HA nach Figurenbefragung?

  • Ich möchte in meiner Stunde anhand einer Figurenbefragung/eines fiktiven Gesprächs mit Galilei (aus Brechts "Leben des Galilei") auf der Grundlage von Szene 1-5 den Charakter bzw. besonders die Widersprüchlichkeit des Charakters mit G. als Genussmensch und G. als Wissenschaftler und der beiden Seiten gemeinsamen Tendenz zur Maßlosigkeit herausarbeiten. Anschließend soll der Blick "nach vorne" gerichtet werden und das Konfliktpotential dieses Charakters und mögliche "Hak-Punkte" mit anderen Gruppen ansprechen.


    Nun bleibt aber die Frage nach der Hausaufgabe ... Welche HA ist nach so einer Aufgabe sinnvoll? -
    - Eine eigene Vorstellung von G. in der 1. Person, sozusagen aus dem Mund von Galilei selbst, ist lediglich eine Festigung.
    - Gedacht hatte ich auch schon an einen inneren Monolog Andeas am Ende von Szene 5 als er das Buch für Galilei holt. Aber damit bin ich plötzlich wieder auf der Textebene ...


    In der Folgestunde soll Szene 6 im Mittelpunkt stehen, das heißt ab jetzt kommt ein neuer Faktor ins Spiel, es steht nun auch das Seelenheil aus Sicht der Kirche etc. im Mittelpunkt.


    Habt ihr eine Idee, sei sie auch noch so klein??

  • Auf die Gefahr hin, spießig zu sein - ich hielte es nach einer so kreativen Stunde für sinnvoll, in der HA auf die analytische Ebene zu gehen: Die Figurenbefragung, wenn sie gut läuft, hat viele Aspekte Gs deutlich gemacht, die die lieben Kleinen aber in einer klassischen Textanalyse am Text belegen müssten. Lass sie das in der HA tun, um für die Klausur zu üben. Also Richtung. "bei der Figurenbefragung wurden A, B und C als Charaktermerkmale Gs deutlich. War diese Darstellung der Figur angemessen? Belege deine Beurteilung am Text." Ist zwar anti-klimaktisch, entspricht aber der gängigen Praxis, kreative Aufgaben über eine Begründung wieder an den Text zu binden - und ich habe noch keine 11 gesehen, die die konkrete Textarbeit nicht dringend hätte üben müssen.


    W.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallo Wolkenstein,
    danke für deine Antwort. Das geht ja ein wenig auch in die Richtung des inneren Monologs von Andrea, aber bei deinem Vorschlag müssten sie noch konkreter am Text arbeiten.


    Es handelt sich hierbei um meine Examensstunde, da wäre ich natürlich beruhigter, wenn ich die HA im Voraus fest stehen hätte. Bei der Systematisierung im Anschluss sollen 'falsche' Deutungen schon überdacht und korrigiert werden. Eigentlich müsste ich dann A, B und C ja schon ausreichend vorher antizipieren können ...


    Die Vorbereitung soll bereits in der HA geschehen, da es sonst zuviel Material in der Stunde wäre, das gesichtet würde, auch bei einer Aufteilung der Szenen. Ich will dann in der Stunde - wenn sich keine Freiwilligen melden (will G. dreifach besetzen - die Galileis auslosen. Mir ist es wichtig, dass nach der Befragung die Ergebnisse aber noch mal an der Tafel systematisiert werden, damit es nicht so im Raum steht. Das ist doch sinnvoll. oder?


    Wenn ich noch weiter fragen darf: hälst du es für sinnvoll, in der Vorstunde bereits die Schüler im Rahmen der HA-Stellung 'anzustoßen', dass G. ja nicht der typische Wissenschaftler ist, sondern ja auch ganz gerne isst etc.

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