Sieben Klassenleiterstunden in neuer Klasse ??

  • Hallo,


    mein Thema passt so ein bißchen zu den obengenannten, aber ich muss an den ersten beiden Tagen sieben Stunden über die Bühne bringen. Es handelt sich um eine neue Klasse (einjährige BFS). Im letzten Jahr hatte ich das gleiche Problem schon mal, da hab ich es am zweiten Tag mit einem gemeinsamen Frühstück versucht, das war aber nicht so der Brüller, erstens war kaum jemand bereit, was mitzubringen, und zweitens stellte sich nicht die entspannte Atmosphäre ein, die ich mir gewünscht hätte. Die Idee mit dem gemeinsamen Erarbeiten von Regeln finde ich nicht schlecht. Aber das füllt nicht ansatzweise die Zeit.


    Solosunny

  • Ehrlich gesagt sehe ich keinen Grund, warum man 7 Stunden lang eine "Einführung" machen sollte.
    Eine Doppelstunde zum Kennenlernen, vor der großen Pause ein Rundgang durchs Schulhaus und gut ist. Dann geht es mit dem Stoff los. Schön wäre vielleicht methodisch etwas, bei dem die Schüler gleich mal gemischt werden und sich dabei kennen lernen können (Gruppenpuzzle, Zufallsgruppen, Kugelgelenk o.ä.).

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Meistens gehen mit Organisatorischem (Einschulung, Schülerausweise, Fahrkarten, Fotos machen für alle Kollegen zum Namenlernen) mindestens 2 Stunden rum, dann bleiben nur noch fünf. Könntest du nicht (am besten zusammen mit anderen Kollegen, die in deiner Klasse unterrichten) einen oder zwei "Methodentage" machen, an denen die Schüler nur Methoden kennen lernen, die sie im Laufe des Schuljahres für den Unterricht benötigen? Da reichen 5 Stunden fast nicht aus...


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Bei uns gibt es sogar DREI Einführungstage!!!


    1. (Vormit)-Tag: Organisatorisches und Steckbriefe erstellen/präsentieren, Schulerkundung
    u.s.w. (alles habe ich jetzt nicht im Kopf)


    2. Tag: Methodentraining, Übungen zur Teambildung, Stadterkundung mit Quiz (an beruflichen Schulen kennen viele Schüler die Stadt noch nicht so richtig)


    3. Tag: Methodentraining, Übungen zur Teambildung, gemeinsamer Kinobesuch, Essen mit Klassenlehrer)



    Beim Methodentraining und der Teambildung werden verschiedene Kollegen mit einbezogen.


    Es gibt auch Schulen, die ihre Einführungstage außerhalb der Schule verbringen, dies ist organisatorisch aber viel aufwändiger und nicht in der ersten Woche möglich.
    Aber gerade in dieser Woche ist das Zusammenfinden und Kennenlernen der Gruppe wichtig. Sofort mit dem Lernstoff zu beginnen, ist für mich keine Alternative, um neuen Schülern ihr neues Umfeld nahezubringen.



    Vor allem bei der einjährigen BFS!

  • Hallo,


    danke für Eure Anregungen, ich werde wohl ein Methodentraining durchführen und als Einstieg will ich eine Ermittlung der Lerntypen machen, ich habe auch schon unseren Sozialarbeiter gewonnen, der mitmachen möchte. Allerdings ist jetzt ein neues Problem aufgetaucht, nämlich wird ein Grooßteil der Klasse aus Sitzenbleibern rekrutiert, die die einjährige BFS meist aufgrund massiver Fehlzeiten schon mal nicht bestanden haben.


    Mal sehen, wie es läuft.


    Solosunny


  • Du konzipierst hier einen Gegensatz, der keiner ist. Selbstverständlich sind Methoden auch Inhalte des Lehrplans. Ob man Methoden unterrichtsbegleitend einführt oder auf Methodentage konzentriert, ist eine andere Diskussion. Ich selbst werde dazu immer als Mulitplikator auf unseren Fobis angesprochen und sehe auf beiden Seiten sowohl Vor- als auch Nachteile.
    Was mir aber nicht gefällt, wären sieben Stunden gruppendynamische Prozesse oder auch Ringelpietz mit Anfassen genannt.


    Der Bildungsplan für die 1-jährigen BFS in B-W ist übrigens in meinen Fächern so gestrickt, dass die kognitiven Ziele sehr gut auf die Eingangssituation der Schüler passen. Insofern mische ich Einführung wichtiger Methoden mit den kognitiven Inhalten.


    Meines Erachtens gehört jemand, der die 1BFS wegen Fehlzeiten nicht bestanden hat, nicht mehr auf diese Schulart. Entweder wir schließen solche Schüler schon während des Schuljahres aus oder die Schüler haben/bekommen keinen Vorvertrag und müssen somit auch nicht mehr in die 1BFS aufgenommen werden,.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Bei uns in Thüringen müssen wir diese Schüler a) behalten und b) wiederholen lassen, da sie schulpflichtig sind X( . Wir haben angeblich keine Chance, sie loszuwerden , so zumindest unsere Schulleitung. Aber die wollen eigentlich nur ihre Klassen voll bekommen, leider eben auf Kosten der Qualität. Bei den Schülern spricht es sich natürlich auch rum, dass keine wirklichen Konsequenzen erfolgen und dass sie immer noch eine Chance erhalten. Da kann ich mich dann im Unterricht abstrampeln, wie ich will.


    Solosunny

  • Bei uns in Thüringen müssen wir diese Schüler a) behalten und b) wiederholen lassen, da sie schulpflichtig sind X( . Wir haben angeblich keine Chance, sie loszuwerden , so zumindest unsere Schulleitung. Aber die wollen eigentlich nur ihre Klassen voll bekommen, leider eben auf Kosten der Qualität. Bei den Schülern spricht es sich natürlich auch rum, dass keine wirklichen Konsequenzen erfolgen und dass sie immer noch eine Chance erhalten. Da kann ich mich dann im Unterricht abstrampeln, wie ich will.


    Solosunny

  • Es ging mir nicht um das Für und Wider von Einführungstagen, sondern um zu zeigen, dass dadurch der Klassenlehrer in seiner Klasse


    in den ersten drei Tagen ca. 15 Klassenlehrerstunden hat, unabhängig vom Lehrplan seines Faches.

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