Vorbereitung Englisch LK

  • Hallo,


    Ich bin zur Zeit in der Oberstufe (Englisch/LK) und behandle einen Roman. Ich weiss nicht, was ich falsch mache, aber ich brauche immer eine Ewigkeit, um die Stunden vorzubereiten, besonders die Doppelstunden. Wie bereitet ihr euch vor? Braucht ihr auch fast den ganzen Sonntag, um zwei Stunden fuer den Montag vorzubereiten? Ich weiss, dass es mit der Routine etwas schneller gehen wird, aber wer kann mir Tips fuer jetzt geben?


    Danke im voraus und Gruesse!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Laura!


    So aus der Entfernung betrachtet kann man pauschal nicht sagen, ob und ggf. was Du falsch machst bzw. wie Du möglicherweise weniger Zeit brauchst.
    Da jeder Lehrer und jeder Referendar ein eigenes Arbeitstempo hat (und das auch noch nichts über die letztliche Qualität der Vorbereitung aussagt), ist es an sich schwierig bis unmöglich, Dir konkrete Tipps zu geben.
    Zu vielen Romanen gibt es bereits von den einschlägigen Verlagen Unterrichtsmaterial (vgl. "Einfach Englisch" von Schöningh oder die Teachers Manuals von Klett und Cornelsen).
    Du sparst damit insoweit an Vorbereitung, als dass Du bereits ein in sich stimmiges Konzept vorliegen hast, jedoch dies den Bedürfnissen und Erfordernissen des Kurses anpassen musst.
    Ich habe mich anfangs dagegen gewehrt, solche Konzepte zu verwenden, mittlerweile greife ich gerne darauf zurück, weil wir das Rad nicht jedesmal neu erfinden müssen - erst Recht dann nicht, wenn die eigene Vorbereitung am Ende dem Konzept der fertigen Verlagsreihe ähnelt.
    Eine "Romanstunde" vorzubereiten braucht aber auch deswegen viel Zeit, weil man a) den Text selbst gut kennen muss - inklusive der sprachlichen Hürden, weil man b) die Schwierigkeiten für die Schüler erkennen muss und weil man c) dann eben die Stunde planen muss und hier eine wie auch immer geartete thematische Einheit finden muss.
    Will man dann noch methodisch arbeiten und Fachmethoden wie Sprachanalyse und Charakterisierung etc. vertiefen, dann geht es sozusagen ans Eingemachte. Das muss man als Lehrer eben alles vorher schon gemacht haben, um dann auf entsprechende Schülerergebnisse reagieren zu können.


    Behandelt man dann später einen Roman das zweite oder dritte Mal (ist bei mir in der 11 mit "An Inspector Calls" bzw. mit "Dead Poets Society" der Fall), ist die Vorbereitungszeit erheblich geringer, weil man die "Essentials" des jeweiligen Werkes schon kennt und entweder sich daran erinnert oder eben noch die alten Unterrichtsskizzen und Aufzeichnungen hat.


    Fazit:
    Auch wenn es lange dauert - da muss man am Anfang durch. Auch später als fertiger Lehrer, wenn man im Rahmen des Zentralabis einen Roman das erste Mal selbst behandelt.


    Gruß
    Bolzbold

  • Hallo Laura.


    Ich kann mich Bolzbold in allen Punkten nur anschließen.


    Außerdem denke ich (aus selbst während des Referendariats gemachten Erfahrungen und aus der Erfahrung als "Mentorin" ), dass eine Grobplanung der GANZEN REIHE im Vorhinein ganz entscheidend ist. Man muss sich also bereits im Groben darüber klar sein, was man thematisch/methodisch behandeln will und in welcher Reihenfolge. Das klingt grundsätzlich und banal, andererseits neigt man im Ref aus Zeitgründen wohl häufiger dazu, das außer Acht zu lassen. Man muss am Anfang einer Reihe einfach die Zeit investieren, um sie hinterher zu sparen.
    Ansonsten neigt man auch dazu, sich in Details zu verlieren, was nicht nur Zeit in der Vorbereitung kostet, sondern die Reihe auch ganz unnötig in die Länge zieht.


    Viele Grüße
    A.

    • Offizieller Beitrag

    Zustimmung für meine Vorrednerin! Die Planung ganzer Reihen (wenigstens in Ideen/Themen und ein paar Stichpunkten zu jedem, plus Zeitüberblick) führt zur massiven Verkürzung der Planungszeit für einzelne Stunden!
    Überhaupt ist mir unklar, wie man wissen soll, welche Stunde jetzt gerade Sinn macht, wenn man keine (wenigstens ungefähre) Vorstellung von der ganzen Reihe hat: wo soll die Reise denn hingehen?


    Die Unterrichtsreihen zu den Romanen finde ich inzwischen nur noch begrenzt hilfreich - meist plane ich eine Stunde wesentlich (!) schneller ohne sie, als wenn ich das, was ich da finde, passend umarbeiten würde. Vorausgesetzt, ich habe ein gute Vorstellung davon, was die 10, 12 wichtigen Punkte sind, die ich innerhalb einer Reihe abhaken will und wie sich diese Stunde heute darin einbettet.


    Aber so als Ideenpool kann das am Anfang ganz hilfreich sein. Nur nicht immer 1:1 übernehmen, was da so geplant wird - es steht auch teils ganz schöner Käse drin. Die Klett Stundenblätter sind da ein besonders anfälliger Kandidat.
    Beware!

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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