Hallo,
kaum liegt das Referendariat hinter mir - na gut, die Examensprüfung ist mittlerweile fast ein Jahr her - schon steht der erste Verbeamtungsbesuch mit der Schulleitung an, die uns vor der Verbeamtung insgesamt 4 mal sehen will. Und schon macht sich bei mir wieder die Vorlehrproben-Nervosität breit, die ich jetzt seit Monaten nicht mehr kenne. Ich fühl mich wieder unter Druck wie im Ref.
Wenn ich eine normale Stunde zeigen könnte, wäre das schön, aber ich vermute, mein Schulleiter will eine Stunde ähnlich der Unterrichtsbesuche im Ref sehen.
Ich habe jetzt - nach langem Überlegen - eine Stunde grob im Kopf und würde mal gerne eure Meinung dazu hören. Die Stunde wäre in der 5. Klasse und es wäre die erste oder 2. Stunde in einer Unterrichtsreihe zum Thema Beschreibung - Personenbeschreibung:
Einstieg: Ich bringe mehrere große Bilder mit, auf denen Personen zu sehen sind (alle z.B. mit dunklen langen Haaren und blauem Pullover, aber manche haben schwarze Haare, manche glatte Haare, andere lockige, manche tragen einen dunkelblauen Pullover, andere einen mittelblauen ....). Dann erzähle ich den Schülern eine Geschichte: Ein Bankräuber ist ausgebrochen o.ä. und ich habe eine Personenbeschreibung. Sie sollen mir sagen, auf welchem Bild der gesuchte Verbrecher ist. Meine Personenbeschreibung ist ungefähr so: Die Person hat dunkle lange Haare und trägt einen blauen Pullover. Jedenfalls sollen die Schüler feststellen, dass die Beschreibung auf all die Personen zutrifft und eigentlich nicht exakt genug ist. Man müsste die Personen exakter beschreiben.
Deshalb sollen die Schüler in Gruppen treffende Adjektive für eine Personenbeschreibung finden. Jede Gruppe soll Adjektive für zwei Körperteile finden: Gesicht, Augen...
Dies soll so gehen: In Einzelarbeit überlegen sich die Kinder Adjektive für "ihre" Körperteile, dann vergleichen sie in Partnerarbeit und in der Gruppe ergänzen sie dann die Adjektive und schreiben sie auf "ihr" Plakat. Jede Gruppe bekommt einen Plakatausschnitt einer Person, also eine Gruppe nur die Nase und Augen usw. und jede Gruppe muss zu diesem Körperteil die entsprechenden Adjektive eintragen.
Wenn alle Gruppen fertig sind, präsentiert jede Gruppe ihr Plakat mit ihren zwei Körperteilen. Es wird gefragt, ob die anderen Schüler noch Adjektive ergänzen können. Zum Schluss soll aus allen Plakaten mit einzelnen Körperteilen ein Gesamtplakat entstehen, dass eine gesamte Figur enthält.
Nun sollen die Kinder sich noch einmal die Poster aus dem Stundeneinstieg anschauen und eine davon Steckbriefartig beschreiben. Dazu können sie die "neuen" Adjektive auf dem riesigen Figurenplakat benutzen. Einzelne Schüler lesen ihren Steckbrief vor und die anderen Schüler müssen raten, welche der Personen (also die mit den langen dunklen Haaren und dem blauen Pullover) sie beschrieben haben. So stellen sie hoffentlich fest, dass sie mit genauen Adjektiven treffender beschreiben können.
In der zweiten Stunde - ich habe an dem Tag wahrscheinlich eine Doppelstunde Deutsch (in der mein Schulleiter dann nicht mehr dabei ist), tragen die Schüler all die Adjektive aus dem großen Poster in eine Kopie mit einer schematisch gezeichneten Person ein. Somit haben sie den Wortschatz für die Personenbeschreibung auch im Heft.
Während der Gruppenarbeit kann ja immer nur ein Schüler die Adjektive auf das große Plakat schreiben. Währenddessen können die andere Schüler ja schon Adjektive zu den anderen Körperteilen auf ihrer Kopie eintragen.
Konnte man das jetzt verstehen?
Glaubt ihr, das ist zeitlich und inhaltlich machbar? Die Schüler schreiben z.T. recht langsam und die Konzentrationsspanne ist recht kurz.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Gruppengröße (Schüler sitzen an Tischen mit 6 Schülern) zu groß ist oder ob ich sie umsetzen soll, was ich recht ungünstig finde.
Könnte das die erste Stunde zum Thema "Beschreibung" sein oder muss ich - aus welchen Gründen auch immer - noch eine Stunde vorschieben?