Hallo!
Die Sache ist folgendermaßen: in meinem Italienischkurs ist eine Schülerin, die wohl durch private Kontakte etc. schon 'weitergehende' Kenntnisse hat und in ihren Texten - besonders in der Klausur - immer über die bekannten Grammatikphänomene und das bekannte Vokabular hinaus geht. Prinzipiell ist das ja gut, aber sie macht dabei viele Fehler, die Wörter passen auch häufig nicht, weil sie sich aus einem mikroskopig kleinen Wörterbuch ohne Kontext hinaussucht. Die Texte wirken so z.T. recht stückhaft. Die anderen, die mit dem vorausgesetzten Sprachmaterial arbeiten, schreiben vernünftige Texte. In Klausuren habe ich bei der Schülerin somit das Problem, dass ich ihr ja die Fehler durch Sachen, die sich noch nicht wissen kann, nicht als "Fehler" anstreichen kann, andererseits verlieren die Texte eben an Qualität und werden nicht etwa - wie bestimmt von ihr erhofft - besser. Ich habe mit ihr darüber auch schon gesprochen, aber sie macht weiter. Sie bleibt auch 'stur' dabei, dass ihre Wörter aber so im Wörterbuch stehen (sie nimmt dann z.B. für "wild" das 6. Wort in der Reihe von übersetzten Wörtern, da konnte ich ihr so viel erklären wie ich wollte, dass dieses Wort in dem Zusammenhang nicht passt.
Es steht nun wieder eine Klausur an und ich weiß nicht, wie ich den Schülern einerseits vermitteln kann, dass ich es schätze, wenn sie auch eigenständig arbeiten, sie aber andererseits sich in erster Linie darum bemühen sollen, das bekannte Material zu beherrschen ...