Arbeitsaufträge verstehen

  • Hallo,


    kennt ihr dieses Problem auch? Die meisten meiner Schüler haben große Probleme, Arbeitsaufträge zu verstehen. Egal, ob sie diese mündlich oder schriftlich erhalten ... in aller Regel muss man zig Mal nachhaken und erklären, bis alle wirklich alles verstanden haben. Das kostet natürlich viel Zeit.


    Ein Hauptaspekt dieses Problems scheint zu sein, dass die Schüler selten die Arbeitsaufträge auf ABs und im Buch wirklich aufmerksam lesen. Sie fangen einfach mal mit der Arbeit an ... :(


    Natürlich ist es nicht so doll, immer und immer wieder von Neuem nachzuhaken und alles zu erklären, obwohl es doch explizit "da steht" - aber was soll ich machen? Gerade im Englischunterricht hängt es dann oft an einzelnen Vokabeln, die längst bekannt sein müssten.


    Wie geht ihr mit dem Problem um?


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia :)

  • Ich kenne das Problem auch: Meine Schüler erhalten ein Arbeitsblatt mit einem einfachen Auftrag, beispielsweise: Lies den Text! Die Schüler nehmen das Blatt und fragen - ohne überhaupt vorher darauf zu gucken: "Und was soll ich jetzt machen?" Nervig!!! Könnte ausrasten!
    Ich trainiere gerade mit ihnen, dass sie selbstständiger an Arbeitsaufträge herangehen. Mittlerweile gibt es ein festes Symbol (Brille), das anzeigt: Hier steht die Aufgabe. Eigentlich ist so etwas ja 'Grundschulkram', aber scheinbar noch sehr notwendig. Regel ist zudem: Bevor man mich fragt, Partner oder Sitznachbarn fragen. Erste Erfolge sind da...
    Tusnelda

    • Offizieller Beitrag

    Jahaaa, und das bis in die Obestufe LK! "WHAT are we supposed to do??"


    Heike schaltet in allen Klassen auf stur: Es steht an der Tafel / im Buch / auf dem Arbeitsblatt. Wer kann's erklären? Niemand? Na dann: nochmal lesen. Kann's jetzt jemand erklären?


    So lange, bis die Lieben keine Lust mehr haben und es endlich tun (lesen/erklären mein ich).


    Nimmt aber viel Zeit weg, das ist richtig. Trotzdem bestehe ich darauf, dass es gemacht wird - manche Klassen lernen es im Verlauf von 2 Jahren auch...


    Heike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Ich halte das ähnlich. Wenn die Aufgabenstellung klar und deutlich auf Arbeitsblätter o.ä. formuliert ist und ich mitkriege, dass sie nicht gelesen worden ist, schalte ich auch auf stur. Am Anfang leier ich etwa zweihunderttausendmal den Satz "Lesen hilft!" runter, bei den Schülern, die mich kennen, grinse ich nur noch vielsagend und sag nix mehr. Die grinsen dann zurück und lesen brav die Aufgabenstellung. Wenn dann noch Fragen sind, antworte ich gerne, aber meistens ist es gar nicht mehr nötig.
    Solche allgemeinen Erklärungsphasen (es sei denn, es ist eine spezielle Aufgabe) versuche ich eher zu vermeiden. Das impliziert ja doch wieder, dass es reicht, wenn einer in der Klasse die Aufgabenstellung liest und sie dann dem REst erklärt. Nee, nee, es können alle lesen, sollen sie das mal tun. :P


    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Hallo,


    falls Ihr keinen Bock mehr habt, ständig "Wie wäre es mit lesen?" zu sagen, hilft ein Schild, auf dem genau das steht. Bei Bedarf einfach hochheben. Entlastet ungemein.


    Gruß von der ;) Sonne

  • oder in schöner Regelmäßigkeit den Satz "Wer lesen kann ist klar im Vorteil!" wiederholen.


    Meine Nachhilfeschüler haben das bisher alle recht schnell umgesetzt, ich habe im Zweifelsfall da noch ein Arbeitsblatt, bei dem oben die Anweisung steht "Text durchlesen, danach entsprechend der unten stehenden Aufgabe bearbeiten". Dann folgt ein Lückentext, der fast die Seite füllt, eine Liste der einzufügenden unregelmäßigen Verben (ist für Englisch) und dann der Arbeitsauftrag "Setze die Verben in der korrekten Form in der angegebenen Reihenfolge ein." Ich lasse die, die nicht ordentlich gelesen haben ruhig erst eine Stunde rumrätseln, bevor ich sie dann frage, was sie da eigentlich machen und warum sie sich nicht an den Arbeitsauftrag halten.

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