Ich will nächste Woche zum Abschluss meiner Lerntagebuchreihe den Schülern einen Rückmeldebogen geben, den ich dann auch auswerte. Darauf sollen die Schüler einerseits bei Aussgen ankreuzen von "stimme vollkommen zu" bis "stimme gar nicht zu". Andererseits sollen sie Fragen beantworten. Ich hatte erst nichts vorgegeben, dann meinte aber eine Freundin, dass ich ein paar mögliche Antworten vorgeben solle, die die Schüler ankreuzene können und noch ein Feld "Sonstiges" haben bei jeder Frage, weil die Schüler leichter etwas ankreuzen als sich etwas aus den Fingern saugen. Sind das auch eure Erfahrungen? Wie habt ihr so etwas mal gemacht?
Feedbackbogen - Anworten zum Ankreuzen vorgeben?
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Hi Aktenklammer.
Geht langsam die Staatsarbeitsreihe ihrem Ende entgegen? (Habe heute mein Ergebnis bekommen ) Ich hatte meinen Abschlussfragebogen zweigeteilt: ein Teil zum ankreuzen (auch mit Kategorie "weitere ergänzende Bemerkungen", in der aber niemand etwas ergänzt hat) und einen Teil mit Fragen, in denen sich "etwas aus den Fingern gesaugt" werden musste. Für die Auswertung der Reihe fand ich die "freien" Schülerantworten sehr viel aufschlussreicher und interessanter. Es war wirklich höchst erstaunlich, wie differenziert die Schüler sich selbst und die Reihe bewertet haben. Die Frage ist halt immer, was du mit den ausgewerteten "stimme (nicht) zu"-Teilen machst. Auch wenn es mehr Zeit kostet, finde ich individuell geforderte Antworten besser. -
Hallo Ace... (so kompliziert, der Name),
danke für die Antwort. Genau gesagt ist es so: die Schüler hatten Leitfragen im Lerntagebuch wie "Worum ging es in der heutigen Stunde?" "Was habe ich gelernt?" usw. - nun habe ich also diese Fragen zu Aussagen formuliert "Es fiel mir leicht aufzuschreiben, was ich gelernt habe" usw. und die S sollen ankreuzen auf einer Skala zwischen "stimmt" und "stimmt nicht"- Im 2. Teil heißt es dann z.B. "Hat dir das Lerntagbuch geholfen? Wenn ja, warum?" und dann kommen Antworten zum Ankreuzen und die Möglichkeit, etwas freies zu schreiben. und dann eben noch andere Fragen und Antworten. Ich könnte mir vorstellen, dass es die Antworten erleichtert. Meinst du, dass es sinnvoller ist, nichts vorzugeben? Manche Schüler scheinen mir im Moment ein wenig hormonvernebelt zu sein, die stehen unter Umständen auf dem Schlauch ... -
Hallo Aktenklammer,
hm. In welcher Stufe war deine Reihe nochmal? Ich hatte meine Reihe in einer 11 gehalten. Da ging das "freie Schreiben" wirklich erstaunlich gut, die Ankreuzfragen fand ich in der Auswertung wirklich langweilig. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass z.B. meine pubertierenden 9. und 8. für vorgegebene Antworten sehr dankbar wären. In den Klassenstufen ersparst du dir durch die vorgegebenen Möglichkeiten außerdem "witzige" Antworten, die aber außer einem 13jährigen niemand lustig findet. Bei vorgegebenen Möglichkeiten musst du allerdings - so befürchte ich - wirklich damit rechnen, dass niemand etwas ergänzt (in solchen Fällen bin ich auch immer zu faul, noch zu ergänzen, schließlich habe ich ja schon geantwortet).
Mal ganz davon abgesehen, finde ich dein Vorgehen sehr logisch und strukturiert aufgebaut ... das wird bestimmt eine schöne Arbeit (wie locker man das auf einmal schreiben kann )
Viel Erfolg!
A. -
Nur ein kleiner Tipp bezüglich Fragebogenkonstruktion:
wähle die "Stimmt" bis "Stimmt überhaupt nicht"-Skala so, dass sie geradstufig ist (stimmt total - stimmt - stimmt nicht - stimmt überhaupt nicht), also vier oder sechs Antworten pro Frage zur Verfügung stehen.
Bei der Bereitstellung von drei- oder fünfskaligen Antwortmöglichkeiten wirst du bei der Auswertung merken, dass sich die meisten Schüler für "die goldene Mitte" entscheiden (in Fragebögen heißt die mittlere Skalenbenennung meist: "teils, teils") - was das Ergebnis verfälscht.Ein recht gutes Buch bezüglich Statistik ist von Kühnel / Krebs "Statistik für Sozialwissenschaftler". Da wird auch auf solche Sachen eingegangen.
LG, das_kaddl.
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ACE....
es ist eine Klasse 7, die sind oft ganz "witzig", deswegen sind vorgebene wohl ganz sinnvoll.
Glückwunsch übrigens zum Ergebnis - ich nehme an, du bist zufriedenkaddl
guter Tipp! Ich habe bisher: "stimmt nicht O O O O O stimmt"
Meinst du, ich sollte eher schreiben "stimmt überhaupt nicht - stimmt nicht - .... - .... ", also ausschreiben, wie du es schreibst? -
Ich glaube, dass du mit den ausformulierten Formen ("stimmt vollkommen - stimmt ungefähr ....") eher auf der sicheren Seite bist, gerade in "witzigen" Klassen.
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Dankeschön. Wenn man so oft das Wort "stimmt" liest, sieht das Wort ganz komisch aus....
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Eine Frage habe ich noch: Ich will das Tagebuch weiterführen, in Zukunft aber in größeren Abständen. Die Schüler sollen nun am Ende des Unterrichtsvorhabens eine (Zwischen)Bilanz ziehen. Formuliere ich da in der Vergangenheit ("Es fiel mir leicht") oder in der Gegenwart ("Es fällt mir leicht")? Oder ist das egal?
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Ich würde die Gegenwartform nehmen, falls die Inhalte der Fragen für säter auch noch von Bedeutung sein sollen, ansonsten Vergangenheitform.
Bin zwar noch nicht im Schuldienst, aber ich habe schon mehrmals eine Fragebogenaktion durchgeführt. Am besten ist ein Mix aus offenen Fragen und Fragen mit vorgegebenen Antworten. Normalerweise sollten offene Fragen absolut in der Minderheit sein, denn wenn es zu viele sind, besteht die Gefahr, dass man nur noch sehr knapp antwortet. ABER das hängt sehr von der Fragebogenlänge und den Fragen ab. Ich finde z.B. 8 offene Fragen zumutbar, aber 20 offene Fragen schon zuviel.
Ich persönlich mag die Kategorie "teils, teils" schon gern, mich hat es immer gestört, wenn es die nicht gab. Normalerweise sollte man auch noch ein "O weiß nicht" einbauen, denn wenn das fehlt, wird vielleicht nichts angekreuzt und dann weiß der Auswerter nicht, ob die Frage bewusst oder versehentlich nicht beantwortet wurde. Als besonders nützlich fand ich auch noch ein O ____________ bei JEDER Frage, egal ob mit vorgegebenen Antworten oder nicht.
Wenn etwas bewertet werden soll, finde ich auch das Notensystem gut, also dass die Schüler Noten vergeben können.
Übrigens: Bitte den Fragebogen auch selbst beantworten, um ihn auf seine Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen, auch wenn man ihn selbst entworfen hat...!
Mein Buchtipp ist Schnell/Esser/Hill.
Viel Erfolg und Spaß bei der Aktion!
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Zitat
Aktenklammer schrieb am 10.03.2005 21:26:
kaddl
guter Tipp! Ich habe bisher: "stimmt nicht O O O O O stimmt"
Meinst du, ich sollte eher schreiben "stimmt überhaupt nicht - stimmt nicht - .... - .... ", also ausschreiben, wie du es schreibst?
Nein, es geht nicht ums Ausschreiben, sondern darum, dass du entweder 4 Ankreuzmöglichkeiten oder 6 oder 8 oder 10 oder was weiß ich - Hauptsache eine gerade Anzahl von Antwortkästchen oder Kreisen - vorgibst.Ausschreiben oder nicht ist dann fast egal. Und in der Sek 2 sollte man (auch von den diversen Tests in Bravo etc. geschult ) schon mit einer Skala umgehen können, auch wenn nicht immer ausgeschrieben ist, wofür der Kreis steht.
Ich habe bei Fragebögen für's Diplom immer über die ersten Kreise die Antwortmöglichkeiten gepackt.LG, das_kaddl
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Hi Ho,
ich evaluiere auch öfter mal, meine Erfahrungen:
- Bei Skalen a la "stimme zu - stimme nict zu" maximal 5 Kästchen, mit mehr Daten wird die Auswertung eher schwierig.
- Die SuS arbeiten sehr gern mit Notenskalen - Lehrer und Unterricht bewerten macht ihnen Spaß!
- Ich habe immer 3-4 offene Fragen, dann kommt ankreuzen und Noten, danach noch einmal freie Fragen.
- Angefangene Halbsätze ergeben oft interessante Antworten
- Immer drauf: "Was ich sonst noch sagen möchte:"... am Schluss. Manchmal stehen hier die wichtigsten Sachen,
Grüße,
JJ -
@alle
Vielen vielen Dank für eure Antworten, sie haben mich schon deutlich weiter gebracht. Inzwischen gibt es meinen Bogen in der xten Updateversion und ich habe ihn jetzt noch mal einer Freundin zugeschickt, die die Endkontrolle macht. Nun hoffe ich nur noch, dass die Schüler "schöne" Sachen ankreuzen und schreiben (und ich nicht krank werde, seit Wochen dümple ich nun am Rande der Riesenerkältung rum und halte hoffentlich noch die paar Tage durch !!!)
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