Aggressionen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ihr,
    ja, ich gebe zu, ich hätte dieses Posting fast ins "Eltern fragen Schüler"-Gebiet stecken können- aber es hat ja mehr was mit Verhalten allgemein zu tun.
    Wie ich mal gepostet hatte, war ich bis gestern auf Zeltlager (mit ca. 170 Leuten) und es war genial.
    Allerdings erfahre ich heute, dass einer unserer Kleinsten (ca. 9 Jahre), wenn er unbeobachtet war, mit dem Taschenmesser
    auf seine Zeltgenossen losging und es erst im letzten Moment dreht, so dass er "nur" mit dem Griff in den Bauch stubste. Außerdem wurde eine Iso-Matte mit ca. 15 Messerstichen aufgeschlitzt.
    Im Normalfall und als Lehrer würde ich erst mit den Eltern reden (das wird hier auch geschehen) und den Grüppling dann ausschließen... allerdings sind wir in einen absoluten sozialen Brennpunkt und da sind wir schon fast froh, wenn solche Jugendlichen und Kinder zu uns kommen, statt auf der Straße rumzugammeln. Und dann kommt da noch der Aspekt dazu, dass wir schon ein paar solche Fälle hatten, die dann dennoch wirklich nette Leute und inzwischen sogar sehr gute Leiter geworden sind...
    Ich dachte mir:
    1) Ein Gespräch mit den Eltern
    2) Ein Gespräch mit dem Kind bzw. zwischen "Täter" und "Opfer" mit einem Leiter( ehrlich gesagt, denke ich mir, ein Gespräch mit "Täter" und Eltern bringt nix, denn wenn mehrere Erwachsene auf einmal auf das Kind einreden, wird es nur noch verstockter und es hört jetzt schon nicht zu bzw. gibt sich den Anschein, als würde alles zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr rausfließen)
    3) Messerverbot, das von den betreffenden Leitern kontrolliert wird.
    4) Wenn festgestellt wird, dass das nix hilft, dann das Kind (natürlich nur auf dem Lager!) sozusagen unter "Bewachung" der Leiter stellen.
    5) Leider hab ich nur die Großen von 14- 17 Jahre und bei denen verlange ich einen eigenen "Wiedergutmachungsvorschlag" - dh. irgendwas, was dem Opfer zu Gute kommt und was mit der Tat zu tun hat, z. B. wäre das Kind älter, hätte es dem Opfer seine Iso-Matte zum Schlafen zur Verfügung stellen müssen... - aber wie ist das mit so acht - oder Neunjährigen- können die das auch schon?
    Eine ratlose und verwirrte
    Hermine

    "Ein Mann, der noch keinen Fehler begangen hat, hat noch nie etwas getan."
    Sir Robert Baden-Powell, Earl of Gilwell

  • Zitat


    5) Leider hab ich nur die Großen von 14- 17 Jahre und bei denen verlange ich einen eigenen "Wiedergutmachungsvorschlag" - dh. irgendwas, was dem Opfer zu Gute kommt und was mit der Tat zu tun hat, z. B. wäre das Kind älter, hätte es dem Opfer seine Iso-Matte zum Schlafen zur Verfügung stellen müssen... - aber wie ist das mit so acht - oder Neunjährigen- können die das auch schon?
    Eine ratlose und verwirrte
    Hermine


    Hallo Hermine!
    Die kleinen können das auch schon. IN der Grundschule wird auch mit Täter-Opfer Ausgleich gearbeitet und oft haben Kinder sehr gute Vorschläge, wie sie eine TAt wiedergutmachen können (wenn sie das Untrecht einsehen). Ich denke, dass das von dir Vorgeschlagene auch eine geeignete MAßnahme ist, um einen Ausgleich zu schaffen. LG, Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

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