Bin am Ende

  • Hallo,
    auch wenn ich noch gar nicht im Ref bin, bin ich momentan völlig am Ende und weiß gar nicht mehr, was ich machen soll. Ich hab nach meinem Staatsex/Diplom eine Promotion in biologie angefangen, weil mir die Forschung während der Ex-Arbeit so viel Spaß gemacht hat. Das ist nun vier Jahre her und bis vor kurzem hab ich diese Entscheidung nie bereut. Inzwischen bin ich mir auch wirklich sicher, daß ich Leher werden will, wenn ich mit der Arbeit fertig bin. Ich wollte im laufe diesen Jahres (eher früher als später) mit der Prom fertig werden, und dann so schnell es geht ins Ref.
    Leider komm ich mit meinem Prof da gar nicht klar, er hat mir deutlich gesagt, daß ich seiner Meinung grad am Anfang stehe und noch viel machen muß und ein Ende noch gar nicht in Sicht sei. Er ist ziemlcih persönlich geworden und hat alles abgeblockt.
    Dabei tröstet es mich auch nur wenig, daß es meinen Kollegen oft ähnlich geht und ein habil aus der Gruppe mir bestätigt hat, daß meine Ergebnisse für eine Doktorarbeit ausreichen sollten.
    Momentan bin ich gerade an einer umfassenden Auswertung meiner letzten Ergebnisse, wovon ich dachte, es könne die Endauswertung sein. Wenn ich das fertig hab (in spät 2 Wochen) will ich nochmal mit ihm reden, und vermutlich werd ich ihm dann sagen, daß ich nicht bereit bin, noch ewig daran weiterzumachen. Deshalb hab ich mich auch schon fürs Ref im aug beworben, um "was zu haben". Wahrscheinlcih werd ich auch erst mit ihm reden, wenn ich da bescheid weiß. Ich hoffe, daß ich reinkomme (soll Anf-Mitte Mai mitgeteilt werden) und so auch für mich einen besseren Rückhalt hab. Eigentlich hatte ich gehofft, daß ich mit ihm zu einem Ergebnis komme, so daß ich bis spätestens Nov oder Feb (allerletzter Termin für mich) fertig wäre. Darauf hätt ich mich noch eingelassen.
    Im Moment bin ich völlig hin- und hergerissen. Irgendwie fehlt mir die Hoffnung, daß da überhaupt eine realistische Chance besteht, was mit natürliche jegliche Motivation nimmt, mit meiner ARbeit voranzumachen. Dann denk ich mir, ich schmeiß es einfach und fang zum Aug an (wenns klappt). Andererseits fällt mir das unendlich schwer, ich denk, es kann doch nicht sein, daß die 4 Jahre völlig umsonst waren. Ich hab ne Menge gearbeitet, und an sich hats auch ganz gut geklappt. Einerseits will ich das nicht einfach wegwerfen, andererseits werd ich hier aucch nicht nochmal Jahre dranhängen (und wer sagt mir, daß meine Lage dann anders ist?). Wirklich beurteilen kann ich es ja auch nicht, was meine Arbeit "wert" ist.
    Ich weiß irgendwie überhaupt nicht, was ich machen soll. Ich freu mich richtig drauf, was neues zu machen und ins Ref zu kommen, wobei mir schon klar ist, daß das auch nciht locker wird.
    Im Moment fühl ich mich als kompletter versager.
    Inzwischen bin ich zu nichts mehr gebrauchen, auf der Arbeit nicht, und im Privatleben auch nicht.
    So, jetzt hab ich mich mal ausgeheult, danke fürs Lesen,


    Artemis

  • Mensch, ich weiß gar nicht so recht, wie ich dich trösten kann?!


    Ich schildere dir einfach mal meine Meinung:


    Ich finde es doch recht merkwürdig, dass dein Prof nach immerhin 4 Jahren sagt, du ständest erst am Anfang. Ich weiß ja nicht, wie lange man für so eine Promotion für gewöhnlich braucht, aber ich dachte immer, das sei in 3-4 Jahren zu schaffen (und weiß auch, dass das schon Leute geschafft haben!).


    Ist natürlich blöd, dass du so abhängig bist von dem Prof. Sonst würde ich sagen, schreibe die Arbeit so zu Ende wie geplant (vor allem, wenn dir ein Habil sagt, deine Arbeit sei als Doktorarbeit geeignet), schließlich entscheidet ja nicht dein Prof allein, da es doch meines Wissens einen Zweitgutachter gibt.
    Es wäre doch total ärgerlich, wenn du diese Jahre wegschmeißen würdest. Besser die Doktorarbeit mit ner nicht so tollen Note bewertet bekommen, als die ganzen Jahre umsonst geschuftet zu haben.


    Ich weiß nicht, ob dir meine Worte wirklich helfen können, aber ich hoffe, dass du bald eine Lösung findest und das mit der Arbeit doch noch ein Erfolg wird!


    Liebe Grüße
    Minchen

    • Offizieller Beitrag

    Kann es sein, dass dein Prof dich nur als billige Arbeitskraft behalten will oder gar keine Lust hat, deine Arbeit nachzugucken??? Wer ist denn noch daran beteiligt und kann dir mit Rat und Tat zur Seite stehen?
    Vielleicht ist dem Prof gar nicht klar, dass es außerhalb der Uni eine Arbeitswelt gibt, die nicht auf die Lehrer wartet. Könntest du ein Gespräch mit dem Dekan führen? Lässt sich die Arbeit unterbrechen und evtl. nach dem Ref bei einem anderen Prof wieder aufnehmen?


    Auf jeden Fall finde ich, dass du mit deinem Entschluss ins Ref zu gehen richtig liegst.


    Kopf hoch!
    strucki

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

  • Hallo,
    vielen Dank für Eure Aufmunterung, das tut schon gut. Ich hab die Sache einige Zeit in mich reingefressen und hab alle Schuld nur bei mir gesucht. Seit ich das nicht mehr (ganz) tue und jedem erzähle wie es mir damit geht (ob er/sie es hören will oder nicht), ist es schon etwas besser. Vorher hab ich immer die Krise gekriegt, wenn wieder jemand anfing "Na, wann bist Du fertig". 4-5 Jahre ist schon die Regel, wann man fertig ist, und da bin ich ja jetzt langsam.
    Trotzdem zweifle ich auch ständig an mir. Und der Habil weiß natürlich auch nicht soo genau, was ich alles gemacht hab. ABer ich werd mich demnächst nochmal mit ihm zusammen setzen und es genauer durchsprechen, bevor ich mit meinem Chef rede. Der habil baut mich auch immer wieder gut auf, das ist schon klasse.
    Und die Note ist mir zwischenzeitlich tatsächlich egal. Klar, gibt es auch noch einen Zweitkorrektor, aber ob der sich da querstellen will...
    Und mit der billigen Arbeitskraft denk ich inzwischen auch. Mal sehen. Wenn es mir nicht zu schlecht geht, leg ich mir die ganzen Pläne zurecht, wie ich das angehe, und das hilft auch. Auch, daß ich mich mal informiere, was ich für Möglichkeiten hätte, wenn mein Prof mir das nicht als Dr-Arbeit anerkennt. Aber ich denk, mit nem anderen prof, geht auch ncith. Es müßte ja schon jemand sein, der recht nah am Thema ist, und da fällt keiner dem anderen in den Rücken. Außerdem bin ich ja hier die ganze Zeit bezahlt worden, wenn auch nur "halb".
    Aber oft denk ihc halt einfach "was bringt das eigentlich alles noch, wird doch eh nichts mehr". Muß wohl einfach versuchen, noch ne Zeitlang durchzuhalten und dann versuchen, es durchzuboxen. Selbst wenn ich am Ende noch meinen ABschluß krieg, bin ich mir sicher, daß es "im Guten" nichts wird. D.H. ich muß ganz shcön harte Geschütze auffahren, was mir gar nicht liegt.
    ich dank Euch jedenfalls nochmal ganz herzlich für Eure Aufmunterungen. Tut schon gut.


    Liebe Grüße, Artemis


    Ps: @ Minchen: hab in Deinem Profil gelesen, daß Du Dich für Aquaristik interessierst!? Was machst Du denn da? Ist auch schon lange mein Hobby, und auch wenn ich eigentlcih momentan gar keine zeit hab, beschäftige ich mich gerade verstärkt wieder damit. Das ist wenigstens etwas Ausgleich.

  • Hallo,
    was deine Frage zum Thema Aquaristik betrifft, so verhält es sich wegen des Zeitmangels momentan so, dass ich versuche, mein 60l Aquarium am Leben zu halten. Hätte irgendwann gern mal ein größeres, aber zu mehr hat damals mein geld nicht gereicht. Mal davon abgesehen, dass es momentan überbesetzt ist, halten sich in meinem Aquarium einige Neonsalmler, mehrere Ancistren (Blaue Antennenwelse), ein übriggebliebener Platy, ein paar Kardinalfische und einige Amanogarnelen auf, ab und zu ganz böse "blubbend", um mich darauf hinzuweisen, dass ich doch mal wieder einen Wasserwechsel vornehmen oder die Pflanzen ein wenig zurückschneiden könnte... ;)


    Viele Grüße und Kopf hoch!
    Minchen

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