Ich habe ein Problem mit meiner 6. Klasse, die ich in Kunst und Religion unterrichte.
Dort sind mehrere Jungen, die machen, was sie wollen und nicht das, was ich sage. Sie quatschen nahezu die ganze Zeot und rennen durch dioe Klasse, um mit jemand anderen zu reden. Ermahnungen helfen nichts. Sie stecken andere Schüler, die eigentlich aufpassen mit ihrem verhalten an, so dass so gut wie kein normaler Unterricht möglich ist.
Mal abgesehen davon, dass ich es auch nicht für die optimale Lösung halte, helfen keine Drohungen udn keine Strafarbeiten.
Wa ssoll ich tun?
Schüler machen was sie wollen - Was tun?
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Hi Tanja,
hats du es schon mal mit dem Arizona-Projekt probiert? Da wird auf eigenverantwortliches Denken und Handeln wert gelegt. Die Schüler müssen da sagen, was sie gerade gemacht haben und welches Konsequenzen daraus folgen.
Oder hast du schon einen Verhaltensvertrag gemacht, die alle Kinder unterschreiben müssen?
oder due versuchst deine Schüler durch andere Methoden zu "kriegen". Hilft manchmal auch.
Bei meiner 6. war es ne Zeit auch lang schlimm. BAer sie wissen um die Konsequenzen. Sei konsequent.
Oder du bestellst die Eltern ein. Hilöft meistens.Hoffe es wird bald besser. So machts ja auch keinen Spaß.:(
Liebe Grüße
ohcbabe -
Was genau ist denn das Arizona-Projekt?
Ich glaube so einen Vertrag würde bei denen nichts bewirken.
Aber passieren muss echt was, so geht es nicht weiter.
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Wenn es nu einzelne sind, hilft bei mir oft, wenn ich mich zu Beginn einer Arbeitsphase neben diese Kinder setze und mit ihnen gemeinsam die Arbeit beginne. Wenn sie mal im Tun drin sind und merken, dass sie was zustande bringen, bleiben sie auch meist konzentriert. Wenn es mehr als zwei sind, kannst du sie auch in einer Gruppe um dich herum versammeln und dasselbe probieren.
Es könnte dann weiterhelfen, wenn du sie jedesmal lobst, wenn sie es geschafft haben, konzentriert an einer Sache zu bleiben. Drohungen und Strafen nutzen sich schnell ab, sie führen auf Dauer auch nicht zu einer wirklichen Einsicht. Sie können höchstens mal Einzelamaßnahmen bei nicht regelmäßigen Fällen sein - bei wiederholtem Stören bringen sie meist nichts.
Diese Einsicht sollte auch durch Einzelgespräche mit den Kindern und / oder mit Kindern und Eltern gemeinsam noch mal verstärkt werden.
Im Gespräch mit den Kindern würde ich versuchen, herauszubekommen, warum sie sich so verhalten - verstehen sie die Aufgaben nicht? Langweilen sie sich - warum? Lenkt sie etwas/jemand ab - wer, was? Oft können Kinder ihr Verhalten - ohne mal in Ruhe mit jemandem zusammen drüber nachgedacht zu haben - gar nicht so gut selbst einschätzen und sehen nicht, wie sehr sie dem Unterricht damit schaden. Wenn die Kinder sich darüber äußern können, was sie zum Stören bringt, hast du auch einen konkreten Ansatz, wie du sie "zurückholen" kannst.
Es kann auch helfen, ihnen Verantwortung zu übertragen: gibt es etwas, das sie besonders gut können? Können sie anderen Kindern dabei helfen?
Die Eltern sollten auch informiert und befragt werden. Evtl hilft ein außerschulischer Ausgleich (Sport) gegen Zappelei, oder die Kinder sind nachmittags zu wenig draußen, oder... hier kannst du hilfreiche Hinweise bekommen.
Alles Gute
Meike -
Ich kenne das nur zu gut!
Meine 6er können manchmal zu Monstern mutieren!
Ein paar haben überhaupt keinen Respekt vor mir.
Bei den allermeisten sind Strafarbeiten und Nachsitzen völlig sinnlos. Macht denen nichts aus.Ich schicke sie oft während der Stunde raus. Sie bekommen einen "Plan" mit, auf dem sie das "Fehlverhalten" schildern sollen, die Gründe aufschreiben sollen usw.
In dieser Stunde dürfen sie dann nicht mehr in den Unterricht zurück, bekommen dann eine Arbeit von mir.
Nach dem, was wir in der Stunde gemacht haben, muss der Schüler selbst schauen.Oft hilft auch schon die Drohung die Eltern anzurufen oder es wirklich zu tun. Aber eben nicht für lange.
Das mit den Gesprächen werde ich auch mal testen.
Obwohl ich gemerkt habe, dass es meine Schüler nicht im Guten wollen.
Es gibt auch noch die Lehrer-Schüler-Konferenz nach GORDON (gibts auch ein Buch). Das könnte man auch versuchen, aber hinter dem Ansatz muss man wirklich stehen.
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Also das Arizona Projekt geht so:
Es werden dfrei Regeln zusammen mit den Schülern erarbeitet
1) JEder L. hat das Recht ungestört zu unterrichten
2) Jeder Schüler hat das Recht ungestört zu arbeiten
3) Fällt mir grad net einWenn ein Schüler stört, wird er angesprochen, dann gefragt gegen welche Regel er verstoßen hat. Dann wird gefragt was passiert wenn du es nocvhmal tust (er kommt vor die Tür). Am Schluss kommt das eigenverantwortliche HandelN. ER wird gefragt: Willst du das? Antwort Nein.
Wenn derSchüler dann nochmla stört, dann fliegt er raus und muss sein Verhalten aufschreiben und sagen warum ers gemacht hat etc. (Da gibts ein AB). ER bleibt dann die ganze Stunde draußen. Am Schluss akzeptierst du das AB oder nicht und er muss es nochmal schreiben., Wirkt eigentlich ganz gut. Er entscheidet ja immerhin selbst ob er rausfliegt. Dies wird dokumentiert und den Eltern bei Wiederhoilung vorgelegt.Hoffe du hats kapiert was ich meine.
LG ohcbabe
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Ich glaube, die würden es drauf anliegen rauszufliegen. Außerdem könnte ich am besten alle 4 rausschicken, was aber auch nicht toll ist, denn die vier vor der Tür gibt Chaos.
Un dich glaube, ein AB, auf dem sie etwas zu ihrem Fehlverhalten schreiben sollen, würden sie gar nicht beachten bzw. es nicht ernsthaft ausfüllen
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Zitat
ohcbabe schrieb am 09.02.2006 18:14:
Also das Arizona Projekt geht so:
Es werden dfrei Regeln zusammen mit den Schülern erarbeitet
1) JEder L. hat das Recht ungestört zu unterrichten
2) Jeder Schüler hat das Recht ungestört zu arbeiten
3) Fällt mir grad net einWenn ein Schüler stört, wird er angesprochen, dann gefragt gegen welche Regel er verstoßen hat. Dann wird gefragt was passiert wenn du es nocvhmal tust (er kommt vor die Tür). Am Schluss kommt das eigenverantwortliche HandelN. ER wird gefragt: Willst du das? Antwort Nein.
Wenn derSchüler dann nochmla stört, dann fliegt er raus und muss sein Verhalten aufschreiben und sagen warum ers gemacht hat etc. (Da gibts ein AB). ER bleibt dann die ganze Stunde draußen. Am Schluss akzeptierst du das AB oder nicht und er muss es nochmal schreiben., Wirkt eigentlich ganz gut. Er entscheidet ja immerhin selbst ob er rausfliegt. Dies wird dokumentiert und den Eltern bei Wiederhoilung vorgelegt.Hoffe du hats kapiert was ich meine.
LG ohcbabe
Vielleicht liegt's ja am Buchstabensalat. Aber ich habe nicht richtig kapiert, wie das funktioniert?! Vor allem der Teil mit dem eigenverantwortlichen Handeln entzieht sich meinem Horizont...
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Kapiert habe ich es schon, aber ich glaube in meinem Fall hilft es leider nicht
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Findet man dieses Arbeitsblatt auch irgendwo im Netz? Das interessiert mich!
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Hat die Klasse denn keinen Klassenlehrer von dem du Rückendeckung bekommen kannst? Eine Mitreferendarin hatte eine ziemlich anstrengende 9 mit ein paar "Krachern" drin. Reden, Rausschmeißen, Loben, Strafen... half alles nichts. Die Klassenlehrerin, die die Schüler von Anfang an kannte, hatte ein sehr gutes, aber bestimmtes Verhältnis zu den Jungs. Die Mitreferendarin hatte dann immer den Stundenplan der Lehrerin dabei und bei der dritten Verwarnung mussten die Jungs zu ihr gehen. Auch die Supercoolen fanden es irgendwann peinlich immer im Biounterricht anderer Klassen aufzutauchen, die Strenge der KL hat ihr übriges getan. Eine Drohung, dass sie zu Frau XY geschickt werden hat nach kurzer Zeit Wunder gewirkt. Wichtig ist aber, dass man a) nicht übertreibt und b) extrem konsequent ist.
In unserer Schule haben wir sowieso ein recht ausgeprägtes Klassenleherprinzip. Meine Schüler wissen, dass ich mich sehr regelmäßig mit den Klassenlehern unterhalte und das hilft mir durchaus.
Übrigens, in meiner acht hatte ich ein ähnliches Problem. Ich habe erstens ein Gespräch mit der ganzen Klasse geführt, gesagt, dass mir das so nicht gefällt den SuS sicher auch nicht, und dass sie mir sagen sollen, was ich ändern soll: Die Klasse fand mein Sanktionssystem nicht durchsichtig und konsequent genug und hat ein neues erarbeitet. Der störendste Schüler hat mir eine neue Sitzordnung vorgeschlagen und ich habe ihn beauftragt eine zu entwerfen, die ich ein bisschen abgeändert habe, die aber wirklich erstaunlich gut war. Dann habe ich gesagt, was ich anders haben möchte. Es klappt eigentlich ganz gut. Störende Einzelschüler bitte ich regelmäßig in der Pause zum Gespräch zu mir. Außerdem habe ich versucht den Unterricht für die SuS interessanter zu gestalten. Und: Ich gehe inzwischen (meistens) wieder sehr gerne in diese Klasse.
Gruß
Delphine -
Das eigenverantwortliche Handeln bezieht sich darauf, dass die Schüler selbst über ihr Fehlverhalten nachdenken. Sie sollen ihr Verhalten in Worte fassen und darüber nachdenken was sie getan haben und dass sie dadurch die anderen beim Lernen stören.
Das mit den Buchstabenverdrehern tut mir leid .
Kommt hoffentlich nicht mehr vor.Ich weiß nicht ob es das AB im Netz gibt. Müsste man mal nachforschen.
Machts gut, muss nun meine Präsentation vorbereiten. Hab am Montag Prüfung. Wenn es so gut wird wie Schulrecht dann freue ich mich. Toi Toi Toi an mich selbst.
LG ohcbabe
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Zitat
ohcbabe schrieb am 09.02.2006 18:14:
Dann wird gefragt was passiert wenn du es nocvhmal tust (er kommt vor die Tür). Am Schluss kommt das eigenverantwortliche HandelN. ER wird gefragt: Willst du das? Antwort Nein.O.k., so war es etwas verwirrend. Ich dachte, eigenverantwortliches Handeln sei zu sagen, dass man nicht vor die Tür wolle. Wozu die (rhetorische) Frage gut sein soll, ist mir noch unklar.
Reflexion halte ich zwar für gut, aber nicht für eine typische Tätigkeit, die man mit Handeln verbindet.Viel Erfolg bei der Präsentation.
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Zitat
ohcbabe schrieb am 09.02.2006 21:40:
Das eigenverantwortliche Handeln bezieht sich darauf, dass die Schüler selbst über ihr Fehlverhalten nachdenken. Sie sollen ihr Verhalten in Worte fassen und darüber nachdenken was sie getan haben und dass sie dadurch die anderen beim Lernen stören.Die Methode funktioniert bei einigen Klassen (und ich kenne sie ohne das Schlagwort in Varaianten). Hat aber auch schon versagt, weil sie ja von den SuS ein Mindestmaß an Einsichtswillen fordert, das einige Schüler, die ich schon erlebt habe, nicht mitbringen - es kann auch darum gehen möglichst schnell rauszufliegen... und für das Arbeitsblatt gilt das Gleiche, wenn es zerknüllt statt ausgefüllt wird... trotzdem, es ist einen Versuch wert, vor allem weil sich die Schritte schön und nachvollziehbar ritualisieren lassen.
JJ -
Tanja: Da es bei uns dieses Arizona-Modell nicht gibt, habe ich, wie oben schon beschrieben, eine kleinere Ausführung davon eingeführt.
Heute musste auch ein Schüler raus, mit dem Plan. Er hat es anfangs nicht ganz ausgefüllt.
Er hat es mir dann zurückgegeben.
Am Montag werde ich ihn aber in der Großen Pause zu einem Gespräch bitten. Es steht z.B. drauf, dass er sich bei mir entschuldigen will. Hat er natürlich nicht gemacht!
Aber in so einem kleinen Gespräch möchte ich noch mal genau mit ihm darüber reden, auch die Gründe, warumer das macht. Und die soll er mir nennen!!
Ich denke auch, dass nach so etwas immer ein Gespräch folgen sollte. -
Zum Arizona Projekt:
http://www.kst-ma.de/Projekte/arizona1.html
Das Problem hierbei ist allerdings, dass nicht alle Schulen einen Trainingsraum mit einem betreuenden Lehrer haben. An meiner Schule beispielsweise wäre das nicht umsetzbar.
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