Seit zwei Tagen bin ich an meiner neuen Schule und habe u.a. eine 9. Klasse in Englisch übernommen.
Die Schüler hatten kurz vor den Ferien mit dem Thema "Australien" angefangen und ich habe sie gefragt, was sie an dem Thema interessiert und ob eventuell jemand zu diesem Thema ein Referat halten wolle. Ich hatte mit 2 oder 3 Schülern gerechnet, aber es haben sich 12 (!) Schüler gemeldet, die mir auch alle schon Unterthemen vorschlugen und die alle schon am Montag und Dienstag ihr Referat halten wollen und das auch noch auf Englisch. Das habe ich ja noch nie erlebt. 
Aber ich freue mich natürlich, dass die Schüler was tun wollen.
Ich überlege jetzt nur, dass bei dieser großen Anzahl von Referaten sehr viele Informationen auf die Mitschüler einstürmen. Wie kann ich dafür sorgen, dass diese Informationen bei den anderen Schülern auch "hängen bleiben"? Ich habe den Schülern schon gesagt, dass sie Bilder zeigen können und sich um eher einfache Sprache und möglichst kurze Sätze bemühen sollen. Aber wie sichere ich die Ergebnisse? Es wäre natürlich schön, wenn die Vortragenden ein kurzes Handout für ihre Mitschüler zusammenstellen könnten. Aber ich kann nicht 12 Handouts im Klassensatz kopieren - das würde das Kopierkontingent sprengen. Wie macht ihr das? Lasst ihr die Schüler die Handouts auf eigene Kosten im Klassensatz kopieren? Das kann ich den Schülern wohl kaum zumuten, oder? Lasst ihr sie die wichtigsten Fakten zusammenstellen, zieht dies auf Folie und lasst es von den anderen abschreiben? Oder sollen die Schüler einen Tafelanschrieb machen? Oder...?
Referate
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Hallo Referendarin!
Willst Du wirklich 12 Referate halten lassen? Dann seid Ihr ja die nächsten 4-6 Stunden damit beschäftigt, wenn jeder ein entsprechendes Feedback vom Publikum bekommen soll. Kannst Du nicht Gruppen zusammenfassen, nach Themen geordnet? Denen könntest Du doch vorschlagen gemeinsam EIN Thesenpapier zu erstellen. Dann sind es nur noch 3-4 Thesenpapiere.
Ganz ehrlich: ich habe diese Referateseminare in der Uni gehaßt und ich glaube, den SuS wird es nicht anders gehen, auch wenn sie zwölf noch so spannende Referate hören.
Ist aber wirklich prima, daß die so motiviert sind.
Freut mich für Dich!
Dudelhuhn
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Hallo Referendarin,
in der neunten sollten sie es eigentlich schon drauf haben, einen Teil selbst mitzuschreiben (schließlich können sie doch auch Protokoll schreiben, oder?)- aber natürlich können die Referenten auch einen Tafelanschrieb machen oder eine Folie vorbereiten (wie wäre es denn auch mit großen Lernplakaten?)-bei zwölf Referaten würde ich da abwechseln-und damit sie auch sehen, dass das nicht umsonst ist, hab ich folgende Ideen:
- Ihr macht danach ein Quiz
- die Referenten stellen am Schluss Fragen an die Zuhörer (erfordert aber ein bisschen Mut der Referenten)
- ein anderer Schüler aus den Reihen der Zuhörer muss die wichtigsten Fakten nochmal zusammenfassen.
- du schreibst danach einen Test (kannst du ja auch ankündigen und muss ja nicht schwer sein)
Lg, Hermine
Edit: Dudelhuhn hat kurz vor mir gepostet- das mit den Gruppen finde ich auch gut- allerdings denke ich, dass in der 9. Klasse die Einzelreferate auch noch nicht sooo lang sind, oder? -
Ganz lieben Dank für eure Antworten.
Kurze Erklärung, da ich gleich weg muss:
Es sollen nur Kurzreferate sein (allerhöchstens 5-10 Minuten). Die Schüler haben gesagt, dass sie bisher nicht gelernt haben, wie man Referate hält. Einige haben in Politik wohl schon Referate gehalten. Aber in Englisch wird es für sie bestimmt schwieriger sein.
Den Rest meiner Antwort schreibe ich später. -
Vielleicht ist das eine blöde Idee (ganz im Gegensatz zu Hermines guten Vorschlägen):
Wenn es auch um die Methodenkompetenz geht, dann könntest Du doch auch einen Wettbewerb veranstalten a la "Der-beste-Referate-über-Australien-Halter-der-Welt".
Die Klasse bildet die Jury (also die, die nicht mitmachen) und muß verschiedene Kategorien (Präsentation, Inhalt, Struktur) bewerten. Gleichzeitig muß man natürlich aufpassen, daß dabei der Inhalt der Referate im Vordergrund steht.
Vielleicht kann man das ja mit einem Quiz für die Jury verbinden. Dann können die auch etwas gewinnen. Zum Beispiel einen Preis für "Den-weltbesten-Informationen-aus-Referaten -über-Australien-Bezieher"
Aber wie gesagt: ist vielleicht echt eine Schnapsidee.
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So, jetzt habe ich Zeit um ausführlicher zu antworten.
Ich fand eure Antworten wirklich super hilfreich. Ich bin total begeistert von den vielen Möglichkeiten, die es so gibt!
Hm, ob sie schon selbst mitschreiben können, weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass sie schon Protokoll schreiben können; besonders in der Fremdsprache wird das schwer für sie sein.
Ich lasse sie die Referate zum Teil einzeln halten, zum Teil in Zweier- oder Dreiergruppen, es werden so ungefähr 6 oder 7 Referate sein. Ich freue mich total, dass sie so motiviert sind. Eine Gruppe hat sogar selbst vorgeschlagen, ein Lernplakat zu machen.
Ich habe ihnen heute vorgeschlagen, dass sie sich aussuchen können, ob sie Stichpunkte an die Tafel oder auf eine Folie schreiben, ein Quiz oder ein Lernplakat machen. Ich werde euch dann nächste Woche berichten, wie es geklappt hat.
ZitatWenn es auch um die Methodenkompetenz geht, dann könntest Du doch auch einen Wettbewerb veranstalten a la "Der-beste-Referate-über-Australien-Halter-der-Welt".
Die Idee gefällt mir gut und ich werde sie mir für den Deutschunterricht merken, da ich dort normalerweise eine ganze Unterrichsreihe zum Thema "Referate halten" im Bereich Methodenkompetenz mache. Leider kann ich im Englischunterricht nicht so ausführlich darauf eingehen. -
Wie macht ihr das eigentlich mit der Benotung, wenn jemand ein freiwilliges Referat hält? An meiner alten Schule hieß es, alleine dass die Schüler ein Referat halten und sich viel Mühe mache, verdiene eine gute Note, wenn es halbwegs okay sei.
Aber was macht ihr in dem Fall, dass ein freiwilliges Referat nicht gut ist? Gebt ihr dann noch eine 4 oder gebt ihr eine 5 und bietet an, dass ihr die Note nicht mitwertet, da es ja eine freiwillige Leistung ist?
