Lohnt sich im Referendariat schon eine private Krankenversicherung?

  • Hallo Zusammen,


    ich studiere Lehramt und mache mir schon Gedanken im die Krankenversicherung. Lohnt sich im Ref schon eine private Krankenversicherung? Meines Wissens nach ist es nämlich schwierig von der PKV wieder in die GKV zu wechseln. Also bspw. im Falle eines Nicht-Bestehens des Refs.


    Zudem würde ich gerne wissen was genau diese Anwartschaft aufsich hat. Ist es Pflicht? Was sind die Vor- und Nachteile?


    Danke im Voraus

  • Bundesland?

    In NRW bistbdu im Ref ins Beamtenverhältnis auf Widerruf, nach dem Ref bist du sofort nicht mehr verbeamtet. Du kannst dann ohne Probleme wieder in die GKV (wenn du z. B. arbeitslos oder angestellt bist).

    Wenn du hinterher angestellt sein solltest, wirst du in der Rentenversicherung nachversichert.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

    Einmal editiert, zuletzt von MarieJ () aus folgendem Grund: Blöde Texterkennungsfehler beseitigt

  • Meines Wissens nach ist es nämlich schwierig von der PKV wieder in die GKV zu wechseln.

    Wenn du noch nicht über 50 bist, dann ist das gar kein Problem. Die GKVen müssen dich dann wieder nehmen.

  • Wenn du noch nicht über 50 bist, dann ist das gar kein Problem. Die GKVen müssen dich dann wieder nehmen.

    Falsch, die müssen dich erst nehmen, wenn du wieder sozialversicherungspflichtig bist.


    Meines Wissens nach ist es nämlich schwierig von der PKV wieder in die GKV zu wechseln.

    Das stimmt, das geht nur, wenn du wieder sozialversicherungspflichtig bist und das bist du nach nichtbestehen erst mit einem neuen Job, denn ALG I erhältst du in der Regel nicht.


    Also bspw. im Falle eines Nicht-Bestehens des Refs.

    Genau, dann wird es schwierig, aber auch bei Bestehen, wenn du nicht gleich eine Stelle hast.


    Zudem würde ich gerne wissen was genau diese Anwartschaft aufsich hat. Ist es Pflicht? Was sind die Vor- und Nachteile?

    Du kannst den Status vom Einstieg beibehalten und nicht wieder von vorne anfangen, vor allem auch in Gesundheitsfragen.


    Lohnt sich im Ref schon eine private Krankenversicherung?

    Wenn du da später rein willst ja, weil je früher du einsteigst, um so günstiger wird es.


    Du kannst dann ohne Probleme wieder in die GKV (wenn du z. B. arbeitslos oder angestellt bist).

    Arbeitslos alleine reicht leider nicht, nur der Bezug von ALGI (worauf man nach dem Ref in der Regel keinen Anspruch hat), hilft dann.
    Also nein, du kannst nicht ohne Probleme da wieder rein. (Siehe auch anderer Thread).


    Wenn du noch nicht über 50 bist, dann ist das gar kein Problem. Die GKVen müssen dich dann wieder nehmen.

    Stimmt leider überhaupt nicht!

  • Ob es sich lohnt, hängt immer von den persönlichen Umständen ab. Ein älterer Referendar mit bereits drei Kindern sieht das sicher anders als ein kinderloser sehr junger Referendar.


    Tatsächlich richtig ist, dass du nicht einfach von der PKV in die GKV wechseln kannst, wenn du weder Lohn unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze noch ALG I erhältst. Und wenn man älter als 50 Jahre ist, ist der Wechsel auch dann nicht mehr möglich.


    Wenn du aber nach erfolgreichem oder nicht erfolgreichem Referendariat eine sozialversicherungspflichtige Anstellung (als Lehrer im Angestelltenverhältnis, als Vertretungslehrer oder als Übergangsjob in einem anderen Bereich) findest, dann musst du je nach Gehaltshöhe sogar in die GKV wechseln.


    Und erst dann wird die Anwartschaft interessant, bei der du für einen geringen monatlichen Beitrag die Bedingungen deines Vertrags mit der PKV erhalten kannst. Wenn du also beispielsweise erst eine Anstellung angeboten bekommst, aber später vielleicht doch noch verbeamtet werden kannst.


    Problematisch ist es, wenn man nur Bürgergeld bezieht, denn dann geht man keiner sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nach und kann nicht wechseln.

  • Ich meinte natürlich: Wenn sie arbeitslos ist und Bürgergeld bekommt, dann ist sie automatisch in der GKV.

    Es muss ja kein ALG I sein. (Bei mir war es noch die Arbeitslosenhilfe, dann ALG II, dann Bürgergeld.)

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich meinte natürlich: Wenn sie arbeitslos ist und Bürgergeld bekommt, dann ist sie automatisch in der GKV.

    Es muss ja kein ALG I sein. (Bei mir war es noch die Arbeitslosenhilfe, dann ALG II, dann Bürgergeld.)

    Nein, genau dann ist sie eben nicht in der GKV, das ist genau der Fall, wo sie ohne Anstellung in der PKV bleiben muss und die komplett bezahlen (und nur einen Zuschuss erhält).

    Genau das ALGII oder Bürgergeld bedeutet eben keine Sozialversicherungspflicht die zur GKV verhilft.

  • Nein, genau dann ist sie eben nicht in der GKV, das ist genau der Fall, wo sie ohne Anstellung in der PKV bleiben muss und die komplett bezahlen (und nur einen Zuschuss erhält).

    Genau das ALGII oder Bürgergeld bedeutet eben keine Sozialversicherungspflicht die zur GKV verhilft.

    Oh, Entschuldigung. Das stimmt, es muss Arbeitslosengeld I sein. War früher anders, daher meine Aussage.

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  • Lohnt sich im Ref schon eine private Krankenversicherung? (...)
    Zudem würde ich gerne wissen was genau diese Anwartschaft aufsich hat. Ist es Pflicht? Was sind die Vor- und Nachteile?

    Die private Krankenversicherung lohnt sich imho durchaus. Es wird gerne über die Vorzugsbehandlung beim Arzt gelästert und diese auch bestritten.
    - Nach meiner Erfahrung ist es durchaus so, dass man als Privatpatient schneller einen Termin bekommt und sich der Arzt auch mehr Zeit nimmt.
    Die Ursache dafür ist einfach: Der Arzt bekommt durch den Privatpatienten mehr Geld. Viele Praxen könnten ohne Privatpatienten gar nicht wirtschaftlich arbeiten.
    - Ich benötige keine Überweisung, wenn ich einen Facharzt oder Spezialisten aufsuchen will. Als ich Probleme mit dem Sprunggelenk hatte, meinte der Orthopäde, das müsse man operieren. Gelenk aufschneiden, ausschaben, wieder schließen und eventuell durch Verschrauben versteifen. Ich hab' dann in der Privatsprechstunde beim Chefarzt der Uniklinik angerufen und einen Termin vereinbart. Der meinte, das dies die alte Standardmethode sei, sie hätten jedoch an der Uniklinik neue, minimalinvasive Methoden. Gesagt, getan. Hat funktioniert. Da bin ich sehr froh um PKV und Beihilfeberechtigung und zahle da auch gerne den Aufschlag in der Beihilfe für Chefarztbehandlung. Meine Frau wäre ohne die High-Tech-Behandlung an der Unikllinik vermutlich schon lange tot.

    Die "Anwartschaft" bedeutet, dass du - nach Ende des Referendariats und einer eventuellen Beschäftigungspause - ohne Gesundheitsprüfung wieder in die PKV darfst. Das ist eine Absicherung gegen sonst eventuell drohende Risikoaufschläge, falls sich in dieser Zeit eine Verschlechterung deines Gesundheitszustandes ergäbe.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Was vielleicht auch ein bedenkenswerter Aspekt im Ref ist, wenn man vorher noch nicht in der PKV war, ist dass man alle Arztkosten als Privatversicherter erst einmal vorfinanziert und im nachhinein erstattet bekommt. Man braucht also einen kleinen Finanzpuffer.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    … und die meisten PKV-Tarife darin attraktiv sind, die ersten Rechnungen (also die ersten paar hundert Euro im Jahr) nicht einzureichen (bei mir 2 Monatsbeiträge mal 2, aufgrund von Beihilfe 50% zum Beispiel. Ist im Ref natürlich schneller erreicht als später)

  • … und die meisten PKV-Tarife darin attraktiv sind, die ersten Rechnungen (also die ersten paar hundert Euro im Jahr) nicht einzureichen (bei mir 2 Monatsbeiträge mal 2, aufgrund von Beihilfe 50% zum Beispiel. Ist im Ref natürlich schneller erreicht als später)

    Nur? Ich erhalte bis zu 5 Monatsbeträge (allerdings nur vom Pflichtteil) und bis zu dieser Grenze darf ich sogar einmalig pro Jahr (viele) Rechnungen einreichen, um meinen Status "mindestens 5 Jahre nichts eingereicht" zu behalten, ich darf nur nie darüber kommen, sonst geht es wieder von vorne los (z. B 900 Euro im letzten Jahr, ich habe 1000 eingereicht, 500 erhalten und erhalte dann im Oktober die Differenz 400 zusätzlich).


    Ich versuche also möglichst nahe an diesen Beitrag heranzukommen, um möglichst viel in der Steuererklärung angeben zu können.


    (Trotzdem wäre ich lieber in der gesetzlichen, ich war vor einigen Jahren ernsthaft erkrankt, es fielen hohe Rechnungen an und obwohl es mir so schlecht ging, musste ich mich mit Krankenkasse und Beihilfe zeitnah beschäftigen. Fiel mir echt schwer. Ich hoffe, ich schaffe es im hohen Alter noch. Nur gab es vor 25 Jahren noch keine Pauschale in Baden-Württemberg. 100 % war mir dann doch zu teuer.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Was vielleicht auch ein bedenkenswerter Aspekt im Ref ist, wenn man vorher noch nicht in der PKV war, ist dass man alle Arztkosten als Privatversicherter erst einmal vorfinanziert und im nachhinein erstattet bekommt. Man braucht also einen kleinen Finanzpuffer.

    Du hast eine Zahlungsfrist, reichst deine Belege per App ein. Sind die Kosten sehr hoch, bittest du um beschleunigte Bearbeitung.
    Ich muss nichts vorfinanzieren. Ab und an mache ich es dennoch, weil ich gerade Zeit und Lust dazu habe, die Rechnungen vom Tisch zu bekommen.

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  • … und die meisten PKV-Tarife darin attraktiv sind, die ersten Rechnungen (also die ersten paar hundert Euro im Jahr) nicht einzureichen (bei mir 2 Monatsbeiträge mal 2, aufgrund von Beihilfe 50% zum Beispiel. Ist im Ref natürlich schneller erreicht als später)

    Bei der Debeka ist das kein Problem. Liegen die eingereichten Beträge unter dem Rückerstattungsbetrag, wird die Differenz erstattet. So what.

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  • Trotzdem wäre ich lieber in der gesetzlichen, ich war vor einigen Jahren ernsthaft erkrankt, es fielen hohe Rechnungen an und obwohl es mir so schlecht ging, musste ich mich mit Krankenkasse und Beihilfe zeitnah beschäftigen. Fiel mir echt schwer.

    Das ist in der Tat ein Problem, wenn du allein stehend bist und niemand das für dich erledigt. Wobei das mit der Handy-App locker geht. Belege abfotografieren, in der App hochladen. Erstattung kommt aufs Konto.

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    (Trotzdem wäre ich lieber in der gesetzlichen, ich war vor einigen Jahren ernsthaft erkrankt, es fielen hohe Rechnungen an und obwohl es mir so schlecht ging, musste ich mich mit Krankenkasse und Beihilfe zeitnah beschäftigen. Fiel mir echt schwer. Ich hoffe, ich schaffe es im hohen Alter noch. Nur gab es vor 25 Jahren noch keine Pauschale in Baden-Württemberg. 100 % war mir dann doch zu teuer.)

    Das war und ich meine Argumentation (lieber GKV), gebe aber zu: ich ‚geniesse‘ gerade eine relativ kostenintensive Behandlung, ich hatte kaum Wartezeit bzw. war oben auf der Warteliste und musste nur auf die Genehmigung der PKV warten. Es ist unfair, mir rettet es jetzt gerade den A. (Werde versuchen, mich in Zukunft daran zu erinnern).

    Die Rechnungen und der Stress damit stehen noch aus, aber ich werde einfach um schnelle Bearbeitung bei der Beihilfe bitten (die PKv braucht zur Zeit eine Woche…)

  • Du hast eine Zahlungsfrist, reichst deine Belege per App ein. Sind die Kosten sehr hoch, bittest du um beschleunigte Bearbeitung.
    Ich muss nichts vorfinanzieren.

    Mache ich auch so. Funktioniert auch meistens. Garantiert ist es nicht.

    Muss man halt wissen, gerade als PKV Neuling oder wenn man vielleicht mit sehr knappen Finanzmitteln ins Ref startet.

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