Nachschreiber Klassenarbeit

  • Hallo,


    ich habe diese Woche eine Klassenarbeit im Fach Wirtschaft (unterrichte ich fachfremd) schreiben lassen und dabei den zuvor behandelten Stoff recht umfassend abgefragt.


    Leider hat ein Schüler krankheitsbedingt gefehlt und muss nun nachschreiben. Da ich aber in der Urfassung der Arbeit eigentlich bereits das Optimum an Fragen verwendet habe, fällt es mir nun schwer, für ihn noch eine veränderte Fassung zu erstellen, ohne ihn zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Ein bis zwei Fragen könnte ich austauschen, wobei der Schwierigkeitsgrad dadurch aber eher abgesenkt würde (was auch nicht ok wäre).


    Sollte er seine Mitschüler nach der Arbeit gefragt haben, können sie ihm eigentlich nicht viel mehr gesagt haben, als dass im Prinzip alles "dran" war. Selbst wenn sie ihm die ein oder andere Aufgabe (z.B. ein Schaubild verbal darstellen können) verraten, hilft ihm das nicht mehr als die allgemeinen Hinweise, die ich ja vor der Arbeit eh gebe.


    Denkt ihr, es wäre okay, die Arbeit einfach so von ihm schreiben zu lassen? Oder *muss* ich rechtlich gesehen, eine veränderte Arbeit vorlegen?


    Im Voraus herzlichen Dank!


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Zitat

    Denkt ihr, es wäre okay, die Arbeit einfach so von ihm schreiben zu lassen? Oder *muss* ich rechtlich gesehen, eine veränderte Arbeit vorlegen?


    Hallo,
    sage ihm einfach vor der Klasse, dass er selbstverständlich andere Aufgaben bekommen wird und lasse die Arbeit im Wesentlichen so, wie sie ist.
    Alle werden es okay finden, da es ja der Normalfall ist, dass man beim Nachschreiben andere Aufgaben bekommt, und der betreffende Schüler wird keinen Sinn darin sehen, sich nach den Aufgaben zu erkundigen.
    Um Dich rechtlich abzusichern, nimmst Du ein oder zwei geringfügige Änderungen vor - dann ist es, rechtlich gesehen, nicht dieselbe Arbeit.
    So etwas kann man allerdings nur alle paar Jahre mal machen.


    Gruß


    Animagus

  • In den Klassen meiner Kinder werden meistens haargenau dieselben Klassenarbeiten nachgeschrieben. Bei manchen Lehrern ist es den Freunden möglich, ein Aufgabenblatt mit heimzubringen, manche achten drauf, dass das nicht geschieht. Da die Arbeiten meistens sowieso zu 90% vom Vorjahr übernommen werden, fände ich es übertrieben, ausgerechnet für die Nachschreiber eine neue Arbeit herzustellen.


    Bei denen, wo das so läuft, fällt meistens die Qualität der ARbeit stark gegenüber der ursprünglichen ab, so dass die Nachschreiber kaum noch eine Chance haben. Das ist doch auch schade.


    Einen jungen Mann habe ich mal kennengelernt, der sehr routiniert jede Arbeit nachgeschrieben hat. Immer mit Höchstpunktzahl. Selbst wenn er die Original-Arbeit mal nicht hatte, meinte er, sich nur so wirklich effektiv vorbereiten zu können.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir kommt es auf die Schüler und das Thema der Arbeit an, ob ich eine neue Arbeit stelle. Manchmal wandele ich die Arbeit geringfügig ab, manchmal gibt es andere (aber ähnliche) Aufgaben und manchmal wird die selbe Arbeit nachgeschrieben.


    Wenn ich natürlich den Verdacht hätte, jemand schreibt öfter mal nach, weil er sich dadurch einen Vorteil verschafft, dann verändere ich die Arbeit. Ansonsten, denke ich, kannst du ruhig auch die Originalarbeit nachschreiben lassen.

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