Meine Primäraufgabe ist aber die Vermittlung von Fachinhalten.
Wo steht das?
Meine Primäraufgabe ist aber die Vermittlung von Fachinhalten.
Wo steht das?
Das ergibt sich aus dem Auftrag, Schüler erfolgreich zu Schulabschlüssen zu führen. Meines Wissens wird dort Fachliches abgefragt.
Das ergibt sich aus dem Auftrag, Schüler erfolgreich zu Schulabschlüssen zu führen. Meines Wissens wird dort Fachliches abgefragt.
Individuelle Förderung
(1) Lehrerinnen und Lehrer fördern die Schülerinnen und Schüler umfassend und individuell. Sie erziehen sie zur Selbstständigkeit. Zu dieser Selbstständigkeit gehört auch, Initiativen und Anregungen für Unterricht und Schulleben zu entwickeln und Verantwortung in den Gremien der Schule zu übernehmen.
(2) Lehrerinnen und Lehrer sollen im Unterricht auf die jeweiligen Lernvoraussetzungen und insbesondere Lernschwierigkeiten, die besonderen Fähigkeiten, Neigungen und Interessen sowie auf die persönliche Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler Rücksicht nehmen und auf die Beseitigung geschlechtsbezogener Nachteile hinwirken (§ 2 Absatz 7 Satz 3 SchulG).
Aus der ADO nrw
Pädagogische Freiheit und Verantwortung
(1) Es gehört zum Beruf der Lehrerinnen und Lehrer, in eigener Verantwortung und pädagogischer Freiheit die Schülerinnen und Schüler zu erziehen, zu unterrichten, zu beraten, zu beurteilen, zu beaufsichtigen und zu betreuen. Dabei ist der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule nach Verfassung(BASS 0-2) und Schulgesetz NRW zu beachten.
Das auch.
Erziehung und Bildung steht für mich auf einer Stufe.
Wenn jemand sich im Klassensetting nicht konzentrieren kann, fördere ich dann eben mit Verschicken in Einzelarbeit im Trainingsraum, wo er ohne ablenkende Impulse von Mitschülern lernen darf.
Ernsthaft, dass man überhaupt diskutieren muss, wieso Störer des Raumes verwiesen gehören, ist doch absurd. Der ganze Rest der Klasse kann bei tolerierten Verhaltensauffälligkeiten sicher ganz toll individuell lernen...
Du kannst doch Kinder rauswerfen, wenn ihr einen Trainingsraum habt umso besser. Man kann aber nicht jeden, der stört, an eine andere Schulart überweisen. Das können die anderen Schularten auch nicht.
Das ergibt sich aus dem Auftrag, Schüler erfolgreich zu Schulabschlüssen zu führen. Meines Wissens wird dort Fachliches abgefragt.
Meines Wissens aber in erster Linie Kompetenzen und nicht Inhalte, oder ist das bei euch anders?
Wenn jemand sich im Klassensetting nicht konzentrieren kann, fördere ich dann eben mit Verschicken in Einzelarbeit im Trainingsraum, wo er ohne ablenkende Impulse von Mitschülern lernen darf.
Und wie lernt er dadurch, sich auch im Klassensetting zu konzentrieren?
Meines Wissens aber in erster Linie Kompetenzen und nicht Inhalte, oder ist das bei euch anders?
Ohne Fachwissen keine Kompetenzen
ZitatUnd wie lernt er dadurch, sich auch im Klassensetting zu konzentrieren?
Warum muss er das?
Ernsthaft, dass man überhaupt diskutieren muss, wieso Störer des Raumes verwiesen gehören, ist doch absurd. Der ganze Rest der Klasse kann bei tolerierten Verhaltensauffälligkeiten sicher ganz toll individuell lernen...
Es ist echt absurd. Kein Wunder, dass wir so viele verhaltensauffällige Kinder in der Schule haben. Die machen munter weiter, weil es für ganz viele KuK nicht selbstverständlich ist, dass ein Störer nach ein paar Ermahnungen raus muss. Ich wünschte wir hätten so einen Trainingsraum. Schulsozialpädagogen haben wir, aber die machen nur Einzeltermine oder Kleinstgruppen (ist denen viel zu anstrengend gleich eine ganze Gruppe schwieriger Kinder zu betreuen, O-Ton!)
Das Recht des einen Störers auf Bildung (das er oder sie ja ganz offensichtlich gar nicht schätzt!) wird von so vielen KuK gegenüber den Rechten von 20 anderen SuS (die gerne etwas lernen würden!) als wichtiger erachtet.
Das geht auch einfach nicht in meinen Kopf rein, wie man den Lernerfolg und die Lernatmosphäre von über 20 SuS wegen wenigen SuS opfert.
Und wenn man dann etwas macht, wie Du, und Störer zum individuellen Lernen (in dem Fall die Kompetenz einfach mal die anderen SuS lernen lassen!) in den Trainingsraum schickt, muss man sich auch noch rechtfertigen.
Ich sag es mal frei raus, ich finde solche KuK viel schlimmer als unkooperative Eltern. Aber, dass im eigenen Kollegium (oder hier im Lehrerforum) noch KuK solche Maßnahmen nicht unterstützten ist einfach traurig und zum Aufregen.
Und leider gibt es so viele davon, ich habe das Gefühl, dass der Beruf einfach so einen (für mich, die würden mich andersherum genauso sehen) komischen Menschenschlag anzieht.
Komischerweise gibt es diesen Menschenschlag in den Unternehmen usw. nicht, sondern nur in der Pädadogik. Und komischerweise funktioniert es bei vielen SuS dann auf einmal mit dem pünktlich zur Arbeit kommen etc., wenn die dann den Mikrokosmos Schule verlassen haben.
Warum nur? Weil die schnell spüren, bei ihrem Chef im Job können die sich so Dreistigkeiten wie in der Schule nicht erlauben.
In der Schule können die aufdrehen und Halli Galli machen, sie werden von KuK noch nicht einmal des Raumes verwiesen.
Wenn du glaubst, dass du in Klasse 1 noch alle retten kannst ist das nobel. Die Erfahrung im Kinderheim war eher die, dass du Leute die vor dem 3. Geburtstag gekommen sind gut durchbekommst.
Ja, verständlich, ob im Kinderheim oder in der Schule: es bleibt doch deine Aufgabe, dich zu kümmern und zu versuchen, was möglich ist.
„Retten“ ist für mich auch, dass man das Kind irgendwie weiter bringt, es befähigt, etwas selbst zu schaffen.
Und wie lernt er dadurch, sich auch im Klassensetting zu konzentrieren?
Vermutlich sitzt er im Trainingsraum mit je nach Schulgröße 20 anderen Chaoten, die diese Kompetenz noch nicht erworben haben und kann in der Gruppe gemeinsam mit ihnen daran arbeiten?
Es ist so verrückt, dieselben Jungs bei der Bundeswehr und innerhalb von einem Tag sind die auf Spur.
Ich höre schon einige Aufschreiben wegen Geschlechtsstereotypen, aber sage euch mal etwas als Frau: Ihr versucht Jungs mit "Mädchenmethoden" (Gespräche, positive Verstärkung mit Stickern, was weiß ich) auf Spur zu bringen. Das Problem ist, dass härtere Maßnahmen nicht erlaubt sind.
Wir mussten zu meiner Schulzeit mal als Strafe Kaugummis unter den Tischen abkratzen. Würde ich das heute verordnen, würde selbst von KuK rumgejammert, das könne man nicht machen. Extra antanzen lassen zum Nachsitzen. Gibt es nicht mehr.
Es ist doch kein Wunder, dass sich Kinder wie Tyrannen aufführen können, weil ihnen NICHTS blüht außer ein paar Kolleginnen (und Kollegen) die nach der Stunde mal mit ihnen sprechen wollen und ansonsten auch höchstens Du Du Du Du sagen.
(Weil das Schulrecht ja auch nicht viel hergibt!)
Es ist so verrückt, dieselben Jungs bei der Bundeswehr und innerhalb von einem Tag sind die auf Spur.
Jawoll, Herr Frau General!
Es sollte eine öffentliche Schulart geben, auf der nur lernwillige, lernfähige SuS sind und die Lehrkräfte entsprechend fachlich anspruchsvollen Unterricht geben können. Deshalb bin ich absolut für ein dreigliedriges Schulsystem das viel stärker selektiert.
Wir verschenken so unglaublich viel Potential nach oben hin (Innovation, Forschung, gesellschaftliche Leistungsträger), wenn wir die potentielle Elite ständig ignorieren und schrecklichen Lernbedingungen aussetzen.
Es können doch so Idealisten, die gerne die schwachen und lernunwilligen SuS fördern, dann an eine andere Schulform (wenn es wieder dreigliedrig mit ordentlicher Zuordnung der SuS gäbe) gehen, wo eben nicht die lernwillige, leistungshungrige Elite ist.
Ich kann deine Ausführungen nicht nachvollziehen.
Wie kann man so schwarz-weiß denken?
Wie viel Potential verschenken wir schon jetzt durch Selektion und Segregation?
Wie viel mehr ist möglich, wenn wir alle fördern und herausfordern?
Die Kinder sind es doch alle wert, dass man ihnen ermöglicht, was irgendwie machbar ist. Bei einem ist es ansatzweise Lesen, bei einem anderen zeitgleich dicke Wälzer, aber weder das eine noch das andere Kind wird im Lesen/Lernen davon beeinträchtigt, dass das andere einen anderen Text (im weitesten Sinn) vor sich hat.
Weiß ich denn, ob aus diesem oder jenem Kind nicht in 20 Jahren jemand geworden ist, der die Gesellschaft wesentlich trägt? Hoffentlich aus allen.
Woher kommt die Behauptung, dass man sich nur um „unten“ und „oben“ kümmern würde oder sollte?
Warum können nicht alle lernen, die, denen es leicht fällt, gerne intensiver, schneller, umfassender.
Das IST entsprechend anspruchsvoller Unterricht und ja, dafür braucht man gut ausgebildete Lehrkräfte.
Schulen für Hochbegabte gibt es, häufig sind es Internate. Und auch da sind nicht alle immer lernwillig und lernbereit und gerade unter diesen Kindern und Jugendlichen gibt es viele mit Problemen und Schwierigkeiten.
Ich glaube, ich finde insgesamt das Bild, das du von Schüler:innen zeichnest, nein hast, befremdlich.
Wo sind da die hochleistenden Störenden oder die Kinder mit schwierigen Phasen (Krise, Trennung, Krankheit, Liebeskummer, Trauer…), die gerade mal mit etwas anderem beschäftigt sind?
Wo sind die emsigen, die sich hocharbeiten, weil sie noch und noch fleißig und zielstrebig sind und darüber ein großes Pensum schaffen und sehr viel weiter kommen, als die Überflieger, die das Lernen noch nicht gelernt haben?
Wo bleiben die stillen Schüler:innen, denen selbst im besten Unterrichtsklima das Lernen nicht täglich gut gelingt?
Wenn du die alle ausschließt, bleiben nur Roboter übrig.
„Retten“ ist für mich auch, dass man das Kind irgendwie weiter bringt, es befähigt, etwas selbst zu schaffen.
Menschen können sich nur selbst befähigen. Man kann sie dabei unterstützen, man kann sich für sie einsetzen und ihnen helfen, wenn sie danach fragen.
Du kannst doch Kinder rauswerfen, wenn ihr einen Trainingsraum habt umso besser. Man kann aber nicht jeden, der stört, an eine andere Schulart überweisen. Das können die anderen Schularten auch nicht.
Warum eigentlich nicht? Ernst gemeint.. für Kinder, die wiederholt so massiv stören, dass sie nicht im Raum verbleiben können, müsste es gesonderte Einrichtungen geben, in denen sie erstmal schulkompatibel gemacht werden, lernen, sich mal zurückzunehmen, ihre Impulsivität zu händeln, etc. Wenn das klappt, können sie ja wieder im Regelsystem einsteigen.
Genau dieses "wird man nicht los" führt dazu, dass Fehlverhalten nur mit wenig beeindruckenden Maßnahmen sanktioniert werden kann (oder gleich gar nicht) und Schüler das alles überhaupt nicht ernst nehmen. Eine drohende Überweisung an die Erziehungseinrichtung wäre vielleicht mal wirkungsvoll?
Meines Wissens aber in erster Linie Kompetenzen und nicht Inhalte, oder ist das bei euch anders?
Und wie lernt er dadurch, sich auch im Klassensetting zu konzentrieren?
Whatever. Nennen wir es halt "Fachliches".
Offen gestanden interessiert mich nicht, ob er das da lernt. In erster Linie kann der Störer mal in reizarmer Umgebung an Fachlichem arbeiten und der Rest der Gruppe hat ebenfalls bessere Lernbedingungen. Win win.
ich habe das Gefühl, dass der Beruf einfach so einen (für mich, die würden mich andersherum genauso sehen) komischen Menschenschlag anzieht.
Ist so.
Menschen können sich nur selbst befähigen. Man kann sie dabei unterstützen, man kann sich für sie einsetzen und ihnen helfen, wenn sie danach fragen.
Mal konkret:
Das blinde Kind kann sich selbst befähigen, Blindenschrift zu lesen?
Alles anzeigenWie viel mehr ist möglich, wenn wir alle fördern und herausfordern?
Die Kinder sind es doch alle wert, dass man ihnen ermöglicht, was irgendwie machbar ist. Bei einem ist es ansatzweise Lesen, bei einem anderen zeitgleich dicke Wälzer, aber weder das eine noch das andere Kind wird im Lesen/Lernen davon beeinträchtigt, dass das andere einen anderen Text (im weitesten Sinn) vor sich hat.
Weiß ich denn, ob aus diesem oder jenem Kind nicht in 20 Jahren jemand geworden ist, der die Gesellschaft wesentlich trägt? Hoffentlich aus allen.
Woher kommt die Behauptung, dass man sich nur um „unten“ und „oben“ kümmern würde oder sollte?
Warum können nicht alle lernen, die, denen es leicht fällt, gerne intensiver, schneller, umfassender.
Das IST entsprechend anspruchsvoller Unterricht und ja, dafür braucht man gut ausgebildete Lehrkräfte.
Das bezweifelt doch niemand und findet vermutlich jeder richtig so. Ich persönlich finde unzureichende Leistungsselekion sehr hinderlich und meine, stärkere Selektion führt zu besserer Förderung auf allen Niveaustufen, aber auch Leistungsheterogenität ist noch händelbar, wenn die Kinder ein angemessenes Sozial- und Arbeitsverhalten aufweisen. Problematisch sind die verhaltensauffälligen Störer, die das Arbeiten aller massiv beeinträchtigen und von einigen hier anscheinend bewusst neben lernwiligen Kindern platziert werden. Das war der Ausgangspunkt. Hier erfolgt eine Ausrichtung des Unterrichtssettings auf diese Gruppierung und der Rest hat die Beeinträchtigungen bitteschön hinzunehmen.
Mal konkret:
Das blinde Kind kann sich selbst befähigen, Blindenschrift zu lesen?
Selbst befähigen heißt nicht, alles alleine machen zu müssen. Das blinde Kind muss Blindenschrift selbst lernen wollen und sie üben, das kann ihm niemand abnehmen. Man kann nur lenken und unterstützen.
Das blinde Kind muss Blindenschrift selbst lernen wollen und sie üben, das kann ihm niemand abnehmen. Man kann nur lenken und unterstützen.
Das Lenken und Unterstützen fällt für mich unter „befähigen“,
ich zeige dem Kind die Möglichkeit und die Schritte und lenke das Üben oder biete ggf. weitere Unterstützung, bis es zu Fortschritten kommt.
Das geht auch einfach nicht in meinen Kopf rein, wie man den Lernerfolg und die Lernatmosphäre von über 20 SuS wegen wenigen SuS opfert.
Ich stimme dem voll zu. Und auch die KollegInnen, mit denen ich jemals über Unterrichtsstörungen gesprochen habe, äußern sich ähnlich.
Natürlich müss(t)en wir uns auch um die einzelnen störenden SuS kümmern. Warum deren Rechte aber permanent über den Rechten aller Anderer stehen, verstehe ich nicht.
[...] aber auch Leistungsheterogenität ist noch händelbar, wenn die Kinder ein angemessenes Sozial- und Arbeitsverhalten aufweisen. Problematisch sind die verhaltensauffälligen Störer, die das Arbeiten aller massiv beeinträchtigen [...]
Ganz genau.
Ich habe schon in Grundkursen an einer Brennpunkt-Gesamtschule in Duisburg unterrichtet, in denen meine SuS ein tolles Sozial- und Arbeitsverhalten hatten und der Unterricht gut lief. Leider waren das absolute Ausnahmen. Daher wollen immer alle KuK die EKurse unterrichten...
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