Bin gerade am überlegen, was ich in meiner nächsten lehrprobe in geschichte machen könnte und würde gerne etwas zur hexenverfolgung machen.
problem: die hauptwelle der hexenverfolgung war ja in der frühen neuzeit, ich stecke allerdings noch mitten im mittelalter.
bin ein bisschen hin- und hergerissen, ob man mir damit einen strick drehen könnte, denn tatsächlich war es ja so, dass bereits ab 1300 erste verfolgungen statt fanden, nur eben nicht in dem großen maße wie im 15. und 16. jahrhundert...
außerdem weiß ich auch nicht, ob meine schüler (siebte klasse) für das thema schon alt genug sind bzw. wie ich das thema reduzieren müsste, um sie nicht zu überfordern.
ich wollte das gerne als lernzirkel konzipieren, bin aber unsicher, ob das thema geeignet ist...
ich weiß nicht, ob ihr das kennt: bei mir setzt sich immer eine idee für die lehrproben fest und dann kann ich davon nicht mehr abrücken, schrecklich ist das!!!
na ja, ich freue mich auf jeden fall über jede anregung
Frage an die Historiker unter euch
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Hallo Nena,
ich bin jetzt selbst an der Grundschule, so dass das Thema für mich im Moment nicht in Frage kommt.
Ich kann mich aber an ein Buch ("Hexen in der Stadt" von Ingeborg Engelhardt) erinnern, in dem es um die Hexenverfolgung geht. Ich habe das Buch selbst im Religionsunterricht in der 7. Klasse gelesen und es apäter in Form eines Theaterstücks präsentiert (das war ein ganzer Abend, also sicher nicht für eine Lehrprobe geeignet). Vielleicht kannst du dieses Buch in den Unterricht einbinden und an einigen Ausschnitten in Gruppen oder in Form eines Lernzirkels etwas erarbeiten lassen. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, ob die Handlung im 13. oder 15./16. Jahrhundert spielt.
Vielleicht ist es auch möglich, das Thema in Form einer "Gerichtsverhandlung" zu erarbeiten. Da wäre doch möglich, die verschiedenen Perspektiven (z.B. Kirche, Volk...) darzustellen. Dazu könntest du den einzelnen Gruppen evtl. den Standpunkt vorgeben und eine "Einigung" in dieser Verhandlung von den Schülern erarbeiten lassen. Da ließen sich sicher auch die durchgeführten Hexenproben unterbringen, so dass der Unsinn dieser Proben für die Schüler deutlich wird.
Das sind ein paar vage Ideen, die mir dazu kommen. Gibt es nicht vielleicht im Zusammenhang mit Christentum und Religion überhaupt Material (z.B. Werkstääten vom Verlag an der Ruhr) zu diesen Themen? Ich mein, gerade vor kurzem zum Thema Hexen etwas Neues in einem Katalog gesehen zu haben.
Viel Erfolg,
ohlin -
Hallo Nina,
bin kein Historiker, kann deshalb in der Sache nicht dienlich sein. Nur als kleiner Hinweis: Inhaltliche Fragen zu Lehrproben solltest du vielleicht besser nicht in der Ref-Rubrik, sondern in der jeweiligen Stufenrubrik (Prim., Sek. II/I etc.) unterbringen - weil du inhaltliche Tipps ja auch von 'fertigen' Lehrern kriegen kannst, die nicht unbedingt auch die Ref.-Rubrik lesen.
gruß, ph.
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Hi Nena,
bei uns in NRW steht das Thema offiziell ja nicht im Lehrplan, wenn das bei dir auch so ist, dann ist es gefährlich, falls dein Fachleiter sehr am Lehrplan klebt. Ich habe auch gerade zwei siebte Klassen, die sich am anfang des Halbjahres und auch bei Evaluationen das Thema wiederholt gewünscht haben - Motivation ist in jedem Falle da. Insfoern darf es da auch mal textlastiger sein, die Kids werden trotzdem Interesse haben.Ich werde im Januar einen Lernzirkel machen, der allerdings unter dem Oberthema "Kirche im MA" steht und auch die Hexenverfolgung als Wahlpflichtstation aufgreift. Falls es ein Lernzirkel sein muss, würde ich nicht die Hexen in den Mittelpunkt stellen, denn dadurch gewinnt das Thema einen zu hohen Stellenwert. Ich habe noch nicht genauer überlegt, denke aber in Richtung Regionalgeschichte - vielleicht lässt sich ein Fall aus der Literatur zur Stadtgeschichte und aus dem Archiv herausholen, der dann mit dem "Hexenhammer" abgeglichen werden könnte, also Quellenarbeit. Ein interessanter Aspekt wäre auch die Frauengeschichte, aber das ist für pubertierende Jugendliche vermutlich zu komplex und wäre ja auch nur als Vertiefung möglich, nachdem die Fakten zumindest grob erarbeitet sind.
Eine gute Seite mit simuliertem Prozess:
http://www.zpr.uni-koeln.de/~nix/hexen/Gruß,
JJP.S.: Berichte gelegentlich doch von deinen weiteren Überlegungen!
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Zitat
Nur als kleiner Hinweis: Inhaltliche Fragen zu Lehrproben solltest du vielleicht besser nicht in der Ref-Rubrik, sondern in der jeweiligen Stufenrubrik (Prim., Sek. II/I etc.) unterbringen - weil du inhaltliche Tipps ja auch von 'fertigen' Lehrern kriegen kannst, die nicht unbedingt auch die Ref.-Rubrik lesen.
Ich verschieb's hiermit mal!
Gruß,
JJ -
philosophus:
in dem moment, als ich auf "speichern" clickte, dachte ich mir schon , dass das wohl die falsche rubrik war. sorry, bin gerade zu nichts mehr zu gebrauchen: muss in den weihnachts"ferien" einen aufsatz korrigieren, zwei lehrproben vorbereiten und meine examensarbeit schreiben... macht mich gerade ein bisschen fertig...jj
vielen dank für die hinweise, mein gefühl sagt mir im moment eher, dass ich das thema nicht machen werde, obwohl es bei uns im lehrplan steht und zwar als längsschnittthema unter dem oberbegriff "begegnung mit dem anderen", die legitimation wäre also vorhanden.
mir ist das ganze aber irgendwie zu komplex. na ja, vielleicht schlafe ich noch eine nacht drüber... -
Ich habe immer Schwierigkeiten, dieses Thema im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit den Schülerinnen und Schüler zu bearbeiten. Es liegt wohl daran, dass gerade das Thema Hexenverfolgung das Bedürfnis von SuS nach Senationellem/Gruseligen bedient. Ich bin mir nicht sicher, ob meine eigentlichen Absichten, nämlich die Unterdrückung der Frau durch die Kirche (das ist ein wichtiger Aspekt) darzustellen, wirklich in den Köpfen bleibt, bzw. im Vordergrund des Interesses steht.
In der 6. oder 7. Klasse würde ich einen großen Bogen um dieses Thema machen - in höheren Jahrgängen könnte ich mir das vorstellen - eingebettet in einen umfänglicheren Kontext, der sich mit der Stellung der Frau und ihrer Veränderung in der Gesellschaft beschäftigt.
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