Gegenstände, die Galilei gehört haben könnten und die ihm nicht gehört

  • haben könnten ...


    Ich möchte Gegenstände aufbauen, die die S dann zunächst nach ja/nein sortieren sollen und bei denen sie dann noch mal eine Zweiteilung in Genussmensch/Wissenschaftler vornehmen sollen.


    Bisher habe ich
    - Milchflasche
    - Fleischtopf
    - Fernrohr
    - Mathebuch
    - Zirkel


    - Teddy
    - Puderpinsel+Handspiegel
    - Rosenkranz


    Fällt euch noch etwas oder was besseres ein?

  • Wie wärs mit


    - Computer
    - Federbett / Matraze (so wie wir sie heute kennen)
    - Globus
    - fließend Heißwasser
    - Bücher (allg.)
    - Rechenschieber / Taschenrechner
    - Atlas
    -
    ?


    einfach mal ins Blaue getippt...

  • Tina_NE: das ginge theoretisch, aber dann ginge das Sortieren in die Richtung "Was gab es nicht?". Bei mir soll es aber darum gehen, Gegenstände zu finden, die nicht zu seinem Charakter oder seiner Lebensführung passen (und er ist einerseits Wissenschaftler, andererseits Genussmensch). Das hatte ich nicht geschrieben, entschuldigung

  • ich habe die aufteilung deiner gegenstände jetzt nicht ganz verstanden, weshalb ich mir auch nicht sicher bin, ob meine beispiele passen.
    aber bei genussmensch musste ich an wein und schokolade denken. passt das in deine einteilung?


    schrumpeldei

  • Vermutlich ist die Frage vor allem für Deutsch-SekII-Lehrer verständlich. In "Leben des Galilei" zeigt sich G. einerseits als Wissenschaftler, der schon regelrecht skrupellos und fast besessen forscht, und andererseits als Genussmensch, es dreht sich immer wieder um die Milch, die auf seinem Tisch stehen soll, und er will "an den Fleischtöpfen" sitzen.


    Nicht passen der Teddy, weil er zu seiner Tochter kein herzliches Verhältnis hat und auch zum Sohn seiner Haushälterin ein Lehrer-Schüler-Verhältnis hat. Der Spiegel/Pinsel passt nicht, weil die Frauen in seinem Leben auch keine Rolle spielen, er sagt nie, er brauche eine Frau im Arm und ein gutes Essen vor sich. Der Rosenkranz passt nicht, weil er zwar nicht nicht glaubt, aber er mit der katholischen Kirche als Obrigkeit nicht so viel am Hut an. Er ist eben in erster Linie Wissenschaftler und sein Weltbild ist wissenschaftlich und nicht religiös-kirchlich geprägt.


    Insofern würde Wein oder Schokolade passen. Ich weiß nur nicht, ob es sinnvoll ist, noch eine Weinflasche dazu zu stellen ?(

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Aktenklammer!


    Ich find es ein bißchen schwer. Je länger ich darüber nachdenke, würden Teddy und so doch aber irgendwie in die Nein-Reihe passen, weil Gallei so was eben nicht besessen hätte, wegen seines komischen Verhältnisses zu Virginia und so.


    In welche Richtung denkst Du denn so bei den Begriffen?


    Wenn Du noch mehr brasuchst, würde ich auch eine Weinflasche dazu stellen. Hast Du schon so was wie Eis für seine komischen Wasser- und Eis-Experimente? Eine Sternkarte fällt mir noch ein, aner jetzt hab ich gerade auch keine Idee mehr.


    Liebe Grüße,


    Dalyna

  • Dalyna: der Teddy gehört ja auch zu den Gegenständen, die raussortiert werden sollen. Die Gegenstände sollen entweder symbolisch für einen Bereich stehen oder konkret im Drama vorkommen (wie die Milchflasche, der Fleischtopf, das Fernrohr). Die Schüler sollen später ihre gefundenen Zitate an die übrig gebliebenen Gegenstände anknüpfen bzw. den Gegenstand mit einem Zitat rechtfertigen oder auch einen weiteren Gegenstand, der ihrer Meinung nach fehlt, nachfordern.

  • Ich habe noch einmal eine dringende Frage an diejenigen unter euch, die sich mit dem "Leben des Galilei" genauer auskennen.


    Ich möchte am Stundenanfang ja einige Gegenstände präsentieren, die G. gehört haben könnten. Die Schüler sollen ja dann zunächst die aussortieren, die nicht zu ihm passen und anschließend die verbliebenen in zwei Aspekte aufteilen: Genussmensch und Wissenschaftler.


    Ich hatte ursprünglich vor, bei den Gegenständen auch etwas zu haben, das die Kirche repräsentiert. Galilei ist ja nicht ungläubig, aber seine Art mit dem Glauben umzugehen entspricht ja nicht der seiner Umwelt, der "alten" Zeit. Auf die Frage Sagredos wo denn dann Gott sei, antwortet er ja "In uns und nirgendwo". Insofern wäre der Gegenstand - z.B. ein Rosenkrank oder ein Kreuz - auszusortieren.


    Ich hatte dann aber die Befürchtung, dass dieser Gegenstand zu ausufernden Diskussionen führen könnte und die Phase soll ja nur ein Impuls sein. Hinzukommt, dass der Vorsitzende meiner Kommission eine kirchliche Schule leitet und auch ein weiteres Mitglied an einer kirchlichen Schule. Ich habe/hatte Sorge, dass die S in dieser Diskussion also sich unpassend äußern und somit eine schlechte Stimmung geschaffen wird.


    Heute habe ich gemerkt, dass die S zum Teil recht stark sind und sich Gedanken gemacht haben, so dass das Aussortieren recht schnell gehen könnte und ich das Ganze doch gerne vielleicht ein wenig komplexer machen würde.


    Die Frage ist nun, ob ich diesen Kirchen-Gegenstand nun doch mit reinnehme - und wenn ja welchen? - oder ob es nicht vielleicht doch noch einen anderen passenden gibt?


    Für Tipps bzw. eine persönliche Einschätzung bin ich weiterhin sehr dankbar :)

  • Warum nimmst du nicht die Bibel und lässt Diskussionen zu?


    Ein Impuls soll immer etwas bewirken und ernsthafte Schülerdiskussionen sind doch was Tolles. Das Sortieren der Gegenstände finde ich gut, v.a. in Verbindung mit einer S-diskussion... Wenn die S. in EA die Gegenstände sortieren, müsste im Anschluss ja auch eine Reflexion erfolgen, die aller Wahrscheinlichkeit nach in einer Diskussion endet. Also fände ich es gar nicht schlimm, wenn deine Klasse sofort nach Impulsgebung losdiskutiert.

  • @Peh
    Da hast du eigentlich Recht. Ich schwanke nur, weil das Sortieren eigentlich nur ein erster Impuls sein soll. Die Schüler sollen dann in einer Gruppenphase am Text Zitate und Belege finden.


    Ich muss noch einmal drüber nachdenken, ich kann nächste Woche auch noch mal mit einer anderen Lehrerin drüber sprechen.


    Blödes Examen.

  • Welche Klassenstufe sind die Schüler?
    Und wie kompetent bzgl. Selbsttätigkeit etc.


    Deine Idee finde ich super!
    Und in meiner 11 könnte ich mir z.B. vorstellen, den Impuls als stummen Impuls reinzugeben mit dem Auftrag leise 2 Min darüber nachzudenken und dann sollen die S. in der Gruppe eine Sortierung UND die Textbelege finden. Ich meine, wenn das mit der Klasse machbar ist, kann die Phase sofort nach Impuls erfolgen, ohne dass du erst noch die S-antworten sammelst, welcher Gegenstand Galilei gehört hat oder nicht. Das kannst doch mit der Auswertungsphase der Textbelege verknüpfen...


    Oder gibt es einen Grund, warum du die S-antworten nach Impulsgebung erst einmal sammeln willst ...

  • Es ist ein Gymnasium, Klasse 11. Der Kurs ist (normal?) heterogen. Die Lehrerin sagte so schön, der Kurs sei nicht intellektuell, aber sehr willig. Es ist ein sehr netter Kurs, in dem ich mich wohlfühle. Nun gut, aber das ändert ja nichts an der Frage


    Einige sind sehr gut in der Lage zu reflektieren und zu abstrahieren, andere wiederum haben Schwierigkeiten damit, weil sie - so blöd es klingt - der Oberstufe noch nicht ganz gewachsen sind, einer hat nach jahrelangem Auslandsaufenthalt Probleme mit dem Deutschen.


    Eigentlich wollte ich gemeinsam mit den S aussortieren bzw. sie sollen laut denken und aussortieren, dann wollte ich in die Textphase gehen.


    Eigentlich ist so gedacht, dass die S die Zweiteilung erkennen (Wissenschaftler und Genussmensch) und artikulieren, ich dann einen Strich auf einem vorbereiteten Umriss ziehe und sie Belege für die beiden Aspekte seiner Persönlichkeit finden (arbeitsteilige GA pro Szene). Danach sollen sie ihre Belege vorstellen und es wird abstrahiert und konkretisiert.


    Wichtig ist ja auch, am Ende in die Transferphase im Sinne der Problematisierung dieser Komponenten zu kommen als Konfliktpotential im Hinblick auf den weiteren Verlauf des Dramas.


    Ich kann es nicht so gut einschätzen, inwieweit man sie alleine lassen könnte.


    Da die Grundlage ja auch Szene 1-5 sein sollen und das als Pensum für die einzelnen Gruppen zu viel ist, müssen die S es wohl als arbeitsteilige GA machen, da kann ich sie nicht nur mit den Gegenständen alleine lassen.


    Ich glaube, es ist vor allem die Frage ob eben katholischer Gegenstand oder nicht?? Ich muss es mal hin- und herwälzen

Werbung