Nebenbei gesagt: da in der Klassenkonferenz auch Elternvertreter*innen (und Schüler*innen?) sitzen (deswegen auch die Betonung für stimmberechtigt), hat es nichts mit Kontrolle zu tun, sondern - zumindest habe ich es so erlebt - um das Vorlesen eines kurzen Satzes "aufgrund von schriftlichen / mündlichen / fachpraktischen Leistungen". Den Fall hatte ich alleine im Ref mehrmals selbst und auch noch andere Kolleg*innen in der selben Konferenz. Also nicht, dass es jedes Halbjahr hoch und runter geht, aber wenn eine Schülerin über die Sommerferien entscheidet, dass sie ab jetzt im Unterricht redet, kann es zu Sprüngen in fast allen Fächern führen oder umgekehrt auch. Ist in der Pubertät bzw. gegen Ende der Pubertät nicht sooo abwegig.
Vielleicht sollte man auch als Lehrkraft akzeptieren, dass Mechanismen gegen die eigene Allmacht nicht unbedingt böswillige Unterstellung sind, sondern einfach demokratische Verfahren.
Wieviel Notendifferenz zwischen zwei Zeugnissen
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da in der Klassenkonferenz auch Elternvertreter*innen (und Schüler*innen?) sitzen
Ja, nach §36 NSchG gehören den Klassenkonferenzen - und damit auch den Zeugniskonferenzen - "mindestens je eine Vertreterin oder ein Vertreter der Erziehungsberechtigten sowie der Schülerinnen und Schüler" an.
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In Bayern (Gymnasium): Grundsätzlich legt die Klassenkonferenz die Noten fest (im Normalfall gemäß des Vorschlags des Fachlehrers).
Wenn eine Lehrkraft aber von dem oben erwähnten päd. Ermessensspielraum Gebrauch machen will, muss er/sie das in der Klassenkonferenz kurz erläutern / begründen. Und dann kann schon sein, dass es bei der Abstimmung unterschiedliche Sichtweisen gibt (muss man jemandem mit 4,50 die 5 ins Zeugnis geben, der dann durchfällt? ... schon erlebt).
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Das war mir durchaus nicht ersichtlich. Ich halte aber auch grundsätzlich eine arithmetische Verrechnung von ordinalskalierten Daten (denn Noten sind NICHT nominalskaliert) für bedenklich, denn das ist mathematisch eigentlich nicht zulässig. Aber ich mag ja auch den Notenschnitt nicht.
Ich behaupte mal, dass das jedem hier nach spätestens einem Forenjahr bewusst ist. Aber ganz ehrlich, ob man (3+4)=7/2=3,5 rechnet und sich dann für 3 oder 4 entscheidet oder sich gleich die Noten 3 und 4 anschaut und dann überlegt, ob der Schüler auf 3 oder 4 steht, dürfte relativ egal sein?
Mal eine Frage an der Stelle: An einer mir bekannten Schule machen sie es so: alle Noten werden nur in Prozent angegeben (die SuS wissen, ab 80% eine 2, ab 95% eine 1 etc.). Am Ende des Jahres werden alle Punkte der einzelnen Leistungskontrollen miteinander verrechnet. Also einmal 30, einmal 20 erreichbare Punkte sind zusammen 50 erreichbare.
Ist das gerechter?
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Ich schreibe nichts von Bauchgefühl, es geht um die Kontrolle durch Kollegen, wenn jemand gegen ganz allgemeine Grundsätze verstößt. Also Noten würfeln. Wer tut sowas? Das ist doch ein Sonderfall.
Um das mal an einem Beispiel zu illustrieren: Wir hatten mal einen Fall, in dem eine Lehrkraft Fehlzeiten eines Schülers schlicht immer mit einer Note "ungenügend" quittiert hat. Mal abgesehen davon, dass bereits die Vergabe singulärer "Stundennoten" fragwürdig ist, war das insbesondere nicht haltbar, weil dies jeweils nur beim betreffenden Schüler so gehandhabt wurde. Das hatte also nichts mit der Bewertung nicht erbrachter Leistungen in Leistungssituationen (z.b unentschuldigt verpasste Klausur) zu tun. Die Unhaltbarkeit dieser Vorgehensweise bei der Bewertung wurde dann eben in der Konferenz festgestellt.
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Ja, das ist zum Glück selten. Im Übrigen wurde auch das "auf dem kleinen Dienstweg" ohne Einschalten der Aufsichtsbehörde schnell gelöst, da die Lehrkraft einsichtig war.
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Für ein Land, dass sich so um sein Bildungssystem rühmt ist es schon sehr abenteuerlich, einfachste Mathematik nicht zu verstehen und daher Durchschnittsnoten mathematisch zu berechnen. Dafür können die Kollegen natürlich nichts, die sich ans Recht halten müssen. Aber abenteuerlich ist es schon.
Abenteuerlich mag es sein - am Ende aber auch nicht abenteuerlicher als alle anderen Modelle, die geistige Leistungen in Zahlen ausdrücken möchten.
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Also Noten würfeln. Wer tut sowas?
Noten würfeln ist auch viel zu 90er.
Heute nutzt man dafür eine Exceltabelle mit eingebauten Zufalls-Funktionen an den passenden Stellen.
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Noten würfeln ist auch viel zu 90er.
Heute nutzt man dafür eine Exceltabelle mit eingebauten Zufalls-Funktionen an den passenden Stellen.
Uh ... isch abe gar kein Exel ...
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Wir hatten mal einen Fall, in dem eine Lehrkraft Fehlzeiten eines Schülers schlicht immer mit einer Note "ungenügend" quittiert hat.
Hatten wir den Fall nicht kürzlich auch mal hier im Forum?
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Uh ... isch abe gar kein Exel ...
Kein Problem. Schick mir einfach die Klassenliste als csv-Datei. Ich schicke dir dann die Noten.
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Hatten wir den Fall nicht kürzlich auch mal hier im Forum?
Ich will nicht ausschließen, dass wir im Kontext Umgang mit Fehlzeiten mal ähnliche Konstellationen diskutiert hatten. Leider scheint dies doch relativ stark verbreitet zu sein. Den konkreten Fall hatten wir hier aber nicht.
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Noten würfeln ist auch viel zu 90er.
Heute nutzt man dafür eine Exceltabelle mit eingebauten Zufalls-Funktionen an den passenden Stellen.
Frosch, du bist nicht auf dem Laufenden
Man macht die Noten per Mentimeter, wobei man die Schüler:innen abstimmen lässt, wahlweise per Kahoots. Das mache ich so und führt regelmäßig zu begeisterten Schüler:innen. So gut machen die sonst nie mit und grölen auch nie so
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Noten würfeln ist auch viel zu 90er.
Heute nutzt man dafür eine Exceltabelle mit eingebauten Zufalls-Funktionen an den passenden Stellen.
Wichtig ist aber die Anwendung einer sinnvollen Verteilungsfunktion...die Gleichverteilung fällt zu sehr auf. Ich empfehle ja (egal ob analog oder elektronisch) die Arbeit mit 3 normalen Würfeln und den Abzug jeweils eines Augenpunkts. Damit bekommt man dann 0-15 Notenpunkte mit einer annähernden Glockenkurve gut hin
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Wichtig ist aber die Anwendung einer sinnvollen Verteilungsfunktion...die Gleichverteilung fällt zu sehr auf. Ich empfehle ja (egal ob analog oder elektronisch) die Arbeit mit 3 normalen Würfeln und den Abzug jeweils eines Augenpunkts. Damit bekommt man dann 0-15 Notenpunkte mit einer annähernden Glockenkurve gut hin
Danke für den Tipp! Geht das auch für normale Klausuren und Klassenarbeiten?
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„ (3+4)=7/2=3,5 “
OT: Als Mathelehrerin sage ich mal dazu: uijuijui! Für solche „Kettenrechnungen“ hören sich meine SuS immer entsprechende Kommentare an.😉
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„ (3+4)=7/2=3,5 “
OT: Als Mathelehrerin sage ich mal dazu: uijuijui! Für solche „Kettenrechnungen“ hören sich meine SuS immer entsprechende Kommentare an.😉
Ich habe gerade eine solche Mathearbeit (5. Klasse) korrigiert. Gut zu lesen, dass ich nicht alleine bin.
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Noten würfeln ist auch viel zu 90er.
Heute nutzt man dafür eine Exceltabelle mit eingebauten Zufalls-Funktionen an den passenden Stellen.
Excel ist so Nullerjahre. Benutz doch ne App! Einmal Handy schütteln und du hast ALLE Noten für die Klasse für's ganze SJ fertig. Kannst auswählen, welche Art von Leistungen oder bei welchen Schülerinnen/Schülern bspw. nur zwischen 1 und 2 gewürfelt wird etc. Wenn's jemand hinterfragt, sagste was von: Digitalpakt, Zukunft, Fortschritt.
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Ich habe gerade eine solche Mathearbeit (5. Klasse) korrigiert. Gut zu lesen, dass ich nicht alleine bin.
Für den falschen Gebrauch von Gleichheitszeichen gibt es bei mir in jeder Arbeit Punktabzug. Egal, was die Aufgabe war. Das müssen alle Schüler spätestens ab Klasse 5 beherrschen.
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