Wie habt ihr gelernt/gewusst, wie man den Kommentar unter einer Klassenarbeit richtig und gut formuliert? Kommt so etwas mit der Zeit? oder habt ihr Tipps, vorschläge oder Ähnliches irgendwo nachgelesen? Ich habe jetzt etwas zu jeder Arbeit formuliert, weiß aber z.B. nicht, ob "xxx hast du gut ..." auftauchen kann, wenn die Arbeit dann aber meines Erachtens nur als 3 oder 3- zu bewerten ist.
Kommentare unter der Klassenarbeit
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Bei der ersten Arbeit (Diktat, weil Grundschule) habe ich mich mit dem Klassenlehrer besprochen, seine Eindrücke vom Lernfortschritt des Kindes mit meinen Eindrücken abgeglichen und gemeinsam mit ihm die Kommentare formuliert. Seitdem schaue ich auf die individuelle Entwicklung - wieviel Fehler in der letzten Arbeit, was hat sich seitdem verbessert, woran muss er/sie noch arbeiten... Und daraus formuliere ich einen Kommentar. Dabei bemühe ich mich, die Kommentare möglichst abwechslungsreich zu schreiben, sodass es wirklich nur auf diese/n eine/n Schüler/in passt.
Schlimmer finde ich das Schreiben von Bemerkungen für Zeugnisse: ich musste bei 4 Klassen, in denen ich erst seit dem 2. Halbjahr und auch nur 1 h pro Woche bin (Musik), für jeden Schüler eine Bemerkung schreiben. Zusammengerechnet hatten wir ca. 9 x Musikunterricht, von denen ein Teil auf die Aufstellung von Regeln / das Austesten der neuen Lehrerin und das Kennenlernen draufging. Ich musste ziemlich aufpassen, nicht irgendwelchen Blasen zu schreiben
An der Uni oder im Seminar haben wir das nicht gelernt.
Im Kollegium tauschen wir aber mögliche Formulierungen aus, was ich als Vorteil sehe.LG, das_kaddl
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Eine Kollegin sagte, dass sie oft die Formulierung "ist angemessen" benutzt, weil sie Teile des Kommentars schon schreibt, bevor sie die genaue Note weiß. Viel Genaueres hat mir auch niemand beibebracht und ich habe schon öfter Formulierungen im Internet gesucht, aber nicht gefunden.
Ich schreibe meist einen Satz zur Rechtschreibung: Deine Rechtschreibung ist sehr gut/ gut/ angemessen/ nicht zufriedenstellend. Oder ich schreibe manchmal: Deine Rechtschreibung muss sich noch verbessern. Oder: Deine Rechtschreibung hat sich schon verbessert, ist aber leider immer noch nicht zufriedenstellend.
Zum Ausdruck schreibe ich meist: Die Arbeit ist sprachlich gut/ angemessen/ nicht zufriedenstellend oder so etwas Ähnliches.
Inhaltlich schreibe ich öfter was in die Arbeit und schreibe dann meist dazu nicht so viel unter die Arbeit. Aber zum Beispiel habe ich bei einer Werbeanzeige geschrieben: Du hast die wichtigsten Merkmale der Werbeanzeige (gut/ im Großen und Ganzen) erkannt und gut erläutert. Du hättest aber noch näher auf ... eingehen können.
Ich habe auch noch nicht so viel Erfahrung, aber vielleicht hilft dir das ja ein Stück weit.
Mich würde aber auch mal interessieren, wie die anderen das machen. -
Ich hole den Thread mal hervor.
In der Regel heißt es ja, man solle "aufbauende" Kommentare unter Arbeiten schreiben.
Wie schafft ihr das, bei wirklich schlechten Arbeiten, die quasi 5 oder 6 sind?
Oder was schreibt ihr unter Arbeiten von Legasthenie/Dyskalkulie Kindern?Würde mich wirklich interessieren, ich tu mich da unheimlich schwer.
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bei wirklich schlechten Arbeiten fällt es schwer, positiv zu formulieren.
Wie wäre es denn mit:
wenn du xy wiederholst / dir genauer erarbeitest/ vertiefst/, kannst du deine Lücken schließen/ wird die nächste KA sicher besser ausfallen.
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Zitat
Oder was schreibt ihr unter Arbeiten von Legasthenie/Dyskalkulie Kindern?
Da kann man auf die individuelle Entwicklung eingehen. Die Note bleibt vielleicht "6", hat sich die Fehlerzahl im Diktat aber innerhalb des letzten Jahres halbiert, ist das eine enorme Verbesserung.
Auch möglich: Der Vergleich mit dem Rest der Klasse (20 von den 30 Fehlern, die gemacht wurden, finden sich genau so auch bei anderen - bleiben also nur 1o "untypische" Fehler). -
Bei Kandidaten, die eine 5 oder 6 aus Faulheit haben, habe ich keine Hemmungen, dies auch (nicht nur für sie, sondern auch für die Eltern) entsprechend zu formulieren:
"Dir fehlt eine Einleitung und die Stilmittel nennst du einfach, ohne sie zu deuten - das hatten wir vor der Arbeit ausgiebig geübt!"
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Bei Kandidaten, die eine 5 oder 6 aus Faulheit haben, habe ich keine Hemmungen, dies auch (nicht nur für sie, sondern auch für die Eltern) entsprechend zu formulieren:
"Dir fehlt eine Einleitung und die Stilmittel nennst du einfach, ohne sie zu deuten - das hatten wir vor der Arbeit ausgiebig geübt!"
Das notiere ich bei der Korrektur an Ort und Stelle, d.h.wenn mir ein Stilmittel einfach ohne Deutung oder Inhaltsbezug "hingeklatscht" wird, mache ich das Zeichen für"fehlt" und schreibe "Deutung" hinzu.
Als Resümmée unter die Arbeitschreibe ich eherPositives. In ganz beratungsresistenten Fällen schreibe ich schon auch mal etwas wie: Das und jenes Kapitel hast du nicht gründlich genug geübt/beachtet,... Allerdings soll das mehr den Eltern oder dem Nachhilfelehrer als Hinweis gelten -
Oder was schreibt ihr unter Arbeiten von Legasthenie/Dyskalkulie Kindern?
Das habe ich so gelernt (Im Praktikum, in der Uni war das bisher kein Thema):
Du hast XXX Wörter richtig geschrieben / XXX Aufgaben richtig gerechnet, also immer mit Fokus auf dem, was geklappt hat.
In der Arbeit dementsprechend das Richtige abhaken, nicht das Falsche anstreichen.
Kritik gehört natürlich unter schlechte Arbeiten, aber in Maßen: Einige wesentliche Punkte herausgreifen, damit Kind und Eltern wissen, woran sie ZUERST arbeiten müssen.
Aufsätze von Legasthenie-Kindern rechtschriftlich richtig abtippen und einkleben, keine Korrekturen im Text des Kindes - die wären aufgrund der Masse sowieso nicht mehr zu entziffern, das Kind mit der Berichtigung überfordert.
Bei der Suche nach Positivem möglichst viel Kreativität entfalten, um doch noch irgendwas zu finden... Unter einem von vorn bis hinten unverständlichen Aufsatz der 3. Klasse habe ich letztens gelesen: "Es gelingt dir immer besser, nicht über den Rand zu schreiben!" -
Ich verstehe nicht ganz die didaktische Intention im Abtippen und Einkleben des Aufsatzes? Bei mehreren Korrekturgruppen, Binnendifferenzierung, Förderkonzepten etc. muss mir das schon sehr einleuchten. Warum schreibe ich einen Aufsatz ab, den Schüler und Eltern dann wie zur Kenntnis nehmen sollen, wenn keine Berichtigung stattfindet? Ich bin bei LRS sehr unbedarft, da ich erst zwei Fälle hatte und beide Betroffenen waren über 15 Jahre alt.
Auch habe ich eine Frage bezüglich des Threads: Darf/Soll man keinen vorgefertigten Erwartungshorizont mehr nehmen, auf dem die Qualität der Arbeit bewertet wird? In meinen Tagesschulzeiten hatte ich über Weihnachten schon mal fünf Klassensätze mit ungefähr 130 Arbeiten auf meinem Schreibtisch, da ist ein kopierter Erwartungshorizont sehr erleichternd, zumal das in den zentralen Prüfungen ja nicht anders gehandhabt wird.
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Mir hat die Schulpsychologin empfohlen, die Arbeiten von Legasthenikern durchaus zu korrigieren, allerdings die Rechtschreibfehler in einer anderen Farbe- damit bekommt das Kind nicht so eine "Extrawurst", die es oft auch gar nicht haben mag. Erwartungshorizonte nehme ich durchaus bei Übungsaufsätzen, in der Klausur tippe ich Kommentare und hänge die Blätter an.
Bei 5 oder 6 gibt es dann solche Bemerkungen wie "Du hast versucht, den Aufsatz XY zu verfassen, dabei hast du dich aber viel zu wenig an die im Unterricht erarbeiteten Regeln gehalten." Anschließend kommen Beispiele für die die einzelnen Fehler. Und meist zum Schluss: "Auf Grund der zahlreichen Fehler und Lücken ist diese Leistung mangelhaft/ungenügend" -
Vielen Dank an alle für die wirklich hilfreichen Tipps!!!
Das hat mir schon deutlich weitergeholfen!
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