Multiple Choice

  • Hallo,


    ich erstelle gerade Arbeitsblätter für meine Unterrichtsreihe und mir ist gerade ein Problem aufgetaucht:


    Müssen bei Multiple Choice-Aufgaben immer gleich viele Antworten vorgegeben sein oder darf (wenn man es ganz perfekt machen wil) auch eine Aufgabe drei Antworten und eine andere vier oder fünf Antworten enthalten?


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Ich finde es bei multiple choice immer schwierig, den richtigen Schwierigkeitsgrad zu finden. Entweder ist nur eine Antwort überhaupt plausibel oder es geht um Detailfragen, wo es auf die kleinste Kleinigkeit ankommt. Und die Detailfragen (ohne Buch zu beantworten) haben mich in meiner ersten Ausbildung schon immer selbst genervt.


    Wie löst ihr das?

  • Ich grabe mal den Uralt-Thread aus und frage davon ausgehend:
    Wie bewertet ihr Multiple Choice-Fragen?


    a) 1 Punkt für richtige Antwort, 1 Punkt Abzug pro falsche Antwort
    b) 1 Punkt für richtige Antwort, 0,5 Punkte Abzug pro falsche Antwort
    c) Was ganz anderes


    (Nach dem, was ich gelesen habe, sollte man es auch davon abhängig machen, wieviele Antwortmöglichkeiten es gibt, aber ich will echt nicht noch damit anfangen, mit Drittel- und Viertelpunkten rumzurechnen...)

  • ganz anders.


    Wenn ich MC nutze (Sport-Theorie), gestalte ich die Tests ähnlich wie Theoriebögen aus der Fahrschule.
    Es gibt grundsätzlich nur "Fehlerpunkte". Machen die SuS alles richtig, haben sie 0 und somit 15 NP.
    Es muss von vorneherein klar sein, wie gewertet wird - sowohl angekreuzte falsche Antworten als auch nicht angekreuzte richtige Antworten führen zur Fehlerwertung der gesamten Frage. Die Anzahl der Möglichkeiten kann variieren, wobei die Anzahl der richtigen Antworten 1 bis n sein kann (das schreibe ich auch in die Erklärung - es ist durchaus möglich, alle Antworten ankreuzen zu müssen).
    Meist mache ich 25er Sets, a 4 Fehlerpunkte - lässt sich einfach rechnen.


    Das Prinzip ist auch für die SuS leicht verständlich und nachvollziehbar.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich habe öfter mal eine MC-Frage in Arbeiten von Nebenfächern drin. Das kommt immer auf die Klasse an, wie ich bewerte. Meine wohlwollendste Variante ist, dass ich jede Ankreuzmöglichkeit mit einem halben Punkt versehe, da die SuS ja bei jeder Ankreuzmöglichkeit entscheiden müssen, ob sie es ankreuzen oder nicht.

  • Ich nutze Variante 1, da diese dazu motiviert nur anzukreuzen, wenn man sich wirklich sicher ist.


    Die Idee mit Fehlerpunkten wie in der Fahrschule finde ich aber auch genial. Da dürfen die Fragen aber nicht ganz so schwer sein, denke ich.

  • Die IHK bewertet in allen Abschlussprüfungen der Ausbildungen mit 1 Punkt pro richtiger Antwort. (Bzw oft 3,21..... Punkten)
    Punktabzug für falsche Antworten oder nicht gefundene richtige Antworten gibt es nicht.


    Ich habe irgendwann im Studium gelernt, warum das die einzige sinnvolle Art der Bewertung ist, kann mich aber nichtmehr daran erinnern warum das so ist...


    Stoff, der in der Prüfung in MC abgeprüft wird frage ich normalerweise auch so ab. Es kommen trotzdem sinnvolle Notenverteilungen raus. (Meistens jedenfalls :P )

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Das Problem ist, wenn mehrere Antworten angeboten werden, dann kann man ja vorsichtshalber alles ankreuzen, eines wird schon stimmen, so denken vielleicht manche Schüler. Bei der IHK Bwertung könnte man ja möglichst viel ankreuzen. Oder gibt es da Vorgaben, wie viele Antworten richtig sind?


    Meistens mache ich das auch so, wie Frapper beschrieben. Jedes vorhandene Kästchen wird als möglicher halber Punkt gezählt. Z.B.: 6 Kästchen: 3 Punkte. Je nachdem, ob dann das Kästchen richtig angekreuzt oder richtig freigelassen wurde, wird der halbe Punkt gegeben.


    Man kann auch mit der Aufgabenstellung steuern. 2-3 Möglichkeiten sind vorgegeben. Fragestellung: Welche Antwort ist richtig? Kreuze an. Dann gibt es nur den einen Punkte für die richtig angekreuzte Anwort.


    Oder: Kennzeichne mit r als richtig und mit f als falsch. Das ist dann auch ganz eindeutig zu bewerten.


    Manchmal benutze ich auch Ummons Variante b.


    Schwieriger zu bewerten sind Aufgabenstellungen wie: Nummeriere in der richtigen Reihenfolge. Da muss man sich überlegen, was man noch als Folgefehler sieht und was nicht.

  • Richte mich da auch an die IHK-Prüfungen. Mehrfaches Ankreuzen -> 0P.
    MC immer zu Beginn der KA.


    Warum MC?


    - kommt mir beim Korrigieren entgegen
    - kann Reproduktionswissen abfragen (Niveaustufe I)
    - damit kommen die SuS besser rein und es nimmt so manchem die Nervosität

  • Bei der IHK gibts vorgegebene Lösungskästchen. Man kann also nicht beliebig viele Lösungen ankreuzen, sondern nur 1-2.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Wenn ich MC-Fragen im Test stelle, schreibe ich einfach dazu, wie viele Kästchen insgesamt anzukreuzen sind. Dann gibt es einen Punkt für jedes richtige Kreuz, fürs falsch gesetzte Kreuz gibt es einfach keinen Punkt und erst, wenn ein Kind mehr als die vorgegebene Anzahl an Kreuzen setzt, werden Punkte abgezogen. Das klappte bisher ganz gut, aber ich spreche da jetzt wohlgemerkt für meine Grundschüler. Für älteres Klientel klingt mMn die Fahrschulmethode nicht schlecht.

  • Was ganz anderes

    Drei Felder:

    • richtig
    • falsch
    • weiß nicht

    Wenn jemand "richtig" oder "falsch" ankreuzt und die Antwort ist richtig, bekommt er einen Punkt. Wenn die Antwort falsch ist, wird ein Punkt abgezogen. Kreuzt er "weiß nicht" an, wird die Frage nicht gewertet = null Punkte.

  • Wenn man sich an den Lernstandserhebungen und der Abschlussprüfung orientieren möchte, darf eine Aufgabe nur richtig gewertet werden, wenn alle Kreuze richtig gesetzt wurden. Sonst gibt es für diese Aufgabe 0 Punkte.

  • Drei Felder:

    • richtig
    • falsch
    • weiß nicht

    Wenn jemand "richtig" oder "falsch" ankreuzt und die Antwort ist richtig, bekommt er einen Punkt. Wenn die Antwort falsch ist, wird ein Punkt abgezogen. Kreuzt er "weiß nicht" an, wird die Frage nicht gewertet = null Punkte.

    Das klingt interessant, das werde ich auch mal mit aufnehmen.



    Im dualen System nutze ich die Vorgaben der IHK, 1 richtige Antwort, entweder Aufgabe richtig oder Aufgabe falsch.
    Bei Vollzeit-Klassen je nach Gesamtwertung der Aufgabe innerhalb der KA, also Schwierigkeit.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde nie Punkte abziehen sondern immer nur Punkte für die richtige Antwort geben. Es kann ja nicht sein, dass eine falsche Antwort den Wert einer richtigen Antwort im Nachhinein negiert.
    Ein Schüler, der 50% richtige Antworten und 50% falsche Antworten hat, müsste ja bei gleicher Bepunktung gemäß dem oben vorgeschlagenen Schema a 0 Punkte haben, das wäre ungenügend, bei Schema b 25% der Maximalpunktzahl. Auch das wäre "mangelhaft". Und wo wäre die Grenze zur rettenden Vier?


    Dann würde ich eher die Grenze zur Vier heraufsetzen, also z.B. bei 70% der Maximalpunkte, um eben die statistische Mindestpunktzahl zu berücksichtigen.

  • Ich würde nie Punkte abziehen sondern immer nur Punkte für die richtige Antwort geben.

    Und wie willst dann vermeiden, daß jemand einfach ein Strickmuster ankreuzt, oder einfach immer nur "ja", damit dann 50% der Punkte schafft und besteht? Es gibt ja nur zwei Alternativen.


    Bei meinem System weiß er es entweder und bekommt Punkte oder er kann sich überlegen, ob er spielt, also eine falsche Antwort riskiert. Hat er Glück, bekommt er den Punkt, hat er Pech, wird der Punkt abgezogen. Will er nicht Risiko gehen, kreuzt er "weiß nicht" an. Dann wird auch nichts abgezogen.

  • Genau solche Dinge sind der Grund, warum ich reine MC-Arbeiten ablehne. Die Bepunktung ist eine Sache, aber der Schwierigkeitsgrad lässt sich nicht so einfach variieren wie bei anderen Aufgabenformaten.
    Ich erinnere mich noch lebhaft an eine Klausur in Rehabilitationspsychologie aus meinem Studium. Vier Ankreuzmöglichkeiten pro Frage, wobei eine mindestens richtig ist, aber auch alle vier es sein konnten. Nur eine komplett richtiges Muster gab den Punkt, wobei ein Punkt genau einem Notensprung entsprach. Zwischen einer 1,0 und einer 1,3 lag genau eine richtige Antwort! Ich saß bei vielen Fragen davor und hätte die Frage kurz und knapp beantworten können. In den Ankreuzmöglichkeiten habe ich sie aber nicht sicher finden können, weil das so spitzfindig formuliert war. Das war ein reines Lotteriespiel.

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