Wieviele Deutsch-Klassen pro Lehrer/in?

  • Hallo zusammen!
    Nachdem ich gerade gehört habe, dass man es an unserer Schule vermeidet, einem Lehrer mit vollem Stundendeputat mehr als vier Deutschklassen zu geben, frage ich mich wie es sonst wo läuft.
    Gibt es bei euch da Regelungen? Halbe Stelle - nur zwei Deutschklassen? Oder so was?
    Obige Regelung trifft anscheinend bei uns nur auf Menschen mit 24 Stunden zu. Ich hab nämlich auf 10 h reduziert (Elternzeit) und darf mich jetzt um 3 (in Worten: drei !!! Deutschklassen) kümmern. X(
    So, ich mach mich jetzt an die Vorbereitung ...
    Vielen Dank schon mal für Infos!
    Marta

  • Hallo Marta,


    ich kann nur fürs Berufskolleg NRW sprechen. Falls es da eine Obergrenze gibt, liegt sie sicher sehr hoch. Ich habe z.B. im letzten Jahr 6 Deutschklassen gehabt, mit jeweils zwischen 1 und 3 Unterrichtsstunden pro Woche.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Hallo!


    Ich habe eine volle Stelle am Gymnasium in NRW und bin mit 2 Deutschklassen dabei. Die restlichen Stunden gebe ich Englisch.


    Viele Grüße


    maple_leaf

  • Hallo,
    so ganz kann ich die Aufregung nicht verstehen. Die Regelung an eurer Schule ist sicher auf freiwilliger Basis und nett gemeint. Anspruch auf nur zwei Deutschklassen hast du mit Sicherheit nicht. Was sollten wohl sonst die Lehrer mit zwei Korrekturfächern sagen?! Es gibt übrigens auch Lehrer mit Mangelfächern (Latein, Englisch,..), die fast nur dieses eine Mangelfach mit entsprechender Belastung unterrichten. Ich denke da eine meiner Kolleginnen, die durch Spanisch fast nur Oberstufe mit entsprechender Korrekturbelastung hat. Ach - Deutsch ist ihr Zweitfach.
    Gibt es bei euch an der Schule Entlastungen für Klassenleitung, Korrekturen etc.? Sonst wäre das eine Möglichkeit.

  • Ich hatte letztes Jahr 7 Klassen in Deutsch und mein effektives Deputat (Ermäßgungs-/MAUstunden u.ä. abgerechnet) waren 20 Stunden, davon 4 Klassen mit Abschlussprüfungen. Ich habs überlebt.


    Mehr sage ich dazu nicht.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Ich habe letztes Jahr im Referendariat bei nur 9 Stunden eigenverantwortlichem Untericht auch 3 Klassen mit Korrekturen und allem drum und dran gehabt. Dazu dann noch 3 Stunden Ausbildungsunterricht, Unterrichtsbesuche, Seminar, Examensarbeit schreiben usw.


    Also finde ich 3 Klassen in Deutsch bei 10 Stunden völlig normal und kann Dein Problem nicht wirklich nachvollziehen. (Außer dass es vieleicht etwas langweilig ist, nur ein Fach zu unterrichten...)


    Mehr kann ich da auch nicht zu sagen!

    wenn du ein schiff bauen willst, dann trommle nicht menschen zusammen,
    um holz zu beschaffen, aufgaben zu vergeben und die arbeit zu verteilen,
    sondern lehre sie die sehnsucht nach dem weiten endlosen meer
    (antoine de saint exupéry)

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    • Offizieller Beitrag

    Äh nun, ganz ehrlich - ich kann nur mit Jinni fragen

    Zitat

    Was sollten wohl sonst die Lehrer mit zwei Korrekturfächern sagen?!


    Ich hab von 26 Stunden genau 26 Stunden in Korrekturfächern, also alle von allen Klassen.
    Und davon 21 an der Oberstufe... Abi ist jedes Jahr dabei. Manchmal doppel-Abi.


    Vielleicht geh ich mal zum Chef und frag, ob man mir das zumuten kann?


    Sorry, ich wollte wirklich nicht sarkastisch sein. Bin nur ehrlich etwas verwundert.


    :) Nix für ungut,
    Meike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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  • Die Regelung bei uns scheint zu sein: immer drauf auf die Berufsanfänger. Damit sich u.a. eine etablierte Kollegin mit Sport weiterhin über den unmäßigen Korrekturaufwand einer Klasse 6 in Spanisch (sic!) beklagen kann.


    Das war jetzt weder zielführend noch objektiv aber mich k..... es an!

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • Hm, ach ja, wollt' ja nur mal wissen, wie es anderswo läuft ...


    Natürlich habt ihr recht, schlimmer geht immer.
    Aber ich habe eben aus Krankheitsgründen reduziert und weil ich drei Kinder habe und mir einfach im Moment nicht mehr Arbeit zumuten will (und der Schule auch nicht). Wahrscheinlich habe ich einfach zuviel Entgegenkommen erwartet. Ich werde auch drei Deutschklassen überleben, finde die Begründung (s.o.) trotzdem etwas scheinheilig.


    Aber wenn wir schon beim Thema sind: Wird bei euch beim Stundenplan berücksichtigt, dass es Menschen - i.d.R. Frauen - gibt, die kleine Kinder haben und die Probleme haben Betreuung während des Nachmittagsunterrichts zu organisieren? Habe gerade gestern von einer Schule gehört, die einem Lehrer-Ehepaar mit zwei vollen Stellen zwei freie Tage ermöglicht. Das nenn ich familienfreundlich!


    Wie läuft das an euren Schulen? Dürfen Mütter mit kleinen Kindern mit Rücksichtnahme rechnen?


    Schöne Grüße
    Marta

  • Ich muss sagen, dass die Schule mir in dieser Hinsicht sehr entgegenkommt.
    Ich wurde schon zu Beginn meiner Refzeit und auch jetzt bei der Stundenplangestaltung für den zweiten Abschnitt, gefragt, wie man mir zwecks Kinderbetreuung entgegen kommen könnte.
    Nachdem ich schon zwei Nachmittage am Seminar bin, war ich natürlich dankbar ohne weiteren Nachmittagsunterricht auszukommen. Genauso verhielt es sich mit frühem Unterrichtsbeginn: Ich habe angedeutet, dass ich froh wäre, wenn ich nicht jeden Tag zur ersten Stunde kommen müsste, da ich dann bei meiner großen Tochter in ein Betreuungsloch falle (2.-Klässler haben eben erst zur zweiten Stunde Schule und es gibt keine Kernzeitbetreuung morgens). Prompt hab ich nie zur ersten Stunde Schule. Ich hab mich dann extra noch mal versichert, da mir soviel Entgegenkommen schon unheimlich erschien. Aber es scheint wohl an unserer Schule die Regel zu sein, dass das Kinderbetreuungsproblem ernst genommen wird und die Konrektorin meinte, die Ref-Zeit wäre allein schon stressig genug, so dass sie mir wenigstens den Stundenplan familienfreundlich gestalten wolle.
    Wirklich nett!

  • bei uns ist es, sofern es logistisch möglich ist, allerdings - zum Glück - üblich, niemandem mehr als zwei Deutschklassen zu geben.


    Zitat

    Meike. schrieb am 26.08.2006 20:59:


    Ich hab von 26 Stunden genau 26 Stunden in Korrekturfächern, also alle von allen Klassen.
    Und davon 21 an der Oberstufe... Abi ist jedes Jahr dabei. Manchmal doppel-Abi.


    Ich habe die gleiche Kombi, finde aber schon, dass Deutsch nochmal ein erheblicher Mehraufwand ist. Ich würde liebend gerne zwei SekII Englischklassen nehmen, wenn ich dafür eine Deutschklasse weniger habe. Allerdings sind in Bayern auch pro Schulaufgabe zwei korrigierte Übungsaufsätze verpflichtend, was natürlich die Korrekturarbeit im Vergleich zu Englisch deutlich erhöht.
    Gruß,
    Eliah

  • Zitat

    Marta schrieb am 27.08.2006 10:39:
    Hm, ach ja, wollt' ja nur mal wissen, wie es anderswo läuft ...


    Natürlich habt ihr recht, schlimmer geht immer.
    Aber ich habe eben aus Krankheitsgründen reduziert und weil ich drei Kinder habe und mir einfach im Moment nicht mehr Arbeit zumuten will (und der Schule auch nicht). Wahrscheinlich habe ich einfach zuviel Entgegenkommen erwartet. Ich werde auch drei Deutschklassen überleben, finde die Begründung (s.o.) trotzdem etwas scheinheilig.


    Ich finde das mit "mehr Arbeit zumuten" krass. Es kann nicht sein, dass bei gleicher Bezahlung der eine weniger arbeitet, weil er Kinder o.ä. hat und der andere dann das arbeitet, was du ablehnst oder sogar mehr 8o Ungerecht wäre es nur, wenn andere Kollegen die Deutschdeputate bei Teilzeit proportional reduziert bekämen, du aber nicht.


    Etwas anderes ist die Stundenplangestaltung. Da wird auf Alleinerziehende oder räumlich getrennt lebende Paare bei uns sehr viel Rücksicht genommen und ich teile z.B. auch keine Kolllegin ohne Absprache nachmittags zu Prüfungen ein, wenn ich weiß, dass sie nach der 6. Stunde keine Tagesmutter mehr hat.
    Der Stundenplan wird ja in solchen Fällen nur nach einer Zweckmäßigkeit optimiert, nicht allgemein nach Erholungs- und Freizeitwert. Das bedeutet z.B. für die alleinerziehende Mutter öfter 5-6 Stunden am Stück, dafür "freie" Nachmittage.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Hallo Timm,
    ich glaube, du hast da was missverstanden oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt.
    Also: Ich habe meine Stundenzahl reduziert - ganz offiziell. D.h. ich arbeite nicht mehr 13 Stunden die Woche wie im vergangenen Schuljahr, sondern nur noch 10 Stunden pro Woche. Und genau für diese 10 Stunden werde ich auch bezahlt. Da ist es doch wohl legitim, dass ich weniger arbeiten will als jemand, der in seinem Vertrag mehr Stunden stehen hat.
    Nun hat man mir eben drei Deutschklassen "überreicht". Und genau das ist mein Problem. Im vergangenen Jahr hatte ich nämlich 2 Deutschklassen. Da ich jetzt mehr Deutsch unterrichte als im vergangenen Jahr, habe ich auch mehr Arbeit.
    Die Begründung der Schulleitung war eben, dass man einer Vollzeitkraft mit 24 Stunden höchstens 4 Deutschklassen zumuten kann und man mehr Lehrer nicht zur Verfügung hat. Deshalb müsste man mir eben 3 Klassen geben. Und das ist das was mich so nervt!
    Zum Stundenplan: Bei uns ist das ziemlich egal, wer wo lebt, Kinder hat, alleinerziehend ist oder sonstwas - das interessiert diejenigen nicht, die den Stundenplan machen. Da schauen auch die kinderlosen Kollegen ganz genau hin, die wollen nämlich auch nicht jeden Nachmittag arbeiten.
    Ich habe irgendwo (ohne Quelle) gehört, dass Teilzeitkräfte entweder am Morgen oder am Nachmittag eingesetzt werden dürfen. Kennst du das "Gesetz"?
    So, wollte nur mal klarstellen, dass ich bei gleicher Bezahlung nicht weniger arbeiten will als andere, nur weil ich Kinder habe. Ich lehne auch nicht irgendetwas ab, sondern habe einfach nur meine Stundenzahl reduziert.


    Ich verstehe deinen ersten Satz nicht:
    "Ich finde das mit "mehr Arbeiten zumuten" krass." ???

  • Hallo,
    ich verstehe den Tenor in den Antworten nicht. Marta hat nur 10 Stunden, verdient auch dementsprechend, soll dafür aber drei Deutschkorrekturen übernehmen. Ich persönlich finde das für 10 Stunden unangemessen. Für deutlich weniger Geld hat man auch das Recht auf deutlich weniger Arbeit (als z.B. die Kollegen mit vier Korrekturen). Das kann sie sich mit diesem Korrekturaufwand abschminken.

  • Für B-W gibt es ausführliche Anmerkungen zum Thema Teilzeitbeschäfigung und dessen Unterpunkte Gleichstellung, Familie und Kinder.
    Der Tenor ist, dass stundenmäßig Familienaufgaben und Berufstätigkeit durch die Teilzeitbeschäftigung gut in Einklang gebracht werden könnten. Gleichwohl habe die SL darauf zu achten, dass insbesondere keine Nachteile durch Teilzeitbeschäftigung entstünden. Auch solle im Bereich der außerunterrichtlichen Veranstaltungen der Teilzeitbeschäftigung Rechnung getragen werden.


    Demzufolge ist es ausdrücklicher Wunsch des KM, dass bei der Stundenplanung familiäre Belange (Teilzeit-)Beschäftigter zu berücksichtigen sind.


    Etwas anderes ist die Deputatsverteilung. Bei uns ist im so genannten Organisationserlass z.B. festgelegt, dass in Mangelfächern Kollegen mit entsprechender Lehrbefähigung hauptsächlich einzusetzen seien. Im Sinne einer vollständigen Unterrichtsversorgung wird dem auch keiner ernstlich widersprechen. D.h. aber in der Konsequenz, dass z.B. alle Kollegen mit Deutsch/Spanisch in B-W evtl. nur eine Deutschklasse bekommen. Bei einer Kombination mit Gemeinschafts-/Sozialkunde, das in B-W immer noch gerne fachfremd unterrichtet wird, heißt das dann, dass das auf Kosten solcher Lehrer geht.


    Dass du stundenmäßig reduziert hast, habe ich durchaus verstanden. Wenn deine Schulleitung eine Obergrenze für ein volles Deputat gezogen hat (weil man z.B. mit mehr als 4 Deutschklassen in der Oberstufe einfach die Korrekturen nicht mehr schafft, da der Tag 18h mit Minimalschlaf 6h hat ;) ), steckt darin noch lange keine lineare Progression, schon allein deswegen, weil wir weder Schülerzahl noch Klassenstufe kennen.


    Da du nicht bejahen konntest, dass mit anderen Kollegen besser verfahren wurde, hat die SL anscheinend einfach keine andere Möglichkeit gehabt. Was mich ärgert, ist , wenn man nicht über den eigenen Tellerrand schaut. Auch Stundenplaner und SL sind in ein ganz enges Korsett gebunden, was die Deputatsvergabe angeht.
    Ausdrücke wie "scheinheilig" sprechen m.E. nicht dafür, dass du dich mit der Materie objektiv auseinandergesetzt hast, sondern dich subjektiv im Nachteil findest.


    Gut, vielleicht irre ich mich und du bist seit Jahren benachteiligt worden, dass du so zur SL stehst. Dann würde ich aber eine neue Stelle empfehlen.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Hallo Timm,
    mir ist das schon klar. Es gibt eben zu wenig Deutschlehrer. Da muss es halt irgend jemand machen. Und in diesem Fall eben ich. Ok.
    Das hab ich ja geschluckt.
    Aber das ich diese Situation nicht objektiv beurteilen kann, das liegt doch wohl auf der Hand. Unterstell mir bitte nicht, ich würde nicht über den Tellerrand schauen. Ich hatte eben wirklich die Illusion für weniger Stunden und weniger Geld auch weniger zu arbeiten. Dem ist nun nicht so und selbst wenn ich die Stelle wechseln würde, ginge es mir nicht anders. Deutschlehrer sind nun mal Mangelware.


    Und danke für die Infos zum Stundenplan/Teilzeit. Ich muss an zwei Tagen vor- uind nachmittags unterrichten. Ich werd mal weiter recherchieren, ob es in RHP nicht irgendeine Regelung gibt, die da greift. Weil langsam aber sicher werde ich das Gefühl nicht mehr los, dass Mütter mit mehreren kleinen Kindern am besten das Haus hüten sollen. Dann müssten sie wenigsten nicht an ihrem Arbeitsplatz über zuviel Korrekturen meckern und am Nachmittagsunterricht rummaulen ;)


    Nichts für ungut, ich mach diesen Job wirklich gern. Aber wenn ich mich ungerecht behandelt fühl, dann geht's manchmal mit mir durch ... :P

  • Wenn du so argumentierst, dann dürften ja Kollegen mit halber Stelle auch nur mit Kollegen mit ebenfalls halber Stelle Klassenleitungn übernehmen ...


    Eine solche Regelung ist mir nicht bekannt.

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