Etwas sperriger Titel... der 13-Jährige hatte in der Umkleide mit anderen zusammen gezündelt und das war offenbar der Funken, der das Fass zum Überlaufen brachte oder so und die Lehrkräfte dazu, ihn von der anstehenden Skifreizeit auszuschließen. Das fand n die Eltern offenbar so ungerecht, dass sie lieber vor Gericht zogen, statt sich einen Therapeuten zu suchen.
Gericht entscheidet, dass zündelndes Kind nicht mit auf Klassenfahrt darf
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Das sind doch mal gute Nachrichten, dass klare Konsequenzen auf rechtswidriges schulbezogenes Verhalten auch tatsächlich standhalten.
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Was müsste der Schüler bitte anstellen, dass die Eltern nicht vor Gericht ziehen würden?!
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Was müsste der Schüler bitte anstellen, dass die Eltern nicht vor Gericht ziehen würden?!
Völlig absurd!
Wie wichtig jemandem dieser popelige Skikurs sein kann...
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Ich finde es immer wieder sehr "interessant", wie fehlreflektiert Eltern heutzutage sind.
Statt dass sie sagen: "Das hast du SOWAS von verdient, was fällt dir auch ein, hast du sie noch alle??? Zu dem Ausschluss kommt noch dies und dieses Verbot!" kommt ein "Also, das geht ja wohl gar nicht, Schule! Mein lieber Junge wird ausgeschlossen!"
SO am Thema vorbei... Und wie GUT, dass es einen Riegel gegeben hat. Meine Güte, echt.
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Ich las, der ausgeschlossene Junge war nur "Mittäter", er warf Papier in das Feuer. 2 andere hatten das Feuer entfacht und wurden nicht ausgeschlossen. Unterschied (und vom Gericht akzeptiert), es gab bereits viele Vorfälle vom ausgeschlossenen Jungen im Vorfeld, bei den anderen beiden nicht.
Was lerne ich (wieder einmal) daraus? Es ist daher sehr wichtig, alle Vorfälle mit Datum zu notieren. (Manchmal denke ich auch, das ist nicht so wichtig, ich habe jetzt keine Zeit.)
Und: es hat schon seinen Grund, wenn gerade dieser Junge immer wieder auffällt. Er weiß seine Eltern hinter sich. Auch bei mir haben problematische Kinder fast immer problematische Eltern, die behaupten, das sei ein Einzelfall. Es hilft sehr, wenn viele KollegINNen auch protokolliert haben. (Eine aufgebrachte Mutter war plötzlich sehr still, als ich anfing, am ... ist Folgendes vorgefallen, am ... das, am ...)
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Was lerne ich (wieder einmal) daraus? Es ist daher sehr wichtig, alle Vorfälle mit Datum zu notieren.
Notieren reicht nicht, man wird auch nachweisen müssen, dass vorher regelmäßig Erziehungsmittel eingesetzt wurden und keine Besserung herbeigeführt haben, im Normalfall passiert eine Ausschlussmaßnahme auch nicht auf der 1. Klassenkonferenz, sondern muss vorher mal angedroht worden sein.
Und leider macht man oft genug die Erfahrung, dass vielen KuK das viel zu mühselig ist. Typischer Dialog im Lehrerzimmer:
A: "Stell dir vor, Kevin hat heute in meinem Unterricht xyz gemacht, der Junge ist wirklich unmöglich, so geht das nicht weiter!"
B: "Ja, da hast du völlig recht, bitte lass ihn zu dem Vorfall eine Aufgabe als erzieherische Aufgabe machen und das von den Eltern unterschrieben."
A: "Kannst du das nicht machen, du bist doch Klassenlehrer?"
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Notieren reicht nicht, man wird auch nachweisen müssen, dass vorher regelmäßig Erziehungsmittel eingesetzt wurden und keine Besserung herbeigeführt haben, im Normalfall passiert eine Ausschlussmaßnahme auch nicht auf der 1. Klassenkonferenz, sondern muss vorher mal angedroht worden sein.
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Das stimmt, damit wurden die Eltern auch regelmäßig informiert und dürften nicht allzu überrascht sein.
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Die armen Eltern. Wahrscheinlich wollten sie mal ein paar Tage zu zweit wegfahren. 🤡
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Was lerne ich (wieder einmal) daraus? Es ist daher sehr wichtig, alle Vorfälle mit Datum zu notieren.
Da lohnt es sich doch mal wieder im Bundesland der schriftlichen Dokumentationswut zu arbeiten als Lehrkraft (offenbar übertreffen wir hier in BW an manchen Stellen da ja sogar die lieben Bayern, wie ich dank des Forums gelernt habe). 😄 Der Hinweis XYZ (beliebigen Hinweis des Tages einfügen) immer auch schriftlich zu dokumentieren gehört bislang an jeder Schule, an der ich tätig war zu ausnahmslos jeder Konferenz fest dazu.
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Ich muss zugeben, dass das Schreiben von Schülerbeobachtungen eine der Dinge sind, für die ich mich wirklich aufraffen muss. Habt ihr Tipps diesbezüglich?
In den Disziplinarausschüssen sehe ich dann aber, dass sich die Dokumentation lohnt.
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Ich muss zugeben, dass das Schreiben von Schülerbeobachtungen eine der Dinge sind, für die ich mich wirklich aufraffen muss. Habt ihr Tipps diesbezüglich?
In den Disziplinarausschüssen sehe ich dann aber, dass sich die Dokumentation lohnt.
Ich setze mich am Ende der letzten Unterrichtsstunde, die ich an dem Tag habe (oder bei einer Freistunde auch zwischendurch in dieser) immer für etwa eine halbe Stunde direkt hin, trage alles Relevante in Webuntis ein zur Info für Eltern, sowie zur Dokumentation. Weitere Aspekte, die nicht für Webuntis taugen, aber ergänzend für mich wichtig sind, um bestimmte Entwicklungen im Blick zu behalten notiere ich dann zusätzlich noch für mich selbst in meinen Unterlagen. Nachdem ich eigentlich schnell heim will geht das auf diese Weise immer sehr schnell und effizient, wird aber gleichzeitig notiert, solange es noch ganz frisch ist. Funktioniert sehr gut für mich.
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Falls jemand in seiner Klasse problematische Schüler sitzen hat, die den Unterricht ständig torpedieren, kann ich nur zur stichwortartigen Protokollierung mit Datum und Angabe der Unterrichtsstunde raten. Das Tagebuch ist dafür der falsche Ort. Ich hatte mir für derartige Notizen ein Notizbuch mit Kalendarium angeschafft, in das ich alle relevanten Termine und Ereignisse eingetragen habe.
Eine Schülerin der 6.Klasse war in Klasse 5 in der Schule vorbildlich und Zuhause rebellisch. Als sie von mir am Schuljahresende nicht die erhoffte Versetzungsempfehlung zur Realschule gemäß multilateraler Versetzungsordnung erhielt, drehte sich das um. Zuhause brav, in der Schule ständig massiv störend und provozierend. Sie sammelte innerhalb kurzer Frist mehrere Einträge und es wurde ein befristeter Schulausschluss erwogen - was den Eltern angekündigt wurde. Darauf legten die Eltern beim Schulamt Beschwerde ein - ich würde Schüler mobben und habe dieses Mädchen "auf dem Kieker".
Ich hatte - weil das Verhalten eskalierte - meine Notizen aus der Kladde am PC ins Reine getippt, um die Disziplinarmaßnahmen begründen zu können. Plötzlich stand der Schulrat unangekündigt in meinem Unterricht. Es kam zum Dienstgespräch. Glücklicherweise hatte ich den Ausdruck in der Schultasche und konnte ihm haarklein - mit Datum und Uhrzeit - das Fehlverhalten der Schülerin nachweisen.Meine Notizen hatten mir "den Hals gerettet".
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Ich habe dafür ein popeliges Schulheft und das geht schnell, sind ja meist nur einzelne Schüler.
Ich muss zugeben, dass das Schreiben von Schülerbeobachtungen eine der Dinge sind, für die ich mich wirklich aufraffen muss. Habt ihr Tipps diesbezüglich?
In den Disziplinarausschüssen sehe ich dann aber, dass sich die Dokumentation lohnt.
Ich habe dafür ein popeliges Schulheft
. Es geht schnell, da es meist nur einzelne Schüler sind.
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Führst du für jeden SuS eine einzelne Seite oder schreibst du einfach darauf los? Die Idee gefällt mir!
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Führst du für jeden SuS eine einzelne Seite oder schreibst du einfach darauf los? Die Idee gefällt mir!
Ich habe die Notizen einfach ins Kalendarium des Notizkalenders eingetragen. Bei Bedarf - falls sich Vorfälle bei einer "Schülerkraft" häufen, gibt es farbige Textmarker oder einen Platz für ein "Markierungszeichen".
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Wir haben zum Glück ein digitales Klassenbuch. Voreingestellt ist, dass unsere Einträge auch die Eltern sehen können und der eintragende Fachlehrer sieht, wann die Eltern es gelesen haben. Wenn es nicht gelesen wird, gibt es Briefe oder Anrufe. Briefe können jedoch von den Schülerinnen und Schülern abgefangen werden (bereits bei mir geschehen), Unterschriften gefälscht, bei Telefonanrufen wird entweder nicht abgenommen oder aufgelegt. Auch dies wird sachlich notiert (der Haken an automatische Weiterleitung an die Eltern evtl. für diesen Eintrag gelöscht). So haben Lehrer der Klasse und SL immer den Überblick, wenn eingetragen wird. Es gibt sogar vorgefertigte Bemerkungen bei Schülerbeobachtungen (z. B. unkonzentriert oder gute Beiträge). Eine Teilzeitkollegin verwendet dies regelmäßig.
Und jetzt mein Problem. Schwerwiegerendes trage ich normalerweise sofort ein, aber "kleines" Fehlverhalten? Wo ziehe ich die Grenze? Ich unterrichte aktuell 10 Klassen, über 200 Schülerinnen und Schüler (4 Stunden über vollem Deputat). Die Wege sind bei uns weit, die Pausen dazwischen teilweise sehr kurz. Und trinken und auf Toilette gehen möchte ich auch noch. Ich schaffe es manchmal schlichtweg nicht und nach der letzten Stunde sieht mancher Vorfall nicht mehr so "schlimm" aus. Wenn ich dann obiges lese, erinnert es mich wieder daran, dass auch kleine Vorfälle, wenn sie zahlreich notiert werden, eine Rolle spielen.
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Ich habe mir angewöhnt (weil ich viele Wechsel des Schulgebäudes zwischen meinen Stunden habe), am Ende des Schultages meine Notizen zu machen. Was Störungen angeht ? Was ich am Ende des Tages noch weiß (weil es mich besonders geärgert/beschäftigt hat...) schreibe ich auf. Zusammen mit den anderen Notiozen (Verspätungen im Untis, Tafelanschriebe für Fehlverhalten, die ich am Ende der Stunde abfotografiere...) ist das zwar nicht zwingend so konkret wie es sein könnte, für eine Tendenz/Entwicklung und Darstellung von Pröäzedenzen meiner Meinung nach generell ausreichend.
Nach einer Weile kennt man die üblichen Pappenheimer (Quatschköpfe, Zeugvergesser, Störer, 'Ihr Fach ist mir scheißegal'-Sager, Verweigerer) ja auch und weiß, wo man ggf genauer hinsehen und vllt auch genauer aufschreiben muß. -
Nach einer Weile kennt man die üblichen Pappenheimer (Quatschköpfe, Zeugvergesser, Störer, 'Ihr Fach ist mir scheißegal'-Sager, Verweigerer) ja auch und weiß, wo man ggf genauer hinsehen und vllt auch genauer aufschreiben muß.
So isses. Ich habe mir bei diesen "Pappenheimern" auch Notizen gemacht. Die passten (zum Glück) auf
einen Biedeckelwenige Zettel pro Halbjahr, und das in einer Brennpunktschule. -
Führst du für jeden SuS eine einzelne Seite oder schreibst du einfach darauf los? Die Idee gefällt mir!
Für jeden eine Doppelseite. Da erst einmal nur ich das lese, muss es auch nicht sooo toll ausformuliert sein. Hilft übrigens auch bei Zeugnisberichten als Gedächtnisstütze und man kann auch Positives vermerken.
Aber oft stand bei den üblichen Pappenheimern mehr und bei vielen gar nichts.
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