Hallo zusammen,
von zahlreichen Kollegen habe ich gehört, dass Noten immer abgerundet werden. Beispiel: Wenn der (sowieso schon "gnädige") lineare Punkte/Notenschlüssel eine Note von 2.4998 ergibt, so wird bei der Umsetzung auf Zehntelnoten eine 2.4 daraus.
Ich selbst hatte das bisher auch immer so gehandhabt, aber irgendwie zweifle ich langsam doch, ob man damit den Schülern einen Gefallen tut. Hier die Begründung meiner Zweifel:
Vor allem in mehrstündigen Fächern mit vielen Klassenarbeiten und Kurztests wird m.E. dem Schüler dadurch sehr viel "geschenkt". Das hat zur Folge, dass sich Schüler gerade noch so versetzt werden, obwohl sie eigentlich nicht auf 5.3 sondern eigentlich auf 5.6 stehen. (Hintergrund ist ein "Extremfall", der in diesem Schuljahr vorgekommen ist).
Gerade in zweijährigen Schularten des beruflichen Schulwesens sind derartige Leistungen ein klares Signal dafür, dass der Schüler sich dringend anderweitig orientieren muss. Wie meine Erfahrung zeigt, fallen genau diese Schüler dann im zweiten Jahr durch die Prüfung. In den meisten Fällen stellen sie (und ihre Eltern)sich erst dann der Frage, ob sie wirklich für diesen Berufszweig geeignet sind.
Es ist nicht mein Ziel, den Schülern schlechtere Noten zu bescheren und damit die Klassen zu verkleinern . Aber die Gefahr einer dem Schüler entgegenkommenden Notenbildung liegt nach meiner Meinung in einer unnötigen Erhöhung der Schulzeit, was zu einem deutlichen volkswirtschaftlichen Schaden führt. (Nun ... zumindest theoretisch, wenn man davon ausgeht, dass alle arbeitswillig sind und auch genügen Lehrstellen vorhanden wären).
Mich würde mal Eure Meinung zu diesem Thema interessieren.
Sind Euch eigentlich rechtliche Grundlagen bekannt, die gegen eine kaufmännische Rundung von Noten sprechen würden?
Ich konnte in den Verordnungen nichts dergleichen finden (Baden-Württemberg).
Cheers,
Drew