Hallo Mitstreiter,
Ich mache mom. mein großes Schulpraktikum und unterrichte schon fleißig ca. 3-5 std in der woche deutsch und musik...
Sorry, aber ich muß mir das ganze mal von der Seele schreiben und vielleicht hat ja auch noch wer Tipps oder aufmunternde Worte für mich...
Freitag hielt ich eine Stunde im Musik LK12 (die erste dort), und leider ist mir die STunde am Ende entglitten.
Stundenziel war es, den Beginn eines Satzes eines Violinkonzert von Dvorak szenisch zu interpretieren in Form eines Standbildes. Dazu sollten sie kleine Rollenkarten schreiben, die und kurz die Beziehungen der Personen untereinder darstellen. (z.B. Petra ist wütend und hat sich grad von Bernd getrennt, Bernd ist totunglücklich und sucht Rat bei seinem besten Freund Paul)
Die erste Hälfte der STunde haben wir die Sätze uns angehört und musik. Merkmale erarbeitet. ICh gab ihnen auf einem Arbeitsblatt mit umfangreichen Hilfestellungen und Anregungen zur szenischen Interpretation (Sitz, Steh, Liegehaltung, Arme, Beine, Gesicht, Mimik, Gestik, Augen, Hände, usw.)
Im Kurs sind nur 5 Leute. Ich dachte okay, das werden sie ja hinkriegen.
Bei der Ergebnispräsentation dann der Knaller:
2 von 5 haben überhaupt nicht mitgemacht, lümmelten sich auf den Tischen.
2 von den 3, die mitgemacht haben, haben keine Person, sondern einen Gegenstand dargestellt (Baum, Brunnen) und die Krönung war, dass es kein Standbild, sondern pantomime war...(also in bewegung)...
Es ist nicht so, dass ich mir keine Schuld gebe....es ist ungewohnt und neu für sie.
außerdem ist die Hemmschwelle etwas vorzuspielen immer größer, als wenn man ein Standbild macht...es hatte ja seinen Sinn! Denn Gefühle und Emotionen können in einem Standbild genauer dargestellt werden....
ich hab mir dann meine enttäuschung arg anmerken lassen, war ziemlich sauer...hab gesagt, dass die Aufgabenstellung nicht richtig gelesen wurde und und und
wißt ihr, ich dachte mir, das ist doch ein leistungskurs. (in den grundkursen, wo ich diese Form der szen. Interpretation durchgeführt habe, hat es wunderbar geklappt!!!)
und dann sind da im lk leute, die sich für die absoluten cracks halten und mir ins gesicht sagen "standbilder find ich eh scheiße"...
der lehrer der mich beobachtet hat, meinte, man dürfe sich solche enttäuschung nciht anmerken lassen, ich glaube er hat recht, ich hab das zu persönlich genommen...andererseits habe ich auch literatur gelesen, in der es darum ging ein möglichst authentisches lehrerverhalten zu zeigen...also wenn etwas nicht gut war, das dann auch zu artikulieren...
ich fürchte nun, der kurs ist nicht gut auf mich zu sprechen, nach dem motto "was will der blöde praktikant denn von uns" und werden trotzig...
ich weiß, dass man sein wohlbefinden nicht von der zuneigung der schüler abhängig machen soll....aber ich nehm das halt alles noch sehr persönlich
zumal ich auch der meinung bin, dass ich fehler gemacht habe...
zum beispiel hätte ich die aufgabenstellung nochmal klar und deutlich machen sollen
oder ihnen während der ausarbeitungsphase mehr helfen können....
jetzt überleg ich halt, wie ich in der nächsten stunde das wieder ausbügel
was haltet ihr davon, wenn ich es direkt thematisiere
"wie ihr sicher gemerkt habt, war ich in der der letzten stunde nicht ganz so glücklich über das stundenende, und ich glaube, euch geht es auch so.
woran glaubt ihr hat es gelegen? laßt uns kurz sammeln...
- missverständliche aufgabenstellung?
- zu wenig zeit?
- neu und ungewohnt?
- keine Hilfestellung durch den Lehrer?
"
wie findet ihr das?
Okay, das war jetzt ne menge text, ich hoffe, mein Problem ist rübergekommen...und vielleicht kann mir der ein oder andere einen guten Rat geben
Schönes Wochenende
Grüße
gosford