Blätter auf Vorrat

  • Hi Aktenklammer,


    hier ist mal meine Experience zu dem Thema:


    Anfangs hatte ich immer ein paar Blätter mehr kopiert und diese dann brav in die folgenden 4-5 Stunden mitgeschleppt. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die betreffenden Schüler sowieso die Arbeitsblätter nicht abheften. Sehr oft konnte ich die erneut ausgeteilten Nachkopien irgendwo als Papierflieger entdecken. Insgesamt wurden die Blätter von vielen Schülern einfach liegen gelassen.


    Die Ordner regelmässig einzusammeln ist mir zu kindisch, da es sich (zumindest dem Lebensalter nach) um erwachsene Schüler handelt. Auf der anderen Seite halte ich es aber für sehr wichtig, Selbstständigkeit und Verantwortung zu fördern. Den Schülern die Blätter bis vor die Haustür nachzutragen wird vermutlich nicht dazu beitragen.


    Dazu kommt noch eine erhebliche Mehrbelastung der Umwelt, wenn ich statt 30 Kopien immer 45 benötige. (Ich kann in meinem Unterricht nur ca. 10% der Arbeitsblätter im darauffolgenden Jahr 1:1 wieder verwenden, also würden die Reservekopien dann sowieso im Container landen).


    Im letzten Schuljahr hatte ich deshalb meine Taktik geändert:


    1. Zu Beginn des Schuljahres die Schüler aufgeklärt, dass Blätter von mir grundsätzlich nur einmal ausgeteilt werden. Wenn ein Schüler den Unterricht wg. Krankheit nicht besuchen konnte, hat ein Klassenkamerad das Blatt für ihn mitzunehmen oder der entsprechende Schüler muss es sich selbst nach seiner Rückkehr kopieren. Nochmaliger Hinweis darauf, dass der Inhalt von Arbeits- und Informationsblättern wichtiger Bestandteil von Klassenarbeiten sein kann.


    2. Während des Schuljahres einfach konsequent die Sache durchziehen. Da ich die Schüler vorher über das procedere aufgeklärt habe, kann ich dem meist versuchten Gejammere schnell ein Ende machen. Ausnahmen gibt's keine! Und natürlich sind in den Klassenarbeiten immer wieder mal Bestandteile aus den Blättern zu finden.


    Bei erwachsenen Schülern scheint diese Methode zu funktionieren. Es blieben im vergangenen Jahr deutlich weniger Blätter liegen und selbst "unordentliche Schüler" hatten am Ende des Jahres relativ vollständige Ordner. Ob das bei jüngeren Schülern auch so funktioniert, kann ich nicht sagen.


    Vielleicht ergibt sich darüber hinaus auch ein Einfluss auf die Fehlzeiten, da ein Schulversäumnis mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist (Blätter besorgen). Hier konnte ich aber im vergangenen Jahr keine signifikanten Änderungen zum Vorjahr feststellen, also wird dieser Punkt wohl vernachlässigbar sein.


    -- Drew

    Until he extends his circle of compassion to include all living things, man will not himself find peace.
    Albert Schweitzer 1875-1965

  • Auch wenn ich es hier im Forum schon x-mal geschrieben habe - vielleicht setzt es sich ja doch mal in deutschen Schulen durch ...
    Arbeitsblätter passend kopieren und austeilen. Wer sein AB verschlampt oder sonst wie ramponiert, kann es sich von der Homepage (entweder, die des Lehrers, die der Schule oder auch die der individuellen Klasse) runterladen. Besser wäre noch, wenn die Schule (oder der Schulträger für die Schulen) ein Learning Management System (Wiki oder googlen) anschafft, auf dessen Server dann sämtlich Dateien für den Zugriff von überall abgelegt werden können.
    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass tatsächlich mal das Potenzial des Lernen mit Medien erkannt wird ....
    snoopy64

  • drew


    sehe ich genauso. ich hab keine lust etliche stunden blätter mitzuschleppen. die klassenkameraden müssen für den nachbarn dann eins mitnehmen. bis ich am anfang der stunde die blätter rausgenommen habe , ausgeteilt habe, sind 3 minuten um. diese gedankenlose verwöhnhaltung"ich war krank, ich hab kein blatt", muss einigen abgewöhnt werden.

    Suum cuique!


    Um Vorwürfen vorzubeugen,
    gilt bei allen meinen Beiträgen mitzudenken:
    BSE:
    (BETROFFENHEIT SORGE ERSCHÜTTERUNG)

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