Hallo, ich bin auf 190 und kann mich nicht mehr beruhigen. Am Freitag ist etwas vorgefallen, dass ich höchst unkollegial und sch... finde. Ich sehe in der Schule rein zufällig, wie ein Kollege einer Schülerin, die bei mir Facharbeit schreibt, Material zu dieser übergibt, d.h. Texte (Sek.Literatur). Da bin ich beinahe geplatzt. Ist es bei euch üblich, dass Fachkollegen Schüler, die bei euch in diesem Fach eine Facharbeit schreiben, mit Material zu versorgen?? Das kann doch wohl nicht sein, oder?? Ich dachte bei der Facharbeit geht es gerade um das selbstständige Beschaffen von Texten. Vorgegebene Texte zusammenfassen können sie doch schon lange. Bitte helft mir!!
LG
X.
Facharbeit in der 12: Fachkollegen versorgen Schüler mit Sek-Literatur??
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Hallo Xania!
Was für eine Art von Hilfe erwartest Du von uns?
Ich betreue gerade auch neun Facharbeiten in Englisch und kann Dir nur soviel sagen:
- es ist richtig, dass die Schüler sich die Sekundärliteratur selbst beschaffen sollen.
- ich habe meinen Schülern die Digitale Bibliothek NRW empfohlen, weil man da eine Menge findet und auch per Fernleihe bestellen kann.
- wenn ein Schüler zu einem Kollegen geht und nach einem bestimmten, von ihm selbst recherchierten Titel fragt, finde ich das OK. Wieso zur Bibliothek laufen, wenn der Kollege das Buch auch hat.
- was ich nicht OK fände, wäre, wenn der Kollege seine Literatur dem Schüler quasi "aufdrängen" würde.Was in Deinem Posting nicht klar wird, ist, ob die Schülerin die entsprechenden Titel selbst recherchiert hat und dann den Kollegen nach dem konkreten Titel gefragt hat, oder ob der Kollege "eigenmächtig" die Literatur herausgesucht und übergeben hat.
Im ersteren Fall würde ich mich nicht darüber aufregen.
Da würde ich einfach einmal den Kollegen ansprechen und nachfragen.
Theoretisch könnte sich die Schülerin auch an eine Freundin wenden, deren Mutter Bibliothekarin ist. Was ich damit sagen will? => Du kannst nie wirklich sicher sein, ob und wie sich ein Schüler seine Sekundärliteratur beschafft hat.Ruhig Blut.
Die Literatur alleine sorgt noch für keine gute Facharbeit.Gruß
Bolzbold -
Handelt es sich um didaktisch aufbereitetes Material oder Aufsätze und Literatur im "Rohzustand"? Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn ein Kollege, einem Schüler, der mir die Facharbeit schreibt, ein Buch wie, sagen wir mal, Kershaws Hitler-Biographie oder das Shakespeare-Handbuch ausleiht.
"Selbstständiges Beschaffen von Texten" ist eigentlich schon ein ziemlich großes Wort - immerhin lernt man das tatsächliche Handwerk der Informationsbeschaffung eigentlich erst im Grundstudium.
Nele
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@ bolzbold
Ich hatte gedacht, so wie ihr das schon gemacht habt, dass ihr mir sagt, wie ihr das seht. Ich hätte überhaupt kein Problem damit, Schülern solche w.o. genannte Bücher auszuleihen, wenn er/sie denn selber darauf gekommen ist, das zu benutzen. Passiert ist aber, dass der Schüler dem Lehrer das Thema genannt hat und der gesagt hat: Ich guck mal, was ich da so habe. Dabei waren Zeitungsartikel (Time M., Newsweek....usw.) und andere Aufsätze. Also das finde ich schon unverschämt. Natürlich kann man nie sich sein, ob das alles selber recherchiert wurde, aber ich finde es schon ein starkes Stück, dass jetzt selbst Kollegen an der eigenen Schule ohne Rücksprache die Schüler bei der Facharbeit "unterstützen". Ich muss doch wissen, was der Kollege gegeben hat, denn dann weiss ich überhaupt, was "selbstständig" gefunden wurde.
LG
X. -
Unter moralischen Gesichtspunkten magst Du Recht haben.
De facto kannst Du aber bei keinem Schüler überprüfen, wie selbstständig er/sie die Literatur recherchiert hat. Das kann somit auch nur bedingt in die Note einfließen. Viel wichtiger ist doch das, was der Schüler aus der Literatur herausholt.
An der Uni suchen wir uns auch nicht immer unsere Literatur selber sondern lassen uns ggf. von Profs etwas empfehlen, ausleihen etc.Wir sollten mal in dem Punkt nicht päpstlicher als der Papst sein.
Was den Kollegen angeht, so sprich mit ihm und sag ihm, dass Du das nicht OK gefunden hast.
Nochmal: Andere Schüler haben vielleicht ähnliche "Kontakte" - nur weißt Du es nicht...
Gruß
Bolzbold -
@ Bolzbold
irgendwie komisch...
es geht mir auch nicht um die Schüler... ich glaube du verstehst mein Problem nicht.
Ohne Absprache und hinter meinem Rücken, das finde ich so schlimm. Es ist wohl eher ein Problem mit dem Kollegen. Übrigens ich bin evangelisch.....:)
LG
X. -
Nun, ist es per se hinter Deinem Rücken, wenn ein Kollege einer Schülerin Literatur gibt? Wenn sie ihn danach gefragt hat?
Ich wäre sicherlich auch nicht begeistert, wenn ein Kollege sich sozusagen "aufdrängen" würde. Das würde ich aber in einem Gespräch sofort klären und dann wäre die Sache erledigt.
Geht es Dir ums Prinzip "hinter Deinem Rücken" oder geht es Dir um die "Tat an sich"?
Gruß
Bolzbold -
Ich kann das "Problem" nicht wirklich nachvollziehen. Selbst an der Uni bekommt man Literaturtipps vom Prof. wenn man danach fragt (das war in meinen beiden Studiengängen so und auch bei meinem Mann, der etwas völlig anderes studiert hat). Das ist doch nichts verwerfliches. Die Arbeit muss man schließlich immernoch alleine schreiben.
An einem Gymnasium kann man zudem davon ausgehen, dass viele Schüler Eltern mit Hochschulausbildung haben. Die werden ihren Kindern doch auch bei der Facharbeit helfen, weil sie viel besser wissen, wie wissenschaftliches Arbeiten geht. Man kann nie kontrollieren, wer von wem dabei geholfen bekommt. Deshalb würde ich die Sache nicht zu hoch hängen.
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@ Finchen, ich hoffe du weisst, dass die Schwerpunkte in Schule und uni schon anders liegen.
Bolzbold, mir geht es einfach darum, dass man so was nicht macht. Das ist unkollegial.
Ähnliches Beispiel: Schüler hat bei Lehrer A Deutsch, hatte aber früher Lehrer B, also geht er zu Lehrer B nachdem er die Arbeit zurück hat und sagt: Können Sie bitte mal "drübergucken"?
Unkollegialer Lehrer B: Ja, mach ich.
Das ist in meinen Augen auch nichts anderes. Natürlich kann ich das machen als Fachkollege, aber doch nicht, wenn es um Kollegen von meiner Schule geht.
Also ich weiss nicht, ich lehne sowas kategorisch ab. Ich mag meine Schüler,aber bei solchen Bitten fall ich doch keinem Kollegen in den Rücken.
Danke für eure Beiträge/Einschätzung aber lasst uns das Thema beenden. Ist sowieso nicht mehr zu ändern.... http://images.rapidforum.com/images/i11.gifLG
X. -
Also ich habe auch schon einmal über eine solche Klausur drübergesehen, allerdings habe ich betont, dass ich zur Notengebung des Kollegen nichts sagen werde sondern allenfalls zur Leistung wie ich sie einschätze.
Interessanterweise kam ich zu derselben Note, so dass das Ganze dann ohnehin halb so wild war.Gruß
Bolzbold -
@ Bolzbold...
Wusste der Kollege denn, dass du in die Arbeit des Schülers guckst? In der Fachschaft Englisch ist es teilweise üblich, Arbeiten auszutauschen und andere Einschätzungen einzuholen, bevor die Arbeit zurückgegeben wurde. Klausuren später ohne Wissen des Erstkorrektors einzusehen lehnen wir ab (eigentlich offiziell) Wenn du doch die Leistung des Schülers in der Klausur einschätzt (ohne die vorausgehende Unterrichtsreihe zu kennen bzw selbst durchgeführt zu haben), kommentierst du doch indirekt auch die Notengebung des Kollegen. Was hättest du denn getan, wenn du nicht auf dieselbe Note gekommen wärst?? Dann hättest der Schüler doch durch deine Einschätzung gemerkt, dass du anderer Meinung bist und dann??
LG
X. -
Zitat
Wenn du doch die Leistung des Schülers in der Klausur einschätzt (ohne die vorausgehende Unterrichtsreihe zu kennen bzw selbst durchgeführt zu haben), kommentierst du doch indirekt auch die Notengebung des Kollegen.
Das sehe ich allerdings auch so! Natürlich kommen Schüler ab und an zu uns, und lassen uns über Arbeiten, die Kollegen korrigiert haben, drüberlesen.
Wenn ich das überhaupt annehme, dann sage ich dem Schüler was er/sie in Zukunft verbessern kann, aber nicht, wie ich die Leistung einschätze (besonders nicht in Relation zu der gegebenen Note)
Das hieße ja, dass ich mich auch komplett in den Erwartungshorizont (der mir ja nicht vorliegt) einarbeiten müsste, etc. und dafür habe ich keine Zeit!Außerdem ist es m.E. wirklich nicht korrekt über korrigierte und zurückgegebene Arbeiten ohne Rücksprache zu befinden.
Just my two cents
Tina
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Zitat
Xania schrieb am 26.02.2007 16:14:
aber ich finde es schon ein starkes Stück, dass jetzt selbst Kollegen an der eigenen Schule ohne Rücksprache die Schüler bei der Facharbeit "unterstützen". Ich muss doch wissen, was der Kollege gegeben hat, denn dann weiss ich überhaupt, was "selbstständig" gefunden wurde.
LG
X.Liebe Xania,
es drängt sich mir hier noch eine andere Lesart auf, wobei ich auf die Entfernung natürlich nur auf der theoretischen Ebene bin:
Sie nutzen das Forum hier, um Ihren Unmut über eine mutmaßliche Unkollegialität loszuwerden. Eine Diskussion des Sachverhalts scheint Ihnen nicht sehr wichtig zu sein, da Sie kaum auf der Sachebene argumentieren, sondern nur Ihre Emotionen in den Vordergrund stellen. Ich erwähne nur einmal am Rande die Frage, ob Internetdiskussionsforen zum puren Luftablassen der geeignete Ort sind oder ob man seiner Wut nicht besser außerhalb des virtuellen Raums freie Bahn bereiten sollte.
Im Mittelpunkt steht für mich, dass ich auf der Selbstoffenbarungsebene herauszuhören glaube, dass Sie sich von Teilen des Kollegiums ungerechtfertigt behandelt fühlen. Da höre den erwähnten Vorwurf der Unkollegialität und des Hinter-dem-Rücken-Agierens.
Nun gut, in welchem Maße das auch immer erfolgt: Nachhaltig können Sie solche Konflikte nur dadurch lösen, dass Sie ad fontes gehen. Sprechen Sie mit den Kollegen, fragen Sie weshalb sie das getan haben und zeigen Sie auf, inwieweit es Ihre unterrichtlichen Ziele hintergeht. Zeigen Sie Kooperationsbereitschaft und sagen Sie ruhig auch, dass Sie sich mehr Rücksprache wünschen, aber selber auch zu dieser bereit sind.
Sehen Sie nicht, wie ähnlich Ihre Verhaltensweisen sind: Der Kollege fraternisiert hinter dem Rücken in Ihren Augen mit dem Schüler und Sie wollen sich mit unbekannten Teilnehmern eines Forums fraternisieren, um die Bösartigkeit dieses und anderer Kollegen zu beklagen...?
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Zitat
Nicht_wissen_macht_auch_nic schrieb am 27.02.2007 20:00:
Der Kollege fraternisiert hinter dem Rücken in Ihren Augen mit dem Schüler und Sie wollen sich mit unbekannten Teilnehmern eines Forums fraternisieren, um die Bösartigkeit dieses und anderer Kollegen zu beklagen...?Kann man dieses Fremdwort auch auf weibliche Teilnehmer anwenden?
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Zitat
Orinoco schrieb am 27.02.2007 20:46:
Kann man dieses Fremdwort auch auf weibliche Teilnehmer anwenden?
Fraternisieren rührt in dieser negativen Konotation aus dem Fraternisierungsverbot für die militärische Bediensteten der Westallierten (vor allem Amerikaner) her. Es heißt in diesem Gebrauch sinngemäß, sich mit jemanden gemein machen.
Vielleicht ist es nicht "Emanzisprech", aber es ist korrekt. Wobei mir auch für die wörtliche Übersetzung der "Verbrüderung" bzw des "Verbrüderns" noch nie die weibliche Schreibweise der Verschwesterung aufgefallen ist.Kann aber sein, dass meine Literatur kein PC-TÜV-Sigel hat, ich werde mal nachschauen.
Diese Emoticons sind übrigen sehr putzig. Damit gewinnen wir Zeit für noch mehr Textproduktion. Schade, dass Goethe für seinen Werther so etwas nicht kannte. Die Gefühlsduselei hätte Goethe so in ein paar Emoticons packen können, der Werther wäre schön kurz und Goethe hätte schnell noch Werher II/III und Werther Episode 1-3 produzieren können.
Aber ich glaube, dazu könnte man ein eigenes Thema eröffnen. -
Gibt es auch ein Emoticon für GÄHN?
In meiner Funktion als Hellseherin für Threads mit unheilvollem Ende sage ich:
Endepopende.
Aus die Maus.Gute Nacht.
FrauLehrerin -
Zitat
Xania schrieb am 27.02.2007 17:38:
@ Bolzbold...
Wusste der Kollege denn, dass du in die Arbeit des Schülers guckst? In der Fachschaft Englisch ist es teilweise üblich, Arbeiten auszutauschen und andere Einschätzungen einzuholen, bevor die Arbeit zurückgegeben wurde. Klausuren später ohne Wissen des Erstkorrektors einzusehen lehnen wir ab (eigentlich offiziell) Wenn du doch die Leistung des Schülers in der Klausur einschätzt (ohne die vorausgehende Unterrichtsreihe zu kennen bzw selbst durchgeführt zu haben), kommentierst du doch indirekt auch die Notengebung des Kollegen. Was hättest du denn getan, wenn du nicht auf dieselbe Note gekommen wärst?? Dann hättest der Schüler doch durch deine Einschätzung gemerkt, dass du anderer Meinung bist und dann??
LG
X.Wusste gar nicht, dass hier alles auf die Goldwaage gelegt wird.
Gerade WEIL in mehreren Fällen zwei Kollegen eine Arbeit bewerten und sich darüber austauschen, habe ich damit weniger ein Problem. Wir sind in unserer Notengebung nicht unfehlbar und eine andere Einschätzung seitens eines Kollegen hilft mitunter den eigene Horizont kritisch zu hinterfragen.
Ob das nun durch einen Schüler geschieht, der zum anderen Kollegen rennt oder durch mich selbst, spielt im Grunde nur eine untergeordnete Rolle.Wenn es im Kollegium stimmt, ist das sowieso kein Problem.
Gruß
Bolzbold -
Zitat
Nicht_wissen_macht_auch_nic schrieb am 27.02.2007 21:56:Schade, dass Goethe für seinen Werther so etwas nicht kannte.
Können wir vielleicht mal 'n büschen weniger auf die Kacke hauen?
Ne "Thomas Mann! Ironiezeichen!" le
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Zitat
Die Gefühlsduselei hätte Goethe so in ein paar Emoticons packen können, der Werther wäre schön kurz und Goethe hätte schnell noch Werher II/III und Werther Episode 1-3 produzieren können.
Und was wär ich dafür dankbar gewesen!! Jedenfalls für den Kürzungsteil. Die weiteren Folgen hätte er dann auch gerne weglassen können.
Ich kann nur kopfnickend zustimmen, wenn mich immer mal wieder eine exasperierte Schülergruppe fragt "Will der ewig weiterjammern? Wann hängt der sich endlich auf?"
Ja.
Gute Frage.
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Zitat
FrauLehrerin schrieb am 27.02.2007 22:16:
Gibt es auch ein Emoticon für GÄHN?den suche ich auch schon verzweifelt
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