Umgang mit / Einstellungen zu Haupt-/Realschülern

  • Zitat

    katta schrieb am 10.04.2005 15:57:
    Was ich mich also frage: wie kann man denn unterscheiden, ob etwas eben Frustablassen oder tatsächliche Einstellung ist??


    Zum einen bin ich ja kein Praktikant der Uni, sondern am Ende des Referendariats, habe also umfängliche Kenntnisse von Lehrerzimmergesprächen gesammelt. Um dir jedoch Antwort auf deine Frage zu geben: unterscheiden kann man's, wenn man in den Unterricht der entsprechenden Frustlasser mitgeht und dort die Beschimpfungen, die ich auf Seite 1 (war doch dort, oder?) dieses Threads aufgelistet habe life und in Farbe miterlebt. :rolleyes:


    LG, das_kaddl

  • @ katta:
    Wenn ich VanderWolke richtig interpretiere, meint sie nicht die Lehrer hier im Forum - von dem sie wahrscheinlich gar nichts wissen -, sondern einen einzigen Lehrer IN DIESER SCHULE - aber der wäfre ja wieder "Nestbeshmutzer", wenn er kein Rückkrat hat und langfristig dort seine Stelle hat.


    @woman 123


    98 % der Eltern trauen sich nicht, was zu sagen, weil die Meinung vorherrscht, ihre Kinder müssten das dann ganz doll ausbaden. Einfach Angst.


    Und dann kommt bei einer ländlichen Haupschule wahrscheinlich noch ein Tabuverhalten bei diesen Eltern dazu.
    "Was nicht umbringt, macht hart!"


    @ kaddl:
    Wenn Du "Frustlasser" schreibst, hast Du demnach den Eindruck, dass es Frust ist ? Wenn ja, versuch den Grund mal heraus zu bekommen - ganz konkret bei einzelnen. Geben sie überhaupt Frust als Grund zu ?


    Es gibt ja noch andere Abgründe des Menschseins, aus denen dieses Verhalten gespeißt sein kann.


    Grüße, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • Tina34 schrieb


    Zitat

    Ich setze mal voraus, dass jeder Junglehrer den Dienst antritt mit dem festen Willen, seine Schüler zu möglichst guten Leistungen zu bringen, alle Schüler zu einem Abschluss zu führen und eine gute Klassengemeinschaft zu formen.


    Tina, eindeutig NEIN.
    Zu viele Junglehrer - vor allem bei den Männern - haben ein schwierigeres Studium abgebrochen und schnell die Examensrunde beim Lehramt gekratzt. "Da hab' ich dann sogar noch die Sicherheit des Beamtentums. Mit Kids werd' ich ja wohl fertig werden (fertig machen ?). Und da sind dann noch zwöööööölf Wochen Ferien - nicht 6"!


    Ein Teil des Frustes mag dann daran liegen, dass Schule nicht die erwartete billige Absteige ist.


    Schwierigere Schüler ? Lies noch mal, was ich von Gaby erzählte: "Wenn man ein bischen nett zu ihnen ist, fressen sie einem aus der Hand!"
    Scheinbar kommt "nett sein" so selten in etlichen Hauptschulen vor. Ich kenne fast nur Hauptschullehrer, die unglaublich ablehnend voreingenommen gegen Hauptschüler sind.


    Hier im Forum schrieb eine Frau mit wohlklingendem Namen "Hilfe, ich soll eine Hauptschulklasse bekommen! Könnt ihr mir Ratschläge geben ? Na, ich leg mir schon mal einen ordentlichen Strafkatalog zurecht."


    Weiter konnte sie scheinbar selbst nicht denken.


    WENN MAN SOOO AUF DIE SCHÜLER ZUGEHT,
    DARF MAN SICH ÜBER DEREN REAKTION NICHT WUNDERN !!


    Deine ganze Problemliste kann man nebenbei erledigen, wenn man alle Schüler erst mal annimt und eben nicht mit der sie ablehnenden Haltung "alles nur blöde Problemfälle - diese doofen Hauptschüler/Versager" an sie rangeht. Eine vom Lehrer ausgehende positive Haltung spüren sie und es macht auch ihr Leben leichter.


    Bei solchen Problemlisten habe ich schnell den Eindruck, es solle gesagt werden, dass man ja von vorherein überfordert, dem Ganzen nicht gewachsen ist und am einfachsten erst gar nicht anfängt.


    Viele Grüße, Georg Mohr


    PS: Wie geht's dem Haflinger ?

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • Hallo,


    stimmt gemo, die meisten haben Angst, dass ihre Kinder dann leiden werden.
    Aber meiner Meinung nach, beißt sich da die Katze in den Schwanz.
    Unter einem Lehrer, der "austeilt", leiden sie auch. Aber wenn ich mich als Elternteil für mein Kind gerade mache, zumindest ist das meine Erfahrung, zollen die Lehrer meinem Kind und mir Respekt. Es kommt sicherlich auf die Ansprache an.
    Aber viele Eltern wollen, natürlich nur hinter vorgehaltener Hand, den Rundumschlag gegen den Lehrer. Das bringt in meinen Augen gar nichts. Wenn man mich immer gleich absägen wollte, wenn ich Fehler mache, würde ich auch zurückschiessen und den Laden dicht machen. Das finde ich total menschlich.
    Umdenken braucht seine Zeit und viel Kommunikation, sowohl von Eltern als auch von Lehrerseite.
    Un das sich was ändern muss, steht völlig ausser Frage. Der Weg ist das Ziel.
    Vg
    Woman123

  • Hallo,


    @ gemo


    Natürlich erleichtert man sich das Leben ungemein, wenn man die Schüler erst mal annimmt, wie sie sind.


    Dennoch finde ich nicht, dass sich die Problemfälle dann von allein erledigen - deswegen können z.B. Kinder, die noch nicht lange hier sind, noch immer kein Deutsch.
    Was ich z.B. unschön finde ist, wenn Kinder frisch aus Kasachstan einfach in die Klasse geschoben werden, ein paar Stunden Zusatzunterricht bekommen und ansonsten hilflos herumsitzen. Bei null Deutschkenntnissen ist mit Differenzieren natürlich auch wenig zu machen.


    "Nur ein bisschen nett sein" finde ich als einzigen Lösungsansatz auch ein bisschen dürftig, das drängt für mich schon wieder in die Ecke der Doofen, die dann wenigstens problemlos verwahrt werden und der Gedanke missfällt mir.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Also gemo,

    Zitat

    Zu viele Junglehrer - vor allem bei den Männern - haben ein schwierigeres Studium abgebrochen und schnell die Examensrunde beim Lehramt gekratzt. "Da hab' ich dann sogar noch die Sicherheit des Beamtentums. Mit Kids werd' ich ja wohl fertig werden (fertig machen ?). Und da sind dann noch zwöööööölf Wochen Ferien - nicht 6"!


    Den Satz solltest du wohl mit statistischem Material beweisen - was dir garantiert schwer fällt.


    Meine GHS-Kollegen haben alle grundständig studiert - bzw. auf einen anderen Beruf (aufbauend!) ein Lehramtsstudium aufgesetzt. Da gibt es Maschinenbauer, Krankenpfleger und Drucker, die zum Teil über den Zweiten Bildungsweg aufgesattelt haben.


    Und wie es an Gymnasien ausschaut - wovon du vermutlich zu schreiben meinst - hast du als GHR-Lehrer (wo gibt es eigentlich eine derartige Kombination?) wohl nicht den tieferen Einblick.


    Weiter schreibst du:

    Zitat


    Hier im Forum schrieb eine Frau mit wohlklingendem Namen "Hilfe, ich soll eine Hauptschulklasse bekommen! Könnt ihr mir Ratschläge geben ? Na, ich leg mir schon mal einen ordentlichen Strafkatalog zurecht."


    Weiter konnte sie scheinbar selbst nicht denken.


    WENN MAN SOOO AUF DIE SCHÜLER ZUGEHT,
    DARF MAN SICH ÜBER DEREN REAKTION NICHT WUNDERN !!


    Wann hast du das letzte Mal eine Hauptschulklasse unterrichtet?
    Erzähl mir bitte nicht, dass du als Gutmensch mit allen Schülern dort prächtig auskommst. Da brauchst du schon einen klaren Regelkatalog, der auch - bei Nichteinhalten der Regeln - entsprechende Sanktionen beinhaltet.


    Falls du wirklich ein besseres Konzept mit Friede-Freude-Eierkuchen entwickelt hast:
    Wo kann man das besichtigen?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    Es ist ja auch relativ, was ein schweres Studium ist.
    Ich finde es schon ziemlich schwer und vor allem langwierig (was gegen die These des schnellen Abreißens spricht), zwei Staatsexamen machen zu müssen, inklusive des Durchlebens der stressigen Ref-Zeit.


    Meine "Magister-Freunde" schütteln dabei ebenso den Kopf wie die Psychologiestudentin.
    Mal gar nicht zu reden von Absolventen der Sozialpädagogik und anderen Diplomstudiengängen.


    Wollen wir hier Vorurteile kultivieren oder lässt sich das tatsächlich irgendwie belegen?


    LG, Melosine

  • Zitat

    gemo schrieb am 11.04.2005 04:55:
    Hier im Forum schrieb eine Frau mit wohlklingendem Namen "Hilfe, ich soll eine Hauptschulklasse bekommen! Könnt ihr mir Ratschläge geben ? Na, ich leg mir schon mal einen ordentlichen Strafkatalog zurecht."


    Hallo gemo,
    ich persönlich kann mich nicht erinnern dass das in derart simplifizierter Weise hier gepostet wurde, wie du es nun darstellst. Um welchen Thread geht es denn?


    Grüße
    Maria Leticia

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

    • Offizieller Beitrag

    Gemo bezieht sich wahrscheinlich auf sisterAs Beitrag "Hilfe, ich bekomme eine Horrorklasse" oder so ähnlich.
    Hierzu muss ich mal was sagen, da ich sisterA persönlich kenne, aber sie momentan kaum hier ist und dazu wohl kaum selbst was sagen wird. Oder doch? Zumindest habe ich sie in letzter Zeit kaum hier gesehen.

    Zitat


    Hier im Forum schrieb eine Frau mit wohlklingendem Namen "Hilfe, ich soll eine Hauptschulklasse bekommen! Könnt ihr mir Ratschläge geben ? Na, ich leg mir schon mal einen ordentlichen Strafkatalog zurecht."


    Weiter konnte sie scheinbar selbst nicht denken.


    WENN MAN SOOO AUF DIE SCHÜLER ZUGEHT,
    DARF MAN SICH ÜBER DEREN REAKTION NICHT WUNDERN !!


    Sie kann ganz sicher weiter denken. Ich fange gerade an, mich etwas aufzuregen, weil gerade sie sehr sehr bemüht ist und weil genau sie meines Wissens jemand ist, der selbst mit schwierigsten Schülern klarkommt, in ihnen das Gute sieht usw.
    Das kannst du natürlich nicht wissen, weil du sie nicht kennst, deshalb kann ich die Unterstellungen aber trotzdem nicht ganz verstehen.
    Nichtsdestotrotz kann man, denke ich, in eine 8. Hauptschulklasse im absoluten Brennpunkt (schlimmer geht es kaum) nicht einfach reingehen und sagen "Hallo, da bin ich." Gerade junge Lehrer werden erst einmal ausgetestet. Wenn man die Klasse ein bisschen kennt und auch Regeln des Zusammenlebens mehr oder weniger erfolgreich eingeführt hat, kann man vernünftig arbeiten und richtig auf die Schüler zugehen. Deshalb kann ich ihre Frage vollkommen verstehen -
    auch auf die Gefahr hin, dass ich gleich als autoritär, inkompetent oder sonstwas gelte.
    :(
    Meine Erfahrungen beziehen sich auf eine Schule mit sehr schwieriger Schülerschaft im Referendariat. Dort musste man anders arbeiten als an den Schulen auf dem Land, die ich aus meinen Praktika kannte. Wenn man an meiner Referendariatsschule nicht sehr sehr bestimmt auftrat, dann hatte man es bei den Schülern sehr schwer, so menschlich und nett man auch war. Bei den jüngeren Schülern stimmte das nur bedingt, aber bei einer 8 inmitten der Pubertät wurden die Lehrer gnadenlos ausgetestet. Ich hatte selbst eine solche Klasse im Bdu und erst als ich strenger durchgriff, konnte ich mit der Klasse vernünftiger arbeiten und es herrschte ein besseres Klima im Klassenraum. Wenn man die Schüler ab der 5.Klasse hatte, konnte man meist ein gutes Klima aufbauen. Aber in der 8. an einer Brennpunktschule einzusteigen, ist besonders in der Anfangszeit, in der man sich noch nicht näher kennt, schon heftig.
    Jetzt bin ich an einer anderen Schule mit einem nicht ganz so schwierigen Einzugsbereich (so ganz habe ich's noch nicht raus, wo die Schüler wohnen). An dieser Schule muss ich nicht halb so streng sein. Hier klappt es vollkommen, richtig nett auf die Schüler zuzugehen und natürlich ist das viel schöner, als erst einmal mahnen zu müssen.
    Ich spreche auch nicht davon, die Schüler einzuschüchtern, sondern davon, Grenzen zu setzen. Das haben meine Schüler übrigens auch erwartet und sich anfangs auch beschwert, dass ich zu wenig Strafen verhängt hätte.


    In letzter Zeit hatte ich hier im Forum manchmal den Eindruck, dass manche Leute aneinander vorbeireden, weil sie ganz verschiedene Schulen im Kopf hatten (so zum Beispiel in diesem Thread). Zu Zeiten meines Studiums kannte ich nur Schulen, in denen sich die sozialen Probleme in Grenzen hielten. Damals konnte ich mir nie vorstellen, wie die Bedingungen in Brennpunktschulen sind.
    Während meines Referendariats, als ich an einer Realschule in einem eher schwierigen Einzugsgebiet war und viele meiner Mitreferendare an noch viel schwierigeren Haupt- oder Gesamtschulen, da veränderte sich meine Vorstellung von Schule und ich konnte mir kaum noch vorstellen, dass es auch Schulen gab, in der die Mehrheit der Schüler von ihren Eltern unterstützt wird, dass es Schulen gibt, an denen die Mehrheit der Schüler später einen Ausbildungsplatz bekommt, Schulen an denen der Schüleraustausch leider eingestellt werden muss, weil nur wenige Schüler genug PLATZ haben, einen Austauschschüler aufzunehmen, nur noch eine Klassenfahrt in der gesamten Schulzeit gemacht werden darf, weil die Familien kein Geld haben... - ich könnte noch viel viel mehr schreiben.
    Jetzt sehe ich wieder, dass es auch andere Schulen gibt.
    Was ich damit sagen will? Ich wollte niemanden angreifen oder klugscheißen, nur mal wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Bedingungen in manchen Schule wirklich ganz ganz anders sind als in der eigenen bzw. in der der eigenen Kinder.
    Und wir Lehrer dort hätten lieber Unterstützung als Schelte. :(
    Natürlich ist Ermahnen, Sanktionen beim Nichteinhalten von Regeln etc. nicht alles, aber ich denke, anders kann man in MANCHEN Situationen kaum Grundlagen schaffen für menschlichen Unterricht, so paradox es auch scheint. Natürlich gehört auch positive Verstärkung, Annehmen der Schüler mit ihren Schwächen und vieles mehr dazu, aber nur damit scheint es in manchen Situationen ja leider nicht zu funktionieren.
    :(
    Ich weiß, ich springe gerade etwas in meinen Gedankengängen und editiere laufend, aber das Thema trifft mich schon sehr persönlich, eben weil ich vernünftigen Unterricht FÜR meine Schüler machen will und es so frustrierend ist, wenn dies aus verschiedensten Gründen nicht möglich ist und es sogar noch frustrierender ist, wenn dann noch auf Lehrer, die unter diesen Bedingungen guten Unterricht machen (wie sisterA) herumgehackt wird.
    Jedenfalls wollte ich noch hinzufügen, dass besagte 1. Schule auch nicht die tollen Bedingungen hat. Bei teilweise mehr als 50 Prozent Schülern mit Migrationshintergrund gibt es dort zur Zeit keinen Förderunterricht oder ähnliche Maßnahmen. In der zweiten Schule finde ich traumhafte Bedingungen vor (Förderunterricht in meiner eigenen Klasse, ich kann mir selbst die Schüler dafür zusammenstellen und gezielt ihre Probleme angehen, ebenso Förderkurse für Schüler, die gut mitkommen und aufs Gymnasium wollen...)
    Vielleicht würde - und da scheinen wir uns ja alle einig zu sein - sich schon vieles ändern, wenn viel mehr Schulen solche besseren Bedingungen hätten.

  • Zitat

    alias schrieb am 12.04.2005 16:50:
    Also gemo, ... Und wie es an Gymnasien ausschaut - wovon du vermutlich zu schreiben meinst - hast du als GHR-Lehrer (wo gibt es eigentlich eine derartige Kombination?) wohl nicht den tieferen Einblick.


    hallo alias,


    das gibt es zum beispiel in niedersachsen!
    ich bin auch ein ghrs-lehrer :)
    und gemo arbeitet in hessen laut profil.


    grüße, sabi

    Geschüttelt - nicht gerührt.

    Einmal editiert, zuletzt von Sabi ()

  • Hallo,


    Zitat

    Wann hast du das letzte Mal eine Hauptschulklasse unterrichtet?
    Erzähl mir bitte nicht, dass du als Gutmensch mit allen Schülern dort prächtig auskommst. Da brauchst du schon einen klaren Regelkatalog, der auch - bei Nichteinhalten der Regeln - entsprechende Sanktionen beinhaltet.


    Doch, das geht schon!! In einer eigenen Klasse habe ich seit vier Jahren keinen Verweis mehr geschrieben, Strafen gibt es seltenst - schlimmstenfalls Nachsitzen, was vielen Schülern noch gefällt. :D:D


    Aber: Klappt bei mir nur in der eigenen Klasse - mit der selben "Masche" läuft in fremden Klassen null und nix. Außerdem scheint mir Grundvoraussetzung, dass du die Alpha-Tiere der Klasse auf deine Seite ziehen kannst und von den Eltern gut unterstützt wirst - dann geht´s ziemlich ohne Strafen, in jedem Fall ohne Geschrei und Beschimpfungen. :D


    Ich bin mir aber völlig darüber im Klaren, dass es Klassen gibt, in denen das "Wir mögen uns alle gerne" - Prinzip zumindest nicht von Anfang an funktioniert.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Zitat

    Außerdem scheint mir Grundvoraussetzung, dass du die Alpha-Tiere der Klasse auf deine Seite ziehen kannst


    Ja, am Gym ist das m.E. auch der Schlüssel. Daher ja auch die von mir beschriebene Vorgehensweise. Wenn du die Schlüsselfiguren erst mal gewonnen hast, setzt oft eine Klimaveränderung ein...

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Zitat

    Remus Lupin schrieb am 12.04.2005 21:24:


    Ja, am Gym ist das m.E. auch der Schlüssel. Daher ja auch die von mir beschriebene Vorgehensweise. Wenn du die Schlüsselfiguren erst mal gewonnen hast, setzt oft eine Klimaveränderung ein...


    Kann das nur unterschreiben; auch mit der Schwierigkeit, dies bei Klassen zu erreichen, die man nur 1 oder 2 Stunden in der Woche hat. M.E. übrigens ein viel zu wenig beachtetes Thema in der Pädagogik...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    In einer eigenen Klasse habe ich seit vier Jahren keinen Verweis mehr geschrieben, Strafen gibt es seltenst - schlimmstenfalls Nachsitzen, was vielen Schülern noch gefällt.


    Aber: Klappt bei mir nur in der eigenen Klasse - mit der selben "Masche" läuft in fremden Klassen null und nix. Außerdem scheint mir Grundvoraussetzung, dass du die Alpha-Tiere der Klasse auf deine Seite ziehen kannst und von den Eltern gut unterstützt wirst - dann geht´s ziemlich ohne Strafen, in jedem Fall ohne Geschrei und Beschimpfungen.


    Es geht ja nicht darum, ständig mit Strafen um sich zu werfen.
    Aber die müssen Schüler wissen, dass du einen Katalog zur Verfügung hast - auch der Anruf bei den Eltern gehört dazu :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo,


    ... und der Anruf kommt sicher - ganz schnell und ohne große Vorwarnung. :D:D:D Das ist wesentlich effektiver als alles andere. :D:D


    Dass du so viele Stunden in der eigenen Klasse hast war für mich der springende Punkt, mich für die Hauptschule zu entscheiden - 29 Stunden von Klasse zu Klasse zu hetzen und jedesmal die Fronten neu zu klären würde ich definitiv nicht durchhalten. Morgen bin ich z.B. nur in meiner eigenen Klasse - die wissen genau, was ich will und was ich nicht will, die Arbeitsabläufe sind klar, groß über Regeln reden muss ich auch nicht - das ist alles längst eingeschliffen. Wir freuen uns gemeinsam auf´s Schullandheim, da kann man echt zufrieden sein. Auch kann ich alles, was ich im sprachlichen Bereich haben möchte, in allen Fächern einüben - hat schon was für sich.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

    Einmal editiert, zuletzt von Tina34 ()

  • Ja Tina, bravo !


    Ich bin auch für das "möglichst viele Stunden"- Klassenlehrerprinzip. Da kann man noch "Atmosphäre" beeinflussen. Ich habe immer versucht, noch Geschichte, Sozialkunde + Erdkunde in meiner Klasse zu bekommen.


    Die alten Volksschullehrer mit 4 Jahrgängen in einer Klasse und 50 Schülern hätten es gar nicht anders geschafft.


    Lest noch mal mein Beispiel Gaby am Anfang dieses Threads.


    Das reine 2-Fächer-Lehrer-Dasein - noch mit 2-Wochenstundenfächern - stelle ich mir wie "Hausierer in Sachen Wissen" vor. Und die Gesamtschul-Schüler mit z.T. 25 Wochenstunden in verschiedenen Kursen in verschiedenen Räumen wären dann die "Bettler in Sachen Wissen".


    @ alias:
    a)Ergebnis einer anonymen schriftlichen Umfrage unter Junglehrern im gesamten Landkreis
    b)Aussage etlicher Hochschullehrer in den letzten Jahren


    Referendarin: nein, nicht sisterA - wenn ich mich recht erinnere "Havanna X", die sich inzwischen umgetauft hat, weshalb der Beitrag schwer wiederzufinden ist - aber die


    Und wer "nur Strafkatalog" hier beschwichtigend mit allgemeinen Regeln gleichsetzt, vergewaltigt die Sprache - und die pädagogische Qualifikation !


    Viele Grüße, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • Zitat

    a)Ergebnis einer anonymen schriftlichen Umfrage unter Junglehrern im gesamten Landkreis
    b)Aussage etlicher Hochschullehrer in den letzten Jahren


    ....auch die sind doch irgendwo bestimmt schriftlich erfasst und belegbar, oder???

Werbung