1. eigener Leistungskurs

  • Ich fange jetzt zum August (nach meinem Referendariat) meine erste Stelle an und bekomme auch sogleich einen Leistungskurs (heißt ja jetzt anders, aber egal) in Geschichte. Jetzt würde mich mal interessieren, was neben der normalen Stunden so auf mich zukommt. Ich kann mich an meine eigene Abizeit irgendwie recht wenig erinnern, ist auch schon seeeehr lange her. Es gab doch sowas wie Kurstreffen. Wo, wann, wie und wie oft läuft sowas ab. Thema Kursfahrt? Was macht man noch mit seinem Kurs und wie geht man mit ihm um (duzen oder siezen?)? Hat jemand Tipps für die erste Stunde?


    Hat jemand aus eigener Erfahrung Tipps und Infos für mich.


    P.S.: Ich weiß, dass es nicht grad toll ist, gleich zu Beginn `nen Leistungskurs zu kriegen, bin ja selbst schon sehr aufgeregt deswegen. Aus diesem Grund wäre es nett, wenn nicht gleich jeder über die furchtbare Arbeitsbelastung schreiben würde! ;) Mut machen ist erwünscht!

  • Hi Raija,
    Tipps habe ich leider keine für Dich. Allerdings kriege ich ein Dreivierteljahr nach dem Ref auch einen LK und bin (noch) etwas ratlos, allerdings eher was das Inhaltliche und Sprachliche angeht.
    Auf jeden Fall schaffen wir das!


    Liebe Grüße
    Maria Leticia

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • Hallo Raija,
    zur Frage des Duzens oder Siezen würde ich sagen: Frag einfach. Wir haben "damals" abgestimmt, ob wir geduzt oder gesiezt werden wollten... Kam meist auf die Sympathie zum Lehrer an. ;)
    Bei der Kursfahrt kam es bei uns damals drauf an, ob der Lk-Lehrer auch Tutor war. Man fährt ja nur mit einem Lk auf Kursfahrt. Wir waren damals übrigens in Prag. Kann ich nur empfehlen. Bei den Kurstreffen kommt es auf deine Schüler an, teilweise wollten wir selbst kein Kurstreffen machen... Wie häufig ihr das macht, hängt wohl vom Wunsch der Schüler ab und davon, ob du auch dazu gewillt bist. Wo das abläuft liegt an euch, ihr könnt essen gehen, kegeln oder was weiß ich. Wir haben uns meist bei einem von uns zu Hause getroffen -auch ganz gerne mal beim Lehrer- und dann gemeinsam gegessen oder Gesellschaftsspiele gespielt. Wenn ihr Wandertage oder so habt musst du das natürlich auch organisieren (oder einfach die lieben Schüler damit beauftragen... ;) ). Hängt ganz davon ab, ob du mit deinem Lk auf Kursfahrt fährst. So war es jedenfalls bei uns. Wie das jetzt allerdings mit Zentralabitur etc. geregelt ist, weiß ich nicht.
    Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
    Viele Grüße,
    Maren

  • hallo raija,


    zum thema "duzen oder siezen" würde ich dir persönlich raten, dass du zu beginn des kurses siezen solltest.
    ich würde mich erkundigen, wie andere kollegen an deiner schule diese frage handhaben und falls die schüler das "duzen" gewöhnt sind, könntest du sie dann im unterricht fragen, was ihnen persönlich lieber ist.


    ich würde allerdings nicht so weit gehen mich von den schülern duzen zu lassen.
    im einzelfall kann sich das im laufe des schuljahres ergeben, aber im vorfeld - ohne das man sich gegeseitig kennt - gleich per du sein, finde ich nicht angebracht.
    aber ich glaube, dir ging es mehr um die frage, wie du die schüler
    ansprechen sollst.


    viel spaß und viel erfolg...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Raija,
    ich habe ja fast nur LKs, kann dir also sicher Tipps geben, wenn du konkrete Fragen hast.


    Bist du Tutorin? Dann kommen ganz andere Aufgaben auf dich zu, als wenn du "nur" einen LK "pur" hast.


    Ganz wichtige Dinge zum Anfang:


    - sehr gut mit den Lehrplänen und den Abianforderungen vertraut sein, damit du deine Reihen gezielt darafhin planen kannst.
    - Mal die LK Klausuren der Kollegen angucken, damit du einen Einblick darin bekommst, was eine LK Klausur von einer GK Arbeit unterscheidet und drauf hin arbeiten kannst
    - ganz viel beratendes Material erstellen um schwächeren Schülern zu helfen - leider kann ich das nur für Englisch anbieten, aber als Hilfestellung wie sowas aussehen kann, kann ich es dir trotzdem mal schicken


    Als Tutorin (aber nicht nur, vieles geht auch im "normalen" LK!):

    - überlegen, wie du die Kursatmosphäre gestaltest (bei mir z.B. gibt es einen Geburtstagskuchedienst: immer 2 Leute (mich eingeschlossen) bringen einem Geburtstagskind einen Kuchen und eine nette Kleinigkeit mit (um die 5 Euro)
    - eine Wunsch/Ideenliste für gemeinsame Ausflüge
    - wir haben ein festes Date für unser englisches Kino - am letzten Freitag des Monats gehen wir (bzw alle, die können) nachmittags ins Kino, egal welcher Film: immer sehr lustig. Es gibt wechselnde Kinobeuaftragte, die sich ums Programm kümmern.
    - Klassenraum gestalten, wenn du einen eigenen hast: ich habe an meine Wänden Poster mit englischen/australischen/amerikansichen Karten, Bildern, meine Bücher- und Videoliste, die Geburtstagsliste, Material von Verlagen (wo kann man Hilfsmittel / Sek.lit, etc kaufen), den Auszug mit den Rahmenthemen aus dem Lehrplan, de Abiturprüfungsverordnung, einen großen Kalender für Kurstreffen, Kino, Ausflüge und Aktuelles ud einen Abreißkalender mit englischen Witzen, eine Kaffeemaschine für die Tutorenstunden (Kafeebauftragte haben wir auch, ebenso Keksbeauftragte) und ein Sparschwein für die enstprechenden Spenden .
    - ich habe eine Liste mit meinem Material/Filmen/Hörbüchern/Büchern auf Englisch, von der Schüler sich was leihen können, wenn sie sich drauf eintragen. Bisher kam alles immer zurück, da sind sie erstens dankbar, zweitens pflichtbewusst.
    - ich erstelle einen reader für meinen Tutanden mit allen Erlassen/Verordnungen und Tipps für die Oberstufe, das Abi sowie die Notenkriterien im Fach, die Möglichkeiten, diese aufzubessern, die Tipps zur Stundenplangestaltung, Zeitplanung und natürlich die Beleg- uind Prüfungsverpflichtungen, sowie das Schulcurriculum, dazu Tipps zum Schreiben von Klasuren, zum Lernen, zum Zeitmanagement (die Schüler haben dafür bei mir einen extra Ordner und daraus/darin werden in den Tutorenstunden aktuelle Fragen behandelt und Notizen gemacht)
    - ich mache immer einmal im Monat eine aktuelle Stunde, die die Schüler gestalten (können), zu Themen, die sie interessieren. Manchmal haben sie nur eine Themenidee, aber kein Material, dann kümmer ich mich drum. Unsere Lieblingsstunden, neben den gemütlichen Tutorenstunden.
    - Telefon- email- und Adressenliste, muss ständig geupdatet werden. Meine Schüler veschicken über den Verteiler auch gefundenes gutes Material, gut gelungene Hausaufgaben und ich schicke ihnen selbstverständlich auch alles, was ich hilfreich finde.


    Du brauchst evtl außerdem:
    - Adressen für Klassen- und Kursfahrten (die GEW-Zeitschriften haben viele gute Tipps, da krieg ich meine immer her)
    - die Stammdatenblätter deiner Schüler (kriegst du als Tutorin eh), das hilft, ihren Werdegang besser zu verstehen und bei evtl Schwierigkeiten zu helfen
    - evtl einen besonderen email-accout mit genug Speicherplatz
    - eine lo-net platform?



    Vielleicht helfen die die Ideen schon ein bisschen weiter - sonst frag einfach nach.


    Achja: ich sieze - unsere Schüler legen da zumeist großen Wert drauf: man ist eben jetzt erwachsen und hat ein recht auch so behandelt zu werden. Bei Sport LKs ist das, wie ich höre, anders - liegt wohl in der Natur der Sache ("Julius, passen Sie den Ball doch mal endlich rüber, loslos, geben Sie den Ball ab - fix!" - geht halt nicht so richtig ;) )



    In der ersten Stunde stelle ich mich vor, erkläre, was ich im Unterricht wichtig finde (Schülerzentrierung, gewöhnen an Teamarbeit, Offenheit, Transparenz, Respekt, Selbstständigkeit, Vertrauen), ich beschreibe, die häufig angewendeten Methoden, stelle die Notenkriterien dar (und erkläre, dass jeder jederzeit Einsicht in meinen Notenordner und ein Recht auf eine Erklärung über diese Noen hat und bitte darum, dieses Vertrauen auch zu nutzen, damit jeder jederzeit über den Stand der Dinge informiert ist - die Schüler schätzen das ganz besonders und tun es oft! Meist fragen sie nicht nach, wie die Noten eben sehr transparent sind und meine Notizen auch - sie dürfen aber auch ablehnen, ihre Noten einzusehen - theoretisch. Hat noch niemand gewollt.). Ich mache die Vorschläge für den Geburtstags- Kuchen- Kinodienst und die Ausleihbibliothek und frage ob das gewünscht ist (hat auch noch nie ein LK nicht gewünscht) und bitte um weitere Anegungen (die Kinosache ist z.B. eine Schüleridee).


    Der Rest der Stunde ist Fragestunde - die Schüler haben Millionen davon. Da kannste grad nochmal eine Stunde dranhängen. Und in der dritten Stunden kommt dann das übliche Kennelernen - englsiche Kommunikationsspielchen und Debatten über sich selbst (ud ich bringe gleich mal den ersten Kuchen mit, zum dran gewöhnen) - da lernst du auch gleich was über den Wissenstand im Englischen - vielleicht kannst du ja Geschichtsquizze machen oder jeder soll sich als historische Figur vorstellen (was habe ich mit Bismarck gemeisam? ;) ), naja, oder so.


    Viel Spaß - Lks sind eine tolle Sache! Freu dich drauf!

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
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    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Danke euch allen! Das mit dem Siezen werde ich erst einmal versuchen durchzuziehen, habe da aber immer so meine Probleme, da ich immer wieder ins Du verfalle. Na, mal sehen, vielleicht frage ich sie auch, ob ich sie duzen kann. Mich selber werde ich nicht duzen lassen. Möchte die Distanz auf dieser Ebene einfach wahren.


    @ Meike:
    Genau solche Infos habe ich gesucht. Vielen lieben Dank! Das macht das ganze für mich etwas plastischer, wenn du verstehst, was ich damit meine. Ich weiß nicht, ob ich alles davon umsetze, aber ich habe jetzt viele Anregungen im Kopf, die ich dann evtl. einbringen kann.


    Wenn jemand noch andere Ideen oder Erfahrungen hat, immer her damit. ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Danke euch allen! Das mit dem Siezen werde ich erst einmal versuchen durchzuziehen, habe da aber immer so meine Probleme, da ich immer wieder ins Du verfalle.

    Siehst du, und ich habe fast nur Oberstufe und sieze meine 5.klässler öfter mal - zu deren unbändigem Vergnügen!


    Frag mich weiter, wenn was auf der Seele brennt!


    Lieber Gruß
    Meike


    PS: Zum Arbeitsaufwand: In der Vorbereitung in den ersten Jahren viel mehr als im GK, dabei liegt der Schwerpukt darauf, dass du inhaltlich genauer / tiefer arbeiten musst, aber nicht sooo viel mehr Stunden zur Verfügung hast, also musst du effizient arbeiten und viel Verantwortung an die Schüler verteilen (Präsentationen, Lernen durch Lehren, wie geht eine effiziente Gruppenarbeit & Auswertung, Zeitmanagement im Unterricht, Selbstkontrolle).
    Aber: Weniger Klausuren bei mehr LKs - klar, da die ja mehr Stunden haben. Ich habe 3 LKs (in der 13, 12, 11) - da sind schonmal 17 Stunden verplant - also 3x5 plus 2 Tutorenstunden, da zwei Tutorenkurse). Also "nur" je 6 Klausurensätze pro Halbjahr (plus die Mittelstufe natürlich). "Nur" ist relativ, da LK-Klausuren natürlich anspruchsvoller in der Konzeption und Korrektur sind, vom Abi mal ganz zu schweigen, aber dafür sind sie auch nicht so knallvoll mit gravierenden Fehlern wie in manchen GKs, sie korrigieren sich also "glatter" oder "schöner". Dafür sind sie natürlich umfangreicher. Ich korrigiere trotzdem lieber LKs, auch wenn's dauert.
    Recht schnell kommt man ins Arbeiten mit den LKs rein, dann reduziert sich auch die Vorbereitungszeit etwas. Die Zeit kann man dann nutzen, um an weiteren Konzepten zur gezielten Abivorbereitung zu feilen (ich mache zum Beispiel seit ein paar Jahren "Shakespeare-Samstage" und "Abiwochenenden" mit Pizza und bis spät in die Nacht - die Schüler schätzen das, das Material musste natürlich erstmal wachsen). Das muss halt alles reifen.
    Ich rate dir: Unterhalte dich mit Kollegen des Vertrauens, viel und ausführlich und bitte um Material und Hilfestellungen - erfinde das Rad nicht neu oder gar "eckig" - lass dir helfen!


    Achso und speziell für Geschichte: Exkursionen noch und nöcher ! Viele Museen bieten tolle museumspädagogische workshops, Vorträge, Wochenenden an, auch an der Uni gibt es Angebote - die Geschi-Lkler in meinem Kurs berichten manchmal davon, meist begeistert.

  • Meike, ich bin total beeindruckt, was Du mit Deinen LKs machst!! So'ne super Lehrerin, die sich so viel Mühe gibt, kann sich jeder Schüler echt nur wünschen!!


    Ich bekomme nach den Ferien meine ersten eigenen Klassen - in der Hauptsache eine 5 und eine 6 (bin seit Februar im Ref). Bin auch am Überlegen, wie ich als "normaler" Fachlehrer den Unterricht so angenehm wie möglich gestalten kann... Da die Spanischklasse Anfänger sind, läßt sich so was wie 'Stunde für aktuelle Themen' schwer durchführen - zumindest nicht in der Fremdsprache.
    Trotzdem würde ich gerne ein paar Rituale einführen, die das Ganze für Schüler (und Lehrer ;) ) angenehmer macht.
    Kuchen kenne ich auch nur aus der Oberstufe... Material (Lektüre), das ich den Schülern für ihren Lernstand ausleihen könnte, habe ich auch nicht (da - in Deutschland - nicht oder kaum vorhanden).


    Hast Du (oder jemand anderes) vielleicht ein paar Anregungen, was man bei Kleinen für "Highlights" und schönen Ritualen einführen könnte??


    LG,
    Quesera

  • Zitat

    Meike. schrieb am 25.07.2006 20:59:
    Achso und speziell für Geschichte: Exkursionen noch und nöcher ! Viele Museen bieten tolle museumspädagogische workshops, Vorträge, Wochenenden an, auch an der Uni gibt es Angebote - die Geschi-Lkler in meinem Kurs berichten manchmal davon, meist begeistert.


    Das würde ich mit meinen auch sehr gern machen. Was ich nur etwas blöde finde, ist, dass ich für die Stelle neu in die Gegend ziehe und mich dort absolut nicht auskenne. Ich werde dort auch nicht wohnen und so den Schulort wohl auch nicht erkunden können. Aber das krieg ich schon irgendwie hin. Exkursionen müssen sein. Wie ist das dann eigentlich in der Oberstufe. Die meisten sind dann ja schon über 18. Läuft das ganze dann als Schul- oder Privatveranstaltung? Muss ich das von der Schule genehmigen lassen? Und bin ich für die Sicherheit der Schüler dann verantwortlich? Ich hab bis jetzt erst eine Exkursion (zu einem Lernort einige hundert Meter von der Schule entfernt) in der 5. Klasse gemacht. Das war der Horror. Die sind ja sowas von hibbelig und hören außerhalb der Schule überhaupt nicht. Muss dazu sagen, dass es auch nicht meine Klasse war, ich hatte dort betreuten Unterricht. Das würde ich nicht so schnell mehr machen, da ich jederzeit dachte, es würde irgendwas passieren.

  • Liebe Meike,


    Mensch super - vielen dank für die Infos - ich bekomme nach den Sommerferien auch meinen ersten LK - in Englisch - feue mich schon total darauf, und deine Hinweise waren echt hilfreich!
    Das mit dem Kinonachmittag finde ich echt gut - irgendsowas möchte ich mit meinem Kurs auch gerne machen - mal sehen, ob sie dafür offen sind. Ist denn dein Kurs für die Kinonachmittage soweit immer vollzählig oder bröckelt das auch manchmal?


    In meinem Englisch LK sind 26 Schüler - habe etwas Bedenken, dass das für's Sprechen recht schwierig wird - wie sind da deine Erfahrungen? Ich überlege - da der Kurs ja 5-stündig ist - eine Stunde pro Woche für Sprachpraxis [z.B. Conversation Classes oder Sprachspiele] zu verwenden - um noch mehr Sprechanlässe zu schaffen - ist das praktikabel oder laufe ich dann Gefahr, mit dem Stoff selbst ins Schleudern zu kommen?


    Und: dieses beratende Material für die Schüler würde mich sehr interessieren - würdest du es mir vielleicht auch zuschicken *dreistfrag*? Wäre super nett von dir!


    Liebe Grüße:


    Kelle.

  • Hallo Meike,


    auch von mir vielen Dank für deine ausführliche Antwort und die Hinweise.


    Sehr gerne würde ich einen Blick auf das beratende Material werfen, das du Rajia angeboten hast. Meinst du, du kannst es mir zukommen lassen?


    Danke und liebe Grüße


    Maria Leticia

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

    Einmal editiert, zuletzt von Maria Leticia ()

  • leicht OT:


    Liebe Meike


    So, wie du deine Raum-, Unterrichts- und Schülerbeziehungsgestaltung beschreibst, wäre ich gern nochmal Schülerin!


    Mein Englisch-LK (Abi '97) war leider nur mässig bis schwach, das kam zum einen daher, dass eben o.g. Dinge überhaupt nicht nur annähernd so waren, wie du sie beschreibst, und zum anderen kam es daher, dass Schüler aus 6 Klassen in einem 32 Schüler umfassenden LK zusammentrafen, die sich z.T. überhaupt nicht kannten. Hinzu kam noch der Methodenmangel von Seiten der Lehrerin.


    Im Musik-LK war es da wesentlich besser - wir waren zu siebt und kannten uns recht gut, es war klar, warum wir den LK gewählt hatten, dass wir Musik auch als privates Hobby hatten. Mit der (leider schon recht jung verstorbenen) LK-Lehrerin sind wir dann auch - ähnlich dem englischen Kino - einmal pro Monat ins Theater, Konzert, Musical... gegangen bzw. gefahren.


    LG, das_kaddl.

    • Offizieller Beitrag

    Raija: Ausflüge mit den Schülern der OS sind ganz locker und unstressig. Wenn du sie als "Lehrausflug" oder "Unterrichtsgang" deklarierst und so bei der Schulleitung anmeldest, sind alle über die Schule versichert und gut is. Kein größeres Problem.


    Kelle: Im Englisch LK ist bei mir auch bei 26 Schülern das Sprechen kein Problem, weil mindestens 40% meines Unterrichts Partner- oder Gruppenarbeit sind. Typischer Ablauf:
    1. Text lesen oder Filmausschnitt gucken oder Gedicht hören oder was weiß ich
    2. mit Partner Antwort auf Fagen a und b und/oder das Problem c diskutieren, Notizen machen - oder einen kreativen Auftrag bearbeiten (Rollenantwort/spiel Perspektivenwechsel, etc)
    3. Lösung / Idee in kleiner Gruppe vorstellen, gegenseitige Korrektur oder Alternativen diskutieren
    4. Im Plenum diskutieren, gemeinsam Verstädnis- oder andere Probleme aus der Welt schaffen


    Bei Schritt 2 und 3 wird miteinander Englisch geredet, also hoher Sprechanteil für alle Schüler, bei Schritt 3 - der einzige frontalen Phase, reden nur ein paar, nämlich die, die drankommen, später regeln sie die Diskussion auch selber und ich protokolliere nur (da müssen sie sich aber dran gewöhnen).


    Dass sie durchgehend Englisch sprechen habe ich meist nach 2 Monaten erreicht: ich gehe ständig im Raum rum, höre zu, diskutiere mal mit und "überlauere" die Sprachverwendung - wer auch nur einmal einen halben Satz auf deutsch sagt, zahlt konsequent eine Packung Smarties für den ganzen Kurs. Im ersten Monat gibt es hochfrequent Smarties für alle, im zweiten dann schon nicht mehr so viel, im dritten sind wir leider alle auf Diät. Dafür sprechen sie - teilweise sogar in den Pausen - ganz natürlich englisch.


    Was das Kio angeht: die Teilnehmerzahl ist zwischen 8 und 18 Leuten - je nachdem, wie viele Klausuren anstehen. Ich war auch schon zwei, drei Mal nicht mit wegen Konferenzen, dann sind sie halt ohne mich los.


    kaddl: Dankeschön ! *freu*


    @ euch alle: wenn ihr das Metrial haben wollt, schickt mir eine mail. Beabeitungszeit kann etwas dauern, ich hab hier private ...Hektik. So to speak.


    :)

  • Hallo,
    ich hänge meine Frage mal hier dran, um nicht ein neues Thema aufzumachen. Auch ich bekomme jetzt meinen ersten eigenen LK. Meine Frage ist aber weniger zur Methodik als vielmehr was mache ich denn mit dem LK am besten als erstes Thema, um sie auf die Oberstufe im allgemeinen und den LK im speziellen einzustimmen? Mit was fangen denn die erfahrenen Kollegen und Kolleginnen gerne an? Gleich Textanalyse mit Short Stories oder lieber ein Sachthema á la India o.ä.? Lieber mit dem Buch (Context 21) um die Brücke zur 10 zu schlagen oder lieber gleich mit eigenem Material und Kopien oder eben einer Lektüre? Bin für Tipps, Vorschläge und Erfahrungsberichte offen.


    Achja, Meike, wenn das Angebot mit dem beratenden Material noch besteht, wäre ich auch sehr daran interessiert und sehr dankbar!

  • Hallo,


    erst mal viel Spaß!
    Bei uns gibt es ein internes Curriculum, dessen Reihenfolge man eigentlich maximal innerhalb eines Halbjahres verändern kann, aber nicht halbjahresübergreifend, deswegen sind wir da gar nicht so frei.
    Ich würde das auch davon abhängig machen, wie schnell die ersten Klausuren kommen (bei uns z.B. nach drei Wochen), das schließt bestimmte Dinge wie z.B. Lektüren o.ä. eh aus.
    Bei uns wird gerne mit American Dream angefangen (Redenanalyse kombiniert mit Film), aber ich würde es davon abhängig machen, worauf du erst mal Lust hast, zumal du die Schüler ja noch nicht kennst. Aber wenn du da Lust drauf hast, dann merken das auch die Schüler und das hinterlässt doch meistens einen ganz guten Eindruck auf sie ;)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    • Offizieller Beitrag

    Mich haben 2 PN Nachfragen erreicht und, wie ich jetzt sehe, ist auch hier im thread nachgefragt worden: Leute sorry, ehrlich, das war 2006 - ich habe keine Ahnung, welches Material ich damals verschickt habe. Es existiert auch kein so altes Material mehr auf meinem PC. Ich habe 8 Jahre lang umgestellt, verbessert, erneuert, restrukturiert und reorganisiert und unfassbare Datenmengen auf dem PC - ich hab keine Vorstellung mehr, von welchem der Zillionen Sachen, die ich gesammelt oder erstellt habe, hier die Rede ist (und auch wenig Lust, tagelang zu suchen).


    Und kann daher auch leider nix verschicken. Zumal ich damit auch ein paar unangenehmen Erfahrungen habe: zum Beispiel damit, dass ich Auszüge aus meinen Materialien zum engl. Methodenlernen, die ich einigen Menschen hier verschickt hatte, ein, zwei Jahre später in einem Lehrwerk eines Verlages wiederfand... :staun: ... nehmt es mir nicht übel, aber das Angebot steht aus diversen Gründen nicht mehr. Stehe gerne noch mit Rat zur Seite, verschicke aber nicht mehr per mail an Leute, die ich nicht persönlich kenne.


    Ich hoffe, ihr versteht's - und wenn nicht: akzeptiert es bitte. :)

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  • Zumal ich damit auch ein paar unangenehmen Erfahrungen habe: zum Beispiel damit, dass ich Auszüge aus meinen Materialien zum engl. Methodenlernen, die ich einigen Menschen hier verschickt hatte, ein, zwei Jahre später in einem Lehrwerk eines Verlages wiederfand... :staun: ... nehmt es mir nicht übel,

    :sauer: unglaublich...

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • Es ist zwar nicht mein erster Oberstufen-Deutsch-Kurs, aber zufrieden mit meiner ersten Stunde im neuen Kurs bin ich bisher nicht. Es geht mir konkret um das, was nach all den Formalia kommt. Die Schüler kennen sich sicherlich schon fast alle recht gut, sie gehen ja schon lange gemeinsam in eine Jahrgangsstufe, aber ich kenne sie nicht so gut bzw. wüsste gerne, auf was ich mich einstellen kann was Kenntnisse, Motivation, Hintergrund usw. angeht. Außerdem würde ich gerne den Sprechanteil der Schüler erhöhen oder hoch halten. Die in den Sprachen beliebten Spiele fallen ja raus.
    Eine Idee wäre, angefangene Sätze fortsetzen zu lassen oder Bilder aussuchen zu lassen, die sie mit Deutsch bzw. dem Deutschunterricht verbinden lassen.
    Was macht ihr bzw. was werdet ihr machen?

  • Bring ihnen Kuchen mit und sag ihnen, dass eine Sprache zum Sprechen da ist. Das gilt auch für Deutsch. Spieli spielen ... nee. Sicher nicht mehr in der Oberstufe.

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