Meine - hier schon oft angebrachte - Klasse 7 in Deutsch hat nicht nur Probleme Regeln einzuhalten (die Methodentrainingsstunden in der 5 und 6 wurden für den Fachunterricht genutzt), sondern auch damit, sich zügig an die Arbeit zu setzen und Aufgaben gewissenhaft zu erledigen - zumindest ein nicht unbeträchtlicher Teil. Nun will ich ihnen also über die Herbstferien ein Blatt mitgeben, wo die Schüler ihre Stärken und Schwächen in Sachen Konzentration und Arbeiten durch Ankreuzen bewerten sollen. Außerdem steht auf dem Blatt noch eine Rubrik, in der sie aufschreiben sollen, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit sie sich gut konzentrieren können, und eine weitere, bei der sie "Tricks" aufschreiben. Nach den Ferien wollte ich dies nutzbar machen (durch eine Erarbeitung in Gruppen) Jetzt frage ich Folgendes:
- soll der Ankreuzteil nur für die Schüler sein und nicht für die Arbeit genutzt werden, sondern nur der 2. und 3. Teil?
- ich dachte mir, dass die Schüler in Gruppen die "Tricks" zusammenstellen und sie dann der Klasse präsentieren. Geht so etwas besser auf Folie und das wird dann vorgestellt oder besser als Plakat, das aufgehängt wird, und an dem dann jeder vorbeigeht. Ist es sinnvoll, danach noch mal eine "Essenz" des Ganzen herzustellen?
Was ist eure Meinung bzw. welche Erfahrungen habt ihr?
Umsetzen der Erarbeitung zur Konzentrationsfähigkeit?
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Hallo Aktenklammer,
mir hakt es ehrlich gesagt ein wenig an einer anderen Stelle, wenn ich deinen Post so lese. Allerdings hängt das auch möglicherweise damit zusammen, dass ich das Blatt nicht kenne, was du benutzen willst und mir möglicherweise etwas Falsches darunter vorstelle.
Die Frage, die sich mir jedenfalls gerade stellt: Wäre es nicht sinnvoller, zunächst einmal etwas mehr in die Klasse hineinzugeben, bevor du verlangst, dass sie selbst etwas präsentieren und Tipps geben, was sie eigentlich gar nicht können.
Ich bezweifle ein wenig, dass ein Ankreuzbogen reicht, um die Konzentrationsfähigkeit zu trainieren. Gerade in dem Bereich bekommen die Schüler zwar viel von Lehrern und Eltern zu hören, allerdings sind das oft Floskeln, die gar nicht unbedingt für den Einzelnen umsetzbar sind bzw. tatsächlich zu einer besseren Konzentration führen. Ein Beispiel: Man hat sich besser zu konzentrieren, wenn es ruhig ist. Oder wenn man still auf dem Platz sitzt. Heißt es oft. Aber trifft das wirklich immer zu?
Wenn es solche Dinge z.B. sind, worauf du hinaus willst, dann sag sie den Schülern und übe es mit ihnen, aber lass sie nicht deine Ansichten erarbeiten.Verstehst du, was ich meine?
Allerdings ist es gut möglich, dass ich deinen Post in die falsche Richtung gedeutet habe. Vielleicht kannst du nochmal etwas mehr über den Fragebogen erzählen?Gruß,
Mia -
Mein Blatt baut auf der Methodenkarte "Meiner Konzentrationsfähigkeit auf der Spur" aus Wolfgang Mattes "MEthoden für den Unterricht" auf. Dort sollen die Schüler zunächst ankreuzen "fällt mir leicht", "fällt mir nicht leicht", "möchte ich besser können" bei Fragen wie "Mich zu Beginn des Unterrichts auf ein neues Fach einzustellen ...", "Dem Lehrer zuzuhören, wenn er etwas erklärt ...", "Mich im Unterricht aktiv zu beteiligen ...", "Meine Arbeitshefte ordentlich zu führen ..." etc. Danach sollen sie die im ersten Posting angeführten Dinge aufschreiben.
Klingt das echt so unsinnig ?
Wie würdest du es denn angehen?
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Ah, okay, jetzt kann ich mir das wirklich besser vorstellen. Ich habe tatsächlich ein wenig in eine andere Richtung gedacht.
Nein, unsinnig erscheint mir dein Vorgehen nicht, ich habe mich nur etwas von dem Begriff Erarbeitung in die Irre führen lassen. Der ist zwar nicht falsch in dem Sinne, allerdings benutze ich persönlich diesen Begriff lieber, wenn es um handfestere Dinge geht. Das, was deine Schüler machen, würde ich eher als Erfahrungsaustausch bezeichnen.
Aber es geht ja hier nicht darum, auf Begriffen rumzuhacken, es war bei mir eher ein Verständnisproblem.So, wie ich's jetzt verstehe, denke ich schon, dass das ein guter Einstieg ist. Dann würde ich ein Plakat an deiner Stelle vorziehen, dass die Schüler immer wieder vor Augen haben und dass sie wirklich nutzen können, wenn sie grad mal wieder Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren.
Aber diesem Einstieg würde ich noch etwas folgen lassen, denn Konzentrationsfähigkeit ist etwas, was ja wirklich leider viel zu selten mal trainiert wird, sondern immer nur vorausgesetzt wird.Nachdem deine Schüler ihre Stärken und Schwächen für sich selbst analysiert haben und sich darüber ausgetauscht haben - auch, indem sie sich selbst Tipps weitergeben (gute Idee!), würde ich noch in einigen Folgestunden bewusst einige Übungen zur Verbesserungen der Konzentration machen. Keine, die den Raum einer ganzen Stunde einnehmen, sondern nur zu Beginn 5-15 Minuten, je nach Art der Übung halt.
Gibt's in dem Buch welche? Ansonsten schau ich mal, was ich so zusammenkriege...
Gruß,
Mia -
Hallo Mia, danke für die schnelle Antwort. Leider gibt es keine Übungen in diesem Buch, ich muss noch welche suchen. Wenn du einen Literaturtipp hast oder auch einen aus deinem Fundus, wäre ich dir dankbar über jeden Hinweis! Es ist eine gute Idee, das dann auch in der Zukunft weiter auszubauen. Vielleicht bringt das insgesamt auch mehr Ruhe!
Ich sehe gerade, du hast schon etwas zu den Buchtipps gesetzt ... ich bin mehr als Pleite, kennst du oder die Anderen auch eine gute Internetseite, das wäre doch etwas billiger ;)!
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So direkt habe ich leider keinen Link parat. Ich habe gerade mal gegoogelt, aber so was richtig Brauchbares ist mir nicht sofort ins Auge gefallen. Also, wenn jemand noch was Gutes kennt, her damit.
Hier gibt's zumindest eine ganz nette Auflistung von einigen Ideen.
Ansonsten fällt mir spontan folgende ganz simple Übung ein, die allerdings manche Klassen schier zur Verzweiflung treiben kann.
Die Klasse sitzt idealerweise im Kreis und soll gemeinsam bis 20 zählen. Jede Zahl darf nur von einem Schüler genannt werden. Wird sie von mehreren Schüler zeitgleich reingerufen, muss von vorne begonnen werden. Es darf kein System entwickelt werden und die Nachbarn desjenigen, der die letzte Zahl genannt hat, dürfen nicht weitermachen.
Ruhe und Konzentration sowie ein Einstellen auf die Gruppe ist absolut wichtig, um zum Ergebnis zu kommen.LG,
Mia -
Was auch eine schöne Übung ist: Ein Gedicht nehmen, die Klasse in zwei Gruppen teilen und dann liest immer einer ein Wort - auf Zeit. Wenn ein Fehler war, fängt man wieder von vorne an. Das Ganze kann man auch rückwärts machen.
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