Vom Lernfeld zum konkreten Unterricht

  • Hallo!
    Gibt es eigentlich eine feste Verfahrensweise oder Hilfskonstruktion, wie man als Lehrer am besten von der Vorgabe des Lernfeldes zu seinem Unterricht kommt? Also, sowas wie: 1. Überlegen, welche Inhalte dazu gehören sollen, 2. Inhalte zusammenfassen etc. ????
    Gibts da außerdem gute Literatur?


    Vielen Dank für eure Hilfe!
    Gela

  • Bei uns ist das Sache der Abteilungen. Da basteln die Kollegen mithilfe von Schulberatern und pädagogischen Tagen heftig daran, um dann eine Art Schulcurriculum zu haben. Vielleicht fragst du mal bei eurem Fachabteilungsleiter nach, ob es schon Vereinbarungen gibt.
    Mehr kann ich leider als Allgemeinbildner nicht dazu beitragen.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Die Lernfelder sind der grobe Rahmen, es gibt auch Angaben im Rahmenlehrplan (des Bundeslandes - Kulturhohheit), welche Inhalte innerhalb des LF zu vermitteln sind. Die Schule muss dann daraus mehrere Lernsituationen basteln, also das LF in kleinere Untereinheiten einteilen. Dabei ist auch noch zu beachten, ob das LF in einem einzigen Fach unterrichtet wird oder ob sich mehrere Fächer das LF teilen (dürfen), wie viele Stunden dafür vorgesehen sind usw.


    Wie die Schule das macht, hängt ganz von ihr ab. Sowohl inhaltlich als auch organisatorisch kann man da zu ganz unterschiedlichen Lösungen kommen. Als in meinem Bereich (Gast- und Nahrungsgewerbe) die Berufe neu geordnet wurden, gab es plötzlich kein Mathe, Technologie und Wirtschaftslehre mehr (ich kürz mal ab), sondern in einem LF das auch nur in genau einem Fach unterrichtet werden durfte kamen Inhalte aus allen drei Bereichen vor. Wenn man Lehrer hat, die alles können, kein Thema. Man kann aber auch wenn für das Lernfeld 3 Wochenstunden vorgesehen sind zwei davon von dem Kollegen machen lassen, der Technologie kann und eine von dem ehemaligen Wirtschaftslehre-Lehrer (Mathe kann jeder ;-)). Noch viele andere Konstruktionen sind denkbar, die man sich erst mal überlegen muss, zumal meist nicht so viel Zeit zur Verfügung steht, wie der Lehrplan eigentlich vorsieht (Lehrermangel).


    Inhaltlich hat man also schon Vorgaben aus dem Rahmenlehrplan. Was man genau macht und welche Details man weglässt, hängt dann auch von der Schule ab. Wir haben uns nach den Anforderungen in den Abschlussprüfungen gerichtet und nach dem, was wir meinten, was man für's Leben brauchen kann. Wir mussten nicht allesd neu erfinden, wir haben teilweise auch einfach die Inhalte von den Vorjahren umsortiert den Dreisatz bleibt Dreisatz und muss möglichst am Anfang mal gelehrt werden. Neuer Lehrplan heißt ja nicht, dass alles alte in den Müll kann.


    Das ist natürlich für Anfänger extrem schwer zu durchschauen und zu überblicken. Ich habe mich damit sehr schwer getan und erst mal an die Kollegen drangehängt.


    Konkret sah das bei uns so aus (wir haben mehrere lange Dienstbesprechungen dafür gebraucht): wir haben alle relevanten Inhalte (z.B. Serviettenfalten, Helle Soßen, Dreisatz usw.) die wir beibehalten wollten oder mussten notiert. Dann haben wir den Lehrplan genommen und soweit wie möglich die alten Inhalte den LF zugeordnet. Dabei mussten wir manchmal aufpassen, dass grundlegendere Inhalte auch zeitlich früher dran kommen würden, als das, was darauf aufbaut (war mit den mathematischen Dingen manchmal ganz schön kniffelig). Dann haben wir geschaut, welche Problembeschreibungen ungefähr das umfassen, was in dem LF dran kommen soll. Den fertigen Plan musste dann noch die Bildungsgangskonferenz absegnen.


    Wir finden immer noch Dinge, die wir nachbessern müssen :rolleyes:

  • Ja, so wie es morgensrechtnachmittagsfrei darlegte, lief es bei uns auch ab, nur eben im "metallischen" Bereich.


    Allerdings haben wir enge Kontakt mit den Meistern der Ausbildungsbetriebe des Landkreises, stimmen uns immer wieder mit ihnen ab, damit unsere graue Theorie auch praktisch genug ist.

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