Eulenspiegel-Lehrprobe in der 6 / @ Deutschlehrer

  • Hallo ihr Lieben,


    bin wie Cucuma ratlos, wie ich meine Eulenspiegel-Lehrprobe bewältigen soll...
    Mir fallen zwar einige produktive Schreibaufgaben ein, aber die möchte mein FL leider nicht sehen :o(
    Dieser steht eher auf szenische Darstellungen, Hörspiele, Pantomime, Stegreifspiele usw. Hört sich ja auch klasse an, aber wie werte ich so etwas aus (außer: Beobachtungsaufträge für die Zuschauer). Also, wofür dient mir die szenische Unsetzung, was will ich damit erreichen???
    Ich hoffe, ihr versteht meine Frage ?(


    Danke im Voraus,


    April

    • Offizieller Beitrag

    Hallo April,
    nur den Kopf nicht sinken lassen!
    Also, was willst du mit der szenischen Umsetzung erreichen:
    - Verstehen des Textes durch die Schüler und Hineinversetzen in die verschiedenen Rollen, Übermittlen ihres eigenen Textverständnisses.


    - Zum Auswerten fällt mir noch ein:
    In meiner Fünf gebe ich keine konkreten Beobachtungsaufträge, sondern teile immer "Kritikergruppen" ein- wie im Theater. Das kommt bei den Kids sehr gut an.


    Aber sag mal, wieviel Zeit wird dir denn in der Lehrprobe eingeräumt? Wie sollen die Kinder die szenische Darstellung vorbereiten, bewältigen und dann auch noch auswerten??
    Mit Ansicht nach kostet das mehr Zeit als eine Unterrichtstunde...
    Liebe Grüße, Hermine

  • Sehe den Zeitfaktor auch als Problem! Schließlich brauchen die Kids erstmal genügend Zeit, um ihre szenische Umsetzung zu gestalten. Dann brauchst du viel Zeit für die Präsentation und auch die Bewertung und Reflexion sollte nicht zu kurz kommen. Nicht zuletzt musst du selbst auch noch sichtbar werden...


    Weiß nicht, ob sich das in einer Stunde verwirklichen lässt. Bzw. Ich weiß, dass sich das auf keinen Fall in 45min umsetzen lässt!


    Gruß Annette

  • Danke für eure schnelle Antwort!!!


    Tja, das Zeitproblem könnte natürlich eine Rolle spielen....(45 min.)
    Deshalb tendiere ich irgendwie auch eher zu einem Stegreifspiel, in dem es (glaub ich) nicht auf eine wörtliche Wiedergabe des Textes ankommt. Eulenspiegel-Geschichten sind ja nicht allzu lang, meist wird auch nur ein Ereignis (Streich) erzählt. D.h., man müsste mit den Schülern zunächst nur klären: Personen? Orte? Ereignisse?
    Wenn sie die Geschichte dann stegreifartig umsetzen, ginge es nicht darum, dass sie wörtlich wiedergeben können, was Till... gesagt hat, sondern dass sie den Inhalt und den Witz der Geschichte erfasst haben.
    Die Zuschauer/Kritiker könnten im Anschluss an das Spiel ergänzen, korrigieren, kommentieren.
    Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob ich damit wirklich ein Lernziel erreicht habe (6. Klasse!)...?


    Oder habt ihr vielleicht doch einen anderen Vorschlag für mich? Wäre ganz prima...


    Liebe Hermine, könntest du mir dein Modell mit den Kritiker-Gruppen nochmal näher erläutern? Bin heute etwas begriffstutzig...


    Danke!
    April, die eulenspiegel-gequälte Referendarin

    • Offizieller Beitrag

    Nicht quälen lassen!
    Die "Kritikergruppen" sollen sich vorstellen, sie wären Kritiker wie im Theater.
    Jetzt gibt es folgende Möglichkeiten:
    Entweder du nutzt die Gruppen dazu, um jeder einen eigenen Beobachtungsauftrag zu geben- ist in deinem Fall wohl das Beste- da dann wirklich alle beschäftigt sind, oder du lässt das Spiel von verschiedenen Gruppen mehrmals spielen und dann jeweils von einer Gruppe beurteilen. Als Frage gebe ich nur vor:
    Was hat euch gefallen und warum?
    Was könnte man besser machen?
    Die Kids sind da oft noch erfinderischer und strenger als wir...


    Bei uns steht Erfassen und Wiedergeben eines Textes auch in noch in der sechsten Klasse bei den Lehrzielen... ebenso wie Üben von Kritik...


    Wie wäre es denn noch mit Pantomime? Dann kann man das Textverständnis durch das Erraten der dargestellten Dinge überprüfen...


    Ganz witzig ist auch ein Standbild! Eine Gruppe muss eine bestimmte Szene aus der Geschichte blitzlichtartig d.h. ohne sich zu bewegen, eben ein Standbild, darstellen. Die anderen Schüler müssen beschreiben, was sie sehen.
    Wäre vielleicht auch nicht schlecht, da Beschreiben auch eine Fähigkeit ist, die in der sechsten Klasse bei uns gefordert wird.... und ganz so zeitaufwändig wie ein Hörspiel oder eine szenische Darstellung ist es auch nicht- allerdings solltest du die Technik mit den Kids anhand einer anderen Geschichte vor der Lehrprobe einüben, damit sie ihnen nicht ganz unbekannt ist.


    Schreib dann mal, wofür du dich jetzt entschieden hast!


    Liebe Grüße und lass dich nicht verrückt machen!
    Hermine

    • Offizieller Beitrag

    ...aber die Frage nach dem Lernziel bleibt ja schon erstmal, berechtigt, oder? Da finde ich, hat April recht.


    Erst mal muss man doch wissen, was die Lieben eigentlich rauskriegen sollen. Z.B. den Charakter einer der Figuren, die Eulenspiegel vergackeiert - den geizigen Wirt z.B., den kenn ich noch.
    Wenn DAS der Fall ist, macht ein Standbild dann Sinn, wenn die Schüler den Charakter noch nicht erkannt/benannt haben und das Darstellen des Wirtes anhand der Fragestellung "Was für ein Mensch ist denn dieser Wirt?" wirklich etwas Neues bringt.
    Wenn dann eine Schülergruppe so etwas geniales macht, wie einen dicken Mann, der eine Hand ausstreckt und die andere fest um etwas Geld klammert, dann kann man damit wirklich zu einem Ergebnis kommen, nachdem die Zuschuer das kommentiert und diskutiert haben.
    Hüten würde ich mich vor haufenweisen Standbildern ohne Ergebnis - das sieht oft nach Zeitfüller /Methode um der Methode willen aus.
    Dasselbe gilt natürlich für szenische Darstellung und für spontane Stehgreifspiele - es muss was dabei "rausgekriegt" werden, oder?


    Also wäre es leichter, methodisch zu helfen, wenn man wüsste, was das Erkenntnisziel der Stunde (!!) ist, inhaltlich!


    Gruß


    Heike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Danke für eure Antworten!
    Klasse, bin total begeistert wie ihr euch um mich kümmert


    Tja, Heike hat natürlich vollkommen recht. Erst das Erkenntnisziel, dann die Methode! Problem ist nur: was ist mein Ziel? Keine Ahnung!


    Allerdings ist mir grade eingefallen, dass die SuS ein kleines Stegreifspiel auch als Basis nutzen könnten, um erst dann in die eigentliche Erarbeitung zu starten. Sozusagen als warm-up... Blöd?


    Sie könnten z.B. den Ausgangstext umschreiben in ein "richtiges" Rollenspiel (Theaterstück o.ä.). Das Stegreifspiel würde ihnen dann dazu nützen, Personen, Orte, Handlungsstränge, Regieanweisungen uvm. in ihrer Wichtigkeit überhaupt zu erkennen. Also so in der Art: "Hmm, wenn man dem Schauspieler nicht vorgibt, wie er hier und da und dort zu schauen/sprechen/gestikulieren hat, dann bleibt für den Zuschauer immer etwas unklar..."
    Man hätte dann eine starke Schüleraktivierung, sowie einen produktiven Schreibauftrag (Text muss ja dann in einen Dialog gebracht werden)...


    Aber ob das jetzt so ne tolle Idee ist???


    Hoffe auch weiter auf eure geniale Unterstützung!!!


    April

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