Ich suche zwei bekannte Texte und finde sie einfach nicht

  • Hallo Leute,


    ich suche zwei Texte, passend zum Thema Streit/Konflikt, weiß aber die passenden Stichworte ums Verrecken nicht mehr, sonst würde ich selbst danach suchen. Ich hoffe, ihr könnt mit meinen vagen Angaben helfen.



    Geschichte 1:


    In der einen Geschichte geht es um einen Mann, der sich von seinem Nachbarn etwas ausgeliehen hat (eine Axt? einen Rasenmäher?). Auf dem Weg zum Nachbarn ist er zunächst emotionslos, aber dann grübelt er über das scheinbare Fehlverhalten seines Nachbarns nach und steigert sich so sehr hinein, dass er schließlich wutentbrannt vor der Türe steht und den Nachbarn asnchreit: "Behalte doch deine blöde Axt!" (Oder war es der Rasenmäher?)


    Geschichte 2:


    Dazu fehlen mir leider noch viel mehr Angaben. Ich erinnere mich nicht mehr genau an den inhalt, aber ich glaube, es geht in dem Text um verschiedene Werkzeuge, die sich darüber streiten, wer den grössten Nutzen erfüllt, bis sie erkennen, dass sie alle kooperieren müssen.


    Ich bin sehr gespannt, ob jemand mit diesen vagen Angaben Links zu den Texten nennen kann. Das wäre SUPER!


    Powerflower

  • Die Geschichte mit dem Hammer
    aus: Paul Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein


    Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich borgte es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Tag“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!“

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Ja, das kenn ich auch. Das zweite aber leider nicht. Schade. Klingt interessant.
    Puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • Hallo Powerflower,


    die zweite Geschichte hört sich an wie die Fabel vom Magen und den Gliedern von Agrippa.
    Ich hoffe das hilft dir was!


    Zazie

  • Ganz ohne zu suchen fand ich den gesuchten Text zur Geschichte Nr. 2 in einem Forum, das über Google nicht abrufbar ist. :) Leider ist die Geschichte doch nicht so geeignet für meine Schüler, aber hier ist sie:


    Die gar seltsame Versammlung in der Werkstatt des Tischlers


    Es war einmal eine Versammlung in der Werkstatt des Tischlermeisters. Alle Werkzeuge waren gekommen, sie wollten ihre Uneinigkeiten schlichten.
    Vorsitzender war der Hammer, aber sofort verlangten die Anwesenden seinen Rücktritt - warum wohl?


    Er sei viel zu laut und dann habe er ja auch noch diese schreckliche Angewohnheit, immer die anderen zu schlagen, vor allem die Nägel, die traf er immer auf den Kopf!


    Das sah der Hammer ein, meinte aber, dann könne der Schraubenzieher auch nicht bleiben, der verdrehe immer alles und er führe eine gar gewundenes Leben.


    Der Schraubenzieher sah das ein, aber das Sandpapier müsse dann wohl auch gehen,das gehe immer so grob mit allen um, habe so rauhe Sitten, reibe sich an allen.


    Ja, das sah das Sandpapier ein, aber was sei denn dann mit dem Zollstock?


    Da waren sich alle einig, der Zollstock sei so was von hochmütig, benehme sich, als sei er das Maß aller Dinge, messe immer alle nur an sich selbst, als gebe es nur einen Perfekten weit und breit.


    Just da trat der Tischlermeister in die Werkstatt, band seine Schürze um und machte sich ans Werk.


    Er nahm den Zollstock und maß, er nahm den Schraubenzieher und schraubte, er nahme den Hammer und schlug, er nahm das Sandpapier und feilte. Er verwandelte ein grobes Stück Holz in ein gar feines Möbel. Er verließ die Werkstatt.


    Da waren die Werkzeuge wieder allein und nahmen ihre Versammlung wieder auf, da sprach die alte Säge: "Es ist wohl klar, dass wir alle verschieden sind, aber diese Verschiedenheit nutzt der Tischler. Und unser Wert liegt gerade darin, was uns so verschieden und einzigartig macht. Lasst uns daher nicht soviel Obacht auf unsere schlechten Seiten, sondern vielmehr die guten in den Vordergrund stellen."


    Da befand die Versammlung, es gebe vieles Gutes über alle zu sagen, der Hammer sei stark, der Schraubenzieher schaffe Verbindungen, das Sandpapier gleiche aus, was unterschiedlich oder rau sei und der Zollstock sei genau und präzise.


    Und sie spürten, das sie zusammen alles in sich vereinten, was der Tischler für eine gutes Möbelstück brauchte.


    Sie waren stolz auf ihre Unterschiede und auf ihre Fähigkeiten, gemeinsam Großes zu bauen.

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