Bei einer schwerwiegenden Erkrankung, die zeitnahe Behandlung erfordert und wo die Termine bei Spezialisten eben begrenzt sind, ist die Reaktion des sv. SL in meiner Wahrnehmung unangemessen.
Ganz grundsätzlich hat man aber schon öfters den Eindruck, dass Eltern die Spielräume fragwürdig weit ausreizen. Ich denke da an Kollegen, die während der Unterrichtsszeit Termine beim Kieferorthopäden legen, bei 11jährigen mit Infekt noch mit zu Hause bleiben, angeblich partout keine Betreuung für Konferenzen am späten Nachmittag geregelt kriegen, grundsätzlich nicht zu früh/zu spät arbeiten wollen usw. Wenn man sich als Stundenplaner und Schulleitung ständig mit sowas rumschlagen muss, ist die nächste Extrawurst - wenn auch in diesem Fall wohl gerechtfertigt - vielleicht einfach der berühmte Tropfen, der das Nervenkostüm sprengt. Ich würde es dabei belassen und kein Fass aufmachen, auch wenn man menschlich sicherlich angefasst und enttäuscht ist von so einer Reaktion.
Der Grundfehler ist, dass heute alles zwanghaft vertreten werden muss. Früher wurden nach Möglichkeit Pläne zusammenschoben, dafür entfielen Randstunden, fertig. Erheblich weniger Vertretungsbedarf.