Aufsatzbewertung!

  • Hallo liebes Forum,
    ich unterrichte zur Zeit eine Aussiedlerklasse, die de Hauptschulabschluss (10. Klasse) machen wollen.
    Montag muss ich mit ihnen eine Arbeit schreiben, Eröterung. Da alles sehr kurzfristig war (mache den JOb erst 10 Tage) überlege ich nun, wie ich diese Erörterung bewerten soll. Wir haben nicht viel dafür üben können und von daher wird die Arbeit wohl nicht ganz so gut ausfallen, da einige ncoh ganz schwach sind (zur Zeit erst seit einigen Monaten hier). Von denen erwarte ich ehrlich gesagt gar nichts Brauchbares (wie denn auch?). Der stärkste Schüler ist ein Türke, der hier schon einen Abschluss gemacht hat, aber nun noch mal einen besseren haben will. Diese sehr leistungsheterogene KLasse zu differenzieren ist kaum möglich.
    Aber nun zurück zum Thema: Wie bewertet man einen Aufsatz? Aufgeteilt in Inhalt, Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik? Wäre toll, wenn ihr Tipps hättet.
    Gruß NOf.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Hi Nofretete,
    ich kann dir nur sagen, wie es an unserer Schule gemacht wird. Ob es zu deiner Lerngruppe passt oder ob bei diesen Schülern z.B. Ausdrucksfehler weniger gewertet werden, weiß ich nicht.
    Bei uns also:
    30 Prozent Rechtschreibung (funktioniert nach dem Prinzip des Fehlerquotienten - wenn du willst, kann ich dir auch schreiben, ab welchem Quotienten bei uns welche Note vergeben wird)
    30 Prozent Ausdrucksnote (setzt sich zur Hälfte zusammen aus dem Fehlerquotienten der A, Gr und W-Fehler und zur anderen Hälfte aus der Note, die du für den Stil des Aufsatzes geben würdest)
    40 Prozent Inhalt (dafür machen wir uns ein Punktesystem und geben so eine Note).
    Wenn du die Gesamtnote ausrechnest und keine klare Note rauskommt, kannst du immer noch entscheiden, ob du für den Aufsatz die bessere oder schlechtere Note vergibst - ich meine damit, dass du nicht genau das rechnerische Mittel nehmen musst, sondern auch der Gesamteindruck eine Rolle spielt.
    Kriterien für eine Erörterung könnten sein (für die inhaltliche Note): Einleitung richtig, Schluss richtig, logisch aufgebaut, eingeübte Wörter benutzt (einerseits, andererseits,...), Argumente begründet - und halt alles, was ihr so eingeübt habt.


    Nachteil dieser Methode: sehr aufwändige Korrektur
    Vorteil: man hat klare Kriterien, nach denen man vorgeht
    - v.a. gut für ausländische Schüler, da sie, auch wenn ihr Deutsch sehr schlecht ist und sie viele Ausdrucksfehler machen, die Chance haben, mit der Rechtschreib und Inhaltsnote ihre Gesamtnote zu verbessern.
    Wenn die Sprache aber so falsch ist, dass man fast nichts mehr versteht, dann hilft allerdings die tollste Rechtschreibung nicht mehr, dann gibt es eine 5. Aber ansonsten nicht, wenn der Rest stimmt.

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