Komplexe Lernarrangements

  • Bei uns werden zunehmend komplexe Lernarragements gefordert. Das heißt, nicht nur eine schöne Folie zum Einstieg, damit die schüler wissen, um was es geht, sondern komplexe Probleme, an denen die Schüler dann die ganze Stunde über selber knobeln, die Lösung selbst entwickeln und möglichst die Abstraktion auch noch fabrizieren.


    Läuft das bei euch auch in diese Richtung, und wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Könnt ihr mir mal ein paar Beispiele nennen, wie sowas gehen soll?
    Das weiß hier nämlich keiner, denn an den Ausbildungsschulen wird traditionell unterrichtet. Nur wir sollen das Rad neu erfinden.
    Die etwas ratlose Gela

  • Mit komplexen Lernarrangements ist wahrscheinlich das gemeint, was andernorts "situiertes Lernen" bzw. "anchored instruction" heißt?


    Hier ein Beispiel für den Englischunterricht an Berufskollegs (?).


    Und hier noch mehr Beispiele.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • In Niedersachsen, Studienseminar Goslar, wird sowohl in der Grundschule als auch in Haupt/Realschulen "Problemorientierter Unterricht" gefordert.
    Dabei steht am Beginn der Stunde ein Problem, die Schüler formulieren die Problemfrage (ein sehr zäher Vorgang manchmal in meiner 2), stellen Vermutungen auf, wie das Problem zu lösen ist, arbeiten über die Stunde an der Lösung. In der Sicherungsphase werden die Ergebnisse der Schüler mit den Vermutungen überprüft.


    Ich quäle mich im Sachunterricht manchmal sehr mit dem problemorientierten Unterricht, habe das an der Uni nicht kennengelernt und wurde hier ziemlich "erschlagen" mit der Art Sachunterricht. Manchmal will mir gar kein Problem einfallen, was ich für den Anfang der Stunde "konstruieren" könnte :rolleyes:


    LG, das_kaddl

  • btw.: eigentlich ne fachfrage, deshalb verschieb ich's mal in die sek.II/sek.I/BK-rubrik.

  • Hallo Philosphus und Kaddl,


    danke für eure Tipps! Die Vorstellung bei uns liegt vermutlich genau zwischen euren Vorschlägen. Nicht so umfangreich wie die Sachen von dir, Philosophus aber komplexer als bei dir, Kaddl.
    Es soll bei uns immer auf ein bis fünf Stunden bezogen sein.


    In welchen Bundesländern wird das denn hauptsächlich gemacht?


    Gela

  • Hallo an alle,
    hier in NRW wird ja fleissig "geklippert" und meiner Ansicht nach passt sein neues Buch "Lehrerbildung" sehr gut zur Ausgangsfrage. In diesem Werk (wirklich sehr lesenswert - der Titel ist leicht irreführend) geht es um schwerpunktmäßig um die neue Lernkultur, in der komplexere Lernarrangements (u. a. Lernspiralen) so wie sie bereits beschrieben wurden, eine große Rolle spielen. Darüberhinaus lernt man noch eine ganze Menge - z. B. WIE der Unterricht für Lehrer und Schüler entlastend gestaltet werden kann und trotzdem besser wird.
    Ich empfehle dieses Buch ALLEN Lehrern und solchen, die es werden möchten.
    snoopy64
    H. Klippert: Lehrerbildung. Beltz. 2004.

  • Danke für den Tipp!
    Steht da wirklich was Neues drin, oder wiederholt sich der gute Herr Klippert nur wieder?
    Bitte um einen Hinweis, bevor ich Geld ausgebe ;)
    Gela

  • Hallo Gela und alle,
    da ich nicht alle Klippert-Werke gelesen habe, kann ich die Frage nur ansatzweise beantworten. Natürlich trifft man in dem neuen Buch auf viele bekannte Klippert-Aussagen und Beispiele, allerdings hat sich Herr Klippert in den letzten Jahren (ich habe ihn mehrfach erlebt) doch weiter entwickelt. So tauchten die Neuen Medien bei ihm 2002 noch gar nicht auf, jetzt hat er eine Lernspirale dazu im Buch. Im Gegensatz zu anderen Autoren (neues H. Meyer Buch Guter Unterricht) verfolgt er eine klare Linie (neue Lernkultur) und bietet praxistaugliche Beispiele.
    Mit einem begrenzten Budget würde ich z. Zt. zwei Bücher kaufen:
    Thomas Unruh / Susanne Petersen: Guter Unterricht
    und das Klippert Buch Lehrerbildung.
    Sobald ich mein Klippert-Exemplar zurück habe (z. Zt. an einen zukünftigen Reffi verliehen), schreibe ich auch zwei, drei Sätze dazu.
    snoopy64

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