"La Haine", Französisch Oberstufe

  • Chers collègues.
    Hat vielleicht jemand schon mal in der Oberstufe den Film/das Filmskript "La Haine" durchgenommen? Wie kam das an? War es zu schwer (der Text ist ja schon sehr Jugendsprache-lastig)? Zu brutal? Ich wäre dankbar für Hinweise, damit ich weiss, ob ich meine Idee, den Text/Film nächstes Schuljahr zu behandeln aufgebe oder weiter verfolge.
    Merci beaucoup.

  • Bei uns an der Schule ist "La Haine" schon häufiger durchgenommen worden (allerdings haben wir einen deutsch-französisch-bilingualen Bildungszweig und eine entsprechende Schülerklientel).


    Da es ja mittlerweile das scénario [Anzeige] als annotiertes Reclamheftchen gibt, sind potentielle Sprachbarrieren durchaus überwindbar.


    Übrigens bietet Johannes Wilts (Fachleiter in Stadthagen, Nds.) Fortbildungen zur Spielfilmarbeit im Frz.-Unterricht anhand von "La Haine" an (siehe z. B. hier (Programmpunkt 14)); der Film ist also auf breiter Front unterrichtserprobt.


    Vielleicht schickt Herr Wilts dir seine Unterlagen (z. B. zu produktions- und handlungsorientierten Unterrichtsszenarien mit dem Film) zu, wenn du ihn anschreibst? Email könnte ich per PN mitteilen.


    LG, ph.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Salut Paulchen!
    Ich habe gerade was zu la haine bei lehrer-online.de gesehen, aber nur flüchtig, da ich was anderes gesucht habe. Versuchs doch da mal, meistens ist das schon unterrichtsgerecht aufbereitet und ausfühlich beschrieben.
    Bonne soirée, willi

  • Danke Willi, das habe ich auch schon gefunden. Ich wollte ja nur wissen, ob der Film wirklich in einer Klasse ankommt.

  • Hallo Paulchen,


    Ich habe den Film im letzten Jahr in einem "aufgestockten" Grundkurs in der 12 durchgenommen. Die LK-ler sind ziemlich stark und fanden das ganze auch gut. Einige Sprachphänomene des "parler banlieue" haben wir thematisiert und die Schüler fanden es hochinteressant (leider so sehr, dass sie trotz des Hinweises auf die Markiertheit der Sprachebene einige Wendungen in der Klausur verwendet haben :D ). Die Gk-ler hatten extreme Schwierigkeiten und haben irgendwann den Anschluss verloren, zumal ich Zusatzmaterial immer nur in den Einzelstunden für den LK anfüttern konnte. Alles in allem eine sehr unglückliche Konstellation, der LK war jedoch wie gesagt begeistert.


    Materialien habe ich teils selbst erstellt, teils mich auch an das lehrer-online Material gehalten.


    Bon courage.
    A.

  • Hallo.


    Ich hatte das scénario nicht eingesetzt, weil ich den Film als Film und nicht als Buch mit der "Belohnung" Film (wenn man sich anständig mit schwierigen Texten frustriert hat, kann man den Film anschauen und findet alles nur noch langweilig) zeigen wollte.


    Wir haben auch Filmtechniken und entsprechendes Vokabular, Effekte und wie sie zustande kommen etc. behandelt. Die Entscheidung gegen das scénario war für mich eine Entscheidung gegen das Détailverständnis und ich habe sie nicht bereut. Ich finde das scénario ohne die visuelle Filmunterstützung viel zu schwer und nach Betrachten des Films ist es eigentlich auch überflüssig alles nochmal anhand des scénarios durchzukauen. Die Schülereindrücke und die Spontaeität werden dadurch vollkommen kaputt gemacht.


    Andererseits: Vielleicht könntest du ja Einzel-/Schlüsselszenen aus dem scénario nehmen und diese intensiv hinsichtlich eines Aspekts besprechen? Vielleicht gerade, wenn es um die Sprache geht? Das hing bei mir nämlich etwas im luftleeren Raum. Deine Erfahrungen würden mich interessieren. ...


    Für eine 11 finde ich den Film übrigens vielleicht etwas schwer. Andererseits kommt es darauf an, was du vorher machst. Gerade im neuen Basisdossier von Klett (Les jeunes) gibt es ja auch ein ganzes Kapitel zu "les bandes" und im Parisbaustein "Paris et sa banlieue" ... Auch die dem Film zugrunde liegende Story ließe sich ja vorab durchnehmen. Da kann man vieles vorentlasten und dann müsste es ja gehen (11/2).


    Wie gesagt: ich bin sehr gespannt auf Deine Erfahrungen ...!

  • Danke für die Hinweise :)


    Ich hatte sowieso vor, den Film/das scénario erst in 11/2 zu behandeln. Dabei wollte ich nicht erst den Text und dann den Film als "Schmankerl", sondern mit beidem parallel arbeiten. Natürlich soll das Ganze auch vorbereitet werden und nicht einfach den Schülern vor die Füße geknallt werden.
    Auf jeden Fall weiss ich jetzt, dass man "La Haine" durchaus behandeln kann und ich denke auch, dass ich dies im nächsten Schuljahr machen werde, es sei denn die 11er sind so grotteschlecht, dass ich doch wieder auf "le petit prince" ausweichen muss :)

  • Salut!
    Ich denke, mit La Haine kann man weder als scénario noch als Film viel falsch machen, die Reclam-Ausgabe ist wirklich sehr gut, der Film ist für Klasse 11-13 keinesfalls zu brutal sondern bietet unheimlich viele Diskussions- und Deutungsmöglichkeiten, mit denen sich bestimmt klasse arbeiten lässt, nicht nur im Französichunterricht. (z.B. Politik, Kunst, Werte und Normen etc...)


    Viel Erfolg und Spaß!

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