Blöde Noten ...

  • Ich finde es total ätzend, Noten zu geben, weil ja + oder - gar nicht sichtbar ist. Und es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen einer 3+ und einer 3-


    Ist es "normal" in einer 7er-Klasse 13 mal eine 2 zu vergeben und 10 mal eine 3? (es gibt auch noch 1sen und 4en)...

  • Am meinem Gym sind 13 Zweien eher selten.


    Hast du Rohpunkte? Schreib dir die auf und bilde später die schriftliche Note des Schuljahres auf Basis der Rohpunkt-Prozente und nicht der Noten. Ist fairer und erspart dir eine Menge gejaule. Denn dann ist ein halber Punkt nur ein halber Punkt und nicht eine ganze Note.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Ich bin an einer Realschule und finde 13 zweien eindeutig zu gut! Ich kann mir kaum vorstellen, dass so viele Schüler wirklich im besonderen Maße den Anforderungen entsprechen! Vergleich doch diene Noten mal mit denen, die dein Kollege im letzten Jahr gegeben hat. Da wirst du erkennen, ob diese "Schieflage" eher wegen deiner Tendenz zur Milde oder wirklich wegen der Überdurchschnittlichkeit zu erklären ist!

  • Zitat

    Nine schrieb am 31.01.2005 18:41:
    Ich bin an einer Realschule und finde 13 zweien eindeutig zu gut! Ich kann mir kaum vorstellen, dass so viele Schüler wirklich im besonderen Maße den Anforderungen entsprechen! Vergleich doch diene Noten mal mit denen, die dein Kollege im letzten Jahr gegeben hat. Da wirst du erkennen, ob diese "Schieflage" eher wegen deiner Tendenz zur Milde oder wirklich wegen der Überdurchschnittlichkeit zu erklären ist!


    Hilfe, meine Schüler haben gute Noten?!
    Hilfe, meine Schüler lernen mehr als bei den Kollegen?


    Es geistert wohl immer noch die Gauß'sche Normalverteilung als Ziel in der Pädagogik herum. Damit wäre die Leistung nicht normal.
    Das wahre Leben sieht anders aus und wenn du meinst, deine Schüler haben die Noten berechtigt verdient, lasse ihnen dieselben und freue dich einfach.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Ich habe schon das Gefühl, dass die Noten in Ordnung sind. Die Schüler sind zum Großen Teil sehr munter, ständig die Hände in der Luft, gut, die Qualität schwankt ein wenig, aber sie machen sich Gedanken. Und schriftlich trumpft dann auch öfters auch mal ein ruhigeres Seelchen auf (wo ich nun weiter und wieder dran arbeiten will, dass sie sich auch mal im Unterricht an ihren Gedanken und Produkten teilhaben lassen).


    Die Vornoten kenne ich nicht, will ich auch gar nicht unbedingt wissen. Nur von einer Schülerin kenne ich die Noten: sie meinte heute, dass ihre Mutter fand, dass sie bei der alten Lehrerin die 2 geschenkt bekommen habe, und nun wollte sie wieder eine 2, um der Mutter zu zeigen, dass sie Unrecht hat - leider gibt es von mir aber eine 3 ...

  • Zitat

    Das wahre Leben sieht anders aus und wenn du meinst, deine Schüler haben die Noten berechtigt verdient, lasse ihnen dieselben und freue dich einfach.


    Naja, Timm, ich sehe das alle Jahre wieder mit den neuen Kollegen... Die geben die allerbesten Noten. Ob das mit dem guten Unterricht wirklich so stimmt, wage ich zu bezweifeln. Meine Schüler ernten bei mir zwar überwiegend Dreien, die bekommen sie aber auch in Vergleichsarbeiten. Dort gehen schon mal öfter die "Superklassen" mit nem satten Blub unter - "nicht wertbar".
    Fazit: Es wäre schön, wenn deine Schüler mehr lernen, als bei Kollegen. Zu befürchten ist aber, dass sie weniger lernen und dafür wohlwollend benoted werden. Vergleiche mit den anderen Kollegen!


    Gruß, Remus

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  • Zitat

    Remus Lupin schrieb am 31.01.2005 19:53:


    Naja, Timm, ich sehe das alle Jahre wieder mit den neuen Kollegen... Die geben die allerbesten Noten. Ob das mit dem guten Unterricht wirklich so stimmt, wage ich zu bezweifeln.


    Hm, irgendwie reden wir aneinander vorbei. Mein Argument war, dass das Überstülpen der Gauß'schen Normalverteilung normativ und nicht logisch ist. Selbst wenn man sie beweisen könnte, müssten ja auch irgendwo die guten Klassen sein, die die allseits bekannten schlechten ausgleichen.
    Wenn Aktenklammer sich ihrer Notenfindung sicher ist, spricht alles dafür, dass da eine gute Klasse auf einen guten Lehrer getroffen ist.

    Zitat


    Fazit: Es wäre schön, wenn deine Schüler mehr lernen, als bei Kollegen. Zu befürchten ist aber, dass sie weniger lernen und dafür wohlwollend benoted werden. Vergleiche mit den anderen Kollegen!


    Ist das jetzt noch an mich gerichtet oder an Aktenklammer? Ich habe jedenfalls die ganze Spanne von guten bis schlechten Klassen. Auch kommt es durchaus vor, dass eine Klasse in meinen Fächern besser ist als bei den Kollegen (oder im Jahr zuvor) und umgekehrt.
    Was ich nicht mag, sind Lehrer, die Klassen vor ihren Kollegen schlecht reden.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

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  • Hallo zusammen,
    in meiner sieben siehts ähnlich aus: 5 einsen, 10 zweien, 7 dreien und 3 vierer. habe auch lange hin und her überlegt, ob das nicht zu gut sein könnte... aber ich finde, die sus habens vedient: arbeiten gut mit, die klassenarbeiten waren ordentlich und sind motiviert. also warum soll ich sie schlechter benoten als sie sind?
    gruss *sodejo*

  • Das ist halt der große Vorteil von Vergleichsarbeiten... Danach weißt du, wo du stehst.

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  • Notenverordnung Ba-Wü:



    und nun kommt's halt drauf an, welche Anforderungen du stellst. :D


    Spaß beiseite, Noten zu geben hängt mir zum Hals raus. Gerechte Noten gibt es nicht, Noten sind immer eine Art sportliche Hierarchie, wobei es darauf ankommt, gegen welche "Gegner" man antritt.


    Noten haben leistungsfördernde oder leistungsdämpfende Auswirkungen. Gibt man gute Noten, kann man damit manche Schüler beflügeln, weil sie positive Bestätigung für ihre Lernleistungen erhalten. Andere ruhen sich auf ihren 4 Buchstaben aus und glauben nichts mehr tun zu müssen.


    Schlechte Noten erzielen meist den Effekt, dass die Leistungsbereitschaft aufhört. ("Blick ich eh' nicht!"). Nur Schüler, die zuvor gute Noten hatten, sehen eine einmalig schlechte Note als Ansporn.


    Summa summarum: Gute Noten sind gut. Sie machen Kinder stark. Geben Bestätigung und Ansporn. Vergleichsarbeiten können nicht der Maßstab sein, weil darin oft genug die Latte zu hoch gelegt wird.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat

    Vergleichsarbeiten können nicht der Maßstab sein, weil darin oft genug die Latte zu hoch gelegt wird.


    Sehe ich nicht so. Ist du Latte zu hoch fliegst du ja evtl. zu tief? Abgesehen davon werden Vergleichsarbeiten z.T. ja gemeinsam im Kollegium geplant. Und andere Länder machen gute Erfahrungen mit zentralen Arbeiten. Was spricht gegen verbindliche Kontrolle? Jedenfalls tun die Schüler deutlich mehr, wenn sie wissen, dass eine Vergleichsarbeit ansteht.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    • Offizieller Beitrag

    Also, ich bin auch gerade am Noten ausrechnen und muss sagen, der überwiegende Durchschnitt in der 6. Klasse in Deutsch sind bei mir schon Dreier, obwohl die Klasse wirklich toll ist- erzählfreudig, lebendig, lebhaft, ein bisschen verschwätzt, aber sonst eine Traumklasse - und dementsprechend gute mündliche Noten haben sie auch bei mir abkassiert.
    Wenn deine Klasse so gut ist, Aktenklammer, dann müssen die Klassenarbeiten vorher excellent gewesen sein...oder handelt es sich bei deiner Frage "nur" um eine Klassenarbeit?
    Dann könnte ich mir den guten Schnitt durchaus vorstellen, vielleicht lag der Klasse das Thema oder Ihr habt besonders geübt...
    Lg, Hermine

    • Offizieller Beitrag

    Aber thematisch kann ich mich voll anschließen:
    Ich war jetzt- meine eigene Schule in der ich als Schülerin war, ausgenommen, in vier Schulen- und in keiner werden die Noten zum Zeugnis nach derselben Art ausgerechnet!
    Ich kann anbieten:
    a) Abbrechen nach der zweiten Dezimalstelle
    b) Runden nach der zweiten Dezimalstelle
    c) Abbrechen im Schriftlichen, aber Runden im Mündlichen
    d)das aktuellste: Abbrechen nach der ersten Dezimalstelle.


    Sprich: Ich kann mein Notenprogramm jedes Mal in die Tonne kicken, weil das immer nach der zweiten Dezimalstelle rundet.
    :rolleyes:
    Und dann sollen da vergleichbare Ergebnisse rauskommen? No way!
    Eine vom Nachrechnen gefrustete
    Hermine

  • Das Rechnen mit der zweiten Dezimalstelle nach dem Komma ist doch für'n Abfall.


    Im Jahreszeugnis ergibt alles zwischen 1,5 und 2,49 die Endnote 2.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat

    alias schrieb am 01.02.2005 20:19:
    Im Jahreszeugnis ergibt alles zwischen 1,5 und 2,49 die Endnote 2.


    Ne, nicht wirklich?


    Zitat


    Notenverordnung B-W
    Die Bildung der Note in einem Unterrichtsfach ist eine pädagogisch-fachliche Gesamtwertung der vom Schüler im Beurteilungszeitraum erbrachten Leistungen.


    Schreiben des KuMi vom 5.7.1996 mit dem Hinweis,
    dass die Bildung einer Jahresnote "nicht das Ergebnis einer rein arithmetischen Rechnung ist, sondern eine ganzheitliche, pädagogische-fachliche Gesamtwertung."

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Die Schüler haben begleitend zum Unterricht z.B. Lesemappen angelegt, die von einigen - sprich von fast allen Mädchen - mit Hingabe gestaltet wurden. Die Jungen arbeiten recht "rudimentär". Ich habe eine bilinguale Klasse, die an der Schule immer recht gute Noten haben, ich weiß nicht, ob in diese Klassen immer die stärkeren Kinder gehen oder ob die zwei Sprachen die Schüler so fördern.

  • Zitat

    Timm schrieb am 01.02.2005 21:45:


    Ne, nicht wirklich?


    :D Haste mich mit meinem eigenen Zitat erwischt.


    Worauf ich rauswollte:
    Das Rechnen mit der zweiten Dezimale nach dem Komma ist doch Quark, wenn man anschließend über den Bereich einer halben Note (oder mehr ;) ) rundet.....


    Da gaukelt man sich doch eine Objektivität der Notenvergabe vor, die nicht existiert, sondern nur das Gewissen des Lehrers beruhigt, der seine Noten letztendlich rechtfertigen muss.
    Und eine Rechtfertigung geht mit dem Taschenrechner um einiges einfacher (aber leider nicht menschlicher) als mit einer pädagogischen Begründung.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Ich find es aber doch relativ unfair, wenn an der einen Schule ein Schüler mit 2,49 einen Schnitt von 2,4 eingetragen bekommt, während bei der anderen Schule gerundet wird, dann also 2,5 rauskommt und der Lehrer eventuell die schlechtere Note gibt.
    Mich regt auch mehr auf, dass es bei jeder Schule anders gehandhabt wird.
    Lg, Hermine

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