Zitatellipirelli1980 schrieb am 22.03.2007 23:06:
In der Oberstufe driftet das dann in langweilige Pro und Contra Debatten ab. Zumindest war das bei uns (mit nicht ausgebildeten Ethiklehrern) so. Man kann Moral nicht lehren und wer sagt was richtig und falsch ist? Ich finde es auch schade, dass man nicht Religion und Ethik besuchen darf.
Was ist die Alternative zu Pro und Contra? (Und in diesem Fall würde doch die Entscheidung pro/contra den Schülern zumindest anheim gestellt, also keine "Thou shalt"-Belehrung.)
ZitatDa wird man als Student schon entsetzt angeschaut, wenn man in seinen Unterrichtsversuchen Gedankenexperiemente, sokratische oder Streitgespräche, Debatten, Rollenspiele oder verschiedene Textsorten einsetzt.
Grundsätzlich ist es ja mal gut, dass du eine große methodische Vielfalt mit ins Geschäft bringst, aber ich habe etwas Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wie man ein - echtes - sokratisches Gespräch in der Primarstufe führt. Richtig angepackt ist das m.E. selbst für die meisten Oberstufenkurse eine ausgesprochene Herausforderung.
ZitatHabe ich eine seltsame Auffassung vom Fach Philosophie, wenn ich mich weigere die Kinder dumme kleine Ausmalbildchen gestalten zu lassen anstatt sie ihren Kopf benutzen zu lassen und sie bewege, sich zu einer Sache zu positionieren?
Über die Ziele des Philosophieunterrichts gibt es ja nun seit jeher eine ausführliche fachdidaktische Diskussion, die sich cum grano salis bis Kant und Hegel zurückverfolgen lässt. Als Fachfrau kurz vor dem Examen sind dir die entsprechenden Autoren und Positionen natürlich geläufig (Rehfus/Martens/Rohbeck (bei dem du ja offenbar studierst) etc.).
Das Positionieren allein bringt es ja auch nicht - man muss auch Argumente haben und zur Kenntnis nehmen können.
Back on topic: Richtig unterrichtet sind sowohl Religion als auch Ethik/Philosophie sehr anspruchsvolle Fächer. Problematisch sind die häufig von außen - auch durch das Kollegium - herangetragene Ansprüche à la "Bei dir lernen die endlich mal Benehmen".