Korrektur Deutscharbeit

  • Ich (Referendarin) habe in einer 9 eine Reihe zu einem Jugendbuch gemacht, über das nun eine Klassenarbeit geschrieben wurde (Thema habe ich mitgestellt). Der Lehrer hat mir nun einen Hauptteil der Arbeiten gegeben, damit ich sie korrigieren soll. Über ein paar Arbeiten, die ich mir aussuchen soll, könnten wir dann noch mal sprechen. Auf meine Frage, wie ich die Arbeiten korrigieren solle und ich vorschlug, erst einmal mit Bleistift zu korrigieren, hieß es, einmal durchlesen und dann Note drunter. Das finde ich jetzt aber nicht angemessen. In der Schule kann ich schlecht jemanden fragen, das wirkt so komisch, ich habe schon öfers mal wegen dieser Reihe andere Lehrer gefragt und die wissen, bei wem ich eigentlich betreut werden müsste. Ich brauche also eure Tipps, wie ihr korrigiert. Ich habe mal gehört, dass man erstmal einen Erwartungshorizont schreibt und im ersten Durchgang alle Arbeiten liest. Dann die Arbeiten anordnen nach ungefähren Noten und nochmal lesen. Ist das so sinnvoll? Wie macht ihr das?

  • Ich stelle einen Kriterienkatalog auf und vergebe Punkte:


    -Inhalt, thematische Richtigkeit


    -Sprachlich- stilistische Richtigkeit (Satzbau, Grammatik)


    -Rechtschreibung


    Die ersten beiden Kriterien differenziere ich weiter aus, hier werden auch bei weitem mehr Punkte vergeben als für die Rechtschreibung.


    Dann kommt die Formel:


    (erreichte Punkte) geteilt durch (Gesamtpunkte) mal (5) minus (6) = Note


    (Die Ergebniszahl ist negativ, Minuszeichen wegdenken.....)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo!
    Ich mache mir immer zuerst einen Erwartungshorizont, in der Regel schon beim Aufsetzen der Arbeit. Beim Korrigieren lese ich alle Arbeiten und berichtige dabei die Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Dann hab ich auch schon einen Überblick, inwieweit die Schüler den Erwartungshorizont erfüllt haben. Manchmal nehme ich dann auch nochmal kleine Änderungen daran vor Dann nehme ich mir die Arbeiten ein zweites Mal vor, mache inhaltliche und stilistische Anmerkungen und gebe auf jede Arbeit Punkte entsprechend meinem Erwartungshorizont. Ich mache mir dazu immer eine große Tabelle auf ein DIN A 3 Blatt, da ich das erstens ziemlich übersichtlich finde und zweitens die Punktevergabe so auch ganz gut vergleichen kann. Einzelne, kritische Fälle nehme ich mit meistens noch ein drittes Mal vor, aber dann ist Schluss
    Was die Punkteverteilung angeht, so gebe ich etwa 1 Drittel für Ausdruck und 2 Drittel für Inhalte (Mittelstufe). Ab einer gewissen Anzahl von RS-, Z- Fehlern ziehe ich am Ende Punkte ab.
    Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen weiterhelfen. Finde das übrigens zimelich unmöglich von deinem Fachlehrer, dich dermaßen alleine zu lassen mit der Korrektur

  • Danke für eure Antworten. Dann weiß ich ja schon mal ein wenig weiter. Ich habe in der Zwischenzeit auch schon mal stilististische Anmerkungen gemacht und die Rechtschreibung bzw. Zeichensetzung korrigiert (z.T. sind die Schüler echt ziemlich nachlässig!)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe hier im Forum mal aufgeschrieben, wie es an unserer Schule gemacht wird. Wir haben ein ziemlich kompliziertes System, das aber den Vorteil hat, dass es für die Schüler klare Kriterien gibt. Es klappt gerade nicht, einen Link zu setzen, aber schau doch mal im Bereich "SEkI/II" unter dem Suchbegriff "Aufsatzbewertung".

  • Ich habe es jetzt so ungefähr wie Heike gemacht, es beruhigt mich, dass das dann so in Ordnung zu sein scheint. Ich habe den Schüler Einiges an den Rand geschrieben, denn in der Tat können sie ja nur so verstehen, was nicht gut war. Jedenfalls weiß ich jetzt auch für meinen nächsten "Durchgang" mit diesem Buch, worauf ich noch mehr achten muss!

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