt und können die Bildung dieser Zeitform beschreiben.
    Lehrererklärung, wann das Perfekt verwendet wird.


    Anwendung: Einzelarbeit (20min)
    Lerntheke:
    eventuell vorweg ein gemeinsames Arbeitsblatt für alle mit Regel/Merksatz als Lückentext und ersten Übungen
    Anschließend:
    Angebot 1: Erkennen, wann Perfekt mit haben bzw. sein gebildet wird
    Angebot 2: Konjugationsübungen (regelmäßige und unregelmäßige Verben)
    Angebot 3: Partnerarbeit: 2 Säckchen, eines mit Fragen, wie z. B. „Wo ist meine Geburtstagstorte?“ im anderen Säckchen sind Antworten, wie z. B. „in den Papierkorb schmeißen“ à S müssen Sätze ins Perfekt setzen
    Angebot 4: Text aus dem Präsens ins Perfekt übertragen
    Differenzierung: Übersicht mit den verwendeten Partizipien (Konjugationstabelle der häufigsten Verben)
    Und eventuell Zuteilung der Arbeitsaufgaben durch L nach Leistungsstandsdiagnose!


    Abschluss: frontal (10min)
    Mit Hüten werden vorne Beispielsätze gebildet (eventuell vom ersten AB oder aus Angebot 4 oder Geburtstagstortensätze?)--> Visualisierung der Verbstellung



    Würde mich total über eure Rückmeldungen freuen!

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