Dialogstunde Englischunterricht Klasse 7

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir steht nächste Woche wieder eine Revisionsstunde für die Verbeamtung an (die 3. von 4 Revisionsstunden). Diesmal möchte ich in der 7. Klasse irgendwas zum Thema "Dialoge" machen. Das Thema hat sich deshalb ergeben, da wir mit dem Buch fertig sind, die 7 bei uns sehr grammatiklastig ist und sowohl die Klasse als auch ich der Meinung sind, dass wir in den letzten Stunden noch ein bisschen sprechen üben wollen.
    Ich hatte in meinen UBs im Ref in der 5. Klasse auch schon Dialogstunden gezeigt, bin mir aber gar nicht so sicher, was sich für eine 7 an Themen anbietet.


    Welche Themen bieten sich denn in der 7 an?


    In der 5 bin ich immer ungefähr so vorgegangen: einen aus der Vorstunde bekannten Dialog aus Satzstreifen an der Tafel wiederherstellen, in verschiedenen Situtationen anwenden (z.B. einkaufen in verschiedenen Läden oder Essen gehen in verschiedenen Restaurants), dabei Aufgaben erfüllen (z.B. Einkaufstaschen füllen) und dann hinterher überprüfen, ob die Aufgaben richtig erfüllt wurden. Aber ich vermute, für die 7 ist es zu anspruchslos, Dialoge nur abzuwandeln. Was denkt ihr?


    Habt ihr vielleicht schon Erfahrungen mit Dialogen in der 7 gemacht?


    Alternativ könnte ich die Klasse auch Dialoge schreiben und vorführen lassen.



    Momentan bin ich noch in der Grobplanungsphase und bin für jede Idee, jede Erfahrung und jeden Denkanstoß, insbesondere was passende Dialogthemen betrifft, dankbar. :)


    Es ist eine nette, mittelmäßig leistungsstarke Klasse, in der recht viele Schüler es lieben, vor der Klasse etwas vortragen zu können.

  • Hallo Referendarin,


    also ich geh mal von meinen 7ern aus... Die lieben Dialoge zu schreiben und vorzuführen.


    Ich mach das meistens anhand eines Textes, dass sie entweder das Gelesene umwälzen müssen ==> was ereignet sich zwischen den zwei Personen nachdem der Text zuende ist? Oder sie bekommen nur einen Teil der Geschichte und müssen ihn dann weiterspinnen. Ich lass meine mittlerweile nur noch keywords und phrases schreiben. Sie haben keine Probleme das dann vor der Klasse zu einem Text zu formulieren. Allerdings würde ich das vor dem Besuch mit ihnen mal geübt haben.
    Meine lieben auch Problemlösungen. Sie bekamen von mir in Gruppen ein Problem (Sitze auf einsamer Insel ohne Wasser etc. Wie überleben? ) und 3 Dinge auf Kärtchen die sie gezogen haben. Dann sollten sie sich in Gruppenarbeit eine Lösung überlegen. Dabei müssen sie ja in der GA Dialoge führen. Zum Schluss führten sie ihre ERgebnisse vor. Manche spielten sie, manche berichteten nur. Allerdings ist das jetzt natürlich keine Dialogstunde (was ist das?)


    Mehr fällt mir fürs erste nicht ein! Hioffe ich konnte dir weitere Ideen liefern!


    Gruß
    Kiki

    The only time my education was interrupted was, when I was at school. - Mark Twain


    The only time my education was interrupted was, when I was a teacher trainee in Germany!!! - Kiki

    • Offizieller Beitrag

    Ja, Kiki, deine Gedanken helfen mir sehr weiter.


    Die keywords und phrases finde ich nämlich eine gute Idee. Das ist ein schöner Kompromiss zwischen den teils völlig vorgegebenen Dialogen der 5. Klasse und dem ganz freien Sprechen, mit dem sie natürlich noch Probleme haben.


    Nachdem ich vorhatte, heute mit ihnen angeleitete Dialoge zu machen, habe ich mich heute morgen kurzfristig umentschieden und heute mal eine kleine Simulation ausprobiert: Alle waren in einem "Restaurant", hatten verschiedene Rollen und sollten interagieren. Es hat den Schülern sehr viel Spaß gemacht, war aber auch noch ziemlich chaotisch, da alle durcheinander geredet haben und ihre Rollen "sehr lebendig" ;) gespielt haben. Eigentlich ist das eine schöne Sache, aber ich denke, für eine Revisionsstunde ist das nicht ganz das Richtige.


    Jetzt suche ich noch eine Mischform. Irgendwas halb Freies, aber auch halbwegs (v.a. sprachlich) Gelenktes, da die Klasse sprachlich schon noch ein paar Hilfen braucht.


    Texte fallen ja raus, da wir das Buch schon abgeschlossen haben und da ich auch gerne Alltagssituationen mit ihnen üben möchte, in denen sie tatsächlich mal Englisch sprechen müssen.


    Ich denke, das Schwierige an Problemlösungen ist, dass sie dann in der Gruppe Deutsch sprechen. Ich denke auch eher an Dialoge, die sie im Alltagsleben, also z.B. im Urlaub tatsächlich so führen könnten. Problemlösungen werde ich aber vielleicht mal im nächsten Jahr machen, das ist eigentlich eine schöne Idee.


    Wie machst du das eigentlich mit dem Korrigieren größerer Fehler? Ich greife im normalen Unterricht manchmal ein, spreche manchmal den Fehler später an, manchmal greife ich das Grammatikthema noch mal kurz auf und manchmal lasse ich die Schüler einfach sprechen und sage nichts, um sie nicht dauern zu unterbrechen.

    • Offizieller Beitrag

    Da könnte sich evtl ein bereits angefangener Dialog empfehlen - eine Situation z.B. in der es um mögliche 7.klässler Probleme geht, und der mit einem Problem anfängt - z.B. könnte ein Schüler den anderen anrufen oder zu sich bestellen um ihm "ein großes Geheimnis" zu erzählen und du gibst in Stichworten mögliche große Geheimnisse vor. Sie können sich eins davon aussuchen und anhand bestimmter Vorgaben (Länge, gleichmäßig verteilte Redeanteile) einen Dialog draus basteln - der eine gesteht das Geheimnis, der andere fragt nach und gibt Ratschläge. Das könnte alles mögliche sein, von "I am thinking of running away from home, because..." bis hin zu "I want to go to the (wer ist denn grade in?)-concert but I have no money - I am thinking of getting a job as ... to earn some money" oder "I have seen a friend nick something in a shop and I don't know what do do now!" - also kleine Dilemmasituationen. Der Anfang (also das Geheimnis) wäre vorgegeben, die Problemlösung bleibt offen und muss mit dem Partner verhandelt/diskutiert werden, strictly English speaking, of course.
    Dazu kann man schöne Arbeitsblätter basteln, mit 2 Figuren und ein paar Spechblasen, das gibt den Rahmen und Umfang vor.
    Sowas klappt bei mir immer ganz gut.
    Die Klasse kann dann nicht nur Perfomance-feedback geben, sondern auch kommentieren, wie sie den Problemlösungsansatzdes in das Geheimnis eingeweihten ode beider Partner finden ("I think the idea to get a job as a waitress is not realistic. As a waitress you work in the evening, and how would you explain that to your parents?" "I think it is a good idea to speak with the one who stole soemething first, and not to tell the parents first... because) - das bezieht dann auch bei der Präsentation die Zuschauer ein.


    Lieber Gruß
    Meike

  • Hallo!


    Die Idee von Meike find ich super. Das hält dich nicht davon ab, das Thema zu ändern und Urlaubsthemen zu nehmen (wolltest du doch, oder? ), wenn es denn das Thema sein soll. Da kann z.B. nochmal das U-Bahn System wiederholt werden etc. Oder die Schüler sollen via Telefon eine Reise nach England planen, oder rufen aus den Ferien zu Hause an und berichten über bestimmte Probleme die sie haben. Ich denke, dass das super ausgeschöpft werden kann.


    Gruß Kiki

    The only time my education was interrupted was, when I was at school. - Mark Twain


    The only time my education was interrupted was, when I was a teacher trainee in Germany!!! - Kiki

    • Offizieller Beitrag

    Gaaaaanz lieben Dank für euer Mitdenken und eure Vorschläge.


    Das gibt's ja nicht: Ich war gestern abend im Forum und habe aber eure Antworten in diesem Thread total übersehen und habe sie erst gerade eben gelesen - es wird Zeit, dass es Ferien gibt :rolleyes: .


    Es sind super schöne Ideen!


    Allerdings habe ich durch die heutige Stunde schon methodisch grob vorgegeben, was ich in der Besuchtsstunde machen werde, da ich ein paar Dinge ausprobiert habe, die gut geklappt haben und die ich so ähnlich aufgreifen möchte.


    Aber eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren.


    Ich kann euch ja mal erzählen, was ich heute gemacht habe. Ich erinnerte mich dunkel daran, dass es im 7er Redline-Buch eine Situation gibt, in der sich Jugendliche aus verschiedenen Ländern auf einer Fähre nach England kennen lernen. Das hatte ich vor ein paar Jahren mal in meiner Bdu-Klasse kurz gemacht.
    So habe ich mir mal eine ähnliche Stunde ausgedacht und habe heute die Stunde damit begonnen, die Kinder zu fragen, wie man nach England kommen kann (interessant übrigens, dass man auch mit dem Fahrrad nach England fahren kann - direkt über den Meeresgrund ;) ). So kamen wir auch auf eine Fähre und ich habe den Schülern die Situation geschildert, dass auf dieser Fähre eine Cafeteria ist, sie mit ihren Eltern oder Freunden unterwegs dort sind, alleine in die Cafeteria gehen und nur ein Tisch frei ist, an den sich gerade andere Jugendliche setzen. So kommt man miteinander ins Gespräch. Die Schüler sollten in Vierergruppen arbeiten, es gab vier Charaktere: Laura oder Tim (je nachdem, ob ein Junge oder ein Mädchen diese Rolle übernehmen wollte), 13, aus Deutschland, gerade mit den Eltern unterwegs in den Urlaub nach England, ein Kind aus Frankreich (mit genaueren Hinweisen zu Alter und Grund der Reise), eines aus Belgien und Ben, ein Engländer aus unserem Lehrbuch - alle lernen sich in dieser Cafeteria kennen.


    Wir haben grob an der Tafel gesammelt, was man so während des Dialoges sagen könnte, so dass ein grobes Raster vorgegeben war, an dem die Schüler sich orientieren konnten. Die Vierergruppen sollten jetzt gemeinsam einen Dialog schreiben - testweise sollte die eine Hälfte der Klasse das ganz ausformulieren und die andere Hälfte Stichworte machen. Allerdings wollten einige freiwillig alles ausformulieren. Und ich habe dummerweise vergessen am Schluss, zu fragen, womit die meisten besser zurecht kamen. Aber ich denke, ich werde beide Möglichkeiten zulassen und sie können selbst am besten entscheiden, ob ihnen Stichworte reichen. Ich denke, das ist auch von Schüler zu Schüler und von Gruppe zu Gruppe verschieden.


    Jedenfalls haben sie in den Gruppen super gearbeitet, aber leider so ausgefeilte Dialoge geschrieben, dass sie viel Zeit brauchten. Und so konnte nur noch eine Gruppe präsentieren. Sie waren alle total eifrig und begeistert und wollten am liebsten alle präsentieren, was ja leider nicht geht, da ich ja in der nächsten Stunde die Besuchsstunde habe. Aber am Montag habe ich eine Doppelstunde, so dass die restlichen Gruppen ihre neuen Dialoge auch noch präsentieren können, wenn mein Direktor in der 2. Stunde nicht mehr da ist.


    Und für die nächste Stunde habe ich jetzt im Kopf, das Thema noch mal aufzugreifen, da ja nicht alle dran kamen und den Schwerpunkt etwas zu ändern.
    Ich dachte, man könnte eine Situation nachspielen lassen, in der hiesige Schüler in der S-Bahn oder im Bus oder sonstwo (Ideen immer willkommen) Touristen treffen, die wegen der WM hier sind. Das ist gar nicht so abwegig, da hier in NRW ja mehrere WM-Stadien sind. So könnten sie ähnliche Dialoge wie heute schreiben (die meisten wurden ja nicht richtig fertig), aber mit einem anderen Schwerpunkt. Ich könnte vielleicht irgendwie mit der WM einsteigen, die Situation schildern, Fußballwörter als Vokabeln angeben, vielleicht bekomme ich auch noch (zwar super kurzfristig) irgendwo ein paar Fanartikel als Requisiten, was das Spielen bestimmt noch lebendiger macht und habe auch nicht ganz so große Zeitprobleme, da die Schüler noch grob in Erinnerung haben, wie man sich begrüßt, wonach man fragen könnte usw.


    Was ich daran besonders gut finde ist, dass die Situation aktuell ist (bei uns sind ganz viele Schüler im Fußballfieber) und sich auch hier vor Ort abspielt.


    Wie findet ihr die Idee?


    Liebe Grüße und vielen vielen Dank fürs Mitdenken


    Referendarin

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den Tipp, Julie. :)


    Ich habe mir jetzt eine Brasilien-Flagge an einem Verkaufsstand besorgt, da ich gestern nicht mehr in den Supermarkt kam und andere Flaggen drucke ich mir gerade aus und laminiere sie und werde sie dann an Stöcke kleben.


    Liebe Grüße


    Reffi, die gerade noch eifrig an der Stunde feilt


    Ich freue mich auch weiterhin über Ideen. Besonders die Beobachtungsaufträge für die Präsentationen machen mir noch Sorgen.


    Reicht es, wenn ich fragen lasse, wohin die Fans gerade fahren, wo sie herkommen etc. (also inhaltliche Fragen stelle) oder muss ich auch auf die Lautstärke, schauspielerische Leistungen etc. eingehen? Ich habe etwas Angst, dass das zu viel wird und dann zu lange dauert.

Werbung